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Röcke und mehr... => Erfahrungsberichte => Thema gestartet von: MAS am 02.11.2019 19:29

Titel: Reaktionen
Beitrag von: MAS am 02.11.2019 19:29
Gude zusammen,

hier ein paar Reaktionen von Leuten auf mich wegen des Rockes:

1. Eine ältere Frau auf dem Bahnsteig:
"Haben Sie einen Rock an?"
"Ja."
"Ja, es ist nur ungewöhnlich!"
"Mir gefällt es."
"Richtig. Tragen Sie, was Ihnen gefällt, nicht, was anderen gefällt."
"Och, anderen darf es auch gefallen."

2. Ein Mann auf dem Friedhof, der mich wohl von hinten gesehen und gehört hat:
"Sie haben lange Haare und tragen einen Rock, aber Sie sind ja gar keine Frau."
"Nee."
Mein Schwiegervater neben mir: "Es gibt ja auch Frauen, die in Hosen rumlaufen."
Ich: "Und mit kurzen Haaren."
Der Mann: "Ja, Frauen mit kurzen Haaren gibt es auch schon seit 20 Jahren. Das ist auch schon ganz normal."
Ich: "Und ich hoffe, das Männer in Röcken auch mal so normal werden."
Der Mann: "Ist ja auch praktisch, so ein Schottenrock." (Ich trug einen langen Jeansrock.)

3. Eine Frau in der U-Bahn-Station, in der auch ein Plakat der Ausstellung "Very British" hing:
"Very British!"(Ich trug einen etwas über knielangen Jeansrock.)
"Yes! Aber vor allem sehr luftig!"
"Das darf es auch sein bei dem Wetter." (Es war heute so 15°C mild.)


LG, Micha
Titel: Re: Reaktionen
Beitrag von: Matthias am 02.11.2019 21:59
Bei Frage eins der Dame auf dem Bahnsteig musste ich lachen!
Es war ja wohl offensichtlich, dass du keine Hose und kein UFO trägst.    ;)
Trotzdem die Frage, ob du einen Rock trägst. Sie wollte sich wohl vergewissern, dass ihre Augen richtig funktionieren und ihr keinen Streich spielen.  :o

Ich finde auch immer wieder verblüffend, wie die Leute automatisch einen Mann im Rock mit einem Schotten verbinden, auch wenn der getragene Rock mit einem Kilt überhaupt nichts gemeinsam hat.

Grüße
Matthias
Titel: Re: Reaktionen
Beitrag von: tcar am 02.11.2019 22:10
Gut zu hören, dass das positive Feedback mehr wird. Meine Erfahrungen sind sehr gemischt.

Die coolste Reaktion, die ich bisher hatte, war jemand, der an mir runterschaute, breit anfing zu grinsen und mir mit einem dicken "YEEEEEES" eine high five gab. Leider gibt es auch diese Typen, deren Antworten sich am ehesten zusammenfassen lassen mit "Ey, du siehst untenrum aus wie 'ne Frau, voll abartig, Alter" (leider gerade kürzlich wieder gehabt).

Insgesamt habe ich aber den Eindruck, Kommentare wie "Cool", "mutig" und "sieht gut aus" gewinnen die Oberhand  :)
Titel: Re: Reaktionen
Beitrag von: MAS am 02.11.2019 22:21
Ja, mit Frauen oder mit Schotten wird man assoziiert. Manchmal komme ich dazu, zu sagen, dass ich meinen ersten Rock in der Öffentlichkeit in Sri Lanka trug, wo das für Männer Tradition und voll normal ist. Dann wundern sich die Leute. Manchmal kommt dann aber auch die Antwort: "Aber nicht so einen Rock!", also keinen Rock, wie ich ihn dann gerade anhabe, sondern einen Sarong. Aber ein Schotte trägt ja traditionell auch nicht "so einen Rock", sondern einen Kilt, eine Frau dagegen schon. Und trotzdem werde ich auch, wenn ich einen Rock aus der Damenabteilung anhabe, manchmal gefragt, wo man denn so einen Männerrock herbekomme, ob ich ihn habe schneidern lassen oder woher ich ihn hätte.

Es ist noch ein weiter Weg, bis die Masse der Leute das kapiert hat. Ich für meinen Teil genieße das Rocktragen, meine Befreiuung (Emazipation) von Klischeevorstellungen von Männlichkeit und jedes "Aha", das ich bei anderen Leuten feststelle.

Und ja, negative Reaktionen gibt es fast keine mehr.

LG, Micha
Titel: Re: Reaktionen
Beitrag von: Matthias am 02.11.2019 22:59
Leider gibt es auch diese Typen, deren Antworten sich am ehesten zusammenfassen lassen mit "Ey, du siehst untenrum aus wie 'ne Frau, voll abartig, Alter" (leider gerade kürzlich wieder gehabt).

Solche Reaktionen wird es auch in Zukunft immer geben.
Ich denke aber, das hat nichts mit dem äußeren das derjenige von einem wahrnimmt zu tun, sondern vielmehr damit, dass derjenige / diejenige das nicht in eine bei sich vorhandene Schublade einordnen kann.

Oftmals haben solche Leute weniger Schubladen, in die sie etwas einordnen können.

Grüße
Matthias
Titel: Re: Reaktionen
Beitrag von: MAS am 03.11.2019 00:19
Ich wollte noch sagen, dass ich mich sehr gefreut habe, dass mein Schwiegervater, der schon Probleme mit meinem Rocktragen hatte, mir mit dem Frauen-laufen-auch-in-Hosen-rum-Argument zur Seite stand. Er wurde gerade 88!

LG, Micha
Titel: Re: Reaktionen
Beitrag von: JJSW am 03.11.2019 01:16
Manche trauen über Augen nicht und fragen lieber mal nach.
Ich erlebe manchmal, das Leute gucken, aber nicht zu fragen trauen.

Gute Reaktion vom Schwiegervater.

Grüßle
Jürgen
Titel: Re: Reaktionen
Beitrag von: GregorM am 03.11.2019 07:45
Und trotzdem werde ich auch, wenn ich einen Rock aus der Damenabteilung anhabe, manchmal gefragt, wo man denn so einen Männerrock herbekomme, ob ich ihn habe schneidern lassen oder woher ich ihn hätte.

Lieber Micha,

wenn man einen Mann sieht, deren Statur oder dessen Erscheinungsbild große Männlichkeit ausstrahlt, vermuten die meisten, dass seine Kleidung nicht aus der Damenabteilung stammen kann, sondern muss beim Herrenausstatter gekauft sein, oder für ihn speziell entwickelt und genäht. Und da wir ja uns getroffen haben, weiß ich, dass du unbedingt zu jener Kategorie von Männern gehörst. 

Gruß
Gregor
Titel: Re: Reaktionen
Beitrag von: MAS am 03.11.2019 09:06
Ja, lieber Gregor, das ist wohl war, dass die Statr was ausmacht. Wichtig ist mir dabei aber vor allem, dass die Leute es durchaus auf dem Schirm haben, dass Röcke auch aus der Herrenabteilung sein könnten.

LG, Micha
Titel: Re: Reaktionen
Beitrag von: GregorM am 03.11.2019 12:02
Wichtig ist mir dabei aber vor allem, dass die Leute es durchaus auf dem Schirm haben, dass Röcke auch aus der Herrenabteilung sein könnten.



So einig.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Reaktionen
Beitrag von: Matthias am 03.11.2019 21:22
Damit bin ich auch sehr einig.
Die Realität sieht aber leider ein bisschen anders aus.

Grüße
Matthias
Titel: Re: Reaktionen
Beitrag von: osem am 04.11.2019 18:53
Ich finde auch immer wieder verblüffend, wie die Leute automatisch einen Mann im Rock mit einem Schotten verbinden, auch wenn der getragene Rock mit einem Kilt überhaupt nichts gemeinsam hat.  

Mann im Rock = Schotte. Ich habe inzwischen das Gefühl, viele suchen vergeblich eine Schublade, wo sie dich mit Rock einordnen können... Einmal irgendwo eingeordnet = o.K.! Auch wenn ich Röcke trage die Falten haben und einem Kilt (weit entfernt) ähnlich sehen, aber nun mal absolut nicht ein Kilt sind, lasse ich sie oft im Glauben, das macht es einfacher. Erst wenn ein intensivieres Gespräch  zustande kommt, unterhalte ich mich über das Thema "Unterschied zwischen Kilt und Männerrock".
Titel: Re: Reaktionen
Beitrag von: manni137 am 11.11.2019 08:21
Ich bin auch kurz davor, als Mann jetzt doch endlich mal in Rock und Strumpfhose und evtl. Ballarinas oder Stiefel rauszugehen.
Kann mich nicht entscheiden, was am Mann schöner empfunden wird, Ballarinas oder Stiefel.
Für mich gehören zum Röck und zur Strumpfhose einfach auch "Damenschuhe" wobei es ja auch schon einige Stiefel für Herren gibt mittlerweile.
Und ich lese auch immer öfter, dass je nach dem wie man(n) sich selbst verhält, die Umwelt auf einen reageirt. Je natürlicher und selbstverständlicher jemand
als Mann im Rock/Kleid unterwegs ist, desto wohler fühlt man sich denke ich - hoffe ich.
Werde diese Woche mal einen ersten Versuch wagen mich als M in o.g. Kleidung draußen aufzuhalten.
Habt ihr noch Tipps für mich für das erste mal? Was Kleidung und Verhalten angeht? Oder mit dem ich zusammen rausgehen kann, komme es der Nähe von Dachau.
Würde mich freuen.

Gruß
Manni
Titel: Re: Reaktionen
Beitrag von: MAS am 11.11.2019 08:44
Lieber Manni,

verhalte Dich einfach ganz normal. Und wenn jemand fragt, antworte freundlich, zeige Verständnis für humorvolle Reaktionen, lache mit, auf negative Reaktionen versuche es mit Ironie.

LG, Micha
Titel: Re: Reaktionen
Beitrag von: MAS am 11.11.2019 08:49
Ach übrigens, letzte Woche meinte bei DM ein anderer Kunde, also ein Mann, zu meinem langen Jeansrock: "Ich finde Ihre Beingewandung cool" Ich bedankte mich und meinte, sie sei auch cool um die Beine herum". Er verstand das Wortspiel und lachte.

LG, Micha
Titel: Re: Reaktionen
Beitrag von: high4all am 11.11.2019 08:52
Hi Manni,

wenn ich die Wahl zwischen Ballerinas und Stiefeln hätte, würde ich Stiefel nehmen. Passt besser zur Jahreszeit.

Ansonsten solltest Du den Look wählen, in dem Du Dich wohl fühlst. Denn das hat Auswirkungen auf Dein Auftreten. Wenn das ganz selbstverständlich und sicher ´rüberkommt, ist vielen Leuten schon der Wind aus den Segeln gekommen. Ja nicht als "Opfer" daherkommen, welches vor Scham auf den Boden guckt oder sich an Hauswänden entlangschleicht. Mit festem Schritt und Kopf oben durch die Menge hindurch schreiten mit einem Ziel vor Augen. Dabei immer ein freundliches Gesicht aufsetzen, schließlich willst Du die Menschen für Dich gewinnen und ihnen durch Dein Outfit eine kleine Freude bereiten.

LG
Hajo
Titel: Re: Reaktionen
Beitrag von: Mac am 11.11.2019 11:05
Hey Micha, das ist wirklich COOL!  ;D

Ich stand letztes Jahr im Kilt in der Werkstatt unseres griechischen "Automechanikers des Vertrauens"
und er fragte warum ich den einen Kilt trüge.
Obwohl wir schon seit Jahren bei ihm Stammkunden sind, hat er sich wohl da erst getraut. ::)
Da ich es eilig hatte und keine Diskusion führen wollte sagte ich nur:
Weil es Männer gibt, die mehr Platz brauchen als andere. ;)

Wir haben beide gelacht und er hätte fast vergessen mir die Rechnung zu geben.

Fazit?
Steh dazu, was du anhast.
Das gibt selbstsicherheit und unterbindet viele dummen Sprüche.
Gruß,
Mac
Titel: Re: Reaktionen
Beitrag von: Barefoot-Joe am 12.11.2019 09:06
Hallo Manni,

Zitat
Habt ihr noch Tipps für mich für das erste mal? Was Kleidung und Verhalten angeht?

Ja: Nimm dir etwas vor. Wenn du einfach so rausgehst, dann dreht sich alles nur um "Was denken die anderen jetzt" und die resultierende Unsicherheit strahlt man dann auch aus. Es ist viel einfacher, wenn du ein Ziel hast, wie Einkaufen, Tanken, Geldautomat, Bäcker, irgendeine Besorgung machen. Du kennst dann die Abläufe, du achtest weniger auf die anderen und du denkst eher an deine Aufgabe als an mögliche Reaktionen anderer.

Zitat
Oder mit dem ich zusammen rausgehen kann, komme es der Nähe von Dachau.

Leider sehr weit von mir entfernt, sonst wäre ich sofort dabei gewesen. :)
Titel: Re: Reaktionen
Beitrag von: manni137 am 12.11.2019 12:33
Danke Barfoot für dein Angebot. Ja ist leider immer so, mit den Leuten mit denen man in Kontakt kommt wohnen leider nicht um die Ecke.
Naja, irgendwann wird sich da schon was ergeben, bin ja noch nicht so lange in der Gruppe.

Und ja, Ihr/Du habt/hast mich überzeugt, ich muss mir was konkretes Vornehmen, damit man gelassener an die Sache rangeht und das Vorhaben auch umsetzt.
Muss mir mal was einfallen lassen, hhhmm oder her mit euren Ideen/Vorschlägen!?

lg.
Manni
Titel: Re: Reaktionen
Beitrag von: Barefoot-Joe am 12.11.2019 14:40
Hallo Manni,

Zitat
Muss mir mal was einfallen lassen, hhhmm oder her mit euren Ideen/Vorschlägen!?

Einfach die alltäglichen Dinge: Zum Bankautomat, zum Tanken fahren, irgendwelche Besorgungen machen - da gibt es doch ganz viel. Flohmärkte und Wochenmärkte sind auch eine prima Gelegenheit, oder einfach mal ins Kino gehen, ins Cafe setzen oder zu einer Veranstaltung gehen. Es ist jedesmal ein kleines Abenteuer und diese kleinen Abenteuer machen das Leben lebenswert. :)
Titel: Re: Reaktionen
Beitrag von: cephalus am 12.11.2019 15:07
Muss mir mal was einfallen lassen, hhhmm oder her mit euren Ideen/Vorschlägen!?

Was wolltest Du morgen machen, oder vielleicht an deinem nächsten arbeitsfreien Tag?

Mach doch einfach genau das!
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: Albis am 23.03.2020 16:19
Gestern hatte ich nach mehreren rocklosen Tagen endlich mal wieder Rock an und wir haben Schwiegermama besucht. Schwiegermama kennt mich mittlerweile und äußert sich nicht zu meinem Äußeren. Aber mein Schwager im Studentenalter stellt plötzlich fest: "Oh, Albis hat ja einen Rock an." Ja... Thema beendet.
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: osem am 25.03.2020 09:51
Meine ansonsten allzeit wunderbar geliebte Göttergattin liebt meine Röcke überhaupt nicht (und trägt meistens Hosen...). Da habe ich mir mal Leggins gekauft, im Lederlook und glänzend. Als Alternative zu den üblichen Trainingshosen, die ich, egal ob Mann oder Frau GRÄSSLICH finde! "Was trägst Du jetzt wieder?" Eine Hose! "Aber bitte nich diese!!!"
Fakt ist: Ein Mann darf eigentlich keinen Rock tragen, aber auch ca. 5% der Hosen, die Frau ganz normal anzieht. Und das in einer Zeit, in der die Gleichberechtigung immer mehr hochkocht!
Fakt ist, die Damenwelt bedient sich inzwischen zu 100% an der Männermode, darf sie auch, aber dann sollten wir uns auch an der Damenmode bedienen dürfen. !00% wollen die meisten von uns ja eh nicht, aber 50% müssen drin sein!
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: sentinel am 25.03.2020 11:46
Hallo, na dann erzähle das mal so deiner Frau, die muss das verstehen  :P

Beste Grüße bleibt gesund
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: Chriser am 25.03.2020 11:53
Tja, die Frauen sind immer noch gleichberechtigter, was die Klamottenwahl betrifft.
Ich habe seit Anfang des Jahres einen neuen Nachbarn ( so Anfang 40 ). Er hat mich schon in verschiedenen Klamotten gesehen. Bis jetzt gab es noch keine Reaktion.
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: sentinel am 25.03.2020 11:57
Tja, die Frauen sind immer noch gleichberechtigter, was die Klamottenwahl betrifft.
Ich würde mal sagen ... die Frauen sind die echten Kerle, die setzen ihren Willen jedenfalls deutlich konsequenter um :o
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: Chriser am 25.03.2020 12:49
Hm, dann sollten wir echte Kerle also unsere Frau stehen? Klingt seltsam, hihi. Wir tun am besten das was uns übrig bleibt. Wir sind einfach wir selbst und zeigen Anderen das es möglich ist.
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: Albis am 25.03.2020 22:29
@osem: Na hast Du denn mal mit Deiner Frau gesprochen? Vielleicht nicht nur über das Thema Gleichberechtigung, sondern auch über Deine Gefühle, die Dich ja dazu bringen, Rock tragen zu wollen? Zumindest eine gewisse Akzeptanz der Bedürfnisse und Gefühle des anderen sollte in einer Partnerschaft selbstverständlich sein. Jedenfalls hab ich das mit meiner Frau hingekriegt. Sie akzeptiert meinen Wunsch, Röcke zu tragen, sagt mir allerdings auch, dass sie Frauenröcke an mir nicht schön findet (Männerröcke dagegen schon). Zu wenigen bestimmten Anlässen geht sie mit mir mit, auch wenn ich einen in ihren Augen nicht schönen Rock anhabe. Auf der anderen Seite versuche ich das nicht auszureizen und erspare ihr meinen Anblick im Frauenrock soweit es geht. Es ist immer ein Geben und Nehmen.
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: Chriser am 25.03.2020 23:47
"Frauenrock" , " Männerrock" ?
Der einzige Männerrock ist der Kilt. Alles Andere sind Röcke, feddich. Die, die mir gefallen, ziehe ich an ,die anderen nicht. Klar gibt es Röcke die weiblicher wirken als andere. Das liegt jedoch immer im Auge des Betrachters. Das ist meine Meinung.
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: MAS am 26.03.2020 00:07
"Frauenrock" , " Männerrock" ?
Der einzige Männerrock ist der Kilt. Alles Andere sind Röcke, feddich. Die, die mir gefallen, ziehe ich an ,die anderen nicht. Klar gibt es Röcke die weiblicher wirken als andere. Das liegt jedoch immer im Auge des Betrachters. Das ist meine Meinung.

Ich habe auch Männerröcke, die keine Kilts sind, und zwar Sarongs aus Sri Lanka, sowie einen von Anders-Landiger.
Und manchmal tragen auch Frauen Kilts.
Ergo, wie Du schon schreibst, Chriser: Das liegt jedoch immer im Auge des Betrachters.

LG, Micha
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: Albis am 26.03.2020 18:08
@Chriser: Unisexmode ist leider noch fernste Zukunft. Egal ob im Internet oder Kaufhäusern, es wird immer schön in Weiblein und Männlein getrennt und dementsprechend sind auch die meisten Kleidungsstücken einem Geschlecht zugeordnet. Und ich habe mehrere Röcke, die ich so noch nie an einer Frau gesehen habe. Das sind eindeutig Männerröcke. Die meisten Röcke, die es zu kaufen gibt, sind Frauenröcke. Und ich hab noch ein paar Eigenkreationen, die ich als Unisex bezeichnen würde. Diese Einteilung schließt natürlich nicht aus, dass man sich beim anderen Geschlecht bedient.

@Moderation: Wir sind hier gerade vom Thema abgekommen. Ist es sinnvoll, die entsprechenden Beiträge in einem neuen Thema zu separieren?
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: Chriser am 26.03.2020 19:19
Mach einfach. Ist mir recht.
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: culture skirt am 26.03.2020 21:30
Hallo,

das Thema wurde schon zu genüge abgearbeitet. Unisexmode setzt voraus, dass dasselbe Kleidungsstück von Mann wie Frau getragen werden kann. Da die Anatomie bei Mann und Frau entgegensetzt ist, gibt es keine Unisexmode, ohne der Figur von Männern und Frauen gerecht werden zu können. Man müsste Unisexkleidung in Onesize schneidern, damit es beiden Geschlechtern passt, ohne dass es an der Frau wie ein Sack hängt aber auch, dass Männer noch reinpassen. (Erklärung einer Modemacherin). Typisches Beispiel ist das Herrenhemd. Eine etwas kleinere Frau kann das Hemd ihres Mannes, wenn er größer ist,  als Kleid tragen. Kleidungsstücke gleicher Gattung,  die in unterschiedlichen Maßen für Mann und Frau  angeboten werden, sind  immer noch geschlechtsspezifisch und nicht unisex. Siehe Kilts.

Viele Grüße
Jule
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: MAS am 27.03.2020 00:02
Hallo,

das Thema wurde schon zu genüge abgearbeitet. Unisexmode setzt voraus, dass dasselbe Kleidungsstück von Mann wie Frau getragen werden kann.
Viele Grüße
Jule

M.E. kann es auch dieselbe Art von Kleidung sein, also Hosen UND Röcke für alle Geschlechter, satt Hosen für dieses und Röcke für jendes Geschlecht.
Oder auch: Blümchenmuster für alle, oder rechte und linke Knöpfe für alle oder alle Farben für alle usw. usf.

LG, Micha
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: culture skirt am 27.03.2020 00:34
Es geht um Onesize bei Unisexmode, Michael. Nicht, dass auf der Männerhose und Frauenhosen theoretisch auch Blumen aufgedruckt sein können wie auf einer Damenhose. Uni kommt von universal einsetzbar. Universalgeschlecht heißt das Prinzip. So wie bei einem Transformer, der universal einsetzbar mal Roboter, Auto und Flugzeug zugleich ist. Drei Dinger in Einem. Ein Teil universal auf alle Geschlechter passend, transformierbar, ohne Berücksichtung der Anatomie (dazu muss man Sachen hüft- und taillenunbetont schneidern und am besten zwei Nummern größer bei den Schultern. Darum sehen viele Teile auf den Modeschauen auch so breit und kastig aus).

Bei einem Universalbbohrer (Kleidung, Zusatz) benötige ich auch nur Einen Universalbbohrer, der in jedes Bohrmaschinenfutter (Körper) passt (weil auf Spezialformen verzichtet wird. Oder Unisex IPL Geräte, sind auch nur  Ein Gerät mit Zwei in Einem, die sich irgendwie auf die unterschiedlichen Hautbedürfnisse von Frauen und Männern anpassen sollen, ohne von dem selben Gerät zwei kaufen zu müssen. Und das würde man ja bei Röcken tun, auch wenn es zweimal haargenau der gleiche ist, nur der eine hängt in der Männerabteilung und der andere in der Damenabteilung.

Outdoor und Funktionskleidung kommen dem Unisex am nähsten. Die haben kein Klimbim dran, sind auf das wesentliche runtergespeckt und ein und dasselbe kann daher theoretisch von Jeden getragen werden (sofern es an den Schultern einigermaßen passt.)

Viele Grüße
Jule
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: culture skirt am 27.03.2020 00:39
Nachtrag.

M.E. kann es auch dieselbe Art von Kleidung sein, also Hosen UND Röcke für alle Geschlechter, satt Hosen für dieses und Röcke für jendes Geschlecht.
Dieselbe Art heißt genau dieses Teil, was deine Frau in der Hand hat, müsse dir dann auch passen. Ansonsten ist die gleiche Art in Männerhosen und Damenhosen eingeteilt.
Das selbe !=Das gleiche.

Viele Grüße
Jule
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: Chriser am 27.03.2020 09:13
Es ging hier nur um den Rock, nichts anderes.
Der Rock ist von seiner Form her nicht Geschlechtsspezifisch. Ob ein Kilt oder Sarong nur von Männern getragen wird, ist Sache des Trägers. Mir ging es nicht um Muster beim Rock. Alle anderen Kleidungsstücke sind der jeweiligen Körperform angepasst, der Rock nicht.
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: high4all am 27.03.2020 09:26
Alle anderen Kleidungsstücke sind der jeweiligen Körperform angepasst, der Rock nicht.  (http://Alle anderen Kleidungsstücke sind der jeweiligen Körperform angepasst, der Rock nicht.)

Da das Verhältnis Taille: Hüfte bei Frauen und Männern unterschiedlich ist, sind viele Röcke der Körperform angepasst. Am wenigsten fällt das bei Röcken in A-Linie auf.
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: MAS am 27.03.2020 09:30
Es kommt schon vor, dass Röcke der weiblichen oder der männlichen Körperform angepasst sind und auch, dass andere Kleidungsstücke, Socken zum Beispiel oder Pullover, es nicht sind.

Aber in der Tendenz stimme ich Chriser zu.

LG, Micha
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: Ludwig Wilhem am 27.03.2020 10:15
Hallo, Michas Äußerung Kleidung unabhängig des Geschlechts zu vermarkten fände ich toll, aber bis es soweit ist, werden wohl noch viele Jahre ins Land gehen, somit kommen wir an der Damenabteilung nicht vorbei und auch die Muster wie Blümchen wird wohl noch dauern, bis wir Männer dies öffentlich tragen - LEIDER.
Aber lasst uns versuchen diese Grenzen zu überwinden.
Gruß Ludwig


M.E. kann es auch dieselbe Art von Kleidung sein, also Hosen UND Röcke für alle Geschlechter, satt Hosen für dieses und Röcke für jendes Geschlecht.
Oder auch: Blümchenmuster für alle, oder rechte und linke Knöpfe für alle oder alle Farben für alle usw. usf.

LG, Micha
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: MAS am 27.03.2020 10:32
Ich habe ja zwei Jeansröcke mit Blumenstickereien, bei dem einen bunt auf blauem Stoff, beim anderen alles schwarz. Als ich die erstmal anzog habe ich mit besonderen Reaktionen gerechnet. Aber es kamen genau so wenig wie bei meinen Jeansröcken ohne Stickereien.

Insofern kann ich die mit Blumenstickereien genau so gut tragen wie die ohne.

Uns es gib in den Herrenabteilungen auch ab und zu Hemden oder T-shirts mit floranen Mustern.

Als so unmännlich kann es also gar nicht angesehen sein.

LG, Micha
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: Chriser am 27.03.2020 11:36
Hallo, Michas Äußerung Kleidung unabhängig des Geschlechts zu vermarkten fände ich toll,...


Ist mir eigentlich egal wo ich meine Kleidung kaufe. Unisex entsteht ja bei uns im Kopf. Dafür steht doch dieses Forum.
Und es steht nirgends geschrieben "Hier ist die Damen Abteilung, Herren bitte draußen bleiben " oder so ähnlich.
Unisexkleidung, wie manche Kleider oder anderes, gibt es zu Hauf. Eine enge Jeans wird es nicht unisex geben. Da würde ich mir mit der Damenjeans was einquetschen. Die will ich in der Herrenausführung haben.
Natürlich will Frau garantiert auch Kleider speziell für die passende Oberweite nutzen.
Mann kauft das was einem passt. Die Auswahl ist so riesig.
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: Albis am 27.03.2020 18:09
Und letztlich kann man zusammenfassen: Es gibt Männerkleidung, Frauenkleidung und Unisexkleidung. Nur eine Unisexabteilung gibt es in Kaufhäusern noch nicht. Das könnte aber ein Ziel von uns werden, oder?
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: Chriser am 27.03.2020 18:43
Okay, gut zusammengefasst. Deinen Wunsch können wir als Fernziel im Hinterkopf behalten.
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: MAS am 27.03.2020 18:59
Anscheinend gibt es das schon: https://mobil.l-mag.de/news/artikel.html?readArticle=2891&cHash=8e0126c930b9dcbbbd8af342a35ae16c (https://mobil.l-mag.de/news/artikel.html?readArticle=2891&cHash=8e0126c930b9dcbbbd8af342a35ae16c) und zwar seit 5 Jahren schon.

LG, Micha
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: cephalus am 27.03.2020 19:21
Anscheinend gibt es das schon: https://mobil.l-mag.de/news/artikel.html?readArticle=2891&cHash=8e0126c930b9dcbbbd8af342a35ae16c (https://mobil.l-mag.de/news/artikel.html?readArticle=2891&cHash=8e0126c930b9dcbbbd8af342a35ae16c) und zwar seit 5 Jahren schon.

Und auch noch andere
https://thephluidproject.com/ mit Läden in New York   und anderen Metropolen.
Eine weitere Expansion ist geplant.

So ein kleines Bisschen bin ich an dem Laden beteiligt  ;)
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: MAS am 27.03.2020 19:30
Bist Du da Aktionär, Cephalus?

Aber gibt es auch Unisex-Läden in Deutschland?

LG, Micha
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: cephalus am 27.03.2020 19:58
Nö, der geschäftliche Teil ist eine US ltd. die sich über Crowdfunding finanziert hat.

Derzeit ist ein Laden in Berlin in Planung...
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: MAS am 27.03.2020 20:21
Ah so, und an dem Crowdfunding hast Du Dich beteiligt. Gut!

Und dann wird ja Berlin auch mal wieder eine Reise wert!

LG, Micha
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: tcar am 27.03.2020 22:33
Leider muss ich festhalten, dass ich von Unisexmode ein bisschen enttäuscht bin. Anstatt spannender Kleidungsstücke mit Anleihen aus der "klassischen" Mode beider Geschlechter finde ich allzu oft nur verkappte Männermode vor, und oft auch noch nur die langweiligen Teile davon. Oder aber die Macher sind der Meinung, dass Unisexmode ein dringendes Bedürfnis befriedigen muss, herauszubölken, dass man queer ist. Sprich entweder scheitert sie spektakulär daran, Schubladen abzuschaffen, oder sie führt neue ein.
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: culture skirt am 27.03.2020 22:57
Hallo,

Unisex-Geschäfte gibt es schon länger in allen großen Städten. H&M hat so einen Unisexstore in Berlin. Einer davon ist sogar wieder zu. Ein Besuch lohnt sich allerdings nicht in solchen Geschäften, wenn man mit der Erwartung dort hingeht, Röcke in der Männerabteilung oder für Männer zu finden, weil man meint, es gibt dort eine Abteilung für Alle und dann muss es auch alles für Alle geben, was man bisher aus klassischen Geschäften kennt. Die vereinzelten Röcke sind klar für Frauen gedacht, nicht zuletzt auch an der Größe und dem Schnitt zu erkennen. Das meiste beschränkt sich in diesem und den anderen Geschäften auf Boyfriendlook - schlichten Oversize-Blusen/Hemden in schwarz oder unifarben (wer hätte das gedacht) gehalten, für jeden Anlass, urban, modern, lässig. Damit sollen die Mädels von ihrer weiblichen Stigmatisierung befreit und emanzipieren werden. Nichts davon ist verspielt, fantasievoll oder bunt und nichts soll an die passive Rolle der Frau und zuviel Weiblichkeit erinnern. Unisex ist ein Abklatsch der Männermode, nur etwas trister. UY Studios ist so ein Paradebeispiel für typische Unisex Labels. brr... https://www.instagram.com/p/BXA55kbhVDK/?utm_source=ig_embed (https://www.instagram.com/p/BXA55kbhVDK/?utm_source=ig_embed)

Und über Preise sprechen wir erst nicht für die Fetzen.
Das Label hat auch Kleider, wie ich gerade sehe, aber wie zu erwarten nur in Schwarz und sehr wahrscheinlich nur für den Showroom, die nie in den Handel kommen.


Es gibt aber auch positive Ausnahmen.
https://styleguide-farfetch.blackandwhite-ff.com/BWContent/farfetch_cms/radHGettyImages124913077.jpg (https://styleguide-farfetch.blackandwhite-ff.com/BWContent/farfetch_cms/radHGettyImages124913077.jpg)

Nur: Damit so ein Rock unisex wird, damit er von beiden Geschlechtern getragen werden kann, muss er anscheinend schwarz sein und bei Jungs (wie nicht anders erwartet), eine Hose zusätzlich  darunter. Schwarz, Weiß dominiert hauptsächlich die Unisexmode. Was ich auch bisher nur so vorgefunden habe. Pink und andere Pastelfarben würde ja wieder die passive weibliche Rolle markieren und auf Weiblich Rückschließen.

Ein wenig Geschichte zur Unisexmode. Damit auch meine vorherigen Kommentare vielleicht etwas plastischer werden

Im letzten Jahrhundert sorgte vor allem Coco Chanel für ein Umdenken. Die Ikone machte den Anfang mit funktioneller Damenbekleidung. Später sorgte Yves Saint-Laurent für eine kleine Revolution, als er Frauen in den Hosenanzug, „Le Smoking“, steckte.
https://styleguide-farfetch.blackandwhite-ff.com/BWContent/farfetch_cms/Unisex1_061bf619-1698-4bcc-88ce-b755f46e7d33.jpg (https://styleguide-farfetch.blackandwhite-ff.com/BWContent/farfetch_cms/Unisex1_061bf619-1698-4bcc-88ce-b755f46e7d33.jpg)
In den Folgejahren war diese Entwicklung jedoch weder konstant noch gleichberechtigt. Von Unisex-Kleidung konnte noch keine Rede sein. Zunächst näherte sich ausschließlich die Frau modisch dem Mann an: androgyner Stil à la Agyness Deyn, die erfolgreich für Labels wie Alexander Wang lief. Der New Yorker Designer ist bekannt für seinen urbanen Stil mit starken Sportswear-Elementen. Dies nähert ihn optisch den Modellen der Unisex-Mode an. Denn in der Funktionsbekleidung waren die Unterschiede schon länger wesentlich geringer ausgeprägt. Ein besonders deutliches Beispiel: Ski-Bekleidung. In den gut gepolsterten Anzügen wird oft nur durch die traditionelle Farbgebung klar, ob Mann oder Frau darin Wintersport betreibt.


Die Bezeichnung Androgyne-Mode wird dieser Mode eher gerecht als Unisexmode, wie ich finde.

Viele Grüße
Jule
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Beitrag von: JJSW am 28.03.2020 08:28
Das mit dem Unisex haben wir hier doch schonmal bis zum Erbrechen durchdiskutiert.
Das Thema Unisex ist für mich erledigt. Ich kann mich problemlos auch in der Damenabteilung mit Röcken und Kleidern versorgen, kann anprobieren und kaufen und wurde noch nie davon gejagt. Es kostete am Anfang nur ein kleines bisschen Überwindung   ;)

Unz zurück zu den Reaktionen. (Hab ich das nicht auch schon irgendwo geschrieben?)
Vor einer Woche beim Einkaufen fand ein Mann (vielleicht so 30-40 Jahre) mein Outfit (Jeansrock kniekurz geknöpft) cool und hob den Daumen 😊👍

Grüßle
Jürgen
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: Chriser am 29.03.2020 14:21
Hallo JJSW,
ich glaube du bringst es auf den Punkt. Ich war bei der alten Diskussion zwar noch nicht beteiligt, aber ich könnte mir ausmalen worauf sie hinaus lief. Es gibt garantiert verschiedenste Vorstellungen was Unisexmode sein soll. Ich könnte jetzt natürlich meine Version davon niederschreiben, das würde aber nur zu weiteren Kommentaren führen, die längst schon diskutiert wurden.
Zurück zum Thema
Solch ähnliche Reaktionen kenne ich auch. Hier nur ein Beispiel.
Neulich beim Einkauf ging eine Familie an mir vorbei. Ein Mädchen so ca.12 Jahre sagte : sieht gut aus.
Ich war in blau mit Jeansrock  gekleidet.
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: Barefoot-Joe am 30.03.2020 13:00
Hallo Chriser,

Zitat
ich glaube du bringst es auf den Punkt. Ich war bei der alten Diskussion zwar noch nicht beteiligt, aber ich könnte mir ausmalen worauf sie hinaus lief.

Es ging u.a. darum, ob Unisex eine Brücke für die Männer zum Rock oder Kleid sein könnte. Aber das Problem ist nicht das fehlende Unisex Angebot, sondern, dass die Männer sich nicht aus ihrem Rollenmodell-Käfig trauen. Sie wollen keinen Fuß in vermeintlich feminines Territorium setzen, bevor das nicht eindeutig männlich befriedet und besetzt ist. So wie bei Kosmetika erst echt knallharte Pflegeprodukte für derbe Männer-Lederhaut herbeiphantasiert werden mussten und erst als man da dann noch deutlich "for men" drauf schrieb, wagten sie sich vorsichtig an die Produkte heran. Das Angebot war auch vorher schon da, es stand eben nur dort, wo Männer nicht hinwollen. Unisex heißt im Grunde einfach nur, die Produkte etwas näher an den Käfig zu schieben, aber das reicht eben nicht. Zu tief sitzt die Angst vor dem Femininen.

Bei den Röcken ist es genauso: Das Angebot ist in unglaublicher Vielfalt jederzeit vorhanden - es ist nur nicht attraktiv, solange keiner "for men" draufschreibt und es der Gesellschaft mit Millionenaufwand in die Köpfe prügelt, dass echte Kerle Röcke tragen.

Zitat
Solch ähnliche Reaktionen kenne ich auch. Hier nur ein Beispiel.
Neulich beim Einkauf ging eine Familie an mir vorbei. Ein Mädchen so ca.12 Jahre sagte : sieht gut aus.
Ich war in blau mit Jeansrock  gekleidet.

Kinder sind da klasse, weil sie meist ehrlich sind und noch keine Vorbehalten haben. Letztens beim Bäcker standen auch zwei Kinder mit offenen Mündern neben mir und staunten mich an, was den Eltern irgendwie so gar nicht recht war. Die wußten genau, dass da jetzt unbequeme Fragen kommen werden und die Angst, dass ihre Kinder den Mann auch noch ansprechen, stand ihnen ins Gesicht geschrieben. ;)

Aktuell ist das wegen der Virenpanik mit den Reaktionen ja eher schwierig. Die Leute sind mehr mit ihrer Angst und den Klopapiervorräten beschäftigt und fremde Leute ansprechen gilt offenbar gerade als Hochverrat. Vor ein paar Tagen wurde ich in einem Bioladen immerhin von einer Verkäuferin angesprochen. Auch wenn sie mir dann doch nur mitteilen wollte, dass auf dem Boden die meisten Viren sind und ich das barfußgehen doch überdenken sollte. m(  Die Angst war ihr offen anzusehen und so verzichtete ich lieber darauf, sie argumentativ ungespitzt in den Boden zu rammen. ;)

Samstag war ich in einem knallroten knielangen Kleid einkaufen - keinen hat es interessiert. Muss ich erst in Netzstrümpfen kommen? ;)
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Beitrag von: Chriser am 30.03.2020 13:52
Hallo Joe,
danke für die informative Zusammenfassung.
Wie ich des öfteren von dir lese, hast du sehr viel Spaß daran kleidungstechnisch provokant unterwegs zu sein. Finde ich immer amüsant.
Ich lache mir auch ab und an innerlich einen ab, wenn mal wieder jemand ganz blöde schaut. Wenn ich es früh genug bemerke, schaue ich lachend zurück. Macht mir auch Spaß.
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Beitrag von: high4all am 30.03.2020 13:58

Samstag war ich in einem knallroten knielangen Kleid einkaufen - keinen hat es interessiert. Muss ich erst in Netzstrümpfen kommen? ;)
Aktuell ist ein Mundschutz wirksamer.* Das kann auch ein einfaches Modell sein wie es in Fernost üblich ist. Dort tragen die Menschen so etwas selbst bei einer einfachen Erkältung, um andere Menschen vor Ansteckung zu schützen.

*Könnte allerdings sein, dass Dich ein Mitbürger mit Blockwart-Mentalität denunziert. Aber nicht wegen des Kleids oder der Netzstrümpfe... ::)

LG
Hajo
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: Barefoot-Joe am 31.03.2020 12:17
Hallo Chriser,

Zitat
Wie ich des öfteren von dir lese, hast du sehr viel Spaß daran kleidungstechnisch provokant unterwegs zu sein.

Witzigerweise nehme ich mich selbst gar nicht als provokant wahr - ich trage einfach das, was mir gefällt und für mich ist das auch völlig normal. Aber die anderen empfinden meine Normalität eben durchaus mal als etwas provokant. Aber letztendlich trifft das auch auf jeden anderen hier zu, der im Rock unter die Leute geht.

Zitat
Finde ich immer amüsant.  Ich lache mir auch ab und an innerlich einen ab, wenn mal wieder jemand ganz blöde schaut. Wenn ich es früh genug bemerke, schaue ich lachend zurück. Macht mir auch Spaß.

Ja, das ist so ein wenig das Salz an der Suppe. Ich merke auch, dass es mir nicht nur darum geht, einen Rock zu tragen, sondern auch darum, meine Grenzen immer wieder zu erweitern. Deshalb bewege ich mich ich auch in vielen anderen Bereichen abseits der Normalität. Man könnte auch sagen, es macht mir Spaß gegen den Strom zu schwimmen. ;)

Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: MAS am 31.03.2020 12:25
Witzigerweise nehme ich mich selbst gar nicht als provokant wahr - ich trage einfach das, was mir gefällt und für mich ist das auch völlig normal. Aber die anderen empfinden meine Normalität eben durchaus mal als etwas provokant. Aber letztendlich trifft das auch auf jeden anderen hier zu, der im Rock unter die Leute geht.

Ja, das geht mir auch so. Neulich meinte ein Teilnehmer eines Kurses, den ich gab, das sei doch ein Statement, dass ich einen Rock trage, und wollte wissen, wofür.

LG, Micha
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: Mac am 31.03.2020 12:30
Heh Micha,
klar ist das ein Statement!
Für die Freiheit eines freien Mannes, das tragen zu dürfen, was er mag.
Gruß,
Mac
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Beitrag von: MAS am 31.03.2020 12:32
Heh Micha,
klar ist das ein Statement!
Für die Freiheit eines freien Mannes, das tragen zu dürfen, was er mag.
Gruß,
Mac

Genau, lieber Mac!

Aber wenn ich eine Hose trage, weil ich das will und die Freheit dazu habe, sagt kaum jemand, das sei ein Statement.

LG, Micha
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Beitrag von: Albis am 31.03.2020 15:04
Ich komme mal wieder auf das eigentliche Thema zurück, allerdings schreibe ich von einer Nicht-Reaktion. Heute Vormittag habe ich einen längeren Spaziergang gemacht und hatte einen knapp bodenlangen, weiten Satinrock und eine schwarze Jacke mit Kapuze an. Es hätte mich nicht gewundert, wenn mich jemand aus der Ferne für eine Muslima gehalten hätte. Aber egal.

In einem Park überholte mich zuerst eine Kehrmaschine, die aber nicht kehrte, sondern einfach nur durchfuhr. Anschließend kam mir ein älterer Herr entgegen und meinte zu mir: "Na wenn die Kehrmaschine hier durchfährt, hätte sie auch kehren können." Das heißt, er hat mein Äußeres, welches ich als ziemlich auffällig empfand, überhaupt nicht wahrgenommen oder es war im egal. Das hätte ich nicht erwartet. Aber ich fand es gut.
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: MAS am 31.03.2020 15:11
Anschließend kam mir ein älterer Herr entgegen und meinte zu mir: "Na wenn die Kehrmaschine hier durchfährt, hätte sie auch kehren können." Das heißt, er hat mein Äußeres, welches ich als ziemlich auffällig empfand, überhaupt nicht wahrgenommen oder es war im egal. Das hätte ich nicht erwartet. Aber ich fand es gut.

Solange er nicht meinte, sie hätte Dich wegkehren sollen, ist ja alles gut.  ;D

Nee, schon klar, die meisten Menschen behandeln auch Rockträger ganz normal. Und das finde ich auch gut so!

LG, Micha
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: JJSW am 31.03.2020 17:59
Heute nach der Arbeit hab ich einen kleinen Spaziergang gemacht und Lebensmittel eingekauft.
War ganz entspannt und mir sind keine besonderen Reaktionen aufgefallen. Wie sonst meistens auch.
Getragen hab ich wieder mal meinen langen Jeansrock.

Grüßle
Jürgen
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Beitrag von: MAS am 31.03.2020 19:02
Ich war heute Vormittag mal beim Aldi, wo ich vergeblich nach Toiletenpapier schaute. Ich trag meinen kurzen Jeansrock mit den Stickereien, dazu eine schwarze Strumpfhose mit einer Laufmasche und blaue Halbschuhe. Das hat aber auch keinen interessiert. Und ich fühlte mich in der klaren Frühlingsluft pudelwohl.

LG, Micha
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: Albis am 04.04.2020 19:10
Und heute früh hatte ich ein sehr schönes Erlebnis beim Brötchenholen: Die Bäckereiverkäuferin meinte: "Sie haben ja einen Rock an, cool!" Ich: "Danke, aber ich bin ja nicht das erste Mal im Rock hier." Sie: "Das ist mir aber noch nie aufgefallen." Die Kollegin nickte aber zustimmend, also hatte sie mich früher also schon mit Rock wahrgenommen. Dann haben wir uns noch über Mittelaltermärkte unterhalten, die ja immer eine gute Gelegenheit sind, um Röcke und andere schöne Klamotten zu tragen. Schließlich meinte sie, ein Bekannter trage zu Hause auch gerne Rock, traue sich aber nicht damit auf die Straße. An der Stelle habe ich dann Werbung für unser Forum gemacht in der Hoffnung, dass er hier mal reinguckt und sich etwas Mut holt. In ein paar Wochen werde ich bei der Bäckersfrau mal nachfragen...
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: MAS am 04.04.2020 19:39
Das ist doch ein schönes Erlebnis in dreierlei Hinsicht:

1.) Beide Bäckereiverkäuferinnen waren Deinem Rocktragen gegenüber positiv eingestellt.
2.) Der einen war Dein Rock noch nie aufgefallen. Man kann also auch ganz unauffällig Rock tragen.
3.) Ihr Bekannter zeigt, dass es evtl. noch eine größere Dunkelziffer an Männern gibt, die gerne Rock tragen oder tragen würden.

Nagativ ist lediglich, dass er sich damit nicht vor die Tür traut. Aber das kann sich ja ändern.

LG, Micha
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: osem am 05.04.2020 07:57
Neulich in der U-Bahn:
Ich trug einen knielangen Faltenrock von Sabine Seidel (mode-trend-s.de)  und eine schwarze FSH. tEine junge Frau (geschätzt so um die 30, Ich könnte altersmäßig ihr Vater sein...60+) spricht mich an: "Auch wenn manche Leute blöd schauen, Ich finde Ihr Outfit super! Toll!!" Dem muss man doch nichts mer hinzufügen, oder?
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: rockpeter am 05.04.2020 08:43
Hallo osem,

das ist doch ein Erlebnis, das aufbaut und Mut macht. Bei Sabine Seidel habe ich mir übrigens auch schon einen bodenlangen Jeansrock anfertigen lassen.

Liebe Grüße
Peter
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: JJSW am 05.04.2020 08:46
Vielen Dank für die Erfahrungsberichte. So etwas gehört ins Forum. Lob und Anerkennung ist doch immer gut.

Grüßle
Jürgen
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: Chriser am 05.04.2020 12:59
Es gibt zu viel Negatives in der Welt. Es macht viel mehr Spaß sich über die guten Beispiele zu unterhalten.
Ich erinnere mich viel lieber an die schönen Reaktionen als an die wenigen negativen.
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: MAS am 05.04.2020 13:04
Geht mir auch so!

Jetzt gehen wir mal ein bisschen spazieren.

LG, Micha
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: Albis am 05.04.2020 18:30
Auch ich denke, dass viele Leute, insbesondere Frauen, sich freuen, wenn es mal etwas Abwechslung an Kleidung zu sehen gibt. Die meisten sagen eben nur nichts, vielleicht auch, weil sie sich nicht trauen. Insofern können wir, osem und ich gestern, uns glücklich schätzen, dass mal jemand den Mund aufgemacht hat.  :)
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: culture skirt am 05.04.2020 22:36
Auch ich denke, dass viele Leute, insbesondere Frauen, sich freuen, wenn es mal etwas Abwechslung an Kleidung zu sehen gibt.
Auch die, die einen mit grimmigen Gesicht von unten nach oben mustern?
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: Albis am 09.04.2020 17:58
Auch ich denke, dass viele Leute, insbesondere Frauen, sich freuen, wenn es mal etwas Abwechslung an Kleidung zu sehen gibt.
Auch die, die einen mit grimmigen Gesicht von unten nach oben mustern?

Ausnahmen bestätigen die Regel und miesepetrige Menschen gibt es leider immer und überall. Auch wenns schwerfällt, da kann man nur zurücklächeln.
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: culture skirt am 09.04.2020 22:31
Ich hatte die letzte Woche zwei Leuten auf den Zahn gefühlt. Einmal einen Passanten und einmal eine Kollegin in meinen Alter. Meine Kollegin hat einen Sohn und eine Tochter. Und hat davon berichtet, dass ein Junge mit in seinen Kindergarten ging, der "merkwürdig" ist und seine Mutter ihn verpooft rumlaufen lässt (sie ist Grundschullehrerin). Der wollte unbedingt eine quietsch rosane Jacke mit weißen Herzen, die sie noch nicht mal ihrer Tochter anziehen würde. So ging er eines Tages in den Kindergarten und die Kinder sind dann schon angekommen und haben laut gefragt, wie siehst du denn aus? Wieso trägst du Mädchensachen? "" Wie kann man das seinen Kind antun? Der wird doch zum Außenseiter" "Ist er ja schon. Er war immer alleine." Sie akzeptiert es, wenn Andere wie ich, anziehen, was ihnen gefällt, aber nicht bei ihren Kindern und ihren Mann und Rosa würde sie ihrem Sohn nie anziehen lassen. Darauf kommt sie nicht klar, wie sie sagt. Auch an dem Mann, der mit Leggings zum Yoga geht, findet sie es merkwürdig.

Dann fragte mich mal Einer, nachdem er mich auszulachen versuchte, warum ich denn so rumlaufe (=wieso trägst du das?) und kein richtiger Mann sei. Ich ganz cool.
"Weil ich es darf und Sie nicht. Punkt aus."
Kurzes Schlucken und Schweigen
"Wieso, weil du es darfst?"
"Weil ich kein Beherrschter bin."
"Wie? Du bist kein Be..Beherrschter? Von wem? Ich werde auch nicht beherrscht."
"Ich habe keine Herrscherin an meiner Seite. Sie haben eine Frau."
"Ja"
"Dann haben Sie doch eine Herrscherin, die ihnen sagt wo's lang geht und deshalb dürfen Sie das nicht."
Kurzes ungläubiges Gucken und Schmunzeln.
"Ich habe gar nicht das Verlangen danach."
"Es ist egal, ob Sie das Verlangen haben oder nicht, wenn Ihre Herrscherin das letzte Machtwort spricht."
"Aber der Mann trägt nunmal Hosen."
"Der entrechtete Arbeitssklave trägt die schlechteren Hosen. Frauen haben die geileren und kostbareren Hosen, die sie zusätzlich mit hohen Stiefeln vor Schmutz schützen. Den Herrschenden in der Gesellschaft wird keine Kleidung vorgeschrieben. Die Kleidung der Herrschenden Klasse ist bunt und nicht dunkel und schwarz"
"Wie?"
"Schauen Sie sich doch selber und andere Männer an, wie die rumlaufen. Männer tragen 1% von dem  was Frauen übrig lassen und selber nicht anfassen. Ich zähle, 1,2,3,4 Männer in Arbeitshosen und Bauhosen."
"Die gehen und müssen arbeiten."
"Richtig, die müssen. Von ihren Frauen und Müttern und Schwiegermüttern aus. Frauen ist egal wie Männer aussehen, Hauptsache sie arbeiten ihnen und ihrer Familie zu. Danach werden Männer gemessen und das wird bei Ihnen als Mann vorausgesetzt. Frauen können zwischen sich versorgen lassen, selber arbeiten und Karriere oder Beides wählen. Genauso ist das bei der Kleidung."
"Findest du, dass Frauen Männern etwas vorschreiben?"
"Ja. Sie sind doch das lebende Beispiel, sonst würden Sie nicht lachen und fragen, warum ich Rock und sowas trage. Es wäre für Sie selbstverständlich, wenn Männer es dürften, wie es für Frauen selbstverständlich ist."
"Ich finde nicht, dass meine Frau und Frauen mir etwas vorschreiben."
"Versuchen Sie es doch. Mal sehen, was ihre Regierung dazu sagt, wenn sie einen Rock tragen."
"Meine Frau?"
"Ja, zum Beispiel."
"Das würde sie nicht mitmachen."
"Sehen Sie. Ich dachte, Sie lassen sich nicht bevormunden? Sie machen genau das und lassen das, was die Herrscherin von Ihnen verlangt"
"Meine Frau."
"Oder ihre Mutter und Schwiegermutter."
"Auch mein Schwiegervater."
"Die Meinung ihrer Schwiegermutter gewichtet mehr als die Meinung irgendwelcher hergelaufener Männer oder des Schwiegervaters, wenn Sie zumindest das Zugeständnis der weiblichen Hoheit haben. Männer wie Sie, legen sehr viel auf die Meinung und Beurteilung von Frauen wert. Schließlich waren Sie bei ihrer Schwiegermutter auch bestrebt, ein gutes Bild bei ihr abzugeben, um die Hand ihrer Tochter anzulegen."
"Das stimmt wohl. Von der Seite habe ich das noch nicht betrachtet." "Aber noch was, Schwule erkennt man doch auch meist an bunten Sachen."
"Das ist zwar ein Klischee. Aber die haben auch keine weibliche Regierung, wie Sie, daheim, die über die zentralen Punkte des Lebens entscheidet und ihnen sagt, wie man als Mann auszusehen hat. Schwule Beziehungen sind in der Tat gleichberechtigter als die zwischen Mann und Frau."


Viele Grüße
Jule

Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: GregorM am 15.04.2020 14:54
Hallo Jule,

was du da schreibst, ist interessant und zum Nachdenken anregend und braucht auf jeden Fall eine Antwort, eine Reaktion. Es wäre so leicht, es kurzerhand abzulehnen, aber…

Würde ich etwas tun oder tragen, das mir meine Frau verbieten würde? Ich denke nicht. Ich würde mich letztendlich einordnen. Oder ich müsste sie verlassen oder sie mich.

Würde ich etwas tun oder tragen, das mir meine Frau von mir wünschte? Ich denke Ja – innerhalb gewissen Grenzen natürlich. Unter allen Umständen ist eine Ehe oder ein Zusammenleben ja nicht nur eine Frage um ein Stück Stoff, unterschiedlich genäht.
 
Würde meine Frau es ähnlich mit mir haben, mit meinen Wünschen, ihr gegenüber, betreffend wie sie sich, meiner Meinung nach, kleiden sollte, oder wie ihre Haare geschnitten sein sollten? Ja, wenn vielleicht nun auch weniger.

Heißt das, dass sie tatsächlich die Dominierende ist? Dass ich dann in einer FLR (Female Led Relationship) lebe, ähnlich wie Sentinel und Kölsche_Jung es für sie kurz beschrieben haben?
https://www.rockmode.de/index.php?topic=7760.0

Allerdings nicht etwas, dass wir verabredet haben. Aber in der Praxis? Es könnte wohl der Fall sein? Hängt allerdings davon ab, wie es von uns definiert wird, und was drin ist. Aber weicht das dann von den meisten Ehen ab? Hier denke ich, Jule, dass du Recht haben könntest. Es ist mehr oder weniger so, stelle ich mir vor.  Eine Art FLRL wo der letzte L für „Light“ stehen würde.

Nicht entdeckt? Frauen regieren meistens mit Strategie, List und Talent. Das begreift nicht jeder Mann. Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau, sagt man bei uns. Sagt man auch nicht, dass der amerikanische Präsident in den Jahren 1981-89 Nancy zum Vornamen hieß? Was ja durchaus nicht so schlecht war. Man sieht auch Beispiele, wo eine starke Frau gefehlt hat, wie bei eurem Adolf, und was daraus gekommen ist. Und wie mit dem heutigen amerikanischen Präsidenten?

Bin ich oder fühle ich mich dann versklavt? Nein, denn dann hieße, dass ich mich gebunden fühle, dass ich immer wieder an geschlossene Türe oder Absperrungen den Kopf stieße. Und das tue ich nicht. Im Gegenteil erlebe ich meine Frau als sehr tolerant und verstehend. Wenn ein Mann und eine Frau gut zusammenpassen, gleichen sie sich auch weithin. Ich darf keine Kleider tragen – ist nie diskutiert worden, aber ich bin es mir sicher, ich darf nicht. Ich will aber auch keine tragen. Kleider stehen, meiner Meinung nach, nur den wenigsten Männern, und ich wäre kein von denen. Wie könnte ich mich ohne erkennbare Grenzen versklavt sein oder mich es fühlen?

So ja, erkennen lieber wir, die wir nicht zur brutalen Männerminderheit gehören, dass wir nicht die, wohl auch längst in Vergessenheit geratene, Bezeichnung das „starke Geschlecht“ verdient haben. Und seien wir dankbar, wenn wir einer verstehenden Frau gehorchen müssen, und nicht einer, die uns zur ewigen Hose verurteilt.
 
Übertrieben? Überlegt euch mal…

Gruß
Gregor
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: MAS am 15.04.2020 17:19
Gude zusammen!

Ich denke, dass man in einer guten Beziehung immer Rücksicht aufeinander nimmt. Und gibt Männer und Frauen, die sich in ihren Vorstellungen von Kleidung sehr am Mainstream oder der Mode orientieren und welche, die das weniger tun. Die meisten Menschen sind aber eher Herdenmenschen, die in der Gesellschaft nicht oder zumindest icht negativ auffallen wollen. Deswegen wollen sie auch nicht, dass ihre Partner*innnen (negativ) auffallen. Sie passen sich der Mehrheit an und verlangen das auch von ihrem*ihrer Partner*in. Und da die Mehrheit der Männer eben keine Röcke trägt, sähen die meisten Frauen ihren eigenen Mann auch nicht gerne im Rock. Sie haben Angst, ihr Mann und damit sie selbst würden von anderen schräg angeguckt. Und die meisten Männer haben diese Angst auch. Als es noch unüblich war, dass Frauen arbeiteten, hatten viele Männer Angst, schräg angeguckt zu werden, wenn ihre eigene Frau arbeiten würde. Also haben sie es nicht erlaubt. Bis 19paarundsiebzig hing es ja noch an den Ehemännern, das zu erlauben oder nicht (also in der BRD).

Insofern kann ich schon froh sein, eine Frau zu haben, die nach dem Motto lebt, mir zu erlauben, was ich ihr erlaube. Ich hüte mich wohl, etwas, was ihr gefällt, mir aber nicht, zu sehr zu kritisisieren, denn sie würde es dann nicht mehr tragen. Während ich durchaus auch trage, was ihr nicht so sehr gefällt. Ich bin da vielleicht etwas rücksichtsloser.

Nehmen wir aber mal Cephalus, dessen Frau ihm immer wieder zu verstehen gibt, er dürfe sich ruhig mehr trauen, was er dann aber oft nicht tut.

Es gibt also mehrheitliches und minderheitliches Verhalten, aber keine Allgemeingültigkeit, die auf alle zuträfe.

LG, Micha
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Beitrag von: cephalus am 15.04.2020 17:35
Verbote passen für mich nicht zu einer Partnerschaft. Ebenso wenig wie ich meiner Frau etwas verbieten würde,  würde ich ein Verbot akzeptieren.

Es gibt Wünsche, wenn diese nicht vereinbar sind, ist es an den Partnern auf Augenhöhe einen für beide Seiten zufriedenstellende Kompromiss zu finden. Und es gibt übergeordnete Ziele die miteinander harmonieren müssen.
Für mich sind das elementare Grundvoraussetzungen für eine Partnerschaft.

Es mag Beziehungen geben in denen Überlegenheit,  Abhängigkeit,  Dominanz und ähnliches mitspielen,  in solchen können selbst Kleinigkeiten wie Kleidung zum Problem werden.
Auf so eine Beziehung würde ich verzichten.

Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: culture skirt am 15.04.2020 18:49
Hallo Gregor,

Matze ist doch das nächst beste Beispiel, wer die "Hosen" anhat. Zwischen Sentinel und seiner Frau ist wieder eine andere Spielart. Die ist aber bei den wenigsten Frauen vorhanden. Das Problem der meisten Männer ist, dass sie zu sehr Frauen lieben und alles ihr zuliebe machen und dadurch wenig auf sich hören.

Zitat von: Mas
Es gibt also mehrheitliches und minderheitliches Verhalten, aber keine Allgemeingültigkeit, die auf alle zuträfe.
Und wieviele sind das? 0,001%? Ich habe bis heute Keine gefunden, die das in einer festen Partnerschaft bei mir tolerieren oder gut finden würde. Schon gar nicht wenn Sie mit den Gedanken Kinderplanung spielen. Man kann zwar Frauen verbiegen oder ständige Überzeugungsarbeit leisten, ist halt die Frage,wie hoch der Nutzen zum Aufwand steht, weil es nicht aufhören wird. Und wenn Frauen ihre "Tage haben, lässt sich gar nicht reden, dann sehen alles wieder ganz anders. Wenn sie einen vorher lieben und kennen, mag sie über einiges hinwegsehen, aber so  richtig akzeptieren werden sie es nie.

Viele Grüße
Jule.
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Beitrag von: Albis am 03.05.2020 00:06
Heute war ich mit meinem bodenlangen, weiten, schwarzen Lederrock zum kurzen Einkaufen in der Stadt und hatte das Gefühl, dass ich mehr Aufmerksamkeit erregt habe, als mit anderen Röcken. So habe ich gesehen, wie mich jemand aus der Straßenbahn per Handy fotografiert hat. Und die Blicke bleiben länger auf einem haften und einmal hörte ich: "Das ist ein Mann!"  ::)

Aber der Rock ist perfekt bei nassem und windigen Wetter. Es bleibt immer schön warm und trocken an den Beinen. Und genau dafür hab ich ihn, egal, was die anderen denken.
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Beitrag von: MA65 am 03.05.2020 00:22
So ein Rock hätte ich auch gerne aber ich habe da meine Eigenheiten... Er muß Gürtelschlaufen und Taschen haben und das ist in der passenden Größe schwer zu finden.
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Beitrag von: Albis am 03.05.2020 00:28
MA65: Den Rock habe ich nähen lassen. Sowas gibt's nicht zu kaufen, keine Chance.
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Beitrag von: MA65 am 03.05.2020 00:39
Hatte mir schon sowas gedacht und was kostet dann so ein Rock?
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: GregorM am 03.05.2020 07:00
Lederröcke können nach Maß gefertigt werden. Ein paar Beispiele;

https://www.makeyourownjeans.com/leather-skirts

https://royalkilt.com/kilts-for-men/leather-kilts
Können in einer Länge bis 89 cm genäht werden.

Gruß
Gregor
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: osem am 03.05.2020 12:38
Also die Situation war für mich die schönste:
Folgende Situation: Warten auf die U1 in Nürnberg, viele Leute am Bahnsteig und da sprach mich eine Frau an: "Mag sein, dass andere blöd daherreden, ich finnde Ihr Outfit super!" Ich trug da gerade den blauen knielangen Herrenrock von Sabine Seidel. (mode-trend-s-de) Und auch sonst überwiegen die positiven Kommentare inzwischen deutlich die negativen.
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Beitrag von: Albis am 03.05.2020 13:43
MA65: 300 € habe ich dafür bezahlt. Den Schnitt hatte ich mir selbst ausgedacht und der Schneiderin zur Verfügung gestellt. Zwei Anproben waren auch noch dabei, denn es alles andere als einfach, den Saum in vollem Umfang auf die richtige Länge zu kriegen. Der Vorteil beim Schneidernlassen ist eben, dass man exakt das bekommt, was man haben will, wenn man es der Schneiderin vermitteln will. Der Erstkontakt mit der Schneiderin hat mich zwar auch etwas Überwindung gekosten, aber wir haben uns dann gut verstanden. Ein Jahr zuvor hatte ich mir bei ihr bereits einen ähnlichen Rock aus Satin nähen lassen. Vielleicht hast Du ja eine Schneiderei o. ä. auch in Deiner Nähe.

Moderation: Wir sind hier mit einigen Beiträgen Off-Topic. Entschuldigung. Lassen sich die Beträge vielleicht in ein neues oder vorhandenes Thema "Schneidern lassen" o. ä. verschieben?
Titel: Antw:Reaktionen
Beitrag von: Matthias am 09.05.2020 14:23
Hallo Albis,

Moderation: Wir sind hier mit einigen Beiträgen Off-Topic. Entschuldigung. Lassen sich die Beträge vielleicht in ein neues oder vorhandenes Thema "Schneidern lassen" o. ä. verschieben?

machbar wäre das schon. Ich lasse es aber lieber bleiben, weil die bisherigen Beiträge schon vermischt sind.
Mach am besten einfach selber einen neuen Thread zum Thema maßgeschneidert auf.

Grüße Matthias