Da hat er die Nachrüstung mit Mittelstreckenraketen vom Typ Pershing II durchgesetzt als Maßnahme gegen die russischen SS20, die die Russen nicht wieder entfernen wollten, obwohl sie mit ihren neuen Raketen viel mehr atomare Sprengköpfe hatten als der Westen und damit das Gleichgewicht des Schreckens zu ihren Gunsten ausschlug.
Es waren ballistische RSD-10-Mittelstreckenraketen die 1976 aufgestellt worden waren. Keine Temp-S Raketensysteme. Die trafen erst 1984 ein.
Als Reaktion auf die Pershing II und Tomahawkflugmarschkörper der Nato hat die Sowjetunion ihre nukleare Präsenz mit den OTR-22-Raketensystemen in Osteuropa verstärkt. Die Klassifikation wurde von der Nato als SS-12 Scaleboard bezeichnet. Über angebliche SS-20 oder SS-21 Raketen ist (in?) und offiziell nichts bekannt, dass von den Amis immer gemunkelt wurde.
In der DDR wurden an vier Stellen mit OTP-22-Raketen bewaffnete Raketenbasen gebaut. An einer bin ich aufgewachsen.
Jule, die folgende Quelle widerspricht deinen Angaben. Danach waren die OTP-22 (SS20) zu erst da. Ihre Stationierung war nicht eine Reaktion auf die Pershingstationierung:Die Sowjetunion führte ab
1975 mehrere hundert neue ballistische Mittelstreckenraketen vom Typ RSD-10 (NATO-Bezeichnung SS-20) ein. Sie dienten als Ersatz der veralteten SS-4 und SS-5 und konnten drei MIRV-Sprengköpfe rund 5000 km weit tragen. Diese Raketen waren auf mobilen Abschussrampen montiert und konnten mit einer minimalen Vorwarnzeit von 5 bis 15 Minuten weite Teile Europas erreichen.
Die USA entwickelten erst ab
1976 die Mittelstreckenrakete Pershing II (MGM-31B) mit größerer Reichweite von bis zu 1.800 km.
Der KGB hat sogar mit der Operation RJaN
Erstschlagsziele im Westen ausgewiesen. Dies gibt detailliert die Stasi in ihren Akten wider und wurde in den 90er Jahren vom russischen Verteidigungsministerium bestätigt.
Da hat Helmut Schmidt und seine "Clowntruppe" mit der Nachrüstung durch den NATO-Doppelbeschluss wohl das Richtige gemacht.
Das ist ja das Perfide. Friedensliebe wird leicht ausgenutzt, wenn es auf einer Seite Machtfantasien und nicht nur Sicherheitsbedenken gibt.
Jetzt kann der alte kalte Krieger Putin in die Ukraine einmarschieren, weil die Ukraine und keine "Clownarmee" in Westeuropa nach jahrelanger Abrüstung die Schlagkraft hat sich gegen die aufgerüstete Armee mit modernisierten Hightech Waffen zu stellen. Unter solchen Umständen mit machtgeilen Diktatoren kann Aufrüstung den Frieden sichern, wenn sie einen Angriff nicht gewinnbar macht. Wer kämpft kann gewinnen. Wer nicht kämpft hat schon verloren. Das hat bereits Helmut Schmidt erkannt.
Übrigens gab es schon bei den Römern die Formulierung: "Willst du Frieden, dann rüste für den Krieg". Putin sagt selbst seine Positionen sind nicht verhandelbar. Dann sind Frieden und Freiheit für die Ukrainer natürlich nur möglich durch ihren bewaffneten Freiheitskampf. Passiver Widerstand und Friedensgesänge werden den Aggressor nicht aus dem Land schmeißen.