Hallo.
Wenn nicht in diesem Thread abzuschweifen und sich philosophisch auszutauschen, wo dann?
Wer keine Lust hat, daran teilzunehmen, kann ich sich gerne ausklinken, ohne den eigenen Unsinn darin zu betonen. .
Fernab der der unterschiedlichen Theorien stelle ich für mich fest, dass mir die gezeigten Outfits der Menschen, die sich hier bildlich zeigen, vertraut sind. Das bedeutet, dass die Menschen und ihre Outfits für mich stimmig sind und meine Wahrnehmung nicht stören, obwohl ich viele nicht einmal persönlich kenne. Überspitzt formuliert: Hajo kann fast alles tragen kann, ohne mich zu schockieren, während mich Gregor in Hajos Kleidung irritieren würde. Umgekehrt gölte das für mich wohl genauso.
Mir fällt dabei eine ehemalige Kollegin ein, die sich überwiegend burschikos (sagt man das heute noch?) kleidete. Zu einem privaten Anlass, der mir nicht mehr gegenwärtig ist, trug sie ein ein kurzes, weißes Kleid, hatte sich ein wenig geschminkt, und sah auf einmal ganz anders aus. Sie brach mit unseren Sehgewohnheiten. Ähnlich geht es mir wiederum mit den Reaktionen Anderer, wenn ich mal Hosen trage.
Ich registriere auch (wahrscheinlich nicht alle) Männer auf der Straße, die sich abseits des Mainstreams kleiden. Die kenne ich gar nicht, aber sie sind anders angezogen als die Männer, die ich sonst tagtäglich sehe. Auf Details wie Ohrringe achte ich tatsächlich nicht; das Thema ist für mich, seit ich 15 bin, durch. (Ich trug ihn rechts, vielleicht deshalb.)
Meine Wirklichkeit ist nicht die Anderer. Ich habe wahrscheinlich ähnliche Seherfahrungen gemacht und damit ähnliche Prägungen wie Ihr und noch einmal andere als ausschließlich Hosen tragende Männer und Frauen, denen ein Rock tragender Mann vertraut ist.
Und dennoch sind mir Jeans und Anzug bei Männern vertrauter als Röcke, Kleider, Strumpfhosen und kleinere Accessoires. Wahrscheinlich würde ich mich auch umdrehen, gingen Hajo oder Gregor überraschend an mir vorbei, weil sie sich außerhalb des Kontexts Forum bewegten.
VG Ben.