Ich wollte eigentlich nur für Newcomer berichten, dass Mann im Rock oder Kleid extrem selten ist, aber die Umwelt unser Rocktragen fast immer akzeptiert. Wir fallen nicht besonders auf. Wer auffallen möchte darf sicherlich auch auffallen. Ich will mich nur im Rock oder Kleid auch in der Öffentlichkeit bewegen und als Teil der Gesellschaft akzeptiert werden, egal wie ich mich anziehe.
Ich neige zu einer etwas vorsichtigeren Formulierung und ersetze "akzeptieren" durch "tolerieren". Man nimmt es hin, wenn ich im Rock unterwegs bin, man wirft mir keine unflätigen Wörter nach, man haut mir nicht in die Fresse. So ist das schon alles in allem in Ordnung. Unter "akzeptieren" verstehe ich, dass ich als rocktragender Mann positive Reaktionen auslösen und mit der Zeit immer mehr Männer im Rock sehen würde.
Gruß
Matthias
Lieber Matthias,
ich halte die Wörter auch auseinander:
"tolerieren" = "dulden, erdulden", wobei man noch zwischen passiver und aktiver Toleranz unterscheiden kann, wobei aber die aktive Toleranz schon übergeht in
"respektieren" = "berücksichtigen, Achtung erweisen", manchmal auch "Angst haben"
und
"aktzeptieren" = "annehmen, übernehmen".
Dabei unterscheide ich noch, ob man eine Person toleriert, respektiert, akzptiert oder die Meinung, Ansicht, den Glauben usw. einer Person. Ich kann z.B. einen Menschen als Mitglied meiner Gemeinschaft akzeptieren, seine Meinung über etwas aber bloß tolerieren.
Ich erlebe in Bezug auf mich als rocktragende Person alle drei Reaktionen, in meinem direkten privaten und beruflichen Umfeld aber vor allem Respekt und Akzeptanz. Mein Rocktragen habe indes noch kein männlicher Kollege, Freund, Verwandter usw. für sich akzeptiert, ich habe also noch keinen vom Rocktragen überzeugen können, höchsten Gedanken angeregt wie "ja, eigentlich könnte ich auch, aber ... ".
LG, Micha