Autor Thema: Rock-die-Hose-Emanzipation-der-Herrenmode  (Gelesen 3018 mal)

Offline rockfreund

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Rock-die-Hose-Emanzipation-der-Herrenmode
« am: 08.08.2014 17:15 »
So langsam spricht es sich herum, das Männer auch Röcke tragen (können)

http://derstandard.at/2000004022950/Rock-die-Hose-Emanzipation-der-Herrenmode

Nur wer selbst Rock trägt, weiss was drunter ist ;-)

Offline high4all

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Re: Rock-die-Hose-Emanzipation-der-Herrenmode
« Antwort #1 am: 08.08.2014 17:59 »
Zitat aus dem Artikel:

Freilich haben die Männer diesbezüglich in den letzten Jahren Blut geleckt: Warum immer in einer faden Uniform herumlaufen, wenn es auch anders geht?

Die Frauen können diesbezüglich fast neidisch werden: Im Vergleich zur Aufbruchsstimmung in der Männermode herrscht bei ihnen gerade eher tote Hose in Sachen Innovation.
(Karin Cerny, Rondo, DER STANDARD, 8.8.2014)

Mit den Männern, die Blut geleckt haben, können nur wie gemeint sein, oder? Ich freue mich über jeden Mann, der sich vom Mainstream abhebt, ob er nun Hose oder Rock trägt.

Die "tote Hose" bei den Frauen ist für uns immer noch sehr ergiebig. Irgendwie hängen die meisten schönen Klamotten für mich zur Zeit in der Damenabteilung.
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Offline Dr.Heizer

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Re: Rock-die-Hose-Emanzipation-der-Herrenmode
« Antwort #2 am: 08.08.2014 19:18 »
Danke für den Link. Ich finde, der Artikel ist ein bisschen vorsichtig geschrieben, aber bringts doch auf den Punkt. Der Rock am Mann kommt.

Oft wird auch das Rockthema am Mann nur belächelt. Woanders vollkommen normal, aber nur nicht im "zivilisierten und konservativen" Staat. Wenn die Leute dann in einem Fernsehbeitrag gefragt werden: "...jaja, sieht gut aus!" - "Würden Sie denn auch sowas selber tragen?" - "Nee, das ist nix für mich!" Nach dem Motto "Blos jetzt schnell die Kurve kriegen. sonst muss ich auch einen anziehen!"

Das wollen wir auch nicht, dass jeder Mann nur noch im Rock oder Kilt unterwegs ist. Es wird nie so sein. Das Ziel ist doch nur, dass wir dass Bewusstsein der Menschen ein bisschen in diese Richtung bringen wollen, dass eingefahrene Pfade nicht der bequemste Weg sind. Manchmal muss man sich Neuem einfach öffnen. Und ich bin froh, wenn Männer sagen, es wäre nichts für sie. Aber dieses Urteil sollten Sie erst abgeben, wenn sie sich eingehend damit beschäftigt haben und es in Gesellschaft Gleichgesinnter vielleicht mal probiert haben. Da bleiben genügend übrig, die es künftig tun: mal einen Rock oder Kilt tragen, vielelicht dann auch mal öfter. Ich gehe jetzt nach Hause, ziehe die lange Hose aus und einen luftigen Rock an, dann raus in den Garten! So wie es viele Männer vielleicht bald tun. Freizeit ist "Frei- und Bequemzeit"!
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

Offline high4all

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Re: Rock-die-Hose-Emanzipation-der-Herrenmode
« Antwort #3 am: 08.08.2014 19:36 »
Das wollen wir auch nicht, dass jeder Mann nur noch im Rock oder Kilt unterwegs ist. Es wird nie so sein. Das Ziel ist doch nur, dass wir dass Bewusstsein der Menschen ein bisschen in diese Richtung bringen wollen, dass eingefahrene Pfade nicht der bequemste Weg sind. Manchmal muss man sich Neuem einfach öffnen. Und ich bin froh, wenn Männer sagen, es wäre nichts für sie. Aber dieses Urteil sollten Sie erst abgeben, wenn sie sich eingehend damit beschäftigt haben und es in Gesellschaft Gleichgesinnter vielleicht mal probiert haben. Da bleiben genügend übrig, die es künftig tun: mal einen Rock oder Kilt tragen, vielelicht dann auch mal öfter. Ich gehe jetzt nach Hause, ziehe die lange Hose aus und einen luftigen Rock an, dann raus in den Garten! So wie es viele Männer vielleicht bald tun. Freizeit ist "Frei- und Bequemzeit"!

Bloß nicht, dann haben wir kein Publikum mehr!  :o

Irgendwie müssen wir unsere Eitelkeit schließlich ausleben. ;)

Aber es wäre doch ein Schritt zur Normalität, wenn Männer, die Röcke tragen in gleicher Weise akzeptiert werden wie hosentragende Frauen.

Es muss ja nicht jede/jeder mögen, dazu sind die Menschen zu verschieden. Und das ist auch völlig in Ordnung, die Vielfalt gehört zum Leben.
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Offline Dr.Heizer

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Re: Rock-die-Hose-Emanzipation-der-Herrenmode
« Antwort #4 am: 09.08.2014 11:00 »
Die "Eitelkeit" muß ja kein negatives Merkmal sein. Eitelkeit bedeutet für mich auch, einfach mal zu schauen, wie ich aus dem Haus gehen möchte, heute mal frisch rasiert oder mit 3-Tage-Bart, mit schickem Hemd oder eher lässigen Shirt, mit Rock, Hose oder Kilt, mit bequemen Halbschuhen, Steifeln oder Balerinas - einfach BEWUSST entscheiden, wonach ich mich fühle, statt jeden Tag "ALL THE SAME" T-Shirt, Jeans, Sportschuhe.. wie langweilig!

Frauen wollen doch keine Langweiler! Oder habt ihr schon mal gesehen, dass sich Frauen nach dem Mainstream angepassten Mann umdrehen? Dem Normaltyp? Wir gucken doch auch nicht Frauen in Jens und Top hinterher, wenn und weil sie so aussehen, wie die meisten ihrer Artgenossinnen. Das geht ja schon fast als Uniform durch!
Es ist ja auch schon alles erobert für die Mode der Frau, was soll da noch kommen? Schaut mal in die Schuhläden, da gibts von herrlich betörend und zierlich feminin bis Bikerstyle und klobigen Tretern alles! So ist es auch in der Bekleidungsabteilung: Formen, Farben, Schnitte wetteifern mit kreativen Bezeichnungen in Massentauglichkeint und Extravaganz um die Gunst der Kundschaft.

Alles, was es heute im Laden zu kaufen gibt, gabs doch so oder ähnlich schon mal.... daher wird immer mal wieder behauptet: der Trend geht zu....Blablabla oder Dings mit Animalprint, Destroyed-Effekte lösen Rüschchen und Spitze ab oder was alles fürn Quatsch. Der Trend geht zu...? Nein, Trends werden gemacht oder erdacht. In und Out-Listen erstellt. Socke in Sandalen: jahrelanges, großes OUT. Out - dann plötzlich für "trendy und IN" erklärt. Ich mag es trotzdem nicht, bin dafür zu eitel.  Animal-Prints, Neonfarben, Schlaghosen alles IN, dann out, dann wieder in...

Haben wir einen Vorteil: waren Rocke oder Kilts am Mann schon mal Out? Nein. Der Trend geht nicht dahin, wir machen hier den Trend, und ich bin heilfroh, dass es auf dieser Welt noch Länder gibt, in denen das Beinkleid des Mannes eben aus ein- oder 2 Röhren besteht - und egal was der Mann trägt, er ist ein Mann und wird als solcher wahrgenommen und akzeptiert, um es mal einfach auszudrücken.

Wenn ich einen Rock nehme und nähe ihn in der Mitte zusammen, wird es dann eine Hose oder ist es immer noch ein Rock? Trenne ich eine Hose an den Beinen innen auf und vernähe die Bahnen links mit rechts, wird es dann ein Rock? Ist ein Hemd, das ich zuknöpfe, ein Hemd und wenn ich es offen trage eine Jacke? Egal. Wer es trägt und wie, soll eben so sein wie es ist, egal, was dafür mal für ein Name gedacht war. Egal, wie oder wo und mit welchem Schild es in der einen oder anderen Abteilung des Kaufhauses hing.

Schaue ich über eine Wiese, fallen mir nicht einzelne Grashalme sofort ins Auge, die genau so aussehen, wie die anderen 567.893 sondern die schönen, kraftvollen Blüten oder auch die ganz zarten. Hier verweilt mein Blick und habe Interesse, sie näher zu betrachten, vielleicht sogar kennenzulernen. Und unter Frauen und Männern gibt es in der urbanen "Wiese" einzelne schöne Blüten. Nicht alle sind gleich, sondern sehr verschieden. Nicht jedem Menschen gefallen alle. Viele jedoch lieben die Vielfalt, manche jedoch stehen eben auf einen Rasen ohne jegliche Vielfalt. Ich mag lieber ein Wechselspiel. Tragen alle das ähliche, will ich tragen, was mir gefällt. Das ist meine Eitelkeit. Ist es gerade IN, dann ist es eben so.  Ist es gerade wieder Out, - who cares - kommt bald wieder! War es noch nie IN oder OUT, um so besser. Hat es sich in den letzten Jahrzehnten nie durchsetzen können, noch vielviel besser. Dann besteht also nicht die Gefahr, dass es in der nächsten Saison plötzlich IN ist und ALLE es tragen.  Wenn es also irgendwann auf der Wiese nur gleichförmige Blüten einer Farbe gäbe und nichts anderes zu sehen auf dieser Wiese, wäre es eben der einzelne grüne Grashalm, der sich durch seine Einzigartigkeit hervorhebt.

Da nun nicht alle Halme Blüten tragen können oder wollen (Röcke), sind eben wir auf der Wiese der Monotonie inmitteln der Jens-und-Shirt-tragenden Halme für die Blüten zuständig. 
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Re: Rock-die-Hose-Emanzipation-der-Herrenmode
« Antwort #5 am: 09.08.2014 11:20 »
Hi Doc Heizer,
die Eitelkeit als männliche Eigenschaft sehe ich erstmal ohne Wertung, weder positiv noch negativ. Es kommt auf den Einzelfall an, ob sich die Eitelkeit negativ oder positiv auswirkt. Vielfach ist das ein schmaler Grat, auf dem wir wandeln.

Wenn ich bei uns im Ort meine Einkauftour mache, haben sich die meisten Leute bereits an meine Outfits gewöhnt. Möglicherweise "erwarten" sie schon nichts Anderes mehr von mir. Das ist eine Vermutung, denn ich frage garantiert nicht nach. Jetzt in der Reisezeit gucken höchstens die Touristen intensiver,  wie schön, wenn ich diese Menschen etwas "erfreuen" kann.

Zurück zu Jeans, T-Shirt und Turnschuhen will ich jedenfalls nicht.
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Re: Rock-die-Hose-Emanzipation-der-Herrenmode
« Antwort #6 am: 09.08.2014 12:33 »
Ich auch nicht, ist mit zu einfallslos.

Ich fahre ja auch kein Automodell, welches in unser Region die meisten fahren. Mag ich auch nicht, all the same. Was sagen die anderen dazu? "Ja, würde mir auch gefallen, aber.. " alles langweilig, was nach den Punkten kommt, sowas wie:
- habe erst vor 6 Jahren einen gebauchten "Hastenichtgesehen" gekauft, der ist zwar nicht so schön, aber praktisch
- sowas kann ich nicht fahren, wir haben schon immer einen "Bleib Anonym" von "Vielverkauf" gefahren
- das gefällt meiner Schwiegermutter nicht, zu der wir einmal im Jahr fahren, da muss ich doch eine gute Figur machen.
- was sollen dan die Nachbarn dazu sagen, wenn ich mir sowas ankomme
-.....

Wie beim Rock. Haben wir doch schon alles gehört. Stellen wir uns mal vor, das wären ähliche Einwände:
- Würde ich ja gerne, habe mir aber letzten Monat erst eine Hose gekauft...

- muss ja bei der Schwiegermama eine gute Figur machen
 (fehlt nur noch" Ich kann keinen Rock tragen, bei uns in der Straße wohnt eine Katze, die könnte ja mal meinen Hamster besuchen wollen und dann stehe ich im Rock da!") Käse, Schwiegermutti ruft an oder klingelt. Hat keinen Schlüssel. Wenn wir hinfahren, entscheide ich womit und was ich anziehe. Wo ist das Problem? Das Auto oder der Rock? - "Mit was kommst denn Du heute" - Gespräch! Akzeptiert oder nicht. Aber nicht ich, sondern der Rock oder das Auto. Egal, ich bin akzeptiert.

- was sollen denn die Nachbarn dazu sagen
Ja was sollen die schon sagen? Gefällt mir oder gefällt mir nicht, wie bei Fazebuck. Freunde oder nicht, wie im realen Leben. Freunde = über alles reden können. Nachbarn? Like oder like not. Gemeinsamme Partys oder nur "Hallo" übern Gartenzaun? Like. Mehr oder weniger - egal, alles like eben. Like not - auch egal für meine Kleidung. Ist halt so. Egal, ob mit Rock oder ohne. Wenn der Nachbar mit nackter Plauze und zu knapper Badehose Rasen mäht während Du morgens halb acht aus Deinem Schlafzimmerfenster siehst - like oder like not, aber egal, sind Deine Nachbarn. Besser, Du akzeptierst es. Genau so wie die Lockenwickler der Madame in Quark-Honig-Gurkenmaske auf der Nachbarterasse, wenn Sie in Trägerhemdchen und Caprileggins (in Gr.48 obwohl sie sicherlich eine 54 bräuchte) da liegt, während Du am Esstisch sitzt und Dich gerade fragst, was machen die Nachbarn falsch, dass ihre Lebensmittel im Gesicht kleben statt wie Deine lecker angerichtet vor Dir auf dem Teller liegen. Egal, Like eben, mehr oder weniger. Sind ja Nachbarn, die kannst Du Dir nicht aussuchen. Like kann auch bedeuten - ich habe mich damit abgefunden, denn ich will und werde es nicht ändern. Es spielt für mein Leben keine tragende Rolle.
Die Nachbarn fahren auch ein Auto, alt oder jung, groß oder klein, sportlich, SUV oder Limo, egal welches, für mich jedenfalls. Sind dadurch keine anderen Menschen als wenn Sie einen "Hotzenplotz GTV in limitierter Stückzahl" ihr Eigen nenen würden. Cooles Auto für viele, aber dafür immer noch die selben Nachbarn. Was sollst Du dazu sagen? Zum Auto? Ich rede nicht dem Auto meines Nachbarn, sonst wird meines vielleicht eifersüchtig.... Also was sagen wir, wenn die Madame mit Kittelschürze und Lockenwickler wieder den Müll rausbringt und es den gerade noch zwitschernden Vögel bei deren Anblick vor Schreck die Stimme versagt: "Guten Morgen, Frau ..... "  Sieht sie Dich öfter im Rock und Dein Verhalten war und ist ihr gegenüber genau so freundlich wie immer, wird es sich auch in Zukunft nicht ändern. Es ist ein Kleidungsstück, das Du trägst, Du bist kein anderer Mensch.. .....und was sollen jetzt die Nachbarn dazu sagen? "Ihnen auch einen guten Morgen!"

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