Hallo Zareen,
Crossdressing bezeichnet letztlich auch jede Vermischung unterschiedlicher Kleidungs- und Modestile und bezieht sich im Gegensatz zu Transvestitismus eben nicht ausschließlich auf die geschlechtliche Zuordnung von Kleidung.
Auch Frauen, die typisch männliche Kleidung tragen sind rein vom Begriff her Crossdresser(innen), nur dass das niemanden mehr interessiert.
Die Kleidung hat schon was mit Geschlechtergerechtigkeit zu tun. Frauen wird schon lange "erlaubt" auch typische Männerkleidung zu tragen, wenn sie mögen auch Anzug und Krawatte. Männern wurde sogar lange das Tragen von Ohrringen im Beruf verboten, z.B. bei Zoll und Polizei. Die Bundesbahn hat erst vor kurzem die Kleiderordnung so geändert, dass jetzt auch Männer Röcke tragen dürfen. In Paris wurde erst vor kurzem das Gesetz abgeschafft, das Frauen das tragen von Hosen in der Öffentlichkeit verbietet.
Solange es geschlechtsabhängige Dresscodes im Berufsleben gibt, gibt es eben keine Geschlechtergerechtigkeit am Arbeitsplatz. Solche Kleidungsvorschriften sind in der Regel durch das Hausrecht des Arbeitgebers abgedeckt und deshalb erlaubt, obwohl sie einen Eingriff in das Persönlichkeitsrecht des Arbeitnehmers darstellen. Ob dieser Eingriff zulässig bzw. Verhältnismäßig ist, muss im Zweifelsfall ein Gericht entscheiden.
Unabhängig davon, ob Du Dich selbst als Crossdresser siehst oder nicht, wirst Du von anderen so wahrgenommen und "eingeordnet", ob Dir das gefällt oder nicht. Solche Begriffe sind immer "Schubladen", in die Menschen von anderen gesteckt werden und dienen der Orientierung und teilweise auch der Beschreibung von Sachverhalten, sie geben aber NIE die Persönlichkeit eines Menschen wieder, dafür sind einzelne Begriffe immer zu wenig.
"Kleidung verändert das Geschlecht nicht, sie gaukelt höchstens ein anderes Geschlecht vor."
Das ist ja gar nicht das Thema von Geschlechtergerechtigkeit. Bei Crossdressing im Zusammenhang mit Geschlechtergerechtigkeit geht es um geschlechtsabhängige Kleidungsvorschriften und Verbote bzw. darum diese aufzuheben und damit beiden Geschlechtern die gleichen Rechte zuzugestehen.
Die Diskussion, mir sagen zu lassen, "wenn Du gerne Rock tragen willst, lass Dich doch umbauen"
kenne ich durchaus auch, hat aber so rein gar nichts mit Crossdressen zu tun. Meistens sind es Menschen, die selbst transsexuell sind, die damit ein Problem haben, dass andere sich die "Freiheit" nehmen, auch Kleidung des anderen Geschlechts zu tragen ohne sich zu weitergehenden Schritten "zwingen" zu lassen, wobei das nur eine rein persönliche Vermutung ist!
Überhaupt bringst Du den Begriff Crossdressing immer selbst mit Transsexualität in Verbindung und verwechselst ihn mit Transgender. Transgender ist der Oberbegriff für alle Dinge, die mit Abweichungen von den traditionellen Geschlechterrollen und Stereotypen zu tun haben. Homosexualtität hat damit aber z.B. gar nix zu tun. Transsexualtität ist ein spezieller Teilbereich, bei dem Menschen ihre eigenen Körper abstoßend finden, wobei es diesen Menschen am allerwenigsten um die Kleidung geht, sondern vor allem um die sichtbaren Geschlechtsmerkmale und auch darum von anderen als Mann oder Frau wahrgenommen zu werden, egal was für Kleidung sie tragen. Crossdressing gehört zwar mit zum Begriff Transgender, ist aber ein vollkommen anderer Teilbereich. Hier geht es eigentlich nur um die äußere Erscheinung ohne irgend ein Bedürfnis nach medizinischen Eingriffen oder nach Änderung des Namens oder Personenstands. Vereinfach könnte man sagen, dass es bei Crossdressing um das Spielen mit den modischen "Grenzen" geht, wobei es durchaus auch Menschen gibt, bei denen es bis hin zur Verkleidung geht und diese Menschen dann gerne auch als Frau wahrgenommen und angesprochen werden wollen.
Du bringst in Deinem Beitrag sehr vieles durcheinander und interpretierst vieles in die Begriffe Crossdressing und Geschlechtergerechtigkeit hinein, die damit eigentlich nichts zu tun haben bzw. nicht gemeint sind.
Bei Deinem Beitrag werden viele Vorurteile und viel Unwissenheit sichtbar.