Lieber Gregor,
ja, dieses Ziel, einfach Hose durch Rock zu ersetzen, und ansonsten alles beim Alten zu belassen, hatte ich auch mal. Aber, anders als Du es dargestellt hast, tragen Frauen heute Hosen, flache Schuhe, Hemden, Jackets, die sich von denen aus der Herrenabteilung manchmal nur durch die Größe unterscheiden. Frauen haben das ganze Spektrum von extrem weiblich bis extrem männlich für sich erobert. Manche ehemals rein männlichen Kleidungsstücke wie Langschaftstiefel und kurze Jacken, werden heute fast nur noch von Frauen getragen.
Die meisten Frauen sind trotzdem noch eideutig als Frauen erkennbar, aber nicht alle. M.R. ist aber auch in seinem Outfit eindeutig als Mann zu erkennen.
Ich denke aber, wir haben ja noch ein anderes Ziel: Jeden Menschen als gleichwertigen und gleichberechtigten Menschen anerkennen, egal, wie er sich kleidet. Also nicht meckern, wenn jemand dann doch vom Massengeschmack abweicht.
In welchem Zusammenhang die Kleidung zur geschlechtlichen Identität und Orientierung steht, bleibt jedem selbst überlassen. Jo schrieb ja schon ganz richtig, dass die Motivation, warum jemand Rock trägt, hier kaum noch jemanden interessiert. Und das hätte ich auch gerne für die Gesamtgesellschaft. Man respektiert einfach, das jemand trägt, was er*sie tragen will, und alles weitere sieht man als persönliche Angelegenheit jedes Menschen.
Und um dieses Ziel zu erreichen, halte ich es für kontrapoduktiv, Männer darauf verplichten zu wollen, nur flache Schuhe und Herrenhemden zum Rock tragen zu dürfen.
LG!
Micha