Hallo Leute!
Ich sehe das ganze auch sehr stark unter dem Gesichtspunkt der Gleichberechtigung. Die rechtliche Gleichberechtigung ist ja gegeben. Das meine ich jetzt nicht. Ich meine die "gesellschaftliche Gleichberechtigung". Ich bin schlicht und einfach nicht damit einverstanden, dass die Gesellschaft, also die Gesamtheit der Menschen, mit denen wir zusammen leben, erwartet, dass Männer auf bestimmte Dinge verzichten sollen, nur weil sie Männer sind.
Leute, so läuft das nicht!
Für mich jedenfalls nicht. Ich nehme den mir zustehenden Freiraum der Entfaltung meiner Persönlichkeit in Anspruch und stelle mich auf den Standpunkt, dass diejenigen, denen das nicht passt, mir ja aus dem Weg gehen können. Ich trage Röcke, weil sie mir gefallen, weil ich mir selbst gefalle und weil Röcke einmalig schöne Trageeigenschaften haben. Ich trage Röcke
ausschliesslich, weil ich mich in Hosen absolut unwohl fühle, aber
auch aus einer gewissen Protesthaltung gegen diese in meinen Augen ungerechte Einstellung der Gesellschaft. Ich räume das gerne ein, denn gegen etwas zu sein ist erlaubt und auch dieses Dagegensein zum Ausdruck zu bringen ist erlaubt. Ich bringe das nicht nur in Worten zum Ausdruck, sondern auch in Taten. Abgesehen davon macht´s mir Spass, sonst würde ich das nicht so intensiv tun.
Ich bin natürlich in der glücklichen Lage, alleinlebender Single zu sein und daher auf niemanden Rücksicht nehmen zu müssen. Ich sehe ein, dass die meisten anderen mit Familie deren Befindlichkeiten im Auge behalten müssen und die Auswirkungen des eigenen Tuns auf diese Befindlichkeiten berücksichtigen müssen. Ich selbst bin aber fähig und in der Lage, ohne solche Rücksichten gegen die
Ursachen dieses ganzen Schlamassels antreten zu können.
Mir geht´s dabei längst nicht mehr nur um Röcke oder FSH. Mir stinkt ganz allgemein, wie Männer von der Gesellschaft behandelt werden und mit welchen teilweise unerfüllbaren Erwartungen sie konfrontiert werden. Das fängt bei der unseligen "Beschützer- und Ernährerrolle" an und hört bei der "Allgemeinen" (welch ein Hohn steckt in diesem Wort) Wehrpflicht noch lange nicht auf. Frauen verlangen von Männern die Quadratur des Kreises, sie schreien danach, dass der Mann sich doch mehr in Haushalt und Kindererziehung einbringen soll, aber wenn die Männer das dann tun, dann schreien sie: "Wie Uncool, so ein Weichei, so ein Langweiler, so ein Faulpelz, sitzt zuhause, das bischen Hausarbeit macht er mir auch nicht gut genug, und mich lässt er im Beruf schuften". Und dann noch die vielen anderen gesellschaftlichen Bevorzugungen von Frauen. Girls Days, Diskotheken in denen Frauen freien Eintritt haben und die Männer latzen sollen (Boykottieren!!!), Frauenparkplätze, Mädchenspielplätze, für Jungen natürlich verboten und...und...und. Und dann "darf" man als Mann noch nicht einmal das anziehen, was man möchte? Ja, leben wir denn noch in Zeitaltern, in denen die Kleidung den Standesdünkel und die Kastenzugehörigkeit widerspiegelte? Oder leben wir angeblich in einer aufgeklärten Gesellschaft, in einer freiheitlich verfassten Demokratie, in der es selbstverständlich sein sollte, dass jeder seines Glückes Schmied ist und seine Persönlichkeit frei entfalten kann?
Bitte mich nicht falsch verstehen. Ich will jetzt nicht dazu auffordern, dass jeder den Vorschlaghammer nimmt und Bedenken kurz und klein schlägt. Ich habe volles Verständnis dafür, das Ihr verantwortungsvoll Rücksicht auf die Familie nehmt und Euch die möglichen Auswirkungen auf Eure Familienmitglieder genau überlegt und entsprechend handelt. Ich weiss, dass das für manchen ein gewaltiger Verzicht auf Lebensqualität bedeutet, aber das ist hochanerkennenswertes Verantwortungsbewusstsein. Ich aber, der solche Rücksichten nicht zu nehmen braucht, ich will die
Ursachen bekämpfen, die dazu führen, dass solche Rücksichten überhaupt erwogen werden müssen. Denn wenn diese Ursachen beseitigt sind, dann brauchen auch Eure Familienangehörigen nicht mehr darunter leiden, wenn Ihr etwas Ungewöhnliches tun wollt. Dass das noch ein weiter Weg ist, und dass ich das angestrebte Endergebnis wohl nicht mehr erleben werde, ist mir sonnenklar. Aber ich baue darauf, dass es dann andere geben wird, die mit ähnlicher Energie gegen diese gesellschaftlichen Fehlentwicklungen und Dummheiten vorgehen. Mich belastet diese Kärrnerarbeit nicht, ganz im Gegenteil, mir macht sie tierisch Spass und die teilweise hilflose Zappelei mancher Diskussions- und Gesprächspartner in meinem Netz der unwiderlegbaren Argumente amüsiert mich sehr und gibt mir immer mehr Energie, um dagegen anzugehen. Aber eines möchte ich auch deutlich betonen:
Ich will niemanden, der das nicht selbst will, überreden, Röcke oder FSH zu tragen! Ich will nur erreichen, dass er das ungestört tun könnte, wenn er wollte. Mehr nicht.
Schöne Grüsse
Ferdi