Lieber Micha,
Das war von mir keine Kritik, sondern eher eine Erweiterung Deiner Aussage.
Ja, es ist ein Unterschied, ob ich etwas verkaufen will, oder ein anderer will etwas von mir haben.
Im ersten Fall muss ich es schaffen, bei dem anderen erst einmal die Begehrlichkeit zu wecken. Wenn ich das nicht schaffe, muß ich vielleicht der nette Mann mit Rock sein, dem etwas abgekauft wird, weil man ihn mag. Und vielleicht mag man mich in einer Hose noch viel lieber und ich verkaufe mit Hose noch mehr.
Das heißt, mein Erfolg hängt davon ab, welches Klischee ich bediene.
Im zweiten Fall den ich vorgeschlagen habe, ist die Begehrlichkeit auf die Ware so groß, daß es egal ist, wie ich aussehe und was ich trage, es wird trotzdem gekauft. Dazu benötigt es eine andere Vorgehensweise. Da kaufen Menschen nicht meinetwegen, sondern ihretwegen, weil sie vielleicht durch die Werbung so heiß darauf sind.
Das macht den Unterschied zwischen einer gut beworbenen Ware und einem völlig unbekannten Produkt, das ein schick im Anzug gekleideter Herr an einer Ecke des Wochenmarktes unters Volk zu bringen versucht. Warum sind Versicherungsvertreter und Rechtsanwälte immer schnieke gekleidet? Weil sie darüber "verkaufen".
Das ist, was ich dazu ergänzen wollte.
LG
Zareen