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Andere interessante Themen => Spass und Allgemeines => Thema gestartet von: DesigualHarry am 29.09.2015 18:28

Titel: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: DesigualHarry am 29.09.2015 18:28
Hallo!

Meine ganz persönliche Meinung zu den gefälschten VW abgaswerten ist die, dass man da jetzt ganz gut den Nachteil der großen Masse, oder in diesem speziellen Fall des zu großen Konzerns erkennen kann. Dadurch dass man die gleichen Motoren Konzernintern auf die Unterschiedlichen Marken einfach weitergegeben hat, ist das Ausmaß ungleich größer als wenn die einzelnen Marken unabhängiger Agieren würden.

So ist es auch analog dazu zu Menschen. Jemand der Individuell lebt, bekommt von vielen Problemen die die Masse kennt erst gar nicht mit.

ich persönlich hab das schon oft bei mir erlebt. Z.B.  Hab ich seit Jahrzehnten keine Probleme mit Erkältungskrankheiten, während rings um mich davon sehr viele davon Betroffen sind. Oder etwa die "Angstmacherei"  der Medien und den Leuten nach kleineren Katastrophen, Verbrechen oder sonstigem. Wenn man da seine Gedanken anders Ausrichtet entgeht man sehr vielem negativem.

Allerdings geht es auch nicht ohne der Masse. Mann muß nur für sich selber Entscheiden und Erkennen was ist in der Masse für mich gut und was ist schlecht.
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: high4all am 29.09.2015 19:02
Die Ursache der gefälschten Abgaswerte bei VW liegt in der maßlosen Gier.

Gierig können nicht nur "die da oben" sein, sondern auch der ganz normale Bürger.

1. Timotheus 6,8-10:

"Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so lasset uns genügen. Denn die da reich werden wollen, die fallen in Versuchung und Stricke und viel törichte und schädliche Lüste, welche versenken die Menschen ins Verderben und Verdammnis. Denn Geiz ist eine Wurzel alles Übels; das hat etliche gelüstet und sind vom Glauben irregegangen und machen sich selbst viel Schmerzen."
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: GregorM am 29.09.2015 21:15
Und ganz sicher nicht nur bei Volkswagen und Co. Es geht um Doping für Autos, wie schon vom Radsport bekannt und verbreitet.

Kann mich nicht ins Entsetzen bringen.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: Günter am 29.09.2015 23:22
Kann den Hype nicht verstehen , da fühlen sich wohl Zulassungsbehörden auf den Schlips getreten. Wo wird je so ein Hype gemacht wenn Airbags oder andere Sicherheitsrelevanten Baugruppen in Serien ausfallen ?
Gruß
Günter
P.S.: Wieviele Abgase mag wohl ein Panzer so erzeugen. Haben Bomben eigentlich Feinstaubvorschriften?
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: MAS am 29.09.2015 23:53
Die Ursache der gefälschten Abgaswerte bei VW liegt in der maßlosen Gier.

Gierig können nicht nur "die da oben" sein, sondern auch der ganz normale Bürger.

1. Timotheus 6,8-10:

"Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so lasset uns genügen. Denn die da reich werden wollen, die fallen in Versuchung und Stricke und viel törichte und schädliche Lüste, welche versenken die Menschen ins Verderben und Verdammnis. Denn Geiz ist eine Wurzel alles Übels; das hat etliche gelüstet und sind vom Glauben irregegangen und machen sich selbst viel Schmerzen."

Oh ja, eine der drei Gifte Gier, Hass und Veblendung, wie es im Buddhismus heißt.

LG, Michael
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: hannes-w am 30.09.2015 09:45
Sorry, aber da liegt jemand daneben.
Volkswagen mit 10 Milliarden Gewinn in 2014 hat erheblich von den Schummeleien profitiert. Durch die Masse der Verkäufe. Die jetzt beratenen Strafen sind Utopie. Lasst da 15 Milliarden raus kommen. Das über 5 Jahre sind Peanuts und weit unter dem Gewinn.

Und wer hat sein Deutsche Bank Konto gekündigt wegen dem Libor Skandal? Ich kenne keinen, obwohl nahezu jeder Kreditnehmer weltweit geschädigt war. Kunden von VW sind nicht geschädigt bis dato. Und ein Passat mit Chip-Tuning bringt gebraucht mehr Gelad als einer ohne. Ratet mal, was der macht. Der verdreckt die Umwelt über das erlaubte hinaus.

VW wollte nicht, dass die Autos ADBlue tanken müssen. Und VW wollte weniger Verbrauch bei den Speicherkats und hat die reinigende Nacheinspritzung verhindert. Das nicht aus Liebe zum Kunden, sondern weil es die Autos leichter verkäuflich macht.

Und (idiotischerweise) hat damit CO2 eingespart. Und zwar sehr massiv. Bei 11Mio Autos und 10% Einsparung von je 1500 Litern sind das 1,5 Milliarden Liter Sprit im Jahr Einsparung. Das sind 3Millionen Tonnen CO2. Und am Ende der Schadensbehebung werde die dann mehr verbraucht und jeder Fahrer hat die 200€ Einsparung weniger.

Klingt alles zynisch? Neeee, ist der Teil der Realität, der immer fehlt.

Natürlich geht so was nicht. Und natürlich ist dieser Motor ohne Tricks nicht marktreif, weil zu hoch im Verbrauch und mager eingestellt zu dreckig. Aber die Amis haben an Importe Flottenvorgaben für Verbrauch die GM Ford und weitere nicht haben. Also verkaufen die PickUps und SUV. Und VW muss Grenzwerte erfüllen, die weit unter der EU liegen. Und jetzt steht VW am Pranger für etwas, das sicher viele gemacht haben.

Wartet mal 2 Skandale und eine Krise weiter. 2017 kommt das auf Seite 7 und VW hat die Potokasse genutzt um das zu zahlen.

Und der Schaden ist gerade wegen der Masse nahezu lachhaft klein. Und wird auch noch von den Steuern abgesetzt.
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: hannes-w am 30.09.2015 09:53
Kann den Hype nicht verstehen , da fühlen sich wohl Zulassungsbehörden auf den Schlips getreten. Wo wird je so ein Hype gemacht wenn Airbags oder andere Sicherheitsrelevanten Baugruppen in Serien ausfallen ?
Gruß
Günter
P.S.: Wieviele Abgase mag wohl ein Panzer so erzeugen. Haben Bomben eigentlich Feinstaubvorschriften?

In Afghanistan sind 3 deutsche Soldaten gestorben weil die statt Militärtransporter den lokalen Bus genommen haben. Und warum?  Dem Truppentransporter fehlte die ASU. Kein Witz, sondern traurige Realität.
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: Dieter am 30.09.2015 11:52
Ich finde es interessant, dass man bei VW über eine Strafe von mehreren Milliarden spricht. GM hat mit seiner Zündschloss-Affäre mehr als 200 Todesfälle zu verantworten und die Strafe betrug 900 Mrd. Schon interessant, dass so etwas billiger ist.

Letztlich hat VW ja nur die Fahrzeuge für jeden erdenklichen Betriebszustand optimiert, und einer davon heisst halt "Rollenprüfstand"  ;)

Jede Wette, dass noch andere genauso schlau waren.

Gruß

Dieter
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: MAS am 30.09.2015 11:59
Hallo zusammen!

Das Problem liegt meines Erachtens daran, dass wir in unseren Gesellschaften vor allem eine Frage als die Wichtigste ansehen: Wie kann ich damit Geld verdienen?

Die Frage, ob es sich finanziell rechnet wird zur wichtigsten Frage gekürt, der sich alle anderen Fragen unterzuordnen haben. Wer sich beim Geldverdienen schlau anstellt, auch wenn dabei andere Menschen zu Schaden kommen, wird irgendwie noch mit Hochachtung behandelt. Wer sich dabei dumm anstellt, wird verachtet und ausgelacht.

Sicher ist VW nur ein Beispiel, dem man viele andere anfügen kann, ohne lange suchen zu müssen.

Wem andere Fragen wichtiger sind, muss sich sogar noch oft dafür rechtfertigen.

Es hat mit der geistigen Verfassung unserer heutigen Gesellschaften zu tun. Sicher war es irgendwie schon immer so, aber so exrem wie heute, scheint es mir noch nie gewesen zu sein.

Gier und Geiz erscheinen vielen nicht als Laster, sondern geradezu als Tugenden.

LG, Michael 

Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: high4all am 30.09.2015 12:01

Letztlich hat VW ja nur die Fahrzeuge für jeden erdenklichen Betriebszustand optimiert, und einer davon heisst halt "Rollenprüfstand"  ;)

Jede Wette, dass noch andere genauso schlau waren.

Gruß

Dieter
Das ist keine Optimierung, das ist vorsätzlicher Betrug.

VW hat die Kunden betrogen, denn die Abgaswerte vom Prüfstand sind in die Kaufentscheidung eingeflossen. Den Kunden sind Fahrzeugeigenschaften (gute Abgaswerte) vorgetäuscht worden, die im Alltagsbetrieb nicht erbracht wurden (und werden).
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: Dieter am 30.09.2015 12:07

Das ist keine Optimierung, das ist vorsätzlicher Betrug.

VW hat die Kunden betrogen, denn die Abgaswerte vom Prüfstand sind in die Kaufentscheidung eingeflossen. Den Kunden sind Fahrzeugeigenschaften (gute Abgaswerte) vorgetäuscht worden, die im Alltagsbetrieb nicht erbracht wurden (und werden).

Sicherlich. Aber wo ist der konkrete Nachteil für den Kunden?

Gruß

Dieter
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: MAS am 30.09.2015 12:21

Das ist keine Optimierung, das ist vorsätzlicher Betrug.

VW hat die Kunden betrogen, denn die Abgaswerte vom Prüfstand sind in die Kaufentscheidung eingeflossen. Den Kunden sind Fahrzeugeigenschaften (gute Abgaswerte) vorgetäuscht worden, die im Alltagsbetrieb nicht erbracht wurden (und werden).

Sicherlich. Aber wo ist der konkrete Nachteil für den Kunden?

Gruß

Dieter

Lieber Dieter,

ich habe die Rechnung von Hannes W. bzgl. des CO2-Ausstoßes nicht verstanden.

Den Nachrichten zufolge aber sind die genannten Autos umweltschädlicher als angegeben. Stimmt das oder nicht?

Wenn es stimmt, hätte ich als Käufer eines solchen Autos ein umweltschädlicheres Auto als ich hätte haben wollen. Ist das nicht Nachteil für die Käufer genug?

LG, Michael
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: high4all am 30.09.2015 13:26

Sicherlich. Aber wo ist der konkrete Nachteil für den Kunden?

Gruß

Dieter
Der Nachteil für den Kunden kann darin bestehen, dass er auf Grund der zugesicherten Eigenschaften (umweltfreundlicher Dieselmotor), die nicht erfüllt werden, dieses Fahrzeug gekauft hat, statt ein Preiswerteres zu wählen, dass einige Tausend Euro/Dollar billiger gewesen wäre. Der Dieselverbrauch dürfte im Alltag auch deutlich höher sein als im Prüflabor.

Der Werbefilm von VW in den USA hat ja gerade auf die sauberen Abgaswerte als zentraler Kaufanreiz abgehoben, ich erinnere an den Film, in dem die Dame ein weißes Taschentuch vor den Auspuff hält, das schön sauber bleibt.

Wenn damit betrogen wurde, ist das nicht mit einem Augenzwinkern erledigt. Zum Glück sind nicht nur die Amerikaner betroffen, sondern auch deutsche Kunden. Finde ich gut so! Wird Zeit, dass der deutsche Michel aufwacht.

Schlimm genug, dass die autoindustriehörige Bundesregierung solche Machenschaften durch Nichtkontrolle von Prüfberichten, die von der Autoindustrie vorgelegt werden, unterstützt.
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: cephalus am 30.09.2015 14:24


ich habe die Rechnung von Hannes W. bzgl. des CO2-Ausstoßes nicht verstanden.

Den Nachrichten zufolge aber sind die genannten Autos umweltschädlicher als angegeben. Stimmt das oder nicht?

Die Art des Schadens ändert sich: mehr CO2 vs. mehr NOx

Was mich am meisten an dem "Skandal" verwundert ist, dass Überraschung ob des Vorgehens herrscht.
Ich habe schon vor vielen Jahren gelesen, dass die Verbrauchsangaben die nach einem fersten Prüfmuster ermittelt werden nichts mit den Realen Verbräuchen zu tun haben, weil sie a: praxisfremd sind, b: die Motorsteuerungen auf den Prüfzyklus optimiert sind.

Es war zwar nich vom Erkennen einer Prüfsituation die Rede, wie heute für mich stellt das aber keinen nennenswerten Unterschied dar.

Ich ging bisher ganz selbstverständlich von einer Vorgehensweise aus, wie sie jetzt angeprangert wird und hätte Werte auch nur als Vergleichsbasus zu anderen Modellen interpretiert, nicht als absolut gültig.

Naja,vielleicht glaube ich zu sehr an das Schlechte im Menschen ::)

Betrogen wäre ich mir jedenfalls nicht vorgekommen, hätte ich ein entsprechendes Auto gekauft.
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: MAS am 30.09.2015 15:30


ich habe die Rechnung von Hannes W. bzgl. des CO2-Ausstoßes nicht verstanden.

Den Nachrichten zufolge aber sind die genannten Autos umweltschädlicher als angegeben. Stimmt das oder nicht?

Die Art des Schadens ändert sich: mehr CO2 vs. mehr NOx

Das heißt, Cephalus, dass ein Auto, das weniger NOx ausstößt, mehr CO2 ausstößt  und umgekehrt?
Und dass man von beidem weniger Ausstößt geht technisch nicht?



Was mich am meisten an dem "Skandal" verwundert ist, dass Überraschung ob des Vorgehens herrscht.
Ich habe schon vor vielen Jahren gelesen, dass die Verbrauchsangaben die nach einem fersten Prüfmuster ermittelt werden nichts mit den Realen Verbräuchen zu tun haben, weil sie a: praxisfremd sind, b: die Motorsteuerungen auf den Prüfzyklus optimiert sind.

Es war zwar nich vom Erkennen einer Prüfsituation die Rede, wie heute für mich stellt das aber keinen nennenswerten Unterschied dar.

Ich ging bisher ganz selbstverständlich von einer Vorgehensweise aus, wie sie jetzt angeprangert wird und hätte Werte auch nur als Vergleichsbasus zu anderen Modellen interpretiert, nicht als absolut gültig.

Naja,vielleicht glaube ich zu sehr an das Schlechte im Menschen ::)

Betrogen wäre ich mir jedenfalls nicht vorgekommen, hätte ich ein entsprechendes Auto gekauft.

Das heißt, Du fühlst Dich deshalb nicht betrogen, weil Du den Begtrug als normal ansiehst? Das würde bedeuten, Betrug gäbe es nur, wenn er ungewöhnlich wäre. Und bei Mord? Gibt es Mord nur in Gesellschaften, in denen sich Menschen nicht normalerweise gegenseitig umbringen, während es im sprichwörtlichen Wilden Westen keinen Mord gibt, bzw. Du würdest es dann nicht als Mord empfinden?

LG, Michael   
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: BerlinerKerl am 30.09.2015 15:53

Letztlich hat VW ja nur die Fahrzeuge für jeden erdenklichen Betriebszustand optimiert, und einer davon heisst halt "Rollenprüfstand"  ;)

Jede Wette, dass noch andere genauso schlau waren.

Gruß

Dieter
Das ist keine Optimierung, das ist vorsätzlicher Betrug.

VW hat die Kunden betrogen, denn die Abgaswerte vom Prüfstand sind in die Kaufentscheidung eingeflossen. Den Kunden sind Fahrzeugeigenschaften (gute Abgaswerte) vorgetäuscht worden, die im Alltagsbetrieb nicht erbracht wurden (und werden).

Wer kauft sein Auto nach Abgaswerten???? Die Werte interessieren doch überhaupt niemand, weil man damit
sich selbst in die Tasche lügt.

Da sagt so mancher: Ich habe jetzt ein Kleines Auto und fahre, weil es so toll Abgase (Co2) spart, drei mal so viel.

Ich selbst fahre einen SUV soviel ich will. Mich interessiert die Klimaerwärmung nicht, da nicht ein Land alleine
das Problem lösen kann.  Aber aktuell Retten wir die Welt ja auch in Deutschland  ;D ;D ;D
Am Deutschen Wesen soll die Welt genesen. hieß es mal treffsicher.

Wo sind denn die Russen und die Amerikaner, auch die Schwellenländer China pp. sind gemeint, in Punkto
Umweltschutz. Hauptsache man kann Zertifikate kaufen.

Wie dumm doch die Menschheit ist.



Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: BerlinerKerl am 30.09.2015 15:55


ich habe die Rechnung von Hannes W. bzgl. des CO2-Ausstoßes nicht verstanden.

Den Nachrichten zufolge aber sind die genannten Autos umweltschädlicher als angegeben. Stimmt das oder nicht?

Die Art des Schadens ändert sich: mehr CO2 vs. mehr NOx

Was mich am meisten an dem "Skandal" verwundert ist, dass Überraschung ob des Vorgehens herrscht.
Ich habe schon vor vielen Jahren gelesen, dass die Verbrauchsangaben die nach einem fersten Prüfmuster ermittelt werden nichts mit den Realen Verbräuchen zu tun haben, weil sie a: praxisfremd sind, b: die Motorsteuerungen auf den Prüfzyklus optimiert sind.

Es war zwar nich vom Erkennen einer Prüfsituation die Rede, wie heute für mich stellt das aber keinen nennenswerten Unterschied dar.

Ich ging bisher ganz selbstverständlich von einer Vorgehensweise aus, wie sie jetzt angeprangert wird und hätte Werte auch nur als Vergleichsbasus zu anderen Modellen interpretiert, nicht als absolut gültig.

Naja,vielleicht glaube ich zu sehr an das Schlechte im Menschen ::)

Betrogen wäre ich mir jedenfalls nicht vorgekommen, hätte ich ein entsprechendes Auto gekauft.

Sehe ich genau so.
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: cephalus am 30.09.2015 16:17
Das heißt, Du fühlst Dich deshalb nicht betrogen, weil Du den Begtrug als normal ansiehst?

Wenn Du so willst...
Genaugenommen fühlt man sich immer dann betrogen, wenn es zu einer Diskrepanz zwischen Erwartung und Realität gekommen ist.

LG
Cephalus
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: MAS am 30.09.2015 16:46

Letztlich hat VW ja nur die Fahrzeuge für jeden erdenklichen Betriebszustand optimiert, und einer davon heisst halt "Rollenprüfstand"  ;)

Jede Wette, dass noch andere genauso schlau waren.

Gruß

Dieter
Das ist keine Optimierung, das ist vorsätzlicher Betrug.

VW hat die Kunden betrogen, denn die Abgaswerte vom Prüfstand sind in die Kaufentscheidung eingeflossen. Den Kunden sind Fahrzeugeigenschaften (gute Abgaswerte) vorgetäuscht worden, die im Alltagsbetrieb nicht erbracht wurden (und werden).

Wer kauft sein Auto nach Abgaswerten???? Die Werte interessieren doch überhaupt niemand, weil man damit
sich selbst in die Tasche lügt.

Da sagt so mancher: Ich habe jetzt ein Kleines Auto und fahre, weil es so toll Abgase (Co2) spart, drei mal so viel.

Ich selbst fahre einen SUV soviel ich will. Mich interessiert die Klimaerwärmung nicht, da nicht ein Land alleine
das Problem lösen kann.  Aber aktuell Retten wir die Welt ja auch in Deutschland  ;D ;D ;D
Am Deutschen Wesen soll die Welt genesen. hieß es mal treffsicher.

Wo sind denn die Russen und die Amerikaner, auch die Schwellenländer China pp. sind gemeint, in Punkto
Umweltschutz. Hauptsache man kann Zertifikate kaufen.

Wie dumm doch die Menschheit ist.





Ingo, es interessieren sich vielleicht zu wenige Autofahrer für Abgaswerte. Das merkte ich, als ich beim Autokauf mal danach fragte, wie hoch der Verbrauch sei, und der Händler es nicht wusste.

Ja, wie dumm doch die Menschheit ist, dass sie sich nicht für das Klima interessiert! :( >:( :'(

LG, Michael
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: MAS am 30.09.2015 16:49
Das heißt, Du fühlst Dich deshalb nicht betrogen, weil Du den Begtrug als normal ansiehst?

Wenn Du so willst...
Genaugenommen fühlt man sich immer dann betrogen, wenn es zu einer Diskrepanz zwischen Erwartung und Realität gekommen ist.

LG
Cephalus

Na ja, ich gehe meistens davon aus, dass die Menschen ehrlich sind. Zumindest so ehrlich wie ich selber.
Ich würde ja krank vor Misstrauen werden, wenn ich es anders sehen würde.

Außer Händlern, den glaube ich erstmal nicht.  ;)
Und überhaupt Menschen, die nur ihre eigenen Interessen vertreten und demzufolge alles so darstellen, dass sie zu ihrem geld, ihren Wählerstimmen usw. kommen.

LG, Michael
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: cephalus am 30.09.2015 17:04

Außer Händlern, den glaube ich erstmal nicht.  ;)
Und überhaupt Menschen, die nur ihre eigenen Interessen vertreten und demzufolge alles so darstellen, dass sie zu ihrem geld, ihren Wählerstimmen usw. kommen.


Ach... ;D ;D
Siehst Du, so weit sind wir nicht auseinander Hersteller,  eben auch noch, nicht nur Händler 8)
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: MAS am 30.09.2015 17:40

Außer Händlern, den glaube ich erstmal nicht.  ;)
Und überhaupt Menschen, die nur ihre eigenen Interessen vertreten und demzufolge alles so darstellen, dass sie zu ihrem geld, ihren Wählerstimmen usw. kommen.


Ach... ;D ;D
Siehst Du, so weit sind wir nicht auseinander Hersteller,  eben auch noch, nicht nur Händler 8)


Ja, natürlich, Cephalus. Trotzdem haben Händler, Hersteller usw. keinen Bonus bei mir nach dem Motto: Von denen erwarte ich keine Ehrlichkeit, also kann ich mich von ihnen auch nicht betrogen fühlen. Ich erwarte, im Sinn von fordere von ihnen auch Ehrlicheit, und bin umso trauriger über jeden Fall von Unehrlichkeit, den ich von Vertretern dieser Berufe erlebe.

LG, Michael
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: DesigualHarry am 30.09.2015 18:21
Hallo!

Ich sehe das anders... Es wurde ja in den letzten Jahren seitens der Automobilindustrie sehr viel Werbung gemacht, wie sparsam ihre neuen Autos nun sind. Und man hat das ganze ja auch noch mit "Abwrackprämien" unterstützt. Wenn nun aber die Meldungen rauskommen dass die Autos bis zu einem Drittel Real mehr Verbrauchen als seitens des Herstellers angegeben, dann geht das für mich schon in die Richtung Betrug. Denn wie sich jetzt wohl Herausstellt sind die ganzen Technischen Inovationen doch nicht Sooo toll, wie versprochen. Wahrscheinlich verbraucht ein neues Auto gar nicht Mahl so viel weniger in der Praxis wie ein 10 Jahre altes Auto.  Und genau da liegt für mich der Hacken. Weil eben die Hersteller explizit mit dem Umweltschutz geworben haben.

Mein bis jetzt sparsamstes Auto  mit vergleichbarer Leistung war übrigens Baujahr 1996...
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: high4all am 30.09.2015 18:48
Ein großer Teil der erzielten Kraftstoffeinsparung wird durch allerlei Komfortausstattung aufgefressen. Ob die immer notwendig ist, sei dahingestellt. Wenn das Gewicht des Fahrzeugs durch Zusatzausstattungen größer wird, verbraucht die Karre einfach mehr.
In der Praxis habe ich über die vergangenen 30 Jahre keinen nennenswerten Rückgang des Kraftstoffverbrauchs bemerkt. Auch bei diversen Mietfahrzeugen nicht, ungefähr die gleiche Wagenklasse vorausgesetzt.
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: MAS am 30.09.2015 19:13
Ich merke schon, dass ich seit 2006 das sparsamste und umweltfreundlichste Auto habe: gar keines.  :)

LG, Michael
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: cephalus am 30.09.2015 19:38

In der Praxis habe ich über die vergangenen 30 Jahre keinen nennenswerten Rückgang des Kraftstoffverbrauchs bemerkt.

Stimmt, so empfinde ich das auch.
Mit einer Ausnahme haben alle meine Autos zwischen 9 und 11 Litern verbraucht, sogar in verschiedenen Fahrzeugklassen. Kleinere leistungsschwächere nicht weniger, weil sie dauernd an der Leistungsgrenze bewegt wurden.
Der einzige Ausreißer verlangte mit seinen gut 25l irgendwie Spaßzuschlag  ::)
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: MAS am 30.09.2015 19:52

In der Praxis habe ich über die vergangenen 30 Jahre keinen nennenswerten Rückgang des Kraftstoffverbrauchs bemerkt.

Stimmt, so empfinde ich das auch.
Mit einer Ausnahme haben alle meine Autos zwischen 9 und 11 Litern verbraucht, sogar in verschiedenen Fahrzeugklassen. Kleinere leistungsschwächere nicht weniger, weil sie dauernd an der Leistungsgrenze bewegt wurden.
Der einzige Ausreißer verlangte mit seinen gut 25l irgendwie Spaßzuschlag  ::)

Ich fuhr von 1992 bis 2006 einen 1988er Ford Scorpio. Der war mit einem Verbrauch von 12 l angegeben. Ich brauchte im Schnitt aber 8-9 l. Es kommt auch sehr auf die Fahrweise an.

LG, Michael
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: Peter am 30.09.2015 20:32
...Das merkte ich, als ich beim Autokauf mal danach fragte, wie hoch der Verbrauch sei, und der Händler es nicht wusste.

Hallo MAS,

das war dann ein aussergewöhnlich ungeschickter Händler. Die Verkäufer werden doch auf Daten und Fakten gedrillt. Das wichtigste ist meistens der Vergleich zum Konkurrenten, -und beim Auto ist der Benzinverbrauch doch ein ganz wesentliches Kaufkriterium...

Wie auch immer: auf die Herstellerangaben, das weiss ja jedes Kind, kann man sich nicht verlassen, die sind immer geschönt. Heutzutage gibt es aber vertrauenswürdige Quellen zuhauf und wenn man es will, dann findet man alles raus:

www.spritmonitor.de (http://www.spritmonitor.de/de/uebersicht/17-Ford/883-C-MAX.html?fueltype=1&powerunit=2)

Nur ein Beispiel...

LG

Peter
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: rockfreund am 30.09.2015 20:34
Bei meinen Autos ist der Verbrauch gesunken, man vergisst oft, das man für gleichen Verbrauch deutlich mehr Leistung bekommt und die Autos viel mehr Masse bewegen müssen.
Die Motorentechnik ist viel besser geworden, allein durch die Benzineinspritzung. Solange man Benzin im Tank hat,
und die Batterie geladen ist, springt der Wagen immer problemlos.
Kein Choke, kein erhöhter Leerlauf, kein Umstellen des Lufteinlass von Winter auf Sommer.
Viele technische Verbesserungen merken wir nicht mehr, weil sie selbstverständlich sind. Natürlich benötigt
eine Klimaanlage einen Teil der Motorleistung, aber deswegen mehr schwitzen?
Ja, ein modernes Auto definiert sich heutzutage über die Elektronischen Helfer, über einen kleinen Wendekreis
oder sowas spricht man nicht mehr. Servolenkung? na klar, Wie war das noch ohne? Bremskraftverstärker na klar.
Jeder der die heutige Technik anzweifelt, sollte mal ein Auto fahren, OHNE Servolenkung, OHNE Bremskraftverstärker,
OHNE Parkassistent, OHNE synchronisiertem Getriebe usw ....... dann kommt man garantiert nicht mehr auf die Gedanken nebenbei noch zu telefonieren.

Und ja, der Verbrauch ist grösstenteils nur abhängig vom rechten Fuss.
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: Peter am 30.09.2015 20:41

In der Praxis habe ich über die vergangenen 30 Jahre keinen nennenswerten Rückgang des Kraftstoffverbrauchs bemerkt.
Stimmt, so empfinde ich das auch.
Mit einer Ausnahme haben alle meine Autos zwischen 9 und 11 Litern verbraucht, sogar in verschiedenen Fahrzeugklassen.

Das meine ich jetzt ernst: Von der Gesamtbilanz wäre es wahrscheinlich sinnvoll gewesen, ich hätte damals z.B. einen von den Granadas behalten und würde den immer weiter fahren und gelegentlich reparieren. Auch wenn man die nicht unter 11 Litern bewegen konnte. Rechnet man aber Herstellung, Entsorgung und wiedereinschmelzen der Karren dazu, die seit den 70ern unter mir weggerostet sind, fällt die Gesamtbilanz vielleicht nicht soo schlecht aus?

LG    


Peter
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: DesigualHarry am 30.09.2015 21:22
Hallo!

Bisher noch nicht zur Sprache gekommen sind die Auswirkungen eines solchen "Skandals"  zwischen der Größe eines so großen Konzerns wie VW, und einem kleinen Einzelhersteller. Hier sind für mich auch die Parallelen die man als Rockträger im Vergleich mit der großen Masse erlebt.

Wenn man sich mal folgendes Szenario vorstellt: Irgendeine Organisation findet heraus dass Jeanshosen Gesundheitsschädlich sind... Durch die Individualität des Rockträgers entgeht er in diesem Fall einer Gefahr, die sich in der Masse aber sehr weit ausbreiten kann.

So denke ich, dass es in Zukunft noch öfters solchen Großkonzernen zum Verhängnis werden könnte, einfach deshalb weil sie inzwischen zu groß sind.

Das was ich bisher erlebt habe "kippt" jedes System das entweder zu groß, oder aber auch zu klein ist.
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: MAS am 30.09.2015 21:27
...Das merkte ich, als ich beim Autokauf mal danach fragte, wie hoch der Verbrauch sei, und der Händler es nicht wusste.

Hallo MAS,

das war dann ein aussergewöhnlich ungeschickter Händler. Die Verkäufer werden doch auf Daten und Fakten gedrillt. Das wichtigste ist meistens der Vergleich zum Konkurrenten, -und beim Auto ist der Benzinverbrauch doch ein ganz wesentliches Kaufkriterium...

Wie auch immer: auf die Herstellerangaben, das weiss ja jedes Kind, kann man sich nicht verlassen, die sind immer geschönt. Heutzutage gibt es aber vertrauenswürdige Quellen zuhauf und wenn man es will, dann findet man alles raus:

www.spritmonitor.de (http://www.spritmonitor.de/de/uebersicht/17-Ford/883-C-MAX.html?fueltype=1&powerunit=2)

Nur ein Beispiel...

LG

Peter

Das war 1991, Peter, ich brauchte nach einem Totalschaden dringed ein neues Gebrauchtes, möglichst billig. Internet hatte er noch nicht, ich auch nicht, und die beiden Autos, die zur Auswahl standen, waren, wie gesagt, gebraucht. Ich kaufte dann einen 1980er Opel Ascona für 1500 DM. Ich habe fast alle meine fünf Autos bei diesem Händler gekauft, nur eines zwischendruch war das von meinem Bruder, der ein neues wollte. Der Händler ist ein guter Freund meines anderen Bruders, und wir konnten kostenlos die Werkstatt benutzen. Jetzt habe ich seit 2006 kein Auto mehr, vermisse es hier und da, aber meistens haben meine Autos seit 1993 eh wochenlang unbenutzt herumgestanden. Ich wohne ja in der Stadt, da braucht man kein Auto, während ich vorher viel in Wald, Feld und Flur unterwegs war und auf dem Lande.

LG, Michael

Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: hannes-w am 01.10.2015 00:00
ich habe die Rechnung von Hannes W. bzgl. des CO2-Ausstoßes nicht verstanden.

Den Nachrichten zufolge aber sind die genannten Autos umweltschädlicher als angegeben. Stimmt das oder nicht?

Wenn es stimmt, hätte ich als Käufer eines solchen Autos ein umweltschädlicheres Auto als ich hätte haben wollen. Ist das nicht Nachteil für die Käufer genug?

Die Rechnung ist recht einfach. Ein Auto braucht im Schnitt rund 2000 Liter Sprit pro Jahr, Ein Kleinwagen dann eher 1500. Und VW hat den Verbrauch reduziert, indem die Nacheinspritzung wegfällt. Das sorgt dafür, dass die NOX-Anhaftung im Kat nicht durch den Sprit in N², H²O und CO² umgesetzt wird. Denn genau das macht die Nacheinsprizung in den Abgastrakt. Dies spart 10% Sprit. Also 150 Liter pro Jahr und das bei 11Mio Fahrzeugen.

Sicher nicht aus Menschenliebe oder Umweltschonung, aber es spart ohne Zweifel und macht die Autos damit leichter verkäuflich.

Und ob der Kunde betrogen wurde? Da geht es um viel Ethik. Der 3Liter Lupo war ein Flop. Klang nicht gut, machte nix her und war auch emotional eher mal ne Niete. Aber natürlich waren alle potentiellen Käufer an sich schon fast überzeugt. Und dann kam doch ein 150 PS Passat oder ein 90PS Golf. Na ja, 6 Liter gehen ja auch und man möchte doch ein wenig Komfort. Und wenn es Klima umsonst gibt, dann rein damit, die 1,5 Liter gehen dann auch noch. Fensterheber, Kofferraumautomatik, weitere Spielzeuge? Gerne, wenns nix kostet. Was? braucht Sprit weil Gewicht? Na ja, das bischen...... 

Und dann sind diese Leute betrogen, wenn sie im Jahr 200.-€ an Sprit gespart haben, aber eben NOX produziert haben? Neee klar, voll glaubwürdig.

Sorry, aber kaum einer von den Kunden hat nur einen Pfurz auf Umweltaspekte gegeben. Das ist gut fürs T-Shirt, aber kosten solls nix und in der Abwägung wäre es eben auch hinten runter geplumpst. 20 PS mehr bei gleichem Preis? Na ja, so schlimm ist das bischen NOX ja auch nicht gleich....So sieht es doch aus. Alles Umwelthelden am Stammtisch, nur dieser Lupo, den gab es eben nicht in der passenden Farbe.......

Ganz sicher hätten weit über 50% (ich bin sicher auch weit über 80%) den VW genau mit der Software gekauft, wenn sie die Wahl gehabt hätten. 200.-€ sind ja auch was, da ist das Umwelbewusstsein dann Nebensache. Und die sind jetzt alle betrogen?
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: hannes-w am 01.10.2015 00:12
Ein großer Teil der erzielten Kraftstoffeinsparung wird durch allerlei Komfortausstattung aufgefressen. Ob die immer notwendig ist, sei dahingestellt. Wenn das Gewicht des Fahrzeugs durch Zusatzausstattungen größer wird, verbraucht die Karre einfach mehr.
In der Praxis habe ich über die vergangenen 30 Jahre keinen nennenswerten Rückgang des Kraftstoffverbrauchs bemerkt. Auch bei diversen Mietfahrzeugen nicht, ungefähr die gleiche Wagenklasse vorausgesetzt.

Vollkommen richtig. Meine Oma hatte 1978 nen Golf1. 70PS mit 6-7 liter/100km. und 870kg.
Heute hat der Golf ne Ausstattung wie Raumschiff Orion und 1,4 Tonnen. Und er braucht nach dutzenden Jubelwerbungen endlich unter 6 Liter: auf dem Prüfstand. Im Verkehr dann leider 8.

Persil wäscht auch zum 70-ten mal noch weißer. Die Bettwäsche strahlt wohl bis zum Mond.

Ich glaube wie MAS nicht, dass die Menschen unehrlich sind. Aber diese Sparbekenntnisse, die sind Selbstbetrug. Klimaanlagen brauchen 1 Liter / 100km. Autos ohne sind in DE unverkäuflich.

Sobald man selber sparen muss, ist das alles reine Makulatur. Reicht ja, wenn der Nachbar schon mal spart.
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: Ben am 01.10.2015 00:39
Richtig betrogen fühlen sich wahrscheinlich nur die vielen Aktionäre, die nun um ihre Dividenden fürchten. Das dürfte VW mehr Sorgen bereiten als der Betrug an sich...
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: Günter am 01.10.2015 01:14
Richtig betrogen fühlte ich mich Heute an einem Busbahnhof in HH ..die tollen umweltfreundlichen Öffentlichen...

Na ja, ich musste husten von dem Qualm..
und eben im Hamburger Hafen, die HADAG, dicke Rußwolken..

Ich habe noch nie ein Fahrzeug nach Umweltaspeckten gekauft, nur nach Nutzen und Preis...und na ja ich fahre einen 180 PS Touran mit im Schnitt 5l/100 km .... Der Vorgänger ein Peugeot ähnmlicher Größe und weniger Leistung na ja 8-10 Liter.
Und wie schon erwähnt, haben Panzer Rußfilter ? Granaten Feinstaubfilter????
Was solls,
zum Glück werde ich durch den Neid nicht arbeitslos...


Gruß
Günter
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: high4all am 01.10.2015 07:02
Was solls,
zum Glück werde ich durch den Neid nicht arbeitslos...


Gruß
Günter
Bist Du in der Autoindustrie beschäftigt?

Keine Sorge, ich werde nicht mit Fingern auf Dich zeigen und mich moralisch über Dich stellen.
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: MAS am 01.10.2015 08:14
ich habe die Rechnung von Hannes W. bzgl. des CO2-Ausstoßes nicht verstanden.

Den Nachrichten zufolge aber sind die genannten Autos umweltschädlicher als angegeben. Stimmt das oder nicht?

Wenn es stimmt, hätte ich als Käufer eines solchen Autos ein umweltschädlicheres Auto als ich hätte haben wollen. Ist das nicht Nachteil für die Käufer genug?

Die Rechnung ist recht einfach. Ein Auto braucht im Schnitt rund 2000 Liter Sprit pro Jahr, Ein Kleinwagen dann eher 1500. Und VW hat den Verbrauch reduziert, indem die Nacheinspritzung wegfällt. Das sorgt dafür, dass die NOX-Anhaftung im Kat nicht durch den Sprit in N², H²O und CO² umgesetzt wird. Denn genau das macht die Nacheinsprizung in den Abgastrakt. Dies spart 10% Sprit. Also 150 Liter pro Jahr und das bei 11Mio Fahrzeugen.

Sicher nicht aus Menschenliebe oder Umweltschonung, aber es spart ohne Zweifel und macht die Autos damit leichter verkäuflich.

Und ob der Kunde betrogen wurde? Da geht es um viel Ethik. Der 3Liter Lupo war ein Flop. Klang nicht gut, machte nix her und war auch emotional eher mal ne Niete. Aber natürlich waren alle potentiellen Käufer an sich schon fast überzeugt. Und dann kam doch ein 150 PS Passat oder ein 90PS Golf. Na ja, 6 Liter gehen ja auch und man möchte doch ein wenig Komfort. Und wenn es Klima umsonst gibt, dann rein damit, die 1,5 Liter gehen dann auch noch. Fensterheber, Kofferraumautomatik, weitere Spielzeuge? Gerne, wenns nix kostet. Was? braucht Sprit weil Gewicht? Na ja, das bischen...... 

Und dann sind diese Leute betrogen, wenn sie im Jahr 200.-€ an Sprit gespart haben, aber eben NOX produziert haben? Neee klar, voll glaubwürdig.

Sorry, aber kaum einer von den Kunden hat nur einen Pfurz auf Umweltaspekte gegeben. Das ist gut fürs T-Shirt, aber kosten solls nix und in der Abwägung wäre es eben auch hinten runter geplumpst. 20 PS mehr bei gleichem Preis? Na ja, so schlimm ist das bischen NOX ja auch nicht gleich....So sieht es doch aus. Alles Umwelthelden am Stammtisch, nur dieser Lupo, den gab es eben nicht in der passenden Farbe.......

Ganz sicher hätten weit über 50% (ich bin sicher auch weit über 80%) den VW genau mit der Software gekauft, wenn sie die Wahl gehabt hätten. 200.-€ sind ja auch was, da ist das Umwelbewusstsein dann Nebensache. Und die sind jetzt alle betrogen?

Lieber Hannes,

ich meine, Kompromisse zugunsten der eigenen egoistischen Interessen macht doch (fast) jeder. Auch ich kaufe nicht nur fair gehandelt, wenn das Sortiment mir nicht gefällt, und kaufe nicht nur BIO, wenn es mir nicht schmeckt usw. Gewissensbisse habe ich deswegen schon manchmal.

Es ist oft aber auch so, dass man die negativen Folgen von asizial und umweltschädlich hergestellten und gehandelten oder im Betrieb umweltschädlichen Produkten nicht am eigenen Leib spürt. Der ehem. Umweltminister Töpfer hat das mal anhand der sichtbar schwarzen Abgase im Rhurgebiet und des Ozonloches erklärt: Ersters sah und roch und schmeckte jeder, letzteres was unsichtbar, und erst wenn man einen Sonnenbrand nach kurzem Aufenthalt im ungefilterten Sonnenlicht bekam, spürte man was. Also hat man sich viel mehr angestrengt, die Ruhrgebietsluft sauber zu kriegen, als das Ozonloch zu stopfen. Letztlich gelang zum Glück beides.

Insofern muss man schon etwas Geduld mit unserer trägen Masse haben, aber doch zielsicher in die richtige Richtung weitergehen. Und da wurmt mich die Verhaltensweise vieler Geschäftsleute, dass das eben keine Einbußen in den Einnahmen bringen darf. Aber gut, auch Geschäftsleute sind nur Menschen, und wenn unser Konkurrenzsystem es so nahe legt, keine Risiken für das Allgemeinwohl einzugehen, weil man sonst schnell weg vom Fenster ist, dann sind das sehr schlechte Rahmenbedingungen für gemeinnützliches Handeln in der Wirtschaft.

Das mit dem Mehr und Weniger der verschiedenen Abgase habe ich technisch immer noch nicht verstanden, aber lassen wir es mal so stehen. Ich bin halt kein Techniker.

LG, Michael
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: MAS am 01.10.2015 08:18
Ich habe noch nie ein Fahrzeug nach Umweltaspeckten gekauft, nur nach Nutzen und Preis...

Ja, wenn man den Schaden, den man mit Abgasen anrichtet, selber direkt spüren würde, wäre die Nutzen-Schaden-Abwägung eine andere, Günter.
Ich wohne an einer Hauptverkehrsstraße und spüre den Schaden vor allem in Form des Lärms, und dann auch manchmal in Form der schlechten Luft. Und ich selber habe gar kein Auto mehr. Als manchmal würde ich gerne die nahe Brücke über die Sieg sprengen, damit hier endlich mal Ruhe ist. Aber dann hätten die Anwohner anderer Straßen den Schaden.

LG, Michael
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: BerlinerKerl am 01.10.2015 08:23
Also hat man sich viel mehr angestrengt, die Ruhrgebietsluft sauber zu kriegen, als das Ozonloch zu stopfen. Letztlich gelang zum Glück beides.
LG, Michael

Das finde ich jetzt lustig. Wir haben jetzt saubere Luft im Ruhrgebiet und dadurch
wurde das Ozonloch gestopft.

Was sagt uns das?? Wir Deutsche waren an dem Ozonloch schuld.
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: MAS am 01.10.2015 08:57
Also hat man sich viel mehr angestrengt, die Ruhrgebietsluft sauber zu kriegen, als das Ozonloch zu stopfen. Letztlich gelang zum Glück beides.
LG, Michael

Das finde ich jetzt lustig. Wir haben jetzt saubere Luft im Ruhrgebiet und dadurch
wurde das Ozonloch gestopft.

Was sagt uns das?? Wir Deutsche waren an dem Ozonloch schuld.

Nein, nicht dadurch, Ingo. Unabhängig voneinander. Wobei ich mit nicht sicher bin, ob das Ozonloch über der Antarktis und Australien wirklich weg ist oder nur weniger wurde.
Man kann ja hier mal nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Ozonloch (https://de.wikipedia.org/wiki/Ozonloch) und http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/menschen-wirtschaft/vergangenheit-abschied-vom-ozonloch-13094502.html (http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/menschen-wirtschaft/vergangenheit-abschied-vom-ozonloch-13094502.html)

Und zum Ruhrgebiet z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Blauer_Himmel_%C3%BCber_dem_Ruhrgebiet (https://de.wikipedia.org/wiki/Blauer_Himmel_%C3%BCber_dem_Ruhrgebiet) oder http://www.zeit.de/2013/13/Ruhrgebiet-Umweltschutz (http://www.zeit.de/2013/13/Ruhrgebiet-Umweltschutz)

Alles nur auf die Schnelle gefunden, aber noch nicht gelesen.

Wir Deutsche waren an dem Ozonloch schuld? Tja, so lange wir Kohlenwasserstoffe in die Atmosphäre schickten, waren wir genau so schuld daran, wie alle anderen auch. Und wenn wir jetzt noch solche alten Kühlschrankmodelle verkaufen in Länder mit lascher Gesetzgebung (ich weiß nicht ob wir das tun), dann sind wir immer noch mit schuld daran. Ich hoffe aber, dass wir beides nicht mehr tun.

LG, Michael

Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: BerlinerKerl am 01.10.2015 09:09
Nach ich bin darauf gekommen, weil du es geschrieben hattest.
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: MAS am 01.10.2015 09:32
Nach ich bin darauf gekommen, weil du es geschrieben hattest.

Sagen wir es so: Du hast es so verstanden.

Bin jetzt unterwegs und offline.

LG, Michael
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: high4all am 01.10.2015 09:41
ich meine, Kompromisse zugunsten der eigenen egoistischen Interessen macht doch (fast) jeder. Auch ich kaufe nicht nur fair gehandelt, wenn das Sortiment mir nicht gefällt, und kaufe nicht nur BIO, wenn es mir nicht schmeckt usw. Gewissensbisse habe ich deswegen schon manchmal.
Gewissensbisse habe ich deswegen nicht.

Es gibt zuviele staatliche und nichtstaatliche Organisationen, die mir beständig ein schlechtes Gewissen einreden wollen, wenn ich nicht genauso lebe, wie sie es für richtig halten. In den letzten Jahren hat das geradezu explosionsartig zugenommen.

Der mündige Bürger ist abgeschafft worden. Einen eigenen Standpunkt zu haben, wird mißtrauisch beäugt.

Und da wurmt mich die Verhaltensweise vieler Geschäftsleute, dass das eben keine Einbußen in den Einnahmen bringen darf.
LG, Michael
Die Geschäftsleute wollen, was für eine Sensation (Ironie), mit ihrer Arbeit Geld verdienen. Um überleben zu können. Umsatzeinbußen kännen zur Pleite führen, weil die Kosten nicht geringer werden. Bei uns am Ort haben einige Geschäfte schließen müssen, weil eine mehrmonatige Baustelle zu großen Einnahmeverlusten geführt hat. Die Kosten für Miete usw. sind aber gleich geblieben. So riesig ist die Gewinnmarge im Handel nicht.

LG
Hajo
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: hannes-w am 01.10.2015 09:45

Wir Deutsche waren an dem Ozonloch schuld? Tja, so lange wir Kohlenwasserstoffe in die Atmosphäre schickten, waren wir genau so schuld daran, wie alle anderen auch. Und wenn wir jetzt noch solche alten Kühlschrankmodelle verkaufen in Länder mit lascher Gesetzgebung (ich weiß nicht ob wir das tun), dann sind wir immer noch mit schuld daran. Ich hoffe aber, dass wir beides nicht mehr tun.

LG, Michael


Deutschland stellt 1% der Weltbevölkerung und macht bis zu 5% der Industrieproduktion. Tendenz fallend. Also das Ozonloch waren wir mal weniger schuld.
Und Deutschland ist ökologisch weltweit sicher ganz weit vorne, wenn man die Möglichkeiten und Umsetzung vergleicht. Länder wie Island mit Geothermie oder Norwegen mit Wasserkraft haben andere Möglichkeiten. An sich läuft hier vieles richtig.

Immer mehr Deutsche fahren nicht mehr Auto, Vegetarier nehmen zu, Bio boomt, Häuser brauchen immer weniger öl und Gas, et .
Nur kommt vieles von oben und nicht aus Überzeugung. Darum hat VW sehr wohl betrogen. Nur eben nicht die Kunden. Die haben ganz sicher nicht wegen Abgaswerten gekauft. Betrogen sind Leute mit Asthma, Anwohner von Hauptstrassen und solche.

Und Aktionäre? Mir kommen die Tränen. Dividende ist so ein Witz. 1% vom Wert der Aktie im Jahr. VW Aktien stehen heute wieder da, wo die vor 3 Jahren standen und sind alleine heute um 3,9% hoch. In 70 Minuten. Arme Aktionäre, der schöne Gewinn hat ne Delle.

Mal ehrlich. In dem Spiel sind Haie gegen Geier unterwegs. Wer da mitmacht und später heult, der hat jede Realität hinter sich.
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: Günter am 01.10.2015 12:10
Dann wäre die Lösung : Industrie 5.0 = keine Industrie mehr ?

Oder diese extrem umweltschädlichen Elektromotore ersetzen die bösen Verbrenner ?

Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: hannes-w am 01.10.2015 14:08
Dann wäre die Lösung : Industrie 5.0 = keine Industrie mehr ?

Oder diese extrem umweltschädlichen Elektromotore ersetzen die bösen Verbrenner ?


Oder statt Auto ab und an mal das Fahrrad bevorzugen oder 3 Leute in 1 Auto setzen. Morgens sieht man 80% single-driver. An sich auch Unsinn. So wie MAS (gar kein Auto) ist zwar konsequent und in der Stadt auch möglich, geht aber nicht immer. Aber ich teile ein Auto mit den Nachbarn. Klappt prima, stärkt die Nachbarschaft und motiviert fürs Fahrrad. 1,5 Tonnen weniger Blechhaufen zu produzieren, hunderte Euro gespart und noch mehr Kontakt mit den Freunden.

Auf dem Land ist es ohne Auto ein merklicher Nachteil. Aber warum nicht Samstag Großeinkauf mit den Nachbarn und einem Auto. Oder Sonntags mit dem Fahrrad zum Ausflug.

Und zu den so gelobten Elektroautos: Was die Batterien alles enthalten ist gar nicht lustig. Umweltbelastung ist immer die Summe von Produktion, Betrieb und Entsorgung. Und im Betrieb mögen die wenig anrichten. Teil 1 und Teil 3 der Rechnung gehen nicht auf. In Summe sind das enorme Belastungen.

Kleine, leichte Autos herkömmlicher Art mit wenig Verbrauch und Schnickschnack. Das ist die praktikabelste Lösung. Klima raus, Fensterheber weglassen, 1 Meter kürzer, Sitzheizung und Stellmotoren für Türen und Kofferraum weg, Kameras, Riesendisplays und all den Müll weg und schon sind 3 Liter realistisch.

Und am besten den Spritpreis auf 5 € hoch. Das bringt den Öffentlichen reichlich Zulauf, vermeidet unnötige Fahrten und plötzlich fragen die Käufer nach dem echten Verbrauch und nicht nach den gelogenen Testverbräuchen.

Gewinner sind die Fahrradhersteller, die ÖPNV, die Umwelt und das Staatssäckel wegen der Steuereinnahmen. Man kann das ja ankündigen und langsam hochsetzen. Dann kann die Industrie entsprechend reagieren und in 10 Jahren braucht dann ein Passat noch 2-3 Liter und alles ist nahezu kostenneutral für den Besitzer.

Und so wie das Nichtrauchen die Kneipen nicht getötet hat wird das auch die Autoindustrie nicht umbringen, da bin ich sicher.
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: BerlinerKerl am 01.10.2015 14:17
Dann wäre die Lösung : Industrie 5.0 = keine Industrie mehr ?

Oder diese extrem umweltschädlichen Elektromotore ersetzen die bösen Verbrenner ?


Oder statt Auto ab und an mal das Fahrrad bevorzugen oder 3 Leute in 1 Auto setzen. Morgens sieht man 80% single-driver.

Nun, es gibt tatsächlich noch Berufe, wo ein Fahrzeug benötigt wird und ja auch ich nehme keinen mit, denn das hat auch einen Grund.

Sollte man jemanden mitnehmen und dieser knickt mit dem Fuss um, z.Bsp. um sich schnell Zigaretten zu kaufen,
kommt die Fahrzeugversicherung dafür auf. Die Prämie?? Die Steigt.
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: high4all am 01.10.2015 14:50

Auf dem Land ist es ohne Auto ein merklicher Nachteil. Aber warum nicht Samstag Großeinkauf mit den Nachbarn und einem Auto. Oder Sonntags mit dem Fahrrad zum Ausflug.
Als Landei brauche ich das Auto manchmal sieben Tage in der Woche und nicht nur am Samstag. Ganz abgeshene vom Beruf. Meine Arbeitsstätten sind mit dem vielgelobten Öffentlichen nicht zu erreichen. Oder es dauert etwa so lange wie eine Weltreise. Mit Übernachtung unterwegs.

Kleine, leichte Autos herkömmlicher Art mit wenig Verbrauch und Schnickschnack. Das ist die praktikabelste Lösung. Klima raus, Fensterheber weglassen, 1 Meter kürzer, Sitzheizung und Stellmotoren für Türen und Kofferraum weg, Kameras, Riesendisplays und all den Müll weg und schon sind 3 Liter realistisch.
Ein 1-Personen-Auto hilft bei einer Familie (so etwas gibt´s noch in D) überhaupt nicht weiter. Oder ich benutze 4 x 1-Personen-Autos, das macht dann 12 Liter/100 km.

Wir hatten mal einen sparsamen Chrysler Grand Voyager mit einem Verbrauch von 12-15 Liter/100 km. Allerdings sind wir mit 6-7 Personen unterwegs gewesen, also rund 2 Liter/100 km pro Person.

Und am besten den Spritpreis auf 5 € hoch. Das bringt den Öffentlichen reichlich Zulauf, vermeidet unnötige Fahrten und plötzlich fragen die Käufer nach dem echten Verbrauch und nicht nach den gelogenen Testverbräuchen.

Davon bekommen die Öffentlichen keinen Zulauf, da sie ihre Preise ebenfalls erhöhen müssen. Und wenig flexibel sind, schlechten Service bieten und die Fläche nicht bedienen.
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: Dr.Heizer am 01.10.2015 16:05
Ich möchte gern nochmal den ursprünglichen Anfangsbeitrag hier her holen:

Hallo!

Meine ganz persönliche Meinung zu den gefälschten VW abgaswerten ist die, dass man da jetzt ganz gut den Nachteil der großen Masse, oder in diesem speziellen Fall des zu großen Konzerns erkennen kann. Dadurch dass man die gleichen Motoren Konzernintern auf die Unterschiedlichen Marken einfach weitergegeben hat, ist das Ausmaß ungleich größer als wenn die einzelnen Marken unabhängiger Agieren würden.

So ist es auch analog dazu zu Menschen. Jemand der Individuell lebt, bekommt von vielen Problemen die die Masse kennt erst gar nicht mit.

ich persönlich hab das schon oft bei mir erlebt. Z.B.  Hab ich seit Jahrzehnten keine Probleme mit Erkältungskrankheiten, während rings um mich davon sehr viele davon Betroffen sind. Oder etwa die "Angstmacherei"  der Medien und den Leuten nach kleineren Katastrophen, Verbrechen oder sonstigem. Wenn man da seine Gedanken anders Ausrichtet entgeht man sehr vielem negativem.

Allerdings geht es auch nicht ohne der Masse. Mann muß nur für sich selber Entscheiden und Erkennen was ist in der Masse für mich gut und was ist schlecht.

Ich werde nicht mit Euch über Abgaswerte diskutieren, denn das führt zu keiner Änderung der Situation. Mein kleines Verbauchswunder hat gestern leider einen wirtschaftlichen Totalschaden erlitten, weil jemand auf der Landstraße unbedingt überholen musste und meinen kleinen Flitzer damit zu Klump fuhr - ich war sein Gegenverkenr, der nichts dafür konnte. ich habe nun den Schaden und die Schmerzen und sowie so genug andere Sorgen.

Ich möchte gern, dass auch der zweite Teil des Beitrags von DesigualHarry Beachtung findet!

Jeder muss für sich selbst erkennen: Manchmal geht es nur miteinander, doch manchmal ist es auch besser, einen eigenen Weg zu gehen. Doch nicht jeder ist "Manns genug" auch mal aus der Masse herauszutreten und etwas anderes zu tun als alle. Doch wenn keiner beginnt zu hinterfragen und immer nur das tut, was andere von ihm wollen, kommt eben nix gescheites dabei raus und alles wird immer rmehr "Duckmäuser Einheitsbrei".

Ich trage was ich mag, denke auch mal etwas anders und vielleicht mehr, als andere und akzeptiere nicht alles, was man mir vorsetzt. Ich nörgle nicht am Stammtisch oder heule anderen die Ohren voll, sondern denke vorwärts und tue etwas in den Bereichen, die ich bewusst beeinflussen kann. Ich kann mein Leben in vielen Breichen selbst gestalten, ich lebe - andere in der Masse werden gelebt. Es erfordert vielleicht auch mehr Kraft und Mut, doch wenn man sich nicht ständig anpasst, ist man auch oft eine geachtete Person, die anderen wiederum als Vorbild dienen kann.

Wer also lernen möchte, wie man in die Lüfte steigt und es genießt, sich sicher bewegt, blitzschnell regagiert und schützt vor dem totbringenden Fuchs und Marder, fragt den Adler - nicht das Herdenhuhn!
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: Asterix am 01.10.2015 16:44
Gute Besserung, Dr. Heizer!
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: high4all am 01.10.2015 17:22
Ich bin entsetzt und hoffe, dass Dir nichts Ernsthaftes an Verletzungen passiert ist, Marcel.

Herzliche Grüße und gute Besserung!
Hajo
Titel: Das passt ja alles total zum Thema Röcke ...
Beitrag von: Hugo1957 am 01.10.2015 23:15
@cephalus kannste das mal verschieben?
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: MAS am 02.10.2015 00:27
ich meine, Kompromisse zugunsten der eigenen egoistischen Interessen macht doch (fast) jeder. Auch ich kaufe nicht nur fair gehandelt, wenn das Sortiment mir nicht gefällt, und kaufe nicht nur BIO, wenn es mir nicht schmeckt usw. Gewissensbisse habe ich deswegen schon manchmal.
Gewissensbisse habe ich deswegen nicht.

Es gibt zuviele staatliche und nichtstaatliche Organisationen, die mir beständig ein schlechtes Gewissen einreden wollen, wenn ich nicht genauso lebe, wie sie es für richtig halten. In den letzten Jahren hat das geradezu explosionsartig zugenommen.

Der mündige Bürger ist abgeschafft worden. Einen eigenen Standpunkt zu haben, wird mißtrauisch beäugt.

Das, lieber Hajo, wundert mich jetzt ein bisschen zu lesen, von einem Menschen, der an jemanden glaubt, der lehrte, den Nächsten zu lieben wie sich selbst. Keine Gewissensbisse zu haben, wenn man dem wichtigsten aller Gebote nicht nachkommt.

Und da wurmt mich die Verhaltensweise vieler Geschäftsleute, dass das eben keine Einbußen in den Einnahmen bringen darf.
LG, Michael

Die Geschäftsleute wollen, was für eine Sensation (Ironie), mit ihrer Arbeit Geld verdienen. Um überleben zu können. Umsatzeinbußen kännen zur Pleite führen, weil die Kosten nicht geringer werden. Bei uns am Ort haben einige Geschäfte schließen müssen, weil eine mehrmonatige Baustelle zu großen Einnahmeverlusten geführt hat. Die Kosten für Miete usw. sind aber gleich geblieben. So riesig ist die Gewinnmarge im Handel nicht.

LG
Hajo

Ich sage ja, das ist ein Fehler des Systems, Geschäftsleute, die wirklich um ihre Existenz bangen, damit alleine zu lassen und den Konkurrenzkampf zum Goldenen Kalb zu machen, das alle anbeten.

LG, Michael

Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: MAS am 02.10.2015 00:31

Wir Deutsche waren an dem Ozonloch schuld? Tja, so lange wir Kohlenwasserstoffe in die Atmosphäre schickten, waren wir genau so schuld daran, wie alle anderen auch. Und wenn wir jetzt noch solche alten Kühlschrankmodelle verkaufen in Länder mit lascher Gesetzgebung (ich weiß nicht ob wir das tun), dann sind wir immer noch mit schuld daran. Ich hoffe aber, dass wir beides nicht mehr tun.

LG, Michael


Deutschland stellt 1% der Weltbevölkerung und macht bis zu 5% der Industrieproduktion. Tendenz fallend. Also das Ozonloch waren wir mal weniger schuld.
Und Deutschland ist ökologisch weltweit sicher ganz weit vorne, wenn man die Möglichkeiten und Umsetzung vergleicht. Länder wie Island mit Geothermie oder Norwegen mit Wasserkraft haben andere Möglichkeiten. An sich läuft hier vieles richtig.

Immer mehr Deutsche fahren nicht mehr Auto, Vegetarier nehmen zu, Bio boomt, Häuser brauchen immer weniger öl und Gas, et .
Nur kommt vieles von oben und nicht aus Überzeugung. Darum hat VW sehr wohl betrogen. Nur eben nicht die Kunden. Die haben ganz sicher nicht wegen Abgaswerten gekauft. Betrogen sind Leute mit Asthma, Anwohner von Hauptstrassen und solche.

Und Aktionäre? Mir kommen die Tränen. Dividende ist so ein Witz. 1% vom Wert der Aktie im Jahr. VW Aktien stehen heute wieder da, wo die vor 3 Jahren standen und sind alleine heute um 3,9% hoch. In 70 Minuten. Arme Aktionäre, der schöne Gewinn hat ne Delle.

Mal ehrlich. In dem Spiel sind Haie gegen Geier unterwegs. Wer da mitmacht und später heult, der hat jede Realität hinter sich.

Nun ja, lieber Hannes, wir Deutschen verbrauchen immer noch ein Vielfaches der Energie eines Inders z.B. oder eines Senegalesen.

Ansonsten ja, da gebe ich Dir recht. Die Wirtschaft hat vergessen, wozu sie da ist: den Menschen zu dienen, und zwar allen, die an ihr beteiligt sind, und nicht nur Geldinvestoren.

LG, Michael
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: MAS am 02.10.2015 00:33
Dann wäre die Lösung : Industrie 5.0 = keine Industrie mehr ?

Oder diese extrem umweltschädlichen Elektromotore ersetzen die bösen Verbrenner ?



Technisch kann ich Dir nicht antworten, Günter, aber menschlich sollten sich die Verantwortlichen mehr auf ihre Funktion als Diener, denn als Profiteure besinnen. Dann würden sie sicher auch gemeinnützliche technische Lösungen finden. Und so lange man sie nicht hat, verzichtet man eben auf den Profit.

LG, Michael
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: MAS am 02.10.2015 00:37
Kofferraum weg,

Ha, wenn ich ein Auto bräuchte, dann wegen des Kofferraums, um Sachen zu transportieren, die ich im ÖPNV oder mit dem Rad oder zu Fuß nicht transportiert kriege.

LG, Michael
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: MAS am 02.10.2015 00:40
Gute Genesung, lieber Marcel!

LG, Michael
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: hannes-w am 02.10.2015 01:25
Kofferraum weg,

Ha, wenn ich ein Auto bräuchte, dann wegen des Kofferraums, um Sachen zu transportieren, die ich im ÖPNV oder mit dem Rad oder zu Fuß nicht transportiert kriege.

LG, Michael

Hi,

ich hab geschrieben Stellmotoren für Kofferraum weg.

Den kann man auch von Hand öffnen, da muss nicht unbedingt ein Motor und ein Sensor für die Fußbewegung her. Der Kofferraum ist sinnvoll, keine Frage.
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: hannes-w am 02.10.2015 01:44

Ein 1-Personen-Auto hilft bei einer Familie (so etwas gibt´s noch in D) überhaupt nicht weiter. Oder ich benutze 4 x 1-Personen-Autos, das macht dann 12 Liter/100 km.

Wir hatten mal einen sparsamen Chrysler Grand Voyager mit einem Verbrauch von 12-15 Liter/100 km. Allerdings sind wir mit 6-7 Personen unterwegs gewesen, also rund 2 Liter/100 km pro Person.


Na erstens gehen in einen Lupo auch 4 Leute rein, selbst so 1,95 Typen wie ich. Das reicht für 95% aller Haushalte.

Und aktuell habe ich einen Fiat Scudo mit 9 Sitzen. Komfort hat der nahezu 0, die Sitze quietschen, die Türen knarzen, das Fahrwerk knackt und bei 130 ist Ende. Aber dank Chiptuning (Verbrauchssenkung, nicht PS-Tuning) nimmt der je nach Fahrweise 6 bis 8 Liter zu sich. Mal rechnen: 6 geteilt durch 9 Personen = ........  Na ja, das geht schon mal.
Und dann haben wir noch eine schöne alte Schwalbe. Die nimmt sich 2 Liter. Und die bringt 2 Leute auch ans Ziel und ist an sich täglich im Einsatz.

Natürlich taugt das weit draussen nur bedingt oder gar nicht. Aber ich habe 17 km bis zur Stadt und das geht.

Und die Öffentlichen haben als Spritkostenanteil keine 10% der Kosten. Dann geht eine Monatsfahrkarte von 45.-€ auf 50.-€.

Ein Auto kostet aktuell für 1000 km im Monat rund 100.-€ Sprit bei 1,25 und 8 Liter und 400.-€ bei 5.-€ und selbem Verbrauch. Aber ein 3 Liter Auto kostet dann auch nur 150.-€.

Mich ärgern oft die fadenscheingen Argumente gegen die kleinen Autos. Die reichen für 99% aller Franzosen bei weit schlechteren ÖPNV, aber der Deutsche, dem reichen die nicht.

Und eine Industrie baut das, was am meisten Geld bringt. Und zur Not wird so lange Meinung gemacht, bis der Kunde das kauft, was Geld bringt. Oder eben betrogen und gelogen. Und sobald die Lügen der Industrie reichen um das Umweltgewissen zu beruhigen wird dann wieder gekauft. Green-SUV sag ich nur.
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: Ben am 02.10.2015 02:48
Uff! Gute Besserung, Dr. Heizer!
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: Ben am 02.10.2015 03:08
Dann wäre die Lösung : Industrie 5.0 = keine Industrie mehr ?

Oder diese extrem umweltschädlichen Elektromotore ersetzen die bösen Verbrenner ?
Ein Anfang wäre, wenn sich die selbstbesoffene deutsche Autoindustrie auch mal ernsthaft mit alternativen Antrieben auseinandersetzen würde, anstatt mit mindestens umstrittenen zu bescheißen. Das sichert nebenbei auch Arbeitsplätze, von denen man mit dem Betrug in einem wichtigen (Export-)Markt sehr viele aufs Spiel gesetzt hat.
Wenn man sich die Modellpalette deutscher Fabrikate anschaut, wird eher der x-te SUV auf den Markt geworfen. Modelle, die Innenstädte vor ernsthafte Probleme stellen, weil sie schon unheimlich viel Platz einnehmen, wenn sie nur am Fahrbahnrand stehen. (Und ein Großteil der FahrerInnen kann diese Teile nicht mal anständig parken, wenn ich mir anschaue, wie viel Platz zwischen Bordstein und Reifen ist.)

Ich finde es nebenbei ganz interessant, wie sich Toyota mit seinem Hybrid-Prius in den vergangenen Jahren heimlich, still und leise in den (Münchner) Taximarkt eingeschlichen hat.

Na erstens gehen in einen Lupo auch 4 Leute rein, selbst so 1,95 Typen wie ich. Das reicht für 95% aller Haushalte.
Mit einem Lupo fährt man vielleicht noch zu viert in die Disco, aber man unternimmt mit so einer Puderdose sicher keinen Familienurlaub. Das ist jetzt selbst aus meiner überzeugten ÖPNV- und Nicht-Autofahrerhaltung ein arg hinkender Vergleich

Mich ärgern oft die fadenscheingen Argumente gegen die kleinen Autos. Die reichen für 99% aller Franzosen bei weit schlechteren ÖPNV, aber der Deutsche, dem reichen die nicht.
In Frankreich wird seit rund 20 Jahren wesentlich mehr in den schienengebundenen ÖPNV investiert als in Deutschland.
In München ist der Autoverkehr trotz eines ÖPNV, der dieser Entwicklung nicht standhält, rückläufig. Carshring nimmt zu, der Fahhradverkehr auch. Kaschiert wird diese Entwicklung durch die Pendler, was wiederum am ÖPNV liegt, der nicht nur in München nicht angemessen ausgebaut wird, sondern eben auch im Umland, wo eher noch der hundertste Gewerbepark mit großzügiger Autozufahrt gebaut wird, weil Kleinstaaterei wichtiger ist als Zusammenarbeit.
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: high4all am 02.10.2015 07:23
Das, lieber Hajo, wundert mich jetzt ein bisschen zu lesen, von einem Menschen, der an jemanden glaubt, der lehrte, den Nächsten zu lieben wie sich selbst. Keine Gewissensbisse zu haben, wenn man dem wichtigsten aller Gebote nicht nachkommt.

Lieber Michael,
passe ich jetzt nicht mehr in Deine Vorstellungen von Menschen, die an Gott glauben? Es tut mir nicht leid, wenn ich Dich in dieser Hinsicht ent-täuscht habe, d.h. dass die Täuschung ein Ende hat.

Wenn mir jemand ein schlechtes Gewissen macht, dann ist das Gott (der dazu auch Menschen oder Umstände nutzt). Aber keine Leute, die den moralischen Zeigefinger erheben und beispielsweise sagen: "Wenn Du nicht nachhaltige Ökoware kaufst oder ein Elektroauto fährst, verstößt Du gegen das oberste Gebot."

Ich habe auch kein gutes Gewissen, weil ich Energiesparleuchten verwende, eine Solaranlage auf dem Dach habe oder Rad fahre. So eine Art ökologisches Feigenblatt, um andere Leute in die Defensive zu drängen und mir selbst auf die Schulter zu klopfen, was für ein toller Umweltschützer ich bin.

Nun, in 15 Jahren sind alle Probleme gelöst, so hat es die UNO jüngst beschlossen. Wir müssen nur die kommenden Jahre überstehen. Insofern müssen wir uns um das Diesseits keinen Kopf mehr machen und können uns Gedanken über das Jenseits machen.

LG
Hajo
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: cephalus am 02.10.2015 09:13
Mich ärgern oft die fadenscheingen Argumente gegen die kleinen Autos. Die reichen für 99% aller Franzosen bei weit schlechteren ÖPNV, aber der Deutsche, dem reichen die nicht.
In Frankreich wird seit rund 20 Jahren wesentlich mehr in den schienengebundenen ÖPNV investiert als in Deutschland.
In München ist der Autoverkehr trotz eines ÖPNV, der dieser Entwicklung nicht standhält, rückläufig. Carshring nimmt zu, der Fahhradverkehr auch. Kaschiert wird diese Entwicklung durch die Pendler, was wiederum am ÖPNV liegt, der nicht nur in München nicht angemessen ausgebaut wird, sondern eben auch im Umland,

Ich habe oft den Eindruck, dass für Veratwortliche der Stadt diese in München am Mittleren Ring endet. Die etwa 65% Fläche ausserhalb davon werden gerne vergessenen, vor allem bei der Verkehrsplanung.

Was mich immer beeindruckt ist, wie emotional Diskussionen über Autos, deren Sinn, Umweltverträglichkeit usw. geführt werden.
Warum zeigt man auf Fahrer von übergrossen und komfortablen Karossen oft mit dem Finger, aber nicht auf Menschen in großen Wohnungen oder Häusern,  die anderen auch Platz wegnehmen, Resourcen und vor allem durch Heizung und Ausstattung ein vielfaches an Energie fressen, als das 1 Zimmer Appartement in einem großen Gebäude?

Verglichen dazu ist der Unterschied Kleinwagen vs. groß-SUV harmlos.

Ich denke wir, als ganze Gesellschaft sollten versuchen Autos nicht emotional zu betrachten und einige Irrwege und Rechthabereien blieben uns erspart.

Cephalus
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: MAS am 02.10.2015 09:17
Das, lieber Hajo, wundert mich jetzt ein bisschen zu lesen, von einem Menschen, der an jemanden glaubt, der lehrte, den Nächsten zu lieben wie sich selbst. Keine Gewissensbisse zu haben, wenn man dem wichtigsten aller Gebote nicht nachkommt.

Lieber Michael,
passe ich jetzt nicht mehr in Deine Vorstellungen von Menschen, die an Gott glauben? Es tut mir nicht leid, wenn ich Dich in dieser Hinsicht ent-täuscht habe, d.h. dass die Täuschung ein Ende hat.

Wenn mir jemand ein schlechtes Gewissen macht, dann ist das Gott (der dazu auch Menschen oder Umstände nutzt). Aber keine Leute, die den moralischen Zeigefinger erheben und beispielsweise sagen: "Wenn Du nicht nachhaltige Ökoware kaufst oder ein Elektroauto fährst, verstößt Du gegen das oberste Gebot."

Ich habe auch kein gutes Gewissen, weil ich Energiesparleuchten verwende, eine Solaranlage auf dem Dach habe oder Rad fahre. So eine Art ökologisches Feigenblatt, um andere Leute in die Defensive zu drängen und mir selbst auf die Schulter zu klopfen, was für ein toller Umweltschützer ich bin.

Nun, in 15 Jahren sind alle Probleme gelöst, so hat es die UNO jüngst beschlossen. Wir müssen nur die kommenden Jahre überstehen. Insofern müssen wir uns um das Diesseits keinen Kopf mehr machen und können uns Gedanken über das Jenseits machen.

LG
Hajo

Lieber Hajo,

es gibt so viele Arten an Gott zu glauben, wie es Menschen gibt.

Was ich nur meinte ist, dass Du als Christ sicher das genannte Liebesgebot hoch hältst, aber sagst, dass Du keine Gewissensbisse hast, wenn Du ihm nicht nachkommst, in dem Du z.B. so einkaufst, dass Du den Nächsten, der hergestellt hat, was Du kaufst, oder den Nächsten, der die Abgase einatmet, die Du produzierst, nicht schädigst.

Im Übrigen sagt Gott ja höchst selten etwas direkt zu einem, sondern begegnet einem - zumindest christlich und jüdisch gesehen - über den Mitmenschen. Auch die Bibel wurde ja von Menschen geschrieben, so dass auch hier, sollte die Bibel einen Einlfuss auf Dein Gewissen haben, Menschen daran beteiligt sind.

Den letzten Absatz meinst Du sicher ironisch, oder?

LG, Michael
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: MAS am 02.10.2015 09:22
Mich ärgern oft die fadenscheingen Argumente gegen die kleinen Autos. Die reichen für 99% aller Franzosen bei weit schlechteren ÖPNV, aber der Deutsche, dem reichen die nicht.
In Frankreich wird seit rund 20 Jahren wesentlich mehr in den schienengebundenen ÖPNV investiert als in Deutschland.
In München ist der Autoverkehr trotz eines ÖPNV, der dieser Entwicklung nicht standhält, rückläufig. Carshring nimmt zu, der Fahhradverkehr auch. Kaschiert wird diese Entwicklung durch die Pendler, was wiederum am ÖPNV liegt, der nicht nur in München nicht angemessen ausgebaut wird, sondern eben auch im Umland,

Ich habe oft den Eindruck, dass für Veratwortliche der Stadt diese in München am Mittleren Ring endet. Die etwa 65% Fläche ausserhalb davon werden gerne vergessenen, vor allem bei der Verkehrsplanung.

Was mich immer beeindruckt ist, wie emotional Diskussionen über Autos, deren Sinn, Umweltverträglichkeit usw. geführt werden.
Warum zeigt man auf Fahrer von übergrossen und komfortablen Karossen oft mit dem Finger, aber nicht auf Menschen in großen Wohnungen oder Häusern,  die anderen auch Platz wegnehmen, Resourcen und vor allem durch Heizung und Ausstattung ein vielfaches an Energie fressen, als das 1 Zimmer Appartement in einem großen Gebäude?

Verglichen dazu ist der Unterschied Kleinwagen vs. groß-SUV harmlos.

Ich denke wir, als ganze Gesellschaft sollten versuchen Autos nicht emotional zu betrachten und einige Irrwege und Rechthabereien blieben uns erspart.

Cephalus

Es läuft eben vieles über Emotionen, Cephalus, denn wir sind ja Menschen und keine Maschinen. Und doch gebe ich Dir recht, dass das Auto ja nur ein Faktor unter vielen ist. Ich kann auch im ÖPFV die Umwelt stark verschmutzen, in dem ich z.B. jedes Jahr fliege, auch wenn ich im Zug zum Flughafen fahre. Oder wenn ich hauptsächlich Produkte kaufe, die energieaufwändig produziert und/oder transportiert wurden. Und doch spielen auch hier Emotionen eine große Rolle.

LG, Michael
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: high4all am 02.10.2015 10:59
Was ich nur meinte ist, dass Du als Christ sicher das genannte Liebesgebot hoch hältst, aber sagst, dass Du keine Gewissensbisse hast, wenn Du ihm nicht nachkommst, in dem Du z.B. so einkaufst, dass Du den Nächsten, der hergestellt hat, was Du kaufst, oder den Nächsten, der die Abgase einatmet, die Du produzierst, nicht schädigst.
Wie willst Du beurteilen, ob ich dem Liebesgebot nachkomme oder nicht? Übrigens steht dort, dass ich den Nächsten wie mich selbst lieben soll, nicht mehr als mich selbst. Die Verhältnismäßigkeit spielt schon eine Rolle. Natürlich kann ich Okö-Klamotten kaufen und unterstütze so die Hersteller dieser Kleidung. Dafür lasse ich durch den Nichtkauf von konventioneller Kleidung die Hersteller in Bangladesh/Indien/China im Stich, die eventuell ihre schlechte Arbeit verlieren. Soll ich dann sagen: Keine Arbeit ist besser als schlechte Arbeit, denn ich liebe die Fair-Trade-Menschen und ich verhindere so, dass ihr ausgebeutet werdet?

Meinst Du, mit Gewissensbissen ist irgend jemandem geholfen? Ich stehe jeden Tag vor Entscheidungen, bei denen ich weiß, dass, egal welchen Weg ich einschlage, immer Menschen geschädigt werden. Das hat damit zu tun, dass wir nicht im Paradis leben und es auch nicht herstellen können. Allen UNO-Beschlüssen zum Trotz, da kommt höchstens ein neuer Turmbau zu Babel heraus.

Ich kann ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich konventionelle Glühlampen verwende (hoher Energieverbrauch) oder wenn ich Energiesparleuchten verwende (Schwermetall-Bomben). In beiden Fällen komme ich dem Liebesgebot nicht 100%-ig nach. Der Ausweg mit Kerzen oder Öllampen ist auch keine Alternative (Ruß, CO2).

Alleine durch meine Existenz schädige ich die Umwelt, denn ich produziere z.B. CO2. Bedeutet dann die konsequente Umsetzung des Liebesgebotes, dass ich mich umbringe, um meine Mitmenschen weniger zu schädigen?

LG
Hajo

Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: MAS am 02.10.2015 11:13
Was ich nur meinte ist, dass Du als Christ sicher das genannte Liebesgebot hoch hältst, aber sagst, dass Du keine Gewissensbisse hast, wenn Du ihm nicht nachkommst, in dem Du z.B. so einkaufst, dass Du den Nächsten, der hergestellt hat, was Du kaufst, oder den Nächsten, der die Abgase einatmet, die Du produzierst, nicht schädigst.
Wie willst Du beurteilen, ob ich dem Liebesgebot nachkomme oder nicht? Übrigens steht dort, dass ich den Nächsten wie mich selbst lieben soll, nicht mehr als mich selbst. Die Verhältnismäßigkeit spielt schon eine Rolle. Natürlich kann ich Okö-Klamotten kaufen und unterstütze so die Hersteller dieser Kleidung. Dafür lasse ich durch den Nichtkauf von konventioneller Kleidung die Hersteller in Bangladesh/Indien/China im Stich, die eventuell ihre schlechte Arbeit verlieren. Soll ich dann sagen: Keine Arbeit ist besser als schlechte Arbeit, denn ich liebe die Fair-Trade-Menschen und ich verhindere so, dass ihr ausgebeutet werdet?

Meinst Du, mit Gewissensbissen ist irgend jemandem geholfen? Ich stehe jeden Tag vor Entscheidungen, bei denen ich weiß, dass, egal welchen Weg ich einschlage, immer Menschen geschädigt werden. Das hat damit zu tun, dass wir nicht im Paradis leben und es auch nicht herstellen können. Allen UNO-Beschlüssen zum Trotz, da kommt höchstens ein neuer Turmbau zu Babel heraus.

Ich kann ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich konventionelle Glühlampen verwende (hoher Energieverbrauch) oder wenn ich Energiesparleuchten verwende (Schwermetall-Bomben). In beiden Fällen komme ich dem Liebesgebot nicht 100%-ig nach. Der Ausweg mit Kerzen oder Öllampen ist auch keine Alternative (Ruß, CO2).

Alleine durch meine Existenz schädige ich die Umwelt, denn ich produziere z.B. CO2. Bedeutet dann die konsequente Umsetzung des Liebesgebotes, dass ich mich umbringe, um meine Mitmenschen weniger zu schädigen?

LG
Hajo



Das ist ja alles richtig, was Du schreibst, lieber Hajo.

Gewissensbisse fragen aber nicht danach, ob es was nützt, wenn man sie hat, sondern sie kommen einfach oder kommen nicht. Es ist ja keine rationale Entscheidung, sie aufkommen zu lassen oder nicht. Bei mir kommen sie einfach, wenn ich aus egoistischen Gründen eine Entscheidung zu meinen Gunsten treffe, die zugleich zum Nachteil eines anderen ist, was durchaus vorkommt, weil ich kein Heiliger bin.

Was jetzt die rationalen Abwägungen angeht, welche Handlung nützlicher oder schädlicher ist als welche andere, so sprichst Du da die Verantwortungsethik an. Das ist sehr wichtig. Aber sie darf auch nicht zu Scheiß-egal-Haltung führen, nur weil man immer irgendwen schädigt, bloß weil man da ist und atmet und wir nicht im Paradies leben. Dann ist es mir der Verantwortungsethik auch nicht weit her. Ein Argument ist ja auch: Je mehr Menschen fair einkaufen, desto weniger werden sich Ausbeutungsbetriebe rentieren.

Ich will auch nicht über Dich urteilen, Hajo, sondern nur meine Gedanken mit Dir teilen. Wir sitzen doch alle im selben Boot.

LG, Michael
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: BerlinerKerl am 02.10.2015 12:45

Nun ja, lieber Hannes, wir Deutschen verbrauchen immer noch ein Vielfaches der Energie eines Inders z.B. oder eines Senegalesen. LG, Michael

Soll das heißen wir sollen einen Schritt zurück machen??

Leute,
dann leben wir heute in der Kastengesellschaft.

Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: Ben am 02.10.2015 12:48
Ein vor dem Biomarkt auf dem Trottoir parkender X5 nimmt eben mehr Platz weg als ein Smart, cephalus... ;-)
Natürlich ist das Auto nur ein Aspekt von vielen, aber im Straßenverkehr bewege ich mich jeden Tag. Der Wohnungsmarkt in München wäre sicher etwas entspannter, wenn schicke große Altbauwohnungen nicht nur von allein stehenden Hedonisten belegt wären...
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: high4all am 02.10.2015 13:10

Gewissensbisse fragen aber nicht danach, ob es was nützt, wenn man sie hat, sondern sie kommen einfach oder kommen nicht. Es ist ja keine rationale Entscheidung, sie aufkommen zu lassen oder nicht. Bei mir kommen sie einfach, wenn ich aus egoistischen Gründen eine Entscheidung zu meinen Gunsten treffe, die zugleich zum Nachteil eines anderen ist, was durchaus vorkommt, weil ich kein Heiliger bin.

Lieber Michael,
ich finde es bedauerlich, dass Du kein Heiliger bist. Das ist nicht ironisch gemeint, sondern bitterernst. Denn "Heilige" sind nach der Bibel schlicht und einfach Menschen, die zu Gott gehören. Das hat mit Moral nichts zu tun, sondern ist ein Gütesiegel, dass man bekommt, wenn man sich entschließt, unter der Regie Gottes zu leben. Selbstverständlich hat die Entscheidung Auswirkungen auf die Lebensweise, die Veränderungen können schnell gehen oder länger dauern. Und sie sind ganz individuell, auf den einzelnen Menschen und seine Lebenssituation zugeschnitten. Keine Massenveranstaltung.

Wie Du jetzt eventuell vermutest, bin ich ein Heiliger. Vielleicht ein komischer Heiliger, der nicht in allen Punkten den Erwartungen entspricht, den Leute gemeinhin von Heiligen haben. Habe keinen Heiligenschein oder einen verklärten Gesichtsausdruck. Ich schwebe auch nicht über den Boden, sondern stehe mit beiden Beinen in der Welt, gehöre aber nicht dazu (bin gewissermaßen Ausländer).

Und leider verfehle ich immer wieder Ziele, die Gott vorgegeben hat. Der Fachbegriff für diese Zielverfehlung ist sündigen bzw. Sünde.

Die Problematik bei Kaufentscheidungen habe ich bereits geschildert. Das hat mit Gleichgültigkeit nichts zu tun, sondern verdeutlicht das Dilemma, in dem wir leben.

Beste Grüße
Hajo
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: hannes-w am 02.10.2015 13:49

Nun ja, lieber Hannes, wir Deutschen verbrauchen immer noch ein Vielfaches der Energie eines Inders z.B. oder eines Senegalesen. LG, Michael

Soll das heißen wir sollen einen Schritt zurück machen??

Leute,
dann leben wir heute in der Kastengesellschaft.



Seit wann führt intelligenter Umgang mit Energie und Bescheidenheit bei Autokauf zum Kastenwesen?
Das kann im schlimmsten Fall beim Kangoo enden und das ist ein Kastenwagen  ;) ;) ;)

Und sicher verbrauchen wir ein vielfaches an Energie von dritte Welt Ländern oder Indien. Aber auch da gibt es Regionen, wo es merklich anders ist. Und insgesamt gehen wir mit unserer Umwelt erheblich besser um, als es viele andere Industriestaaten tun.

Aber jeder Schritt weiter dahin ist sinnvoll.
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: MAS am 02.10.2015 15:17

Nun ja, lieber Hannes, wir Deutschen verbrauchen immer noch ein Vielfaches der Energie eines Inders z.B. oder eines Senegalesen. LG, Michael

Soll das heißen wir sollen einen Schritt zurück machen??

Leute,
dann leben wir heute in der Kastengesellschaft.



Ein paar Schritte zurück wäre nicht schlecht. Wenn man in die falsche Richtung gegangen ist, wäre es doch dumm, weiter zu gehen.

Statt uns nur technisch weiterzuentwickeln, sollten wir uns mal geistig weiterentwicklen.

Aber was hat das mit einer Kastengesellschaft zu tun, Ingo?

LG, Michael
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: MAS am 02.10.2015 15:23

Gewissensbisse fragen aber nicht danach, ob es was nützt, wenn man sie hat, sondern sie kommen einfach oder kommen nicht. Es ist ja keine rationale Entscheidung, sie aufkommen zu lassen oder nicht. Bei mir kommen sie einfach, wenn ich aus egoistischen Gründen eine Entscheidung zu meinen Gunsten treffe, die zugleich zum Nachteil eines anderen ist, was durchaus vorkommt, weil ich kein Heiliger bin.

Lieber Michael,
ich finde es bedauerlich, dass Du kein Heiliger bist. Das ist nicht ironisch gemeint, sondern bitterernst. Denn "Heilige" sind nach der Bibel schlicht und einfach Menschen, die zu Gott gehören. Das hat mit Moral nichts zu tun, sondern ist ein Gütesiegel, dass man bekommt, wenn man sich entschließt, unter der Regie Gottes zu leben. Selbstverständlich hat die Entscheidung Auswirkungen auf die Lebensweise, die Veränderungen können schnell gehen oder länger dauern. Und sie sind ganz individuell, auf den einzelnen Menschen und seine Lebenssituation zugeschnitten. Keine Massenveranstaltung.

Wie Du jetzt eventuell vermutest, bin ich ein Heiliger. Vielleicht ein komischer Heiliger, der nicht in allen Punkten den Erwartungen entspricht, den Leute gemeinhin von Heiligen haben. Habe keinen Heiligenschein oder einen verklärten Gesichtsausdruck. Ich schwebe auch nicht über den Boden, sondern stehe mit beiden Beinen in der Welt, gehöre aber nicht dazu (bin gewissermaßen Ausländer).

Und leider verfehle ich immer wieder Ziele, die Gott vorgegeben hat. Der Fachbegriff für diese Zielverfehlung ist sündigen bzw. Sünde.

Die Problematik bei Kaufentscheidungen habe ich bereits geschildert. Das hat mit Gleichgültigkeit nichts zu tun, sondern verdeutlicht das Dilemma, in dem wir leben.

Beste Grüße
Hajo

Lieber Hajo,

ich weiß nicht, ob Du das jetzt so meinst, wie es sich für mich anhört: Heiligkeit habe nichts mit Moral zu tun.

Ich sehe es so: Wenn ich total erfüllt bin von dem, was wir Gott nennen oder Heiliger Geist, dann kann ich nicht anders, als moralisch oder von mir aus ethisch zu handeln. Dann bin ich ein Heiliger.
Ich kann aber auch anders und tue es auch immer wieder. Daher bin ich kein Heiliger. Ja, bedauern kann man das im Ernst.

Wie soll ich unter der Regie Gottes leben, wie Du das nennst, ohne Ethik?

Das Dilemma ist klar. Sich seiner bewusst zu sein, ist schon viel wert. Dieses Bewusstsein zu plegen ist doch schon moralisch. Aber einfach die Schultern zu zucken und zu meinen, man könne jetzt eh nur alles falsch machen, also sei es auch egal, führt doch auch nicht weiter in die richtige Richtung.

Wahrscheinlich habe ich Dich aber falsch verstanden. Oder?

LG, Michael
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: MAS am 02.10.2015 15:24

Nun ja, lieber Hannes, wir Deutschen verbrauchen immer noch ein Vielfaches der Energie eines Inders z.B. oder eines Senegalesen. LG, Michael

Soll das heißen wir sollen einen Schritt zurück machen??

Leute,
dann leben wir heute in der Kastengesellschaft.



Seit wann führt intelligenter Umgang mit Energie und Bescheidenheit bei Autokauf zum Kastenwesen?
Das kann im schlimmsten Fall beim Kangoo enden und das ist ein Kastenwagen  ;) ;) ;)

Und sicher verbrauchen wir ein vielfaches an Energie von dritte Welt Ländern oder Indien. Aber auch da gibt es Regionen, wo es merklich anders ist. Und insgesamt gehen wir mit unserer Umwelt erheblich besser um, als es viele andere Industriestaaten tun.

Aber jeder Schritt weiter dahin ist sinnvoll.

Mit allem einverstanden, Hannes!

LG, Michael
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: high4all am 02.10.2015 16:05
Lieber Michael,
Du hast es richtig gehört: Heiligkeit im biblischen Sinne und Moral sind zwei völlig verschiedene Paar Stiefel und haben nichts miteinander zu tun.

Es hat Auswirkungen auf meine moralischen Vorstellungen, wenn ich heilig, d.h. unter der Regie Gottes lebe. Aber moralisches Leben ermöglicht mir nicht den Zugang zu Gott und damit zur Heiligkeit. Für ein Leben mit Gott brauche ich keine besondere Ethik, sondern seinen Liebesbrief, in Fachkreisen Bibel genannt.

Übrigens haben auch Diebe oder Nazis ihre Moral, die sich freilich von der anderer Menschen unterscheidet. Und wer entscheidet, was moralisch oder unmoralisch ist? Die moralischen Vorstellungen der Menschen sind sehr wandelbar und nicht verlässlich.

Es sollte Dir aufgefallen sein, dass es den Begriff Moral in der Bibel nicht gibt. Und schaust Du Dir die Geschichte detr Urväter und Israels in der Bibel an, findest Du sehr viele Dinge, die uns sehr unmoralisch erscheinen. Aber Gott urteilt nicht moralisch, sondern danach, ob ein Mensch ihm gehorsam ist oder nicht.

Folglich ist es bei meinen großen oder kleinen Entscheidungen wichtig, ob ich Gottes Wille tue und nicht, ob es den aktuellen moralischen Vorstellungen der Menschen entspricht. Manchmal stimmt es überein, manchmal auch nicht.

Beste Grüße
Hajo
Titel: Re: Der Nachteil der Masse und Verzicht auf Individualität
Beitrag von: MAS am 02.10.2015 16:30
Lieber Michael,
Du hast es richtig gehört: Heiligkeit im biblischen Sinne und Moral sind zwei völlig verschiedene Paar Stiefel und haben nichts miteinander zu tun.

Es hat Auswirkungen auf meine moralischen Vorstellungen, wenn ich heilig, d.h. unter der Regie Gottes lebe. Aber moralisches Leben ermöglicht mir nicht den Zugang zu Gott und damit zur Heiligkeit. Für ein Leben mit Gott brauche ich keine besondere Ethik, sondern seinen Liebesbrief, in Fachkreisen Bibel genannt.

Übrigens haben auch Diebe oder Nazis ihre Moral, die sich freilich von der anderer Menschen unterscheidet. Und wer entscheidet, was moralisch oder unmoralisch ist? Die moralischen Vorstellungen der Menschen sind sehr wandelbar und nicht verlässlich.

Es sollte Dir aufgefallen sein, dass es den Begriff Moral in der Bibel nicht gibt. Und schaust Du Dir die Geschichte detr Urväter und Israels in der Bibel an, findest Du sehr viele Dinge, die uns sehr unmoralisch erscheinen. Aber Gott urteilt nicht moralisch, sondern danach, ob ein Mensch ihm gehorsam ist oder nicht.

Folglich ist es bei meinen großen oder kleinen Entscheidungen wichtig, ob ich Gottes Wille tue und nicht, ob es den aktuellen moralischen Vorstellungen der Menschen entspricht. Manchmal stimmt es überein, manchmal auch nicht.

Beste Grüße
Hajo

Ja, ist schon klar, Hajo. Ich sagte ja auch, wer ganz erfüllt ist, kann nich anders. Also als Folge des Erfülltseins, nicht als Bedingung. Solange man nicht erfüllt ist, braucht man Moral, damit man zumindest nicht alles falsch macht. (Frei nach Lao Tse.)

Ob bestimmte Wörter irgendwo vorkommen, "Moral", "Heiligkeit", "Gott" oder was auch immer, ist aber meines Erachtens nicht so wichtig. Oft meinen dieselben Wörter ganz unterschiedliche Dinge und dieselben Dinge werden mit ganz unterschiedlichen Wörtern bezeichnet. Wörter nutzen sich ja auch ab und bewirklen beim Hörer/Leser bisweilen das Gegenteil von dem, was der Sprecher/Schreiber bezweckt.

So, ich muss jetzt außer Haus. Habe einen interreligiösen Termin in Bonn.

LG, Michael