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Röcke und mehr... => Artikel und Presseberichte => Thema gestartet von: MAS am 29.08.2011 16:17

Titel: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: MAS am 29.08.2011 16:17
Hallo zusammen,

ich lebe noch :) und habe nach langer Zeit mal wieder einen Text über unser Thema verfasst: http://www.migrapolis-deutschland.de/index.php?id=2061 (http://www.migrapolis-deutschland.de/index.php?id=2061)

Und schon muss ich weiter, da ich viel zu tun habe.

LG,
Michael
Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: cephalus am 29.08.2011 17:16
Hallo Michael,
schön wieder von Dir etwas zu lesen!
Der Artikel gefällt mir, nur fehlt mir der Lösungsansatz wie sich der Mann, egal welchem Alters, von dem psychosozialen Druck befreien bzw. darüber hinwegsetzen kann.

Ausserdem behaupte ich, dass die überwiegende Mehrheit mit den starren Regeln ihrer Peergroup kohärent geht und daher nicht auf die Idee kommt daraus auszubrechen.

Eine wirkliche Demokratie würde den einzelnen, eigenverantwortlichen und autark denkenden Menschen erfordern, unser derzeit bestehendes politisches System ist darauf mit seiner Parteien- Fraktions- und Koalitionsstruktur nicht ausgelegt.

Viele Grüße
Cephalus
Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: Hansi1973 am 29.08.2011 23:41
Toller Artikel!
Vor allem bemerkenswert, dass die eigentlich emanzipierte Generation in viel klassischeren Rollenmustern aufwächst, die uns befremdlich erscheinen.
Damit meine ich jetzt nicht nur rock-tragende Kerle. Ich glaube meine Oma war da viel lockerer und offener (und die war Mitte/ Ende 80), als so manche Kiddies.
Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: perca am 30.08.2011 11:38
Natürlich sind die "Alten" zumindest meist lockerer.
Altersweisheit? In sich ruhend ? Einfach nur müde ?
Wo sollen die "Jungen " die Souveränität / Toleranz her haben ?
Von ihren Eltern ?
Die stecken u. A. existenzbedingt in in Ihren Rollenklischees incl. Dresscodes
Klemmen sozus. zwischen alt und jung und mutieren umgebungs-
und umständebedingt zu jenen Flitzpiepen, die eigentlich Vorbildfunktion
haben ( sollten ).
Über allem: Angst
Nochmal: Wo soll´s denn herkommen ?

Nachdenkliche Grüsse, perca
Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: MAS am 30.08.2011 11:40
Moin moin!

Ich erkläre mir das Verhalten der Jugendlichen anders: Während es zu unserer Jugendzeit üblich war, gegen zu starre gesellschaftliche Regeln zu opponieren, opponieren Jugendliche heute gegen zu lockere. Heutzutage ist ja fast alles erlaubt. Gerade Jugendliche brauchen aber Regeln. Sie sind mehrheitlich nicht so weit, eigenverantwortlich und eigensinnig eigene Wege zu gehen.  Da aber das Opponieren gegen das, was Erwachsene vorleben auch zum Wesen der Jugend gehört, opponieren sie eben gegen die Toleranz, die Erwachsene vorleben.

Diese Erklärung müsste mal von Entwicklungspsychologen überprüft werden.

LG.
Michael
Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: Brezel am 30.08.2011 19:36
Hallo Zusammen, Hallo Michael und Cephalus.

Michael hat da schon gewisser Massen recht. Die Jugendlichen haben zu viele Freiheiten.
Zudem kommt, das mit schwimmen im Strom ist einfacher als gegen den Strom zu schwimmen; das auch noch in der seit gut 20 Jahren Abzeichnenden Erschwerung im Arbeitsleben durch die Globalisierung. Daher haben die Jugendlichen keine Zeit mehr für Sachen wie "Blumen Kinder" oder "Punks" und "Popper" sowie YUPPI's ausser sie sind es.
Schon jetzt hat jeder ein Handy und kann keine Soziale Bindung außer mit seinem Handy eingehen ;)

Gruß
Ralf


Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: Stanley McLeod am 30.08.2011 21:03
Hmm, die Betrachtung dieser "zu viel Freiheit" klingt echt intelligent. Ich merke auch oft, dass Jugendliche und das obwohl ich auch noch nicht uralt bin, teilweise echt unsicherer im Umgang mit ihrer Freiheit sind, als ich mir das vorstellen könnte.

Regeln sind wichtig, nur oft ist der Grad schwierig wann Regeln zu Zwängen werden und in Intoleranz münden. Im Gegenzug nichts zu regeln ist aber auch der falsche Weg.

Ich hoffe, dass unsere Gesellschaft in Ihrer Offenheit nicht durch äußere Umstände in konservative Bahnen geschoben wird.

Ich sehe ja täglich wie die Leute in ihrer "Arbeitsuniform" Anzug in der Stadt herumlaufen. Arbeitgeber und Politiker wollen am liebsten konforme Mitarbeiter/-bürger, die bloß nicht zuviel in Frage stellen und immer brav der Herde folgen. Auch wenn das öffentlich wohl nie zugegeben würde, ich glaube insgeheim ist es aber zumindest in gewissem Maße so.

Aber ein schöner Artikel. Nur, ob er dazu beiträgt, dass vll auch der eine oder andere Mann auf die Idee kommt, aus seinem Klischee-Rollenbild auszubrechen, ist eher fraglich.

LG Stanley
Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: cephalus am 30.08.2011 22:35
Ich hoffe, dass unsere Gesellschaft in Ihrer Offenheit nicht durch äußere Umstände in konservative Bahnen geschoben wird.
[...]
Ich sehe ja täglich wie die Leute in ihrer "Arbeitsuniform" Anzug in der Stadt herumlaufen. Arbeitgeber und Politiker wollen am liebsten konforme Mitarbeiter/-bürger, die bloß nicht zuviel in Frage stellen und immer brav der Herde folgen. Auch wenn das öffentlich wohl nie zugegeben würde, ich glaube insgeheim ist es aber zumindest in gewissem Maße so.

Hallo Stanley,
ich find Du widersprichst dir: Auf der einen Seite die Beschwerde über den Wunsch nach konformen Mitbürgern, auf der anderen Seite Kritik an zu viel Freiheit.

Es mag ja jeder sehen wie er will, ich für meinen Teil habe das Empfinden viel zu wenig Freiheit(en) zu haben.
Ich und mein Tun wird ständig überwacht aufgezeichnet und kontrolliert, meist ohne dass ich davon die geringste Kenntnis habe, stehe permanet im Pauschalverdacht Terrorist, Verbrecher oder ähnliches zu sein.
Meine Umgebung betrachtet mich kritisch und ich sehe mich oft genug latent genötigt mich für mein Aussehen meine Ansichten und meinen Kleidungsstil zu rechtfertigen.
Will ich mich auf der Welt von a nach b bewegen brauche ich eine Erlaubnis, oder muß mindestens sagen wer ich bin.

Und all das ist nur zu meinem eigenen Schutz und zur Sicherheit aller. Ich fühle mich nicht frei und auch nicht sicher - ganz im Gegenteil, und das obwohl ich vermutlich über mehr Freiheiten verfüge als der Durchschnittsbürger.

Aber lassen wir das, hier will ich nur an der Freihet weiterstricken ohne latenten Rechtfertigungs oder Erklärungszwang und ohne kritische Blicke der Mitmenschen, einfach tragen zu können, wonach mir immer gerade ist.

Cephalus
Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: Josef am 31.08.2011 08:32
Hallo zusammen,

Jugendliche sind doch in der Regel hauptsächlich damit beschäftigt, sich zu finden. Wer bin ich, wie bin ich, wo möchte ich hin, was möchte ich nicht. Da nun ein Bejubeln der Errungenschaften der Emanzipation zu erwarten (oder Rebellion/Protest), verlangt m.E. Jugendlichen zu viel ab. Mit dem Finden der eigenen Identität haben sie genug zu tun. Und wenn unter den Umständen ein Mädchen sagt, dass sie nichts anziehen würde, in dem sie von den Leuten angestarrt wird, so what. In ein paar Jahren wird das von ganz allein anders sein. Da wird sie das tragen, was sie als für sich passend empfindet. Und dann dürfen die Leute auch ruhig schauen, z.B. wenn sie auf dem Weg zum Tanzen einen ultrakurzen Mini trägt oder auf dem Weg zum Rockkonzert eine knallenge Lederhose. Natürlich ist es auch möglich, dass sie in den Bibelkreis geht und ihre Kleidung aus Faltenrock und Rüschenbluse besteht. Oder sie einfach nur im Mainstream aufgeht. Aber wäre das schlimm?

Viele Grüße
Josef
Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: perca am 31.08.2011 10:32
Wie soll jemand, der ein Doppelleben führt, als Vorbild authentisch rüber kommen ?
Hier Alltag / Beruf, am Besten als "Stealth-Typ", so unauffällig dass man kaum wahrgenommen wird.
Bloooos nicht auflaufen !
Dennoch hocheffizient, der Wertschöpfung wegen. Natürlich.
Gleichzeitig aber Profil, Charakter, eigene Meinung, Stellung zum Alltagsgeschehen beziehen usw.
So richtig mit Linie drin. Flanke zeigen und so.
Und jetzt wird es richtig hart: Das ganze auch noch konsequent, mit Stil, damit unsere Nachkommenschaft
auch nicht verunsichert wird.
Ein wahrer Eiertanz....
Wenn die Eltern mal wieder daneben waren ? Oma und Opa wohnen aber woanders, oder sind im Altersheim oder so.
Deren Stellenwert wird oft mit Absicht verkannt !
Die haben sonst früher immer diese "mentale Sicherheit" gegeben, incl. Taschengeldaufbesserung.
Je mehr innere Sicherheit, deto weniger Herdentier...

Bis demnächst mal wieder, perca
Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: minirocker am 31.08.2011 11:19
 
Natürlich sind die "Alten" zumindest meist lockerer.
Altersweisheit? ...... 

Wir haben eben andere Freiheiten kennengelernt, bzw. sie einfach uns genommen!
Einen Schei** draufgegeben, was man von uns haelt oder erwartet.
Bin ja auch nun schon ein alter Knacker, der die 60er bewusst erlebt hat


Über allem: Angst
Nochmal: Wo soll´s denn herkommen ?
Nachdenkliche Grüsse, perca


Eigentlich einfach: Durch ein Bildungssystem, das die jungen Leute zu selbststaendigen,
autark denkenden Menschen heranbildet! Wenn ich da nur an unsere lebhaften Diskussionen
 z. B. Im Deutschunterricht denke. In einem Lebensabschnitt, in dem man geistig sehr wach ist,
Gespuer fuer soziale Ungerechtigkeiten hat, war man gefordert, sich zu artikulieren. Standpunkte
vertreten, eben dadurch seinen eigenen Standpunkt in Diskussionen zu erproben/finden/verwerfen.
So war das damals. So wurde unweigerlich Persoenlichkeit gebildet oder nicht. Die Bedingungen
dafuer, waren meiner Meinung nach, damals guenstiger. Heute liegt der Schwerpunkt anscheinend
darauf, vereinfacht gesprochen, den Schülern ein immensens, abfragbares Wissen einzutrichtern.
Der Askekt der Persoenlichkeitsbildung scheint in den Hintergrund geraten zu sein.

Wo kaemen wir den hin, wenn die Schule das heute leisten wuerde! Den "Machthabern" wuerden
schlicht und einfach die Felle davonschwimmen. Und so sind sie mit diesem Aspekt (mangelnde
Persoenlichkeitsbildung) des Ergebnisses des Bildungsystem eigentlich ganz zufrieden.

Brauche ich glaube ich, nicht auszufuehren: Das Ergenbnis spueren wir doch heutzutage auf
breiter Front:  Asoziales Verhalten, Gier, Intoleranz usw. Das sind keine negativen Eigenschaften
mehr, im Gegenteil! Damit bekommt man im Fernsehen seine eigene Show....
Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: minirocker am 31.08.2011 11:31
Hallo Michael!
Ich finde den Artikel sehr gut! Ich denke auch, dass der Eigensinn im sozialen Kontext irgendwie der Schluessel ist,
mit dem man viele Tueren oeffnen kann..

Moin moin!
... Da aber das Opponieren gegen das, was Erwachsene vorleben auch zum Wesen der Jugend gehört, opponieren sie eben gegen die Toleranz, die Erwachsene vorleben.

Diese Erklärung müsste mal von Entwicklungspsychologen überprüft werden.

LG.
Michael

Das klingt zwar irgendwie logisch, aber gefuehlt wuerde ich das kausal nicht so sehen. Fuer die Zeit  der Pubertaet- ok.
Aber die muesste doch bei erwachsenen 30-Jaehrigen doch langsam vorbei sein...

Gruss, Minirocker
Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: perca am 31.08.2011 14:35
Bin selbst ebenfalls ein alter Knacker.
Erst hat man nach dem Wirtschaftswunder Fachidioten herangebildet, jetzt schreit man nach
Sozialkompetenz. Am Besten beides und trotzdem "functional unit".
Von wegen wasch mir den Buckel, aber mach mich nicht nass.
Habe vor Jahren in Basel mal was in einer Wohnung in Edelputz mit gotischen Buchstaben gesehen.
Ungefähr so: Im Elternhaus muss wachsen, was im Vaterlande strahlen soll.
Klingt ein bisschen naja...
Heute müsste es vielleicht heissen: In der Kindertagesstätte muss wachsen, was in der Leistungsgesellschaft
funktionieren soll.
Hierzulande hat man immer gesagt: "Wie man´s zieht, so hat man´s ! "
bin übrigens sience fiction fan...
Grüsse, perca
Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: Rockio am 31.08.2011 14:41
Es scheint mir eher ein Phänomen zu sein, das in Deutschland überwiegt, dass der weiblich(ere) Teil der Gesellschaft ungern Röcke trägt.
Das ist hier in Schweden z.B., gerade bei jungen Frauen sehr anders. Wenn ich in Europa reise, beobachte ich das auch.
Ist insofern egal, als das alle das tragen können sollten, was sie gerne wollen. Aber das eine ganze soziale Gruppe so überwiegend sich gegen die früher einmal klassische Kleidung wenden ...

Woran liegt das?
Und, habt ihr anderen das auch so beobachtet?
Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: McMorghey am 31.08.2011 14:53
hoi zäme

Zitat
Jugendliche sind doch in der Regel hauptsächlich damit beschäftigt, sich zu finden. Wer bin ich, wie bin ich, wo möchte ich hin, was möchte ich nicht. Da nun ein Bejubeln der Errungenschaften der Emanzipation zu erwarten (oder Rebellion/Protest), verlangt m.E. Jugendlichen zu viel ab. Mit dem Finden der eigenen Identität haben sie genug zu tun.
Danke, danke, Josef!

lassen wir die Buben und Mädels also suchen.
Heraus kommen, mit grosser Wahrscheinlichkeit - ganz grosser Wahrscheinlichkeit, Modesklaven und "Pinguine" die nichts mit Freiheit anfangen können.
Sie fühlen sich schon frei wenn der "Casual Friday" angesagt ist.

Heutzutage fehlen "Helden" - wirkliche, richtige Vorbilder. Der Papa ist es nicht, der ist angepasster, schlipstragender Pinguin. Doch dagegen kann (und soll ein Jugendlicher auch) rebellieren.
Gegen die Mama kann nciht rebelliert werden. Die gibt sich auch jugendlich (leggins, piercing, tattoo...)

Wir sind also die Helden! Wir könnten Vorbilder sein. Es muss ja nicht jeder gleich Kilt tragen, doch dass was wir fühlen und ausstrahlen kann rüberkommen.
Wir werden von Buben und Mädels belächelt weil wir eine andere Ausstrahlung haben, das verunsichert sie....

Gruess
McMorghey
Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: Stanley McLeod am 31.08.2011 20:09
hoi zäme

Zitat
Jugendliche sind doch in der Regel hauptsächlich damit beschäftigt, sich zu finden. Wer bin ich, wie bin ich, wo möchte ich hin, was möchte ich nicht. Da nun ein Bejubeln der Errungenschaften der Emanzipation zu erwarten (oder Rebellion/Protest), verlangt m.E. Jugendlichen zu viel ab. Mit dem Finden der eigenen Identität haben sie genug zu tun.
Danke, danke, Josef!

lassen wir die Buben und Mädels also suchen.
Heraus kommen, mit grosser Wahrscheinlichkeit - ganz grosser Wahrscheinlichkeit, Modesklaven und "Pinguine" die nichts mit Freiheit anfangen können.
Sie fühlen sich schon frei wenn der "Casual Friday" angesagt ist.

Heutzutage fehlen "Helden" - wirkliche, richtige Vorbilder. Der Papa ist es nicht, der ist angepasster, schlipstragender Pinguin. Doch dagegen kann (und soll ein Jugendlicher auch) rebellieren.
Gegen die Mama kann nciht rebelliert werden. Die gibt sich auch jugendlich (leggins, piercing, tattoo...)

Wir sind also die Helden! Wir könnten Vorbilder sein. Es muss ja nicht jeder gleich Kilt tragen, doch dass was wir fühlen und ausstrahlen kann rüberkommen.
Wir werden von Buben und Mädels belächelt weil wir eine andere Ausstrahlung haben, das verunsichert sie....

Gruess
McMorghey


gut gesprochen McMorghey, so hatte ich das noch nicht betrachtet.
Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: Hansi1973 am 01.09.2011 00:52
Heutzutage fehlen "Helden" - wirkliche, richtige Vorbilder. Der Papa ist es nicht, der ist angepasster, schlipstragender Pinguin. Doch dagegen kann (und soll ein Jugendlicher auch) rebellieren.
Gegen die Mama kann nciht rebelliert werden. Die gibt sich auch jugendlich (leggins, piercing, tattoo...)

Nein, man sollte das nicht wieder geschlechtertypisch trennen. Auch der Papa, der tagsüber im Anzug rumläuft, kann privat ein "Rocker" sein, mit der Harley cruisen, sich Tüten bauen, usw.

Genau das ist ja das Dilemma der Jungen: die Alten sind viel zu cool, was wiederum uncool ist.
Die tragen genauso die hippen Klamotten vom H&M, die können ebenso gut ein Handy bedienen und haben ihre Freunde und Bekannten gleichfalls bei Facebook geaddet...

Wie will man sich da als junger Mensch noch abgrenzen? Rote Haare? Hundert Piercings?
Ham die Ollen ja selber. Voll uncool!


Wie will man sich da also noch abgrenzen, neue Positionen beziehen?
Da könnte ein retro-raktionäres Verhalten durchaus passen und die notwendige Abgrenzung darstellen.

Gerade dann, wenn immer weniger Werte vorgelebt werden.
Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: perca am 01.09.2011 10:47
Noch nie hat der Bekleidungsmarkt so viel hergegeben. Wahnsinnsangebot. Tendenz steigend !?
Trotzdem scheint es, als wäre alles auf ein paar Klamotten reduziert.
Bei Frisurmode dasselbe.
Dieses Fraktionsbestreben / Gruppentrieb ( latentes Suchen nach Sicherheit / Geborgenheit ? )
zieht sich durch alle Schichten. Zusammenrücken wie die Kühe, wenn´s blitzt.
Gegen wen will man sich abgrenzen ? Was will man signalisieren ? Ist es doch doch Angst / Existenzangst.
Wo bitte ist der Feind ?
Erlaubt ist, was gefällt ! Solange die primären Geschlechtsmerkmale bedeckt sind !!!
Jeder weiss mitlerweile, wie Männlein und Weiblein aussehen. Je aufgeklärter die Gesellschaft,
desto unentspannter. Jeder quält sich halt gern selbst ( wenn kein anderer da ist )
Wer weiss wieviel Weiblen im Männlein steckt, dto. umgekehrt ?
Hierzu gibt s einen Fragebogen. Ferdi hat ihn mal in ein Forum gestellt. Ausfüllen, akzeptieren, entspannen.
Könnte vielleicht ein stückweit helfen...

Grüsse, perca

... aufhören zu kratzen, bevor es blutet
Ansonsten hat McMorghey mit seinem Zitat recht: ich bin mein stil

Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: McMorghey am 01.09.2011 14:00
Dieses Fraktionsbestreben / Gruppentrieb ( latentes Suchen nach Sicherheit / Geborgenheit ? )
zieht sich durch alle Schichten. Zusammenrücken wie die Kühe, wenn´s blitzt.
Gegen wen will man sich abgrenzen ? Was will man signalisieren ? Ist es doch doch Angst / Existenzangst.
Wo bitte ist der Feind ?

Ansonsten hat McMorghey mit seinem Zitat recht: ich bin mein stil


Hoi zäme

Danke für das Kompliment!
Aye, Aye, Aye...
Angst! genau das ist es doch. Angst vor dem Feind!
Der Feind? Die Gesellschaft, besser gesagt die Wirtschaft!
Wie gut gehts uns denn? Kann ich heute meinen Job künden und morgen gleich woanders anfange? (so im gleichen Segment von wergn Lohn und so, meine ich jetzt)
Nein! geht nicht. Heute muss ich froh sein, meinen Job behalten zu können. Das heisst nicht auffallen, seriös bleiben.

Es gibt ja auch das Phänomen, dass, wenn es der Wirtschaft schlecht geht die Röcke länger werden = mehr Seriösität = gleich = weniger Auffallen weil Auffallen negativ ist = Angst, Existenzangst.

Gruess
McMorghey
Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: perca am 01.09.2011 14:22
MIB= Men in black= kommt von weiter westwärts. Viel Wasser dazwischen...Entpersonif....
Da alles auf dieser Welt in Wellen verläuft bleibt nur das Warten auf Veränderung= nächste Welle ?
Na dann: Vielleicht im nächsten Leben....
Mache trotzdem weiter, ätsch ! Vielleicht klappt´s ja noch...

Grüsse, perca
Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: Rockio am 01.09.2011 15:41

Es gibt ja auch das Phänomen, dass, wenn es der Wirtschaft schlecht geht die Röcke länger werden = mehr Seriösität = gleich = weniger Auffallen weil Auffallen negativ ist = Angst, Existenzangst.

Gruess
McMorghey

Es gibt das? Tatsächlich?


Diese Hypothese stammt offenbar von 1920 und passt nicht zu diversen historischen Entwicklungen.
Was eine Modehistorikerin dazu sagt:
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/27100/ (http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/27100/)
Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: GregorM am 01.09.2011 17:16
Hallo Rockio,

ich denke, Valerie Steele hat nicht ganz begriffen, worum es geht. Es war nie davon die Rede, die Rocklänge könnte bei Prognosen helfen, also ein-in-die Zukunft schauen.

Die Rocklänge war eine Funktion der schon stattgefundenen Konjunkturentwicklung.

Passt die These nicht länger oder ist schwer zu erkennen, hängt es, meiner Meinung nach, eher damit zusammen, dass heutzutage alles erlaubt ist, und nicht alle fühlen sich bei einer finanziellen Krise gedroht.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: Josef am 02.09.2011 12:30
Hallo McMorghey,

hoi zäme

Zitat
Jugendliche sind doch in der Regel hauptsächlich damit beschäftigt, sich zu finden. Wer bin ich, wie bin ich, wo möchte ich hin, was möchte ich nicht. Da nun ein Bejubeln der Errungenschaften der Emanzipation zu erwarten (oder Rebellion/Protest), verlangt m.E. Jugendlichen zu viel ab. Mit dem Finden der eigenen Identität haben sie genug zu tun.
Danke, danke, Josef!

lassen wir die Buben und Mädels also suchen.
Heraus kommen, mit grosser Wahrscheinlichkeit - ganz grosser Wahrscheinlichkeit, Modesklaven und "Pinguine" die nichts mit Freiheit anfangen können.
Sie fühlen sich schon frei wenn der "Casual Friday" angesagt ist.

Heutzutage fehlen "Helden" - wirkliche, richtige Vorbilder. Der Papa ist es nicht, der ist angepasster, schlipstragender Pinguin. Doch dagegen kann (und soll ein Jugendlicher auch) rebellieren.
Gegen die Mama kann nciht rebelliert werden. Die gibt sich auch jugendlich (leggins, piercing, tattoo...)

Wir sind also die Helden! Wir könnten Vorbilder sein. Es muss ja nicht jeder gleich Kilt tragen, doch dass was wir fühlen und ausstrahlen kann rüberkommen.
Wir werden von Buben und Mädels belächelt weil wir eine andere Ausstrahlung haben, das verunsichert sie....

Gruess
McMorghey


wir haben auch gesucht und gefunden. Und wenn es nicht der Vater war, der als Vorbild fungierte (wie bei mir), dann hat es andere gegeben. Ob es jetzt und zukünftig rock- und kilttragende Männer sind? Wer weiß ... Aber lassen wir der Jugend die Möglichkeit ihren eigenen Weg zu finden und zu gehen. Das gehört zum Erwachsenwerden dazu.

Viele Grüße
Josef

Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: perca am 02.09.2011 13:10
Gehe hinaus, lebe liebe, mache Fehler...oder so
Hat mal einer zu seinem Jungen gesagt.
Wer war das nochmal ?
Und gestern Abend bei Scobel im Schlusssatz
zur Sendung über Gruppenintelligenz:
...und werden Sie kein Lemming ! :)

Grüsse, perca
Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: Rockio am 02.09.2011 13:14
Hallo,
Hallo Rockio,

ich denke, Valerie Steele hat nicht ganz begriffen, worum es geht.

Klar, sie ist ja auch nur Wissenschaftlerin!  :)
Ich denke, sie weiß mehr über diese Sache, als Du und ich zusammen.


Zitat
Es war nie davon die Rede, die Rocklänge könnte bei Prognosen helfen, also ein-in-die Zukunft schauen.
Doch, google einfach mal "Rocklänge" und "Prognose"
Und schon der Gedanke einer Prognose ist höchst plausibel, wenn die Hypothese aus den 1920ern vermeintlich stimmte und sich auch in den folgenden Jahrzehnten angeblich bestätigte.
Anders gesagt, wäre die Hypothese richtig, dann müßte, die Entwicklung der Rocklänge zur Prognose taugen.


Zitat
Die Rocklänge war eine Funktion der schon stattgefundenen Konjunkturentwicklung.
Offenbar nicht!


Zitat
Passt die These nicht länger oder ist schwer zu erkennen, hängt es, meiner Meinung nach, eher damit zusammen, dass heutzutage alles erlaubt ist, und nicht alle fühlen sich bei einer finanziellen Krise gedroht.
Sie passte ja schon offenbar in den 1920ern nicht, wie die Wissenschaftlerin ausführt.
Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: GregorM am 02.09.2011 15:52
Hallo Rockio,

Wissenschaftlerin oder nicht, wenn Valerie Steele behauptet, die These sei  falsch, weil die Rocklänge nicht die Zukunft richtig voraussagen konnte, dann hat sie wirklich nichts begriffen.

Es war nie ein Prognosemodell. Wäre es ein solches, hätte man ja nur die Modeschöpfer über die Zukunft fragen sollen. Und jeder begreift natürlich, dass es nicht so sein kann.

Aber vielleicht wurde sie fehlzitiert?

Wenn sie behauptet, dass schon 1967 Mädchen in langen Hippiekleidern herumliefen, ist sie auch nicht auf der Spur. Die Miniröcke waren erst 1965 lanciert und waren in 1967 noch dabei, kürzer und kürzer zu werden. Und der wirtschaftliche Aufschwung war groß.
Einige Hippies gab es vielleicht, aber sie waren Ausnahmen.

Sie ist vermutlich selbst zu jung, um diese Zeit miterlebt zu haben. Ich dagegen erinnere deutlich, wioe es war. Meine Frau war damals ganz jung und modebewusst. 

Gruß
Gregor
Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: Rockio am 02.09.2011 16:26
Wissenschaftlerin oder nicht, wenn Valerie Steele behauptet, die These sei  falsch, weil die Rocklänge nicht die Zukunft richtig voraussagen konnte, dann hat sie wirklich nichts begriffen.

Ja, *wenn* sie das behauptete.
Hat sie aber doch nicht.

Zitat
[...]
Wenn sie behauptet, dass schon 1967 Mädchen in langen Hippiekleidern herumliefen, ist sie auch nicht auf der Spur. Die Miniröcke waren erst 1965 lanciert und waren in 1967 noch dabei, kürzer und kürzer zu werden. Und der wirtschaftliche Aufschwung war groß.

Nicht z. B. in Deutschland in den späten 1960ern.
Die wirtschaftliche Entwicklung verlief auch nicht einheitlich. Demnach müßte die Rocklänge sich tendenziell den unterschiedlichen Wirtschaftsentwicklungen der einzelnen Länder/Regionen angepasst haben.


Zitat
...
Sie ist vermutlich selbst zu jung, um diese Zeit miterlebt zu haben. Ich dagegen erinnere deutlich, wioe es war. Meine Frau war damals ganz jung und modebewusst. 

Kein stichhaltiges Argument:

Erstens ist die eigene Erinnerung nur anekdotisch (das gilt natürlich auch für meine Erinnerungen). Eine Untersuchung müsste schon anders daher kommen.

Zweitens spielt das Alter der Forscherin für die Richtigkeit Ihrer Aussagen keine Rolle. (Du machtest ja neulich auch unbelegte Aussagen über die Römerzeit,und hast offenbar damals nicht gelebt) 
Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: GregorM am 02.09.2011 17:18
Wie ich mich daran erinnere:

http://molescroft-y6.wikispaces.com/Britain+Since+1948+-+Fashion (http://molescroft-y6.wikispaces.com/Britain+Since+1948+-+Fashion)

Und ja, Alter spielt keine Rolle - wenn man richtig recherchiert.

Gruß
Gregor

PS. Rockio, bist du Schwede?
Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: Rockio am 28.09.2011 13:06
Wie ich mich daran erinnere:

http://molescroft-y6.wikispaces.com/Britain+Since+1948+-+Fashion (http://molescroft-y6.wikispaces.com/Britain+Since+1948+-+Fashion)

Ein Wikipedia-Link von vielen anderen. Als erster Hinweis ist das - wie jede Enzyklopädie - zum Einstieg mit Vorsicht zu gebrauchen. Aber mit allem Lexikonwissen oder Lexikon-Bestätigung beginnt Wissenserwerb bzw. Forschung höchstens. Wer's genau wissen will muss dann ja viel tiefer graben.
 
Und dann steht z. B. in Deinem Link nichts von der populären Midi- und Maxi-Mode:
Erinnerst Du Dich denn nicht daran, aus den 1970ern? Die Maxi- und auch Midi.Mode war auch in England - aber in dem Link oben steht davon nichts.


Und auch das hier steht in Wikipedia zum Maxi:http://en.wikipedia.org/wiki/Maxi_skirt]
[url]http://en.wikipedia.org/wiki/Maxi_skirt (http://[url)[/url]
 
"Since the 1970s and the rise of pants for women as an option for all but the most formal of occasions, not one skirt length has dominated fashion for long, with short and ankle-length styles often appearing side-by-side in fashion magazines and catalogs."

Zitat
PS. Rockio, bist du Schwede?
Nein, anti-nationalistischer EUropäer.
Wieso?
Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: GregorM am 28.09.2011 14:51
Lieber Rockio,

Danke für deine Belehrung. Es ging mir nie darum, Forschung zu treiben. Das Einzige, was ich mit diesem Link wollte, war etwas zu zeigen, welches meinem ganz guten Gedächtnis unterstützen konnte. Es ging um die Minimode. Deshalb habe ich mir keine Sekunde mit Midi und Maxi befasst, und wollte es auch nicht.

Mit Bezug auf Schweden:

PS. Rockio, bist du Schwede?

Nein, anti-nationalistischer EUropäer.
Wieso?

Du hast in deinen Postings zweimal „hier in Schweden“ geschrieben:

Merkwürdig wie unterschiedlich das ist:
hier in Schweden werden Röcke und Strumpfhosen offenbar von vielen gerne getragen. Von wegen man sieht kaum welche.

Und:

Es scheint mir eher ein Phänomen zu sein, das in Deutschland überwiegt, dass der weiblich(ere) Teil der Gesellschaft ungern Röcke trägt.
Das ist hier in Schweden z.B., gerade bei jungen Frauen sehr anders. Wenn ich in Europa reise, beobachte ich das auch.
 

Naheliegend zu glauben, nicht wahr?

Aber ich verstehe nun, du bist nicht Schwede, sondern ein anti-nationalisticher EUropäer. Und dazu bist du so herzlich willkommen.

EUropäer haben meistens auch eine Nationalität. Aber mir reicht es völlig zu wissen, dass du kein Schwede bist.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Neuer Artikel von mir
Beitrag von: Jörg HH am 28.09.2011 17:25
Alter Schwede! :D (Redensart)

Gruß Jörg :)