Rockmode.de

Andere interessante Themen => Zeitgeschehen => Politik => Thema gestartet von: MAS am 01.02.2020 00:22

Titel: Brexit
Beitrag von: MAS am 01.02.2020 00:22
  Nun ist es soweit: Das Vereinigte Königkreich von Großbritannien und Nordirland hat die Europäische Union verlassen.

Was haltet ihr davon?

Ich finde es schade! Die Briten gehören zu Europa wie - ja, wie die Schweizer, die ja auch nicht in der EU sind. Aber die waren es auch nie und sind nicht ausgetreten.

Mir scheint es indes, als seien es vor allem die Engländer, die ausgetreten sind, während in Schottland, Norirland und auch Wales gegen dem Brexit sind. Sollten diese drei Länder nun aus dem UK austreten? Leider können die das nicht autark entscheiden, sondern London, also Westmister, müsste allein schon einem Referendum zustimmen.

Und - so scheint es mir - ist doch die neoliberale Politik Londons Schuld daran, dass britische Arbeiter verarmten, weil sie Billigarbeiter aus Polen u.a. EU-Ländern nach GB hereinließen. Deutschland hat das so nicht gemacht. Also ist nicht die EU Schuld an der Verarmung britischer Arbeiter, sondern die britische Politik selbst.,

Sei es drum: GB gehört zu uns. Lasst sie es es issen: GB gehört zur EU wie Schottland, Nordirland und Wales zum UK gehören!
Der Brexit darf nicht das letzte Wort bleiben!

Oder wie seht Ihr es?

LG, Micha. 
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: Matthias am 01.02.2020 00:38
Naja, das ganze geht ja nun schon sehr lange und viele Jahre.
Großbritannien gehört natürlich zu Europa, aber so ganz Mitglied der EU waren sie für mich nie. Das fängt z.B. bei der Währung an...

Was ich in den letzten Tagen hörte und mir im Gedächtnis blieb:
Ihr verliert ein einen schlechten Mieter, aber bekommt einen guten Nachbarn dazu.

Grüße Matthias
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: high4all am 01.02.2020 07:39
Ich bedauere den Austritt, weil Grossbritannien in der EU ein Gegengewicht zu Osteuropa war und sich die Briten nicht alles gefallen lassen haben.
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: DesigualHarry am 01.02.2020 11:34
Hallo!

Ich sehe inzwischen die ganze EU in einem zwiespältigen Licht, und halte den Austritt als ziemlich Mutig und gut.

Die EU sehe ich vorwiegend als Einheit in Wirtschaftsfragen und Globalisierung, und weniger um das bewahren von regionalen Kulturen, Eigenheiten oder besonderes. Ich fahre gerne in die Schweiz weil sie gerade nicht in der EU sind. Gerade was Kleidung anbelangt hat sich in den letzten 30 Jahren alles Globalisiert. Die Menschen finden es anscheinend besser globalisierte  Kleidung aus fernen Ländern zu importieren, statt sich in einer regionalen Kultur hochwertiger anzuziehen.
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: MAS am 01.02.2020 11:46
Klar, lieber Harry, diese Kritik kann man anbringen. Nun ist England aber immer schon Motor der Globalisierung gewesen. Das wird sich durch den Brexit nicht ändern. Die haben, alleine damit die Reichen Geld sparen konnten, jede Menge z.B. polnischer Arbeiter ins Land geholt, wodurch die englischen preislich unterboten wurden und oft arbeitslos wurden. Die Reichen wurden Reicher, die Armen ärmer, die Preise in London stiegen, die Provinz wurde eh abgehängt. Reine neoliberale Wirtschaftspolitik seit Thatcher. Das wird auch weiter so gehen unter Johnson. Aber diese Miseren lasten sie dann die EU ein, die angeblich Schuld daran sei, dass Polen so leicht nach GB einreisen konnten. Komischerweise haben wir das Problem nicht, weil wir wohl das Arbeiten in Deutschland für Polen nicht so lukrativ gestaltet haben. Das liegt also sehr wohl in der Hand der einzelnen EU-Mitgliedsstaaten, wie sie das gestalten, nicht in der Hand Brüssels. Somit haben sich die Briten die Suppe selber eingebrockt.

Ich wäre nun dafür, dass Schottland, Wales und Nordirland aus dem UK austreten, so wie das UK aus der EU ausgetreten ist. Aber England will selber unanhängig sein, aber andere von sich abhängig machen. "Rule Britannia, rule over all the waves!"

Hoffentlich bleibt es in Nordirland friedlich!

Und doch ist an der realexistierenden EU-Politik auch tatsächlich manches im Argen, z.B. die Förderung der sog. konventionellen Landwirtschaft statt der ökologischen. Und der Export subventionierter Lebensmittel nach Afrika, wo sie die regionalen Märkte kaputt machen. Klar, da muss sich auch einiges ändern.

Aber im Vergleich zum Europa vor der Gründung der EU finde ich die EU auf jeden Fall das bessere Modell!

Was die Währung angeht, lieber Matthias, so gibt es auch noch andere EU-Mitgliedsstatten ohne Euro, z.B. Dänemark.
LG, Micha
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: radix am 01.02.2020 11:55
Hallo,

auch ich bedauere den Austritt Großbritanniens aus der EU und kann bis heute - aus deutscher Sicht - nicht verstehen, wie man so entscheiden konnte. Micha hat in seinem letzten Posting ja einige Gründe angedeutet. In der Tat werden durch die Globalisierung die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer. Immerhin war es eine sehr knappe Entscheidung, was hoffen lässt, dass nach einer gewissen Besinnungspause die Briten erkennen, welchen Fehler sie gemacht haben. Vielleicht werden sie eines fernen Tages reumütig in die EU zurückkehren ...

Mir tun insbesondere die Schotten leid, die gerne in der EU geblieben wären, nun aber zwangsweise auch austreten mussten. Von daher bleibt es spannend, ob ihre Unabhängigkeitsbewegung Erfolg haben wird. Das Ganze führt natürlich innerhalb Großbritanniens zu einer Spaltung der Bevölkerung in Brexiteers und Non-Brexiteers, was für die gesellschaftliche Entwicklung insgesamt nicht gut sein dürfte.

Zum Glück gibt es ja noch eine Übergangsphase bis zum 31. Dezember 2020. Dem Vernehmen nach ändert sich bis dahin noch gar nichts. Erst ab dem 1. Januar 2021 wird es spannend und man kann nur hoffen, dass bis dahin alle derzeit noch offenen Fragen geklärt sind. Vielleicht sollte man diese Frist nutzen und noch dieses Jahr auf die Insel fahren, bevor es ab Januar 2021 gegebenfalls bisher nicht gekannte Probleme - z.B. beim Reiseverkehr - gibt.

Viele Grüße

Radix
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: rockpeter am 01.02.2020 12:06
Zitat
Die Menschen finden es anscheinend besser globalisierte  Kleidung aus fernen Ländern zu importieren, statt sich in einer regionalen Kultur hochwertiger anzuziehen.

Diesen Trend gibt es nicht nur bei der Bekleidung, sondern auch im Lebensmittelsektor. Ich habe aber den Eindruck, dass da mittlerweile ein Umdenken stattfindet. Es werden mehr regionale Lebensmittel angeboten. Mir ist bewusst, dass regional nicht unbedingt das bedeutet, was ich mir darunter vorstelle. Aber es ist ein Fortschritt.
Günstige Produkte, seien es Lebensmittel oder Kleidungsstücke, muss es auch in Zukunft geben, da doch nicht wenige Menschen ihr Einkommen zweimal umdrehen müssen. Und für diese kommen dann einfach nur T-Shirts aus Fernost in Frage.

Der EU stehe ich trotz aller Schwächen äußerst positiv gegenüber. Leider ist es mittlerweile so, dass manche Errungenschaften, die das Leben einfacher gemacht haben, mittlerweile als Selbstverständlichkeit angesehen werden. Ich zum Beispiel habe seit Jahren keinen Pass mehr, er ist in der EU überflüssig und mit pass- bzw. visumpflichtigen Ländern habe ich keine Berührungspunkte. So weit ich weiss, würde ich für Großbritannien nach Abschluss der Austrittsverhandlungen wieder einen Pass benötigen. Das bedeutet, dass ich vor einem Besuch in GB erst auf die Gemeinde muss, um einen Pass zu beantragen. Das ist nur ein kleines Beispiel, wenn ich mich anstrenge würden mir sicherliche viele solche Beispiele einfallen, wenn es die EU nicht mehr geben sollte. Und die EU in der heutigen Zeit überwiegend als Wirtschaftsunion zu sehen, ist meiner Meinung nach auch zu kurz gegriffen.
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: MAS am 01.02.2020 12:07
Ich war ja letztes Jahr in England, Wales, Republik Irland und Nordirland. Für Touristen wird sich, glaube ich, nicht viel ändern. Man kann ja auch in andere Nicht-EU-Staaten reisen, wie z.B. in die Schweiz und Norwegen. Dieses Jahr wollen wir mal nach Ostfriesland, evtl. auf Juist.

Aber evtl. werden britische Biere noch teurer, als sie es eh schon sind.

LG, Micha
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: rockpeter am 01.02.2020 12:19
Zitat
Aber evtl. werden britische Biere noch teurer, als sie es eh schon sind.

Hallo Micha,
nachdem ich in der Gegend mit der höchsten Brauereidichte in Deutschland lebe, wird mich dieser Aspekt eher nicht treffen.

Liebe  Grüße
Peter
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: MAS am 01.02.2020 12:24
Lieber Peter,

ich trinke auch hauptsächlich deutsche und innerhalb dessen regionale Biere, aber ab und zu ein Ale oder Stout nach britischer Brauart, ist schon was feines. Wobei die vom Fass, evtl. gar als Cask Ale, unschlagbar sind. Da kommen Flaschenabfüllungen nicht mit. Aber inzwischen werden ja auch in Deutschland Ales, Stouts, Porters usw. als Craft-Biere gebraut. Leider gibt es die fast gar nicht in den Wirtschaften vom Fass.

LG, Micha
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: cephalus am 01.02.2020 13:43
Ich finde es gut, dass jetzt der erste Schlussstrich gezogen ist und hoffe, dass der 2., finale, wirklich nur 11 Monate auf sich warten lässt. Die Unsicherheit und das ewige hin und her waren schädlich und nervtötend.

Ob und für wen es gut oder schlecht ist in den nächsten Jahrzehnten werden wir nie erfahren, weil wir den Vergleich nicht haben werden, wie es mit GB in der EU gelaufen wäre.

Bitter finde ich es aber grundsätzlich, wenn sich ein demokratisches Land nicht auf einen entsprechenden Kompromiss der Bürger einigen kann, den die überwiegende Masse mitträgt, sondern ein hartes entweder - oder entscheidet, das fast die Hälfte der Bevölkerung ablehnt, die sich dann durch ihren Staat verraten und nicht mehr repräsentiert fühlt.

Ähnliche Tendenzen sehe ich in vielen Staaten und zu vielen Themen, was ich für gefährlich halte.

Cephalus

Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: MAS am 01.02.2020 13:53
Das stimmt: Spaltungen der Bevökerung bei wichtigen Themen, statt Kompromisse zu finden, sind sehr schädlich für die Gesellschaft.

LG, Micha
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: DesigualHarry am 01.02.2020 14:25
Hallo!

Spaltungen in der Bevölkerung ist für mich Naturgegeben. So etwas muss erst mal nichts negatives sein. Es ist doch schön wenn es viele Unterschiedliche Lebensauffassungen gibt. Kompromisse braucht es weil die einzelnen Länder viel zu groß sind, wenn viele unterschiedliche Gruppen in einem Land sind muss man immer vermehrt mit Kompromissen arbeiten. Letztlich ist es aber der Kompromiss der die Unruhe stiftet.

 Wir hätten heute die Möglichkeit in jeder Hinsicht vermehrt ein regionales Verhalten aufzubauen. Und vor allem auf Friedlicher Basis. Das Lebensniveau  könnte eigentlich rapide steigern, weil in kleineren Staaten der einzelne Mensch viel wertvoller ist.
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: MAS am 01.02.2020 14:46
Meiner Erfahrung nach, lieber Harry, muss man sogar in Zweierbeziehungen immer wieder Kompromisse aushandeln, also nicht nur in großen Staaten.

LG, Micha
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: high4all am 01.02.2020 14:50
Kleinstaaterei mit diversen Fürstentümern, Grafschaften, Königreichen etc. hatten wir schon mal.

Schon wenn zwei Menschen gleichwertig zusammen leben sind Kompromisse notwendig. Weil es genau so viele Lebensauffassungen gibt, wie es Menschen gibt.

Bist mir etwas zuvor gekommen, Michael.

Das Problem ist derzeit, dass viele Menschen unfähig oder unwillig sind, Kompromisse einzugehen und einzuhalten.

Robinson Crusoe musste keine Kompromisse eingehen bis Freitag auf seiner Insel ankam. Danach musste er sich mit ihm arrangieren. Wobei hier keine Gleichwertigkeit gelebt wurde.

Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: steffish am 01.02.2020 15:51
So wie ich das einschätze werden die Briten versuchen sich näher an die USA zu binden, aber wenn sie sich da mal nicht geschnitten haben, denn die USA verfolgt in erster Linie ihre eigenen Interessen  und der Stellenwert der Briten wird in dieser Beziehung nicht besonders hoch sein. In der EU konnten sie maßgeblich mitbestimmen und wenn sie das bei der USA auch versuchen, werden die das keinesfalls zulassen.
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: GregorM am 01.02.2020 16:37
Ein Problem, das nicht zu unterschätzen ist, ist zweifelslos, dass die Briten nicht so richtig eingesehen haben (wollen), dass es mit dem Imperium vorbei ist. Mr. Johnson hat von einem „Great Great Britain“ geredet, als ob das Verlassen der EU dem Volk das verschaffen würde. Bemerkenswert ist ja auch, dass es vor allem die Konservativen sind, die immer EU-skeptisch gewesen sind, weniger die Labour-Wähler.

Vielleicht ist das Problem nicht so sehr die polnischen Arbeiter, trotzdem dass sie ziemlich leicht ihren englischen Kollegen Konkurrenz  bieten könnten, sondern Deutschland, wo besser und erfolgreicher geleistet wird und deshalb die Lokomotive Europas ist, und nicht England. Also Neid.

Aber da sind die Briten selber schuld. Vergleiche nur britische und deutsche Autos. Als ich Kind war, waren Automarken wie Hillman, Humber, Austin, Morris, Vauxhall und die britischen Ford-Modelle wie Zephyr, Consul und Anglia extrem populär. Sie konnten aber mit den deutschen nicht mithalten. Die meisten sind heute Geschichte, und was noch übrig ist, möchte keiner auf dem Kontinent kaufen. Die Nobelmarken Rolls-Royce und Bentley gehören BMW bzw. Volkswagen, und Jaguar ist chinesisch geworden.

Wenn man nicht das wichtigste Land innerhalb der Europäischen Union sein kann, kann man sich ja selbstständig machen und lassen, als ob die anderen nicht existieren.
Aber natürlich hat auch die britische Gesellschaft eine große Verantwortung, zum Beispiel wie man erbt. Dadurch werden einige sehr reich, mehrere armer. Auch das Ausbildungssystem könnte ein Problem sein. Und das alles hat mit EU nichts zu tun.

Mich ärgert es, dass Kilts vermutlich ab Januar 2021 erheblich teurer werden. Und Whisky. Sonst hat dieses Land kaum etwas zu bieten, das ich vermissen werde.   

Gruß
Gregor   
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: conne am 01.02.2020 19:19
Man hat so abgestimmt und dann macht man es halt so, auch wenn es falsch sein sollte.
Irgendwie hat Großbritannien nie so richtig in die EU gewollt und auch nicht richtig reingepasst. Schon Winston Churchill hat in seiner berühmten Rede kurz nach dem Krieg in Zürich eine Vision von Europa aufgezeigt, in der Frankreich und Deutschland die Hauptrolle spielten, Großbritannien aber nicht vorkam.
Dieses Jahr wird die Versorgung mit schottischen Whisky noch gut funktionieren. Bleibt abzuwarten, ob man sich auf ein Handelsabkommen ohne Zölle einigen kann, damit der nicht teurer wird.
Geschmacklich wäre japanischer Whisky eine gute Alternative, der ist aber leider sehr teuer.

Slainthe
Conne

 
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: Lars am 01.02.2020 20:30
Die Schweizer waren so clever, gar nicht erst in die EU einzutreten. Und die Insel ist jetzt so clever, aus diesem Irrsinnsverein auszutreten. Und alle Welt betrachtet es nur durch die Wirtschaftsbrille .... ob das so sinnvoll ist?
 
Viele Grüße,
Lars
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: Günter am 01.02.2020 21:28
Hallo,
ich denke langfristig werden die Briten damit viel positives erreichen. Erst wird es ein Loch geben danach wirtschaftlichen Aufschwung. Hier in der EU wird ja eine Politik gezielten wirtschftlichen Niedergangs und der Islamisierung betrieben und jeder der sagt die Politik EU ist nicht macht sich hier ja fast strafbar..

Gruß
Günter
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: radix am 01.02.2020 22:20
Hallo,

der letzte Beitrag von Günter kann nicht unwidersprochen stehen bleiben:

Zitat
Hier in der EU wird ja eine Politik gezielten wirtschaftlichen Niedergangs und der Islamisierung betrieben ...

Günter, woher nimmst du diese abenteuerlichen Behauptungen? Solch eine Aussage könnte auch von der AfD stammen, damit willst du dich wohl kaum identifizieren.

Gruß

Radix
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: Günter am 01.02.2020 23:09
Hallo,
diese Diskussion fange ich nicht wieder an. Ich empfehle mal nicht europäische Zeitungen und Veröffentlichungen zu lesen. Ebeso empfe3hle ich mal etwas zu rechnen. Impotierte Wirtschaftsflüchtlinge sind fast ausnahmslos aus muslimischen Ländern. Die Anzahl derer Kinder ist min doppelt so groß wie der christlichen "Urbevölkerung" man nehme die Mathematik..Und wieso gibt es immer mehr Antisemitismus ? Liegt an den Rechten sagen unsere Medien, im nicht EU Ausland spricht man von Islamischem Hintergrund...
Aber stopp, ich bin ein älteres Semester also Nazi und Umweltsau gemäß der Vorgabe unserer von mir finanzierten Zwangsmedien.

Ach ja falls du es noch nicht bemerkt hast unsere Schlüsselindustrie zieht sich aus Deutschland zurück..

Wer hier der Grünkommunistischen Meinung widerspricht ist eben Nazi...

Gruß
von jemand mit völlig ungewollten Meinungen..
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: Albis am 01.02.2020 23:23
Bei allen Fehlern und Schwächen halte ich die EU für eine großartige Sache und bedauere dementsprechend, dass gerade so ein großes Mitglied wie Großbritannien die Union verlässt. Auf der anderen Seite wird es jetzt auch interessant, wie die Insel sich jetzt tatsächlich weiterentwickelt. Die Prognosen sind ja breit gefächert. Und damit haben wir einen Präzedenzfall, an dem sich alle anderen Staaten orientieren können, die auch mit dem Gedanken des Austritts spielen.

Den Schotten wünsche ich, dass sie noch einmal über ihre Unabhängigkeit und einen Wiedereintritt in die EU abstimmen können.

@radix: Warum soll es unter den AfD-Wählern nicht auch Rockträger geben, die sich auch hier im Forum tummeln? In erster Näherung ist der Männerrock ja nichts politisches. (In zweiter Näherung möglicherweise schon...)

Jeder lebt in seiner Blase. Und Günters Blase ist offensichtlich eine andere als die von vielen anderen hier. Um so schöner, dass man hier mal blasenübergreifend in Kontakt kommt.
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: GregorM am 01.02.2020 23:34
Die Schweizer waren so clever, gar nicht erst in die EU einzutreten. Und die Insel ist jetzt so clever, aus diesem Irrsinnsverein auszutreten. Und alle Welt betrachtet es nur durch die Wirtschaftsbrille .... ob das so sinnvoll ist?

Die Schweiz ist Geldaufbewahrung ohne Fragen woher. So kann man auch reich werden. Das geht, wenn man 8 Millionen ist. Wenn man das Zehnfache ist, kaum.

Gruß
Gregor
 
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: GregorM am 01.02.2020 23:47
Jeder lebt in seiner Blase. Und Günters Blase ist offensichtlich eine andere als die von vielen anderen hier. Um so schöner, dass man hier mal blasenübergreifend in Kontakt kommt.

Ich habe den Eindruck, dass Negativismus hier dominierend ist.

Gruß
Gregor
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: MAS am 02.02.2020 00:00
Man hat so abgestimmt und dann macht man es halt so, auch wenn es falsch sein sollte.
Irgendwie hat Großbritannien nie so richtig in die EU gewollt und auch nicht richtig reingepasst. Schon Winston Churchill hat in seiner berühmten Rede kurz nach dem Krieg in Zürich eine Vision von Europa aufgezeigt, in der Frankreich und Deutschland die Hauptrolle spielten, Großbritannien aber nicht vorkam.
Dieses Jahr wird die Versorgung mit schottischen Whisky noch gut funktionieren. Bleibt abzuwarten, ob man sich auf ein Handelsabkommen ohne Zölle einigen kann, damit der nicht teurer wird.
Geschmacklich wäre japanischer Whisky eine gute Alternative, der ist aber leider sehr teuer.

Slainthe
Conne

Es gibt ja auch noch irische Whiskeys, und nicht nut nordirische. Ich habe den Redbreast für mich entdeckt. Schmeckt ähnlich wie der Dalmore aus Schottland, eher noch aromatischer.

Und auch was Bier angeht, gibt es sehr leckere irische, nicht nur von den großen Marken, allerdings kam mal in Deutschland.

LG, Micha
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: MAS am 02.02.2020 00:05
Die Schweizer waren so clever, gar nicht erst in die EU einzutreten. Und die Insel ist jetzt so clever, aus diesem Irrsinnsverein auszutreten. Und alle Welt betrachtet es nur durch die Wirtschaftsbrille .... ob das so sinnvoll ist?
 
Viele Grüße,
Lars

Alles nur durch die Wirtschaftsbrille zu sehen, finde ich auch nicht gut. Ich meine, europäische Kultur hat auch noch andere Werte. Nach Jahrhunderten der Kriege haben wir bis auf wenige Ausnahmen seit dem II. Weltkrieg keine mehr in Europa gehabt. So eine lange Friedenszeit gab es vorher nie. Schade nur, dass sich 40 Jahre davon dem Kalten Krieg verdanken. Seit dem der rum ist, werden wieder Nationalismen wach, und Neoliberale spielen die Nationen schön gegeneinander aus und machen den Reibach. Und daher rührt letztlich auch der Brexit.

Die Schweiz sind ein Sonderfall. Sie hat sich im 14. Jh. aus dem Hl. Röm Reich Dt. Nation befreit. Und heute lebt sie auch gut von Steuerhinterziehungen in anderen Ländern.

LG, Micha
 
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: MAS am 02.02.2020 00:06
Hallo,
ich denke langfristig werden die Briten damit viel positives erreichen. Erst wird es ein Loch geben danach wirtschaftlichen Aufschwung. Hier in der EU wird ja eine Politik gezielten wirtschftlichen Niedergangs und der Islamisierung betrieben und jeder der sagt die Politik EU ist nicht macht sich hier ja fast strafbar..

Gruß
Günter

Blödsinn!

LG, Micha
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: MAS am 02.02.2020 00:07
Hallo,
diese Diskussion fange ich nicht wieder an. Ich empfehle mal nicht europäische Zeitungen und Veröffentlichungen zu lesen. Ebeso empfe3hle ich mal etwas zu rechnen. Impotierte Wirtschaftsflüchtlinge sind fast ausnahmslos aus muslimischen Ländern. Die Anzahl derer Kinder ist min doppelt so groß wie der christlichen "Urbevölkerung" man nehme die Mathematik..Und wieso gibt es immer mehr Antisemitismus ? Liegt an den Rechten sagen unsere Medien, im nicht EU Ausland spricht man von Islamischem Hintergrund...
Aber stopp, ich bin ein älteres Semester also Nazi und Umweltsau gemäß der Vorgabe unserer von mir finanzierten Zwangsmedien.

Ach ja falls du es noch nicht bemerkt hast unsere Schlüsselindustrie zieht sich aus Deutschland zurück..

Wer hier der Grünkommunistischen Meinung widerspricht ist eben Nazi...

Gruß
von jemand mit völlig ungewollten Meinungen..

Vielleicht sollen wir lieber chinesische Zeitungen lesen und mit den Muslimen umgehen, wie die Chinesen mit den Uiguren?

LG, Micha
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: GregorM am 02.02.2020 00:49
An die behauptete „Islamisierung“ ist in erster Linie nicht EU, sondern vor allem Deutschland selbst schuld. Eure Regierung meinte (laut unseren Medien), Deutschland hätte für Flüchtlinge reichlich Platz. Wir machten schnell die Grenze zu. Schweden war anfangs auf der Seite Deutschlands, sah aber ein, dass es nicht gehen würde und machte die Grenze noch fester zu. Deshalb sind wir vor so radikalen Parteien wie eure AfD verschont geblieben.
In einer Demokratie bestimmen die Wähler; eine Regierung nur solange, sie von den Wählern unterstützt wird, also bis zur nächsten Wahl.   

Gruß
Gregor 
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: MAS am 02.02.2020 01:05
Allerdings bringen die Flüchtlinge keine Islamisierung mit sich, denn sie fliehen ja vor dem Islamismus in Form von IS, Boko Haram, Islam. Rep. Iran und Möchtegernsultan Erdogan.

LG, Micha
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: high4all am 02.02.2020 07:23
Ich habe es geahnt.

Es war keine gute Idee, hier ein politisches Thema auf´s Tableau zu bringen. Prompt wird es genutzt, um diversen Schwachsinn zu verbreiten. Nur um sich als Opfer darzustellen und ja keine Verantwortung für das eigene Leben übernehmen zu müssen. Erst waren die Juden an allem Schuld, nun sind es die Muslime und die EU.

Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: rockpeter am 02.02.2020 08:15
Zitat
Es war keine gute Idee, hier ein politisches Thema auf´s Tableau zu bringen. Prompt wird es genutzt, um diversen Schwachsinn zu verbreiten. Nur um sich als Opfer darzustellen und ja keine Verantwortung für das eigene Leben übernehmen zu müssen. Erst waren die Juden an allem Schuld, nun sind es die Muslime und die EU.

Ganz meiner Meinung!
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: GregorM am 02.02.2020 09:00
Ich habe es geahnt.

Es war keine gute Idee, hier ein politisches Thema auf´s Tableau zu bringen. Prompt wird es genutzt, um diversen Schwachsinn zu verbreiten. Nur um sich als Opfer darzustellen und ja keine Verantwortung für das eigene Leben übernehmen zu müssen. Erst waren die Juden an allem Schuld, nun sind es die Muslime und die EU.

Hallo Hajo,

ich bin ganz deiner Meinung.

Gruß
Gregor
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: GregorM am 02.02.2020 09:03
Allerdings bringen die Flüchtlinge keine Islamisierung mit sich, denn sie fliehen ja vor dem Islamismus in Form von IS, Boko Haram, Islam. Rep. Iran und Möchtegernsultan Erdogan.

Ja, wenn sie echte Flüchtlinge sind. Nicht alle sind es.

Gruß
Gregor
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: MAS am 02.02.2020 09:12
Liebe Hajo, Peter und Gregor,

Ihr habt ja einerseits Recht, aber andererseits muss es doch unter erwachsenen Menschen möglich sein, über kontroverse Themen zu diskutieren und dabei anständig zu bleiben.


Und lieber Gregor,

ja, nicht alle sind es. Aber dürfen wir die echten dafür bestrafen, dass es auch unechte gibt?

Liebe Sonntagmorgengrüße,
Micha
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: JJSW am 02.02.2020 09:29

 ... unter erwachsenen Menschen möglich sein, über kontroverse Themen zu diskutieren und dabei anständig zu bleiben ...

Ja so sollte es eigentlich sein. Aber dann kommt einer, der sich als Opfer sieht und immer mit den gleichen Phrasen daherkommt. Mit solchen Leuten kann man nicht diskutieren, das führt zu nichts.

Zitat
Liebe Sonntagmorgengrüße,
Micha

Liebe Sonntagsmorgengrüße zurück

Jürgen
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: high4all am 02.02.2020 09:34
Lieber Micha,

ich will Dich nicht aus Deinen Träumen reissen, aber...

https://www.spiegel.de/kultur/wie-der-hass-wieder-gesellschaftsfaehig-wird-kolumne-a-19f42e25-a4b2-47a1-87e9-e82a789fba82 (https://www.spiegel.de/kultur/wie-der-hass-wieder-gesellschaftsfaehig-wird-kolumne-a-19f42e25-a4b2-47a1-87e9-e82a789fba82)

Und wenn ausserdem Kompromisse (in Wirklichkeit die Demokratie) als Übel angesehen werden, sind wir auf einem schlechten Weg.

Bei halsstarrigen Menschen muss man irgendwann Unsinn als Unsinn benennen und darf nicht aus politischer Korrektheit den Mantel des Schweigens ausbreiten. Sonst macht man sich mitschuldig an der Ausbreitung der Herrschaft der Dummheit. Es ist nicht immer klug nachzugeben.

LG
Hajo
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: MAS am 02.02.2020 09:36
Dann wären wir Demokraten, die noch an die Menschheit glauben, ja die Opfer.

Der hier lässt dich davon nichts ins Bockshorn jagen: https://ali-can.de/ (https://ali-can.de/)

LG, Micha

PS: Das bezieht sich noch auf Jürgens Beitrag.
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: rockpeter am 02.02.2020 09:44
Zitat
Ihr habt ja einerseits Recht, aber andererseits muss es doch unter erwachsenen Menschen möglich sein, über kontroverse Themen zu diskutieren und dabei anständig zu bleiben.

Hallo Micha,

im Grunde genommen hast Du recht, aber auf Basis von Verschwörungstheorien oder sonstigen kruden Theorien zu diskutieren, das macht einerseits keinen Sinn und andererseits ist mir dafür die Zeit zu schade.

Liebe Grüße
Peter
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: rockpeter am 02.02.2020 09:49
Zitat
Bei halsstarrigen Menschen muss man irgendwann Unsinn als Unsinn benennen und darf nicht aus politischer Korrektheit den Mantel des Schweigens ausbreiten. Sonst macht man sich mitschuldig an der Ausbreitung der Herrschaft der Dummheit. Es ist nicht immer klug nachzugeben.

Hallo Hajo,

es ist bequemer, irgendwelchen Blödsinn einfach zu ignorieren. Aber das Ignorieren kann auch als Zustimmung aufgefasst werden. Und dem sollte ich mich etwas energischer als bisher widersetzen.

Liebe Grüße
Peter
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: MAS am 02.02.2020 10:05
Ja, im Zuge des Internets wagen es manche Menschen, die primitivsten Aggressionen rauszulassen, und allmählich trauen sie sich das auch außerhalb des Internets. Solche Menschen sind tatsächlich Opfer, aber nicht der Täter, die sie selbst dafür verantwortlich machen, sondern sie gehen anderen Rattenfängern auf den Leim, sei es nationalischen, sei es religionistischen Menschen ihrer eigenen Nation bzw. Religion, sei es neoliberalen Wirtschaftsegoisten, die nur an ihren eigenen Profit denken. Das klingt jetzt auch nach Verschwörungstheorie, aber es sind keine geheimen Mächte, sondern beides ist ein Teil unserer eigenen Natur. D.h. es steckt in jedem von uns das Potential, so zu werden. Und bei manchen wird das Potential zur Aktualität.

Ich denke, wir sollten Sodom und Gomorrah nicht verloren geben, solange noch ein Funken von Gerechtigkeit und Liebe in den Herzen der Menschen ist.

LG, Micha
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: JJSW am 02.02.2020 10:09

PS: Das bezieht sich noch auf Jürgens Beitrag.

Lieber Micha, da hast Du wohl recht, allerdings bin ich leider weniger Diskussionsfreudig und -begabt.
Und gegen Borniertheit ist es noch schwieriger. Als wenn man mit einer Wand spricht.

Da fehlt mir noch die Patentlösung. Vielleicht finde ich die ja in deinem Beitrag.

Grüßle
Jürgen
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: MAS am 02.02.2020 11:14
Lieber Jürgen,

Patentlösungen gibt es keine. Wichtig ist es, Menschen als Mitmenschen zu respektieren, auch in harten Dikussionen fair zu bleiben, Beleidigungen tunlichst zu unterlassen, ggf,, sollte einem eine rausrutschen, um Entschuldigung zu bitten, selbst aber nicht so empfindlich sein gegenüber unhöflichen Äußerungen anderer.

Ich sah gerade eine ältere Doku in der ZDF-Mediathek über den Hass zwischen Sunniten und Schiiten. Die Hassreden sind austauschbar:" Wir müssen die ... töten. Sie wollen uns bekehren, sie töten uns, und sie stehlen unsere Frauen!" "Sie" sind manchmal die Sunnniten, manchmal die Schiiten, manchmal auch Nichtmuslime. Wirklich austauschbar! Und nichttmuslimische Fanatiker, wie diverse europ. Nationalisten machen es genau so. Für sie sind des die Muslime generell oder die Juden (sofern man diese nicht als Vewrbündete gegen die Muslime instrumentalisiert) oder andere, wie man sie braucht.

Aber hier sollte es nur um den Brexit gehen. Wir sehen aber im Laufe der Diskussion, wie alles zusammenhängt: Nationalismen, Religionismen, Wirtschaftsliberalismen, Ideologien, Xenophobien usw. auf der einen Seite und der Wille, in einer gemeinsamen Welt friedlich und verantwortungsbewusst miteinander zu leben auf der anderen Seite. Wobei die Grenze zwischeb beiden Seiten mitten durch einzelne Menschen gehen kann. Es geht mir nicht darum, Feindbilder zu generieren, sondern dazu zu ermuntern und zu ermutigen, an sich selbst zu arbeiten.

LG, Micha
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: cephalus am 02.02.2020 12:19
Hallo Michael,
ich habe mittlerweile Zweifel, ob es auch nur den geringsten Sinn macht, sich an Diskussionen zu beteiligen, die in Trollmanier gestartet werden.

- Zuerst werden die potentiellen Gegner herabgewürdigt, indem man ihnen einen selbst definierten Namen gibt.
- Dann werden Thesen aufgestellt, die nicht fundiert belegt werden, bestenfalls mit einer nicht rekonstruierbaren ausländischen Quelle.
- Argumentiert wird auf einer rein emotionalen Ebene, wobei gleichzeitig wertneutrale Begriffe einen negativen Beigeschmack erhalten sollen, wie beispielsweise Islam, Juden, Migranten, Öko ... die Liste ist je nach Ziel Zeit und Bedingungen beliebig anpassbar.
Im Gegenzug wird versucht andere Begriffe positiv zu belegen: Deutsch, Heimat, Vaterland, Öko.

Rational nicht mehr angreifbare Fakten werden unter dem Deckmantel der großen Weltverschwörung, wahlweise des Islam, der Ökos, der Juden oder Christen oder der Freimaurer "demontiert".

Ist das noch eine Diskussion?
Für mich ist das nichts weiter als ein emotionaler Schlagabtausch, der zu keinem Ergebnis führen kann, außer zu einer immer stärkeren Polarisierung.
Ich kenne mehrere Leute, mit eher konservativen Hintergrund, die bei der letzten Wahl zum ersten Mal Grün gewählt haben, weil die die einzige Partei waren, die sich nicht den neuen Rechtsradikalen angebiedert haben - vermutlich gibt es ähnliche Phänomene auch in der anderen Richtung.

Ich denke mir immer vor einer Diskussion sollte sich beide Seiten über das Ziel und die Beweggründe im klaren sein, am besten auch über die der Gegenseite.
Im deutschen Themenkomplex sind das wohl einerseits die Angst vor nahen Veränderung und dem Verlust von eigener Bequemlichkeit / Geld,
Auf der anderen Seite die Angst von Einschränkung der persönlichen Freiheit und dem Verlust der Lebensgrundlagen in Zukunft.

Um auf den Brexit zurück zu kommen:
Für mich war die Frage von vorneherein falsch gestellt, EU oder nicht.

Die Frage hätte lauten müssen, was passt mit Euren Lebensumständen nicht, was wollt Ihr im Detail geändert haben und wie.
Das wäre die erste Aufgabe einer (jeder) Regierung gewesen, dann zu schauen was ist wie umsetzbar.
Jetzt haben viele an der Wahlurne eine Entscheidung getroffen, deren Auswirkungen keiner abschätzen kann und die wohl einige Überraschungen bereithalten wird.

Cephalus
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: MAS am 02.02.2020 12:43
Lieber Cephalus,

gestartet habe ich ja die Diskussion, und das nicht in Trollabsicht.

Ich glaube halt immer noch an das Gute in jedem (oder fast jedem) Menschen.

Und ja, Dein Einwurf zur falschen Brexitfrage finde ich sehr gut. Diese Entscheidung ist ja schon eine Folge des englischen (nicht britischen!) Nationmalismus, der wiederum neoliberal instrumentalisiert wird. Hätte Westminster ein Gesetz eingeführt, wonach Arbeiter/Dienstleister aus anderen EU-Staaten die gleichen Mindestlöhne wie ihre britischen Konkurrenten erhalten müssten, dann hätten z.B. die Polen die Briten nicht unterbieten können. Aber dann wäre ihre Dienstleistung ja nicht so schön billig gewesen, und darum ging es ja, dass da ohnehin vermögende Menschen Geld sparen wollten, auf Kosten der Dienstleister. Die britischen erhielten eine Billigkonkurrenz, mit der sie nicht mithalten konnten, und die polnischen usw. Dienstleister wurden aus ihre Heimat in die Fremde gelockt, wo sie zuerst willkommen waren, nun aber auf Fremdenfeindlichkeit stießen. Dabei nutzen sie nur eine Chance, die auch schon viele Iren genutzt hatten, als sie in England und Schottland Arbeit suchten. In Polen fehlen übrigens oft Dienstleister, weil sie lieber im Ausland erbeiten. Deren Lücken werden z.B. durch Moldavier ersetzt, die dann wiederum zu Hause fehlen. Verrückt! Da ist aber nicht die EU schuld dran, sondern die, die in jedem Land die Wirtschaft leiten, und das meistens aus eigener Profitgier heraus. Die EU ist vielmehr nicht stark genug, das richtig zu steuern bzw. auch selbst neoliberal unterwandert (Lobbyarbeit).

Also ich würde Deine Frage so beantworten: Die EU sollte dafür sorgen, dass in jedem Mitgliedsland gleiche soziale und ökale und somit ökonomische Standards gelten, so dass es keine Arbeitsmigration geben muss. Und sie sollte auch Nicht-EU-Länder nicht übervorteilen, vor allem schwächere nicht, sich aber gegen stärkere wehren. Produktion sollte nicht outgesourct werden, sondern dezentral regional erfolgen oder in der Nähe der Rohstoffgewinnung. Wenn z.B. die Länder Afrikas, in denen Rohstoffe gewonnen werden, die Europa braucht, auch die Weiterverarbeitung zum Endprodukt erfolgen würde, gäbe es dort mehr Wohlstand und weniger Migrationsnotwendigkleit. Und in der EU würde Kleidung aus in Europa gewonnen Rohstoffen (z.B. Leinen, Wolle) hergestellt.

So könnten wir weltweit in zu verantwortetem Rahmen Wohlstand und Zufriedenheit haben und kein Land müsste meinen, besser zu stehen, wenn es sich aus einer Staatengemeinschaft zurückzieht.

LG, Micha
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: Holger Haehle am 03.02.2020 18:15
Also ich finde es toll, das Micha das Thema angegangen hat. Der Verlauf war so nicht vorhersagbar.

Auch ich bin enttäuscht, wenn es Diskussionen an Argumenten mangelt, weil diese durch Herabwürdigungen, Klischees, Unwahrheiten und Desinformation ersetzt werden.

Ich finde es auch nicht politisch korrekt, das dann so hinzunehmen und zu dulden. Wer agitiert und manipuliert braucht die rote Karte, denn er verletzt grundlegende humanistische Prinzipien des Umgangs miteinander. Was menschenfeindlich ist, kann nicht toleriert werden. Und das muss nicht nur gedacht, sondern gesagt werden!! Wer schweigt stimmt zu.
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: Dr.Heizer am 03.02.2020 20:49
Brexit? Also ich werde in diesem Monat nach UK reisen und danach berichten, ob diese schöne Insel sich von uns weiter entfernt hat oder nicht. ???

  Nicht jeder Zusammenschluss bringt Vorteile, auch Nachteile. So ist es bei einer Ehe, Partnerschaft, einem Zusammenschluss. Doch auch bei einer Scheidung, Trennung oder einem Austritt: man hat gewisse Vorteile und auch Nachteile. Ein Kompromiss also.
Die Frage ist: mit welchen der Kompromisse möchte sich UK künftig arrangieren. Ob jeder Aspekt abschätzbar war, als das Referendum lief, wage ich zu bezweifeln.
Ich wurde auch nicht gefragt, ob ich in die EU will oder nicht. Also was tun? Machen wir das beste daraus. Auch den Briten bleibt momentan nichts anderes übrig , als das gleiche zu tun:  das Beste draus machen und wir unterstützen unsere Europäischen Nachbarn in diesem wunderschönen Land genau so wie zu vor.

Es gab sogar ein funktionierendes Europa ohne EU. Das war auch geprägt von großen Kompromissen. Manche haben das wohl vergessen  :D :D
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: MAS am 03.02.2020 21:03

Es gab sogar ein funktionierendes Europa ohne EU. Das war auch geprägt von großen Kompromissen. Manche haben das wohl vergessen  :D :D

Ein funktionierendes Europa vor 1948? Erkläre mir das bitte, lieber Marcel.

LG, Micha
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: high4all am 04.02.2020 07:12

Es gab sogar ein funktionierendes Europa ohne EU. Das war auch geprägt von großen Kompromissen. Manche haben das wohl vergessen  :D :D

Ein funktionierendes Europa vor 1948? Erkläre mir das bitte, lieber Marcel.

LG, Micha
1948?

Die Montanunion wurde 1951 gegründet. Das nächste Datum sind die römischen Verträge von 1957 mit der Gründung der EWG.

Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: MAS am 04.02.2020 07:38
Ja, stimm, Hajo. 1948 wurde der Brüsseler Pakt unterschrieben: https://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BCsseler_Pakt (https://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BCsseler_Pakt)
Es tut sich aber auch nicht viel, ob ich frage, wie Europa vor 1948 oder vor 1951 funktioniert hat.

Ich fand dann noch diese Darstellung: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/61/Supranational_European_Bodies-de.svg/800px-Supranational_European_Bodies-de.svg.png (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/61/Supranational_European_Bodies-de.svg/800px-Supranational_European_Bodies-de.svg.png) Die zeigt sehr schön die Mitgliedschaften in verschiedenen europäischen Organisationen (vor dem Brexit).

LG, Micha
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: high4all am 04.02.2020 08:23
Natürlich machen die drei Jahre keinen Unterschied.

Davor müsste man wohl bis zum römischen Reich zurück gehen, um ein funktionierendes Europa zu finden. Mit Hilfe der Unterdrückung unliebsamer Völker funktionierte  das lange Zeit. Ansonsten gab es nahezu ununterbrochen ein Hauen und Stechen mit nachfolgender Grabesstille.

Immerhin hat das so hochgelobte christliche Abendland über fast zwei Jahrtausende seine eigenen Flüchtlinge produziert und teils ins Morgenland exportiert.
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: MAS am 04.02.2020 08:33
Ja, das stimmt. Christliche "Häretiker" und Juden wurden in den sog. christlichen Staaten oft verfolgt oder zumindest diskriminiert, während sie in islamischen Staaten zwar auch diskriminiert, aber selten verfolgt wurden. Und die Art der Diskriminierung war dort weniger krass als hier.

Und ab 1492 begann die koloniale Ausbeutung der außereuropäischen Welt durch Europäer. Kein Erbe, auf das wir stolz sein dürften. 
Man schaue sich mal diese Karte von 1898 an: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/24/World_1898_empires_colonies_territory.png/1280px-World_1898_empires_colonies_territory.png (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/24/World_1898_empires_colonies_territory.png/1280px-World_1898_empires_colonies_territory.png) Und da waren Südamerika bis auf dreit Staaten und die USA schon "unabhängig", in Anführugnsstrichen, weil die Herrschaft bei Menschen europäischer Abstammung lag und meistens auch immer noch liegt.


LG, Micha
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: Dr.Heizer am 04.02.2020 20:53
Richtig, die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) - und weitere Zusammenschlüsse aus wirtsch. oder politischem Interesse - gründete auf einen Vertrag von 1948, doch erst mit dem Vertrag von Maastricht zur Gründung der Europäischen Union (EU) von 1992, welcher zum 01. November 1993 in Kraft trat, wurde aus der EG (europäische Gemeinschaft) die EU. Auf dieses Datum also beziehe ich meine Ausführungen bezüglich der Bezeichnung "EU".
Bereits 1987 wurde mit dem Bau des "Euro-Tunnel" zwischen Frankreich und UK begonnen, am 20.Juni 1993 war er fertig. Sozusagen vor Inkrafttreten des Maastrichter Vertrages.  ;)

UK ist meines Wissens sogar erst in den 70er Jahren der EWG (oder auch nur EG genannt), den Vorläufer der Europäischen Union beigetreten. Die offizielle "EU" ist also erst seit 1993 für mich existent. Funktionierte vor den 90ern oder vor den 70ern der Handel mit UK etwa nicht? Oder wurden gemeinsame Zeile und Projekte etwa nicht umgesetzt? Das habe ich also gemeint.

"Brexit" und es geht trotzdem weiter für uns und unsere Nachbarn, auch in UK. Es wird auch ein Handelsabkommen geben, Zollfragen werden geregelt und noch vieles vieles mehr. Im Groben ist vieles bereits abschließend besprochen, geregelt und im Text auch fertig, lassen wir die Beteiligten arbeiten, ohne uns Sorgen zu machen. Es gibt fähigere Menchen, welche an der Umsetzung der Vereinbarungen arbeiten, als uns die Medien glauben lassen wollen. Wer nicht viel weiß, spekuliert und dramatisiert halt gern. Ich weiß, dass es für die Briten, Iren und alle anderen funktionieren wird, doch es braucht etwas Zeit. Auch wenn alles in einigen Monaten unterzeichnet auf dem Tisch liegt und zur Umsetzung "ausrollt". Deutschland wurde auch nicht einfach über Nacht wiedervereint und alles lief dabei super, doch heute gehts.  8)

- Wer Wörter klauben möchter kann es gern tun, ich habe ja welche hinterlassen - ;D
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: MAS am 04.02.2020 22:01
Ah, lieber Marcel, Du meinst die EU im engeren Sinn, ich ging von Ihr im weiteren Sinn aus.

Ich hoffe besonders für die Iren, dass es friedlich bleibt. Extremismus wächst schnell, egal, was Politker vereinbaren. Ich las neulich dine Buch über die "struggles". Die hätten so oft schon aufhören können, aber überdauerten viele gute Abmachungen zwischen London und Dublin.

Fest steht aber, dass die verschiedenen europäischen Zusammenschlüsse dem innereuropäischen Frieden dienlich waren. Die offene Grenze zwischen der Rep. Irland und Nordirland und zwischen der irischen und der britischen Insel ist sehr sehr wichtig dabei.

Der Eurotunnel bedeutet übrigens keineswegs, dass es keine Grenzkontrollen gibt. Die gibt es sogar schon jetzt, wie ich es im August erfahren habe. Aber auch zwischen Frankreich und Irland, obwohl beide EU-Mitglieder sind. Grund: IRL und GB gehören nicht zum Schengenraum.
Die Schweiz aber schon.

LG, Micha
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: osem am 05.02.2020 17:52
Mir scheint es indes, als seien es vor allem die Engländer, die ausgetreten sind, während in Schottland, Norirland und auch Wales gegen dem Brexit sind. Sollten diese drei Länder nun aus dem UK austreten? Leider können die das nicht autark entscheiden, sondern London, also Westmister, müsste allein schon einem Referendum zustimmen.

Der Brexit darf nicht das letzte Wort bleiben!

Nordirland denkt eh schon hörbar darüber nach, ob es mit Dublin in der EU oder mit dem UK draussen sein will. Das könnte eine Chance für die Wiedervereinigung Irlands sein...
Und was Schottland betrifft, ich warte schon auf deren nächstes Referendum...
Dann könnten die Waliser...

Also im schlimmsten Fall wird aus GB (great Briten) SB (small Briten)...

Schaumermal wa die Zukunft bringt. Ich hoffe nur, die EU lässt sich nicht über den Tisch ziehen und erlaubt den Briten keine "Zuckerlklauberei"!
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: MAS am 05.02.2020 20:45
Die kleinen Briten gibt es schon: https://de.wikipedia.org/wiki/Bretonen (https://de.wikipedia.org/wiki/Bretonen) Die sind damals schon vor den Vorfahren der Engländer aufs rettende Festland geflohen.

LG, Micha
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: Matthias am 06.02.2020 00:26
Was würden wohl Asterix und Obelix dazu sagen.
Asterix bei den Briten ist ja legendär.

Es gäbe dann wahrscheinlich eine Sonderbeilage mit Megxit!

Das ganze gezeichnet und karikatiert von Brechnix!  ;D

Grüße Matthias
Titel: Antw:Brexit
Beitrag von: MAS am 06.02.2020 07:41
Asterix und Obelix sind Gallier, wenn auch auf dem Gebiet der heutigen Bretagne. Die Bretonen aber sind spätere, nicht romanisierte, aber dennoch das Römische Reich zum Schutz vor Angelsachsen (und Iren, wie es in dem Wikipedia-Artikel steht) aufsuchende Briten. Die Briten waren ja auch Kelten (die Iren auch). Daher kommt ja der Name "Breizh" bzw. "Bretagne".

LG, Micha