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Röcke und mehr... => Rund um den Rock => Thema gestartet von: cephalus am 21.01.2016 17:28

Titel: Kommunikation
Beitrag von: cephalus am 21.01.2016 17:28
Hallo Leute!
In einem neueren Thread kam, ich glaube von Tine, die Frage nach der Kommunikation auf.
Die Frage, was wir mit unserer Kleidung kommunizieren.

Dabei steht auf der einen Seite  die Frage, was wir kommunizieren wollen, mit der Art in der wir uns kleiden, auf der anderen Seite,  natürlich ebenso essentiell, was der Empfänger versteht.

Gemäß der These, von Paul Watzlawick (https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Watzlawick)

"man kann nicht nicht kommunizieren",

teilen wir unseren Mitmenschen zwangsläfig etwas mit, durch die Art wie wir uns kleiden.

Oft habe ich im Forum das Gefühl gehabt, dass der Einzelne kaum einen Gedanken hieran verschwendet, und wenn doch, im Wesentlichen die Senderseite in Betracht zieht und nicht den Empfänger.

Natürlich kann man sagen, ich mache was ich will und die anderen sind mir egal und sie mögen denken und verstehen was immer sie wollen - sie sind eben zu unflexibel, dumm, altmodisch oder was auch immer.

Würde ich diese Art der Kommunikation und des Umgangs auf ande Lebensbereiche übertragen, würden die meisten, auch hier, nur den Kopf schütteln.

Aber auch wenn man detailliert nachdenkt warum man einen Rock trägt, und was man damit ausdrücken und kommunizieren will, ist mMn eine Stolperfalle vorhanden:
Komplexe Kommunikation auf Basis der optischen Erscheinung ist man nicht gewohnt, es gibt keinen feinen konsensfähigen Code, und wird, wenn überhaupt, nur innerhalb der eigenen, möglichst homogenen sozialen Gruppe verstanden.

Wenn also nicht die Möglichkeit zum Informationsaustausch paralell auf einem anderen Kanal besteht, sehe ich Un- und Missverständnis als eine zwangsläufige Begleiterscheinung an.

Ich denke man kann nicht viel mehr über Kleidung ausdrücken, aus Sicht eines beliebigen Empfängers, als:

Ich gehöre (will) zu einer bestimmten Gruppe.

Aus einer Gruppe heraus bedeutet das:
Ich bin bereit mich anzupassen oder  stelle mich (un)bewusst ausserhalb.

Alles andere, was mir beim Nachdenken in den Sinn kam, von Politik, Lebenseinstellung, Herkunft usw. lässt sich in meinen Augen genau darauf zurückführen.

Für mich selbst bedeuted das, dass ich mich, im Verständnis des zufälligen unwissenden Betrachters, entweder in die Gesellschaft oder einen Teil von ihr, eingliedere,  oder mich bewusst von ihr distanziere.

Bewusst eingesetzt funktioniert das tatsächlich – Leute halten z.B. mehr Distanz wenn man Kleidung gezielt einsetzt.
In wie weit setzt ihr Kleidung gezielt ein, bzw. macht euch über die Aussage Gedanken?

VG
Cephalus
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: MAS am 21.01.2016 18:06
Lieber Cephalus,

da machst Du ein Fass auf!

Paul Watzlawick ist einer der berühmtesten Vertreter des radikalen Konstruktivismus, dem ich auch sehr zugeneigt bin.

Demnach bestimmt der Empfänger die Bedeutung einer Botschaft, allerdings nur für sich. Der Sender bestimmt sie für sich. Nun kann beides übereinstimmen, was dann eine Folge bewusster oder unbewusster Parallelisierung ist. So entseht Kultur.

Die meisten Mitglieder unserer hiesigen und heutigen Gesellschaft haben sich eine Bedeutung des Rockes konstruiert, die ihn für sie zu einem Kleidungsstück für Menschen weiblichen Geschlechts unserer Gesellschaft oder aber auch männlichen Geschlechts einiger anderer Kulturen (oder auch nur einer anderen Kultur, nämlich der Schottischen) macht.

Wir Rockträge haben uns inzwischen eine andere (zusätzliche oder alternative) Bedeutung konstruiert und untereinander in vielen Diskussionen kommuniziert, nämlich als Kleidungsstück auch für Menschen männlichen Geschlechts auch in unserer Gesellschaft oder gleich welchen Geschlechts gleich in welcher Gesellschaft.

Die meisten von uns wollen das auch nach außen kommunizieren. Und deshalb diskutieren wir hier manchmal darüber, wie man das am besten macht. Und wir diskutieren manchmal darüber, was wir überhaupt kommunizieren wollen.

Zur verbalen Kommunikaton mit Menschen, die unsere Konstrukte nicht kennen, kommt es nicht so sehr oft.  

Oh, jetzt fängt "Soko Stuttgart" an. ...

LG, Michael

**

So, es hat noch keiner was dazu geschrieben, während ich der Aufklärung eines Mordes und einer Hundeentführung beiwohnte?

Nun denn:

Worauf willst Du eigentlich hinaus, Cephalus?

Möchtest Du einfach darauf aufmerksam machen, dass unser Rocktragen von anderen Menschen als Botschaft interpretiert wird oder willst Du darauf hinwirken, dass wir die Botschaft gezielt und verständlich rüber bringen, die wir rüber bringen wollen?

Wenn ich mal weiter denke, dass wir zumindest eine Zugehörigkeit zu einer Gruppe kommunizieren, dann würde ich sagen, dass ich zur Gruppe der Rockträger gehöre und als solcher zur Gruppe der Befürworter einer freiheitlichen, pluralistischen und demokratischen Gesellschaft. Nur wie macht man das, damit die Leute das auch so verstehen?

LG, Michael
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: Jo 7353 am 21.01.2016 22:39
Was mir spontan zu meinen Motiven einfällt, ist, daß ich mich gegen Zuschreibungen gegen Männer  und Einengungen von Männern wehre. Es ist meine Sicht von Gleichberechtigung, daß Männern nicht verweigert werden darf, was man Frauen zugesteht.
Ich akzeptiere den Rock nicht als Geschlechtsmerkmal. meine Geschlechtsidentität hat nichts mit dem Rock zu tun. Ich stelle mich gegen derartige Bevormundungen. Ich möchte die Freiheit, die ich anderen auch zugestehe. Ich sehe viel Geschlechtszuschreibungen als falsch an.
Ich darf mich auch schön kleiden. Auch ein Männerkörper ist schön. Schönheit ist keine Frauensache. Ich muß meinen Geschmack nicht nach anderen richten, und ich erlaube mir einen eigenen speziellen Geschmack.
Ich möchte trotz meiner Männlichkeit schön und angenehm leben dürfen.

Soweit zu meiner persönlichen Botschaft. Ich habe jetzt nicht lange nachgedacht, und einfach einen Anfang hingeworfen. Daher wird sie wohl unvollständig sein. Wer eine andere, vielleicht der meinigen widersprechende Botschaft hat, kann sie gerne daneben stellen. Wir sind nicht alle gleich, und das darf man hier auch sehen.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: MAS am 21.01.2016 23:41
Was mir spontan zu meinen Motiven einfällt, ist, daß ich mich gegen Zuschreibungen gegen Männer  und Einengungen von Männern wehre. Es ist meine Sicht von Gleichberechtigung, daß Männern nicht verweigert werden darf, was man Frauen zugesteht.
Ich akzeptiere den Rock nicht als Geschlechtsmerkmal. meine Geschlechtsidentität hat nichts mit dem Rock zu tun. Ich stelle mich gegen derartige Bevormundungen. Ich möchte die Freiheit, die ich anderen auch zugestehe. Ich sehe viel Geschlechtszuschreibungen als falsch an.
Ich darf mich auch schön kleiden. Auch ein Männerkörper ist schön. Schönheit ist keine Frauensache. Ich muß meinen Geschmack nicht nach anderen richten, und ich erlaube mir einen eigenen speziellen Geschmack.
Ich möchte trotz meiner Männlichkeit schön und angenehm leben dürfen.

Soweit zu meiner persönlichen Botschaft. Ich habe jetzt nicht lange nachgedacht, und einfach einen Anfang hingeworfen. Daher wird sie wohl unvollständig sein. Wer eine andere, vielleicht der meinigen widersprechende Botschaft hat, kann sie gerne daneben stellen. Wir sind nicht alle gleich, und das darf man hier auch sehen.

Gruß,
Jo


Dieser Dein Ton gefällt mir gut, Jo. Mach weiter so!  :)

LG, Michael
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: Dirk am 22.01.2016 07:44
Hallo,

ganz spontan fällt mir ein, dass ich in den meisten Fällen gar nicht kommunizieren möchte. Ich bin eher introvertiert und trage den Rock, weil ich mich darin wohlfühle.
Ich möchte fast sagen, ich weigere mich zu kommunizieren (natürlich nur nonverbal, falls jemand meint, ich würde nicht reden) ;-)
Trotzdem meine auch ich, das das nicht funktioniert (also: nicht kommunizieren, siehe These von Herrn Watzlawick weiter oben)

Allerdings musste ich erst neulich feststellen, dass die nonverbale Kommunikation zwischen einem "Rockträger" und einem "Nicht-Rockträger" insofern nicht funktioniert, da Sender und Absender wohl eher nicht dieselbe Botschaft vermitteln bzw. empfangen.
Dazu Folgendes:
Habe mich mit meinen 40 Jahren entschlossen, meine Eltern und Schwester endlich "einzuweihen".
Vorweg: Alles gut!
Gemeinschaftliche erste Aussagen in etwa so: Sowas haben wir noch nie gesehen, das kennen wir gar nicht (einen ganz normalen Typ in einem ganz normalen Rock, Anm. d. R.)
Insgesamt ca. 175 Lenze auf der Welt und sie haben noch nie einen Typen im Rock gesehen!!!
Glaubt mir, die Botschaft, die ich gesendet habe und die, die angekommen ist, können unterschiedlicher nicht sein.

Das ist mit allen anderen Menschen sicher nicht anders.

Ich persönlich würde mich freuen, wenn die Botschaft "Cool, der traut sich was!", beim Empfänger ankommt.
Aber wie gesagt: Ich sende ja nicht!

Viele Grüße,
Dirk

Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: GregorM am 22.01.2016 07:46
Hallo Leute!
In einem neueren Thread kam, ich glaube von Tine, die Frage nach der Kommunikation auf.
Die Frage, was wir mit unserer Kleidung kommunizieren.

Dabei steht auf der einen Seite  die Frage, was wir kommunizieren wollen, mit der Art in der wir uns kleiden, auf der anderen Seite,  natürlich ebenso essentiell, was der Empfänger versteht.


Eine interessante Frage, Cephalus. Und kompliziert noch dazu, denn unsere Kommunikation ist grundlegend wortlos. Damit unterscheidet er sich von den meisten anderen Formen von Kommunikation. Wir müssen deshalb von der Macht des guten Beispiels leben.

Noch dazu sind wir als Absender der Kommunikation in keiner Weise einheitlich, und wir haben weit unterschiedliche Ziele, falls überhaupt.

Fünf Beispiele:

1.   „Was andere von mir denken, ist mir völlig egal.“

Oft haben wir wohl mit einem einsamen Mensch zu tun. Er ist sich selbst genug, will nicht sozialisieren. Oder er ist durchaus egoistisch, wird auf niemanden Rücksicht nehmen.
Seine Botschaft wird vermutlich auch so aufgefasst.


2.    „Ich kann mir es leisten, anders zu sein.“

Eine Machtdemonstration, gleicht dem ersten Beispiel, nur hat er noch dazu andere Qualitäten, die so überragend sind, dass ein exzentrisches Erscheinungsbild ihm nicht zur Last gelegt wird, sondern ihm eher (und bewusst) seine Brand wird. Vermutlich wünscht er sich auch Popularität, Anerkennung usw. und möchte gern gesehen/gehört werden. Künstler, Wissenschaftler, Reichtum etc.
Seine Botschaft kommt zweifelslos auch durch.  

    
3.    „Ich zeige mit Unterdrückten Sympathie“

Mit seinem Rocktragen wird er ausdrücken, dass er mit Frauen sympathisiert, oder mit Minderheiten, wie innerhalb der LBGT-Szene usw. Also eine Art politische Kampfwaffe.  
Das geht, wenn es organisiert ist und eine breite Mediendeckung erreicht (Busfahrer und Schüler, die für das Recht zu kurzen Hosen kämpfen, Solidarität mit Frauen/Mädchen in Frankreich und in der Türkei haben usw.). Aber zu glauben, dass das Umfeld ohne Begleitworte auf die Idee von selbst kommen sollte, ist mir ziemlich unvorstellbar. So interessant ist ein Mann im Rock auch wieder nicht, dass sich einige stundenlang damit beschäftigen sollten, über Warum sich Vorstellungen zu machen und noch dazu auf die richtige Antwort zu erlangen.


4.    „Ich möchte gern, dass Rock am Mann völlig akzeptiert würde, damit ICH unbehindert Röcke tragen könnte.“
Über Unrecht zu reden, oder über Frauen zu schimpfen, die alles dürfen usw. hilft nicht. Aber er kann durch seine eigene Kleidungsweise der Gesellschaft ein Signal senden, dass auch Männer, die sonst ganz normal betrachtet werden, einen Rock tragen können – und dabei normal bleiben. Das heißt aber Zurückhaltung und sich selbst begrenzen, soll diese Botschaft eine Zukunft haben.

Vielleicht keine optimale Situation, wenn man etwas mehr und das schnell erreichen will, aber meiner Meinung nach die einzige praktikable.

    
5.    „Ich möchte gern, dass mehr Männer Röcke tragen würden.“

Gleicht dem obigen Beispiel, nur geht es nicht nur um IHN, sondern um Männer generell. Will er nicht nur Akzeptanz, sondern auch, dass wir mehrere Männer im Rock werden, auf die eine Industrie bauen könnte – wie es einst bei den Frauen der Fall war – muss er noch dezenter auftreten, damit die „richtigen“ Männer ihm folgen und nicht nur die Paradiesvögel.
Ob seine Botschaft tatsächlich verstanden wird, hängt von vielem ab, vor allem wer und wie viele sich mit ihm identifizieren könnten, als „Testimonial-Person“.

Das alles auf einen gemeinsamen Nenner bringen, oder eine Formel aufsetzen kann ich aber nicht. Ich selbst gehöre dem letzten Beispiel.

Gruß
Gregor

Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: androgyn am 22.01.2016 08:43
ganz spontan fällt mir ein, dass ich in den meisten Fällen gar nicht kommunizieren möchte. Ich bin eher introvertiert und trage den Rock, weil ich mich darin wohlfühle.

Hallo,
ich hatte gestern darüber auch eine Diskussion mit einem ehem. Ausbildungskameraden, der mich darauf ansprach und mich auszuquetschen versuchte. Seine Empfängerbotschaft war wohl auch eine andere. Eine sachliche Diskussion ohne abenteuerliche Motive seinerseits war gar nicht möglich.
Seit wann bist du schwul geworden? Ich solle das Homozeug sein lassen, so wird man nie glücklich. Es gibt Unterschiede zwischen den Geschlechtern und so muss man sich kleiden. Willst du lieber eine Frau sein? Der CSD sollte generell verboten werden (Keine Ahnung, wie er darauf kommt), weil das ein falsches Bild auf die Kinder gibt und man generell halbackte Frauen und Männer sieht, die die Kinder verstören. Und das muss man sich von einem ca. 10 Jahre Jüngeren anhören... tsss...   ???
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: Dieter am 22.01.2016 08:56

 Und das muss man sich von einem ca. 10 Jahre Jüngeren anhören... tsss...   ???


Wieso bist Du überrascht? Ich habe Kinder im Alter von 16 und 18, die, und alle ihre Freunde, sind so was von konservativ, man mag es einfach nicht glauben.
Gruß

Dieter
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: high4all am 22.01.2016 09:07
Das alles auf einen gemeinsamen Nenner bringen, oder eine Formel aufsetzen kann ich aber nicht. Ich selbst gehöre dem letzten Beispiel.

Gruß
Gregor


Eine interessante Liste.

Wenig überraschend, dass Du Dich in der letzten Gruppe einordnest. Das ist schließlich die angenehmste Gruppe. Da wären sicher gerne alle User. Wer gehört schon gerne zu den "bad guys" der Gruppen 1 bis 4 (Gruppe vier ist genauso egoistisch wie Gruppe eins)?

Das Problem, wie Du richtig bemerkt hast:
Zitat
Ob seine Botschaft tatsächlich verstanden wird, hängt von vielem ab, vor allem wer und wie viele sich mit ihm identifizieren könnten, als „Testimonial-Person“.

LG
Hajo
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: androgyn am 22.01.2016 09:08
Hallo Leute!
In einem neueren Thread kam, ich glaube von Tine, die Frage nach der Kommunikation auf.
Die Frage, was wir mit unserer Kleidung kommunizieren.

Dabei steht auf der einen Seite  die Frage, was wir kommunizieren wollen, mit der Art in der wir uns kleiden, auf der anderen Seite,  natürlich ebenso essentiell, was der Empfänger versteht.


Eine interessante Frage, Cephalus. Und kompliziert noch dazu, denn unsere Kommunikation ist grundlegend wortlos. Damit unterscheidet er sich von den meisten anderen Formen von Kommunikation. Wir müssen deshalb von der Macht des guten Beispiels leben.

Noch dazu sind wir als Absender der Kommunikation in keiner Weise einheitlich, und wir haben weit unterschiedliche Ziele, falls überhaupt.

Fünf Beispiele:
Ich würde mich zwischen 1 und 2 einpendeln. Aber mit dem Unterschied, dass ich nicht egoistisch bin.
Wenn wirklich Rücksicht geboten ist, habe ich kein Problem Hosen anzuziehen. Die Frage ist nur, ab wann und vor wem man Rücksicht bezüglich nehmen muss? Vor den Kindern? Rücksicht geboten ist für mich dann, wenn es Arbeitsschutzbekleidung oder eine strikte Kleiderordnung für die Erkennung wie von Notärzten und Polizei erfordert. Dort haben auch Frauen die Hosen an.
Was Einsamkeit betrifft, ist nicht dem Rockträger geschuldet, sondern denen die diesen auschließen und abweisen, wenn das passiert. Die egoistische Haltung und das nicht sozialisieren wollen, kommt daher doch eher von den Kritikern. Manchmal überlege ich mir schon, ob ich viel mehr Freunde hätte, wenn ich mich anpasse. Habe aber dann immer ei innere Neidgefühl wenn ich Frauen in Röcken und schönerer Kleidung, sehe als mich.
Bei mir ist kein Puls von 180 wie bei den anderen, sondern so eine innerere Missgunst in der Magengegend, wenn ich weiß, dass mir das gerade verboten wird, weil ich männlich geboren bin.
Ich kann mich mit Männerklamotten aus denen sie gemacht und wie sie gemacht sind, einfach nicht identifizieren und anfreunden. Ich finde sie schlicht hässlich und abartig an mir zu spüren. Ich lehne aber deswegen keine anderen Männer und Freunde ab, die Männersachen tragen, wie es sich für die Mehrheit gehört. Gleiches gilt übrigens für Frauenklamotten ab 50 aufwärts. Da weiß ich erst recht nicht was ich machen soll, wenn ich mal so alt bin. Und zu dem ist vielleicht für mich eine Parallele. Männersachen sehen entweder wie Vorschule aus, wenn sie mit sinnlosen Motiven bedruckt werden, oder wenn es erwachsener aussehen soll, sieht man gleich 10 Jahre älter wie der Papa von nebenan aus.
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: MAS am 22.01.2016 09:17
Das alles auf einen gemeinsamen Nenner bringen, oder eine Formel aufsetzen kann ich aber nicht. Ich selbst gehöre dem letzten Beispiel.

Gruß
Gregor


Eine interessante Liste.

Wenig überraschend, dass Du Dich in der letzten Gruppe einordnest. Das ist schließlich die angenehmste Gruppe. Da wären sicher gerne alle User. Wer gehört schon gerne zu den "bad guys" der Gruppen 1 bis 4 (Gruppe vier ist genauso egoistisch wie Gruppe eins)?

Das Problem, wie Du richtig bemerkt hast:
Zitat
Ob seine Botschaft tatsächlich verstanden wird, hängt von vielem ab, vor allem wer und wie viele sich mit ihm identifizieren könnten, als „Testimonial-Person“.

LG
Hajo



Lieber Hajo,

wieso "bad guys"? Ich habe spontan gefühlt, dass ich zu den Gruppen 2 bis 5 gehöre. Gruppe 4 ist ja auch in 5 enthalten. Und was ist daran "bad", wenn man für Minderheiten oder unterdrückte Gruppen eintritt?

LG!
Michael
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: MAS am 22.01.2016 09:19
Was Einsamkeit betrifft, ist nicht dem Rockträger geschuldet, sondern denen die diesen auschließen und abweisen, wenn das passiert.

Ganz genau, Nico!!!

Ich würde mich in Gruppe 1 deshalb nicht einordnen, weil ich ja das Denken der anderen beeinflussen möchte. Nihct manipulieren, aber inspirieren. Und dann kann es mir ja nicht egal sein.

LG!
Michael
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: cephalus am 22.01.2016 09:24

Worauf willst Du eigentlich hinaus, Cephalus?

Möchtest Du einfach darauf aufmerksam machen, dass unser Rocktragen von anderen Menschen als Botschaft interpretiert wird oder willst Du darauf hinwirken, dass wir die Botschaft gezielt und verständlich rüber bringen, die wir rüber bringen wollen?


Hallo Michael,
das ist es ziemlich genau.
Ich möchte dass sich jeder einzelne klar wird, dass er eine Botschaft sendet, wie diese vermutlich ankommt und was er senden will, aufgrund seiner inneren Motivation Röcke oder auch Hosen zu tragen.

Von allem fände ich es spannend die Sichtweisen dazu zu erfahren - einigemaßen gut kenne ich nur Deine.
Die von anderen  Mitgliedern bleibt für mich undurchschaubar  ;)

VG
Cephalus
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: androgyn am 22.01.2016 09:33

 Und das muss man sich von einem ca. 10 Jahre Jüngeren anhören... tsss...   ???


Wieso bist Du überrascht? Ich habe Kinder im Alter von 16 und 18, die, und alle ihre Freunde, sind so was von konservativ, man mag es einfach nicht glauben.
Gruß

Dieter
Kinder haben den Drang, sich geschlechtlich von einander abzugrenzen. Das ist ja auch noch nicht wirklich erforscht, woran das genau liegt. Darum kamen wir als Kinder wohl auch nicht unbedingt auf den Gedanken in der Praxis Röcke anzuziehen, weil wir Mädchen doof fanden und sie uns. Er ist aber kein Kind mehr. Er ist 19 oder gar 20 oder so. Und das erschreckende, dass auch sachliche Informationen gar nicht fruchten, weil er sich ständig am Status Quo orientiert und kein Abweichen seines Standpunktes was männlicher und weiblicher Zuschreibungen, möglich ist. So ein konservatives Denken bezüglich Homosexualität, Crossdressing etc. würde man von einem Opa der den Krieg noch miterlebte vermuten aber nicht von jemanden, der im 21. Jhd. geboren ist. Da sind ja meine Großeltern liberaler. Aber seine Haltung ist leider auch nicht unwahr. Ich fürchte, dass die Mehrheit der Leute so denkt. Ihnen ist es aber egal, solange sie selber mit solchen nichts zu tun haben oder befreundet sein müssen. Ich habe auch mal eine Reportage gesehen, wo ein Vater sich wie eine Frau gekleidet hat und das zu ihm nicht wirklich passte und wo sich eine Mutter zum Mann angleichen ließ. In beiden Fällen taten mir irgendwie die Kinder leid. Bei ersteren haben sich alle Freunde von dem Mädel losgesagt, weil sie komische Eltern hat. Bei der zweiten, weil sie nicht weiß, wie sie damit umgehen soll, und die Muter nict mehr Mutter oder Vater nennt, sondern wie einen Bekannten bei Namen.
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: androgyn am 22.01.2016 09:45
Ich würde mich in Gruppe 1 deshalb nicht einordnen, weil ich ja das Denken der anderen beeinflussen möchte. Nihct manipulieren, aber inspirieren. Und dann kann es mir ja nicht egal sein.
Aber wenn jemand einsam ist, vermittelt er doch geradezu dieses klischeehafte Bild. Keiner kommt auf die Idee, die Fehler bei sich oder den anderen zu suchen. Dann sagt man sich, kein wunder, wenn man das anzieht oder so und so ist. Es ist mit Behinderten vergleichbar. Jeder toleriert sie, jeder hilft ihnen, aber freundschafltlich (sofern es keine alten Freunde ode Gleichgesinnte mit ähnlichen Leiden sind) will niemand unbedingt mit ihnen etwas zu tu haben, weil es Hürden und Probleme bereitet. Wenn es nur Mode wäre, warum können wir es nicht ablegen, wie jede Modeerscheinung? Die meisten habe sich in den 70ern auch schrill gekleidet und schämen sich heute dafür. Wir beharren aber darauf uns anders zu kleiden ohne bewusste Provokation heraus. Für mich ist da irgendwas anderes noch im Körper oder Seelenheil was das beeinflusst.
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: MAS am 22.01.2016 09:49

Worauf willst Du eigentlich hinaus, Cephalus?

Möchtest Du einfach darauf aufmerksam machen, dass unser Rocktragen von anderen Menschen als Botschaft interpretiert wird oder willst Du darauf hinwirken, dass wir die Botschaft gezielt und verständlich rüber bringen, die wir rüber bringen wollen?


Hallo Michael,
das ist es ziemlich genau.
Ich möchte dass sich jeder einzelne klar wird, dass er eine Botschaft sendet, wie diese vermutlich ankommt und was er senden will, aufgrund seiner inneren Motivation Röcke oder auch Hosen zu tragen.

Von allem fände ich es spannend die Sichtweisen dazu zu erfahren - einigemaßen gut kenne ich nur Deine.
Die von anderen  Mitgliedern bleibt für mich undurchschaubar  ;)

VG
Cephalus

Wenn Du meine Botschaft gut kennst, Cephalus, dann habe ich sie zumindest hier im Forum gut kommuniziert.  :)

Ja, und draußen? Wenn Leute mich also sehen, aber nicht fragen?

Also wenn ich Rückemeldungen bekomme, dann sind das meistens solche, die mir ein unspektakuläres Rocktragen bescheinigen, eines, das zwar zuerst als ungewöhnlich auffällt, dann aber nicht mehr. Man gewöhnt sich schnell an den Anblick und er kommt den meisten dann als normal vor.

Es kann natürlich sein, dass die, die sich nicht daran gewöhnen, sich nicht zu Wort melden, weil sie nicht unfreundlich sein wollen.

Aber das ist es eigentlich: Ich will dass es genau so normal erscheint, wie wenn Frauen Röcke oder Hosen oder Männer Hosen tragen. Und wenn diese Botschaft auch nonverbal verstanden wird, bin ich froh.

Nur gewöhnen daran kann sich eben nur, wer entweder mich oder andere rocktragende Männer öfter sieht. Wer zum ersten Mal einen rocktragenden Mann sieht und dann vielleicht eh etwas konservativ eingestellt ist - wie ich meine, sind das die meisten Menschen - dann ist es schwierig für ihn, die Botschaft so zu verstehen, wie ich sie verstanden haben will.

Mein Lieblingsstil ist dabei nicht unbedingt ein dezidiert männlicher, sondern auch da eher ein dezidiert unddezidierter. Ich komme mit meinen 96 kg und 183 cm schön männlich genug rüber, wenn auch nicht durchtrainiert, sondern eher gut genährt. Wenn dann aber der Rock oder die Strumpfhose oder mein langes Haar einen Hauch Weiblichkeit ausstrahlt, dann stört mich das gar nicht, genau so wenig, wie wenn eine Frau mit Hose und kurzem Haar einen Hauch Männlichkeit ausstrahlt.

Neulich fragte mich eine buddhistische Freundin, ob ich mit Muslimen keine Probleme hätte, wenn ich so mit langen Haaren, Strumpfhose und kurzem Rock von hinten mit einer Frau verwechselt werden kann und dann mich umdrehend, mein bärtiges Gesicht zeige. Ich sagte, dass ich bisher noch keine Probleme mit Muslimen hätte, was aber wohl auch daran liege, dass ich mit den Konservativen wenig zu tun hätte. Und wenn ich eine Moschee besuche, trage ich einen langen Rock. Und meine langen Rocke kommen, auch die aus der Damenabteilung, wie Männerröcke rüber. Da hatte ich in Moscheen, Tempeln, Kirchen usw. noch nie Probleme, auch nicht mit Konservativen. Es müssen aber die richtig langen Röcke sein, die bis zu den Knöcheln gehen.

Übrigens werde ich sogar bei kurzen Röcken manchmal gefragt, wo man denn so einen Männerrock herbekomme. Ich sage dann meistens, das sei ein Menschenrock, für Menschen jedes Geschlechts geeignet.

"Hier bin ich Mensch, hier pass ich rein" kann meine Botschaft also auch formuliert werden.  :)

LG, Michael

Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: MAS am 22.01.2016 09:56

 Und das muss man sich von einem ca. 10 Jahre Jüngeren anhören... tsss...   ???


Wieso bist Du überrascht? Ich habe Kinder im Alter von 16 und 18, die, und alle ihre Freunde, sind so was von konservativ, man mag es einfach nicht glauben.
Gruß

Dieter
Kinder haben den Drang, sich geschlechtlich von einander abzugrenzen. Das ist ja auch noch nicht wirklich erforscht, woran das genau liegt. Darum kamen wir als Kinder wohl auch nicht unbedingt auf den Gedanken in der Praxis Röcke anzuziehen, weil wir Mädchen doof fanden und sie uns. Er ist aber kein Kind mehr. Er ist 19 oder gar 20 oder so. Und das erschreckende, dass auch sachliche Informationen gar nicht fruchten, weil er sich ständig am Status Quo orientiert und kein Abweichen seines Standpunktes was männlicher und weiblicher Zuschreibungen, möglich ist. So ein konservatives Denken bezüglich Homosexualität, Crossdressing etc. würde man von einem Opa der den Krieg noch miterlebte vermuten aber nicht von jemanden, der im 21. Jhd. geboren ist. Da sind ja meine Großeltern liberaler. Aber seine Haltung ist leider auch nicht unwahr. Ich fürchte, dass die Mehrheit der Leute so denkt. Ihnen ist es aber egal, solange sie selber mit solchen nichts zu tun haben oder befreundet sein müssen. Ich habe auch mal eine Reportage gesehen, wo ein Vater sich wie eine Frau gekleidet hat und das zu ihm nicht wirklich passte und wo sich eine Mutter zum Mann angleichen ließ. In beiden Fällen taten mir irgendwie die Kinder leid. Bei ersteren haben sich alle Freunde von dem Mädel losgesagt, weil sie komische Eltern hat. Bei der zweiten, weil sie nicht weiß, wie sie damit umgehen soll, und die Muter nict mehr Mutter oder Vater nennt, sondern wie einen Bekannten bei Namen.

Bei Kindern ist das ein bestimmtes Alter, in dem sie hauptsächlich gleichgeschlechtliche Spielkameraden suchen. (Ich habe untypischerweise immer auch gerne mit Mädchen gespielt. Wir waren eigentlich immer gemischte Gruppen, wenn ich mich richtig erinnere. Und ich habe auch als kleiner Junge schon gerne Röcke anprobiert, und hätte wohl auch andere Mädchenkleidung angezogen, wenn man sie mir gegeben hätte. Allerdings habe ich mich geniert, im Rock dem Vater meiner Freundin unter die Augen zu treten, während ich keine Probleme hatte, ihrer Mutter so zu begegnen.

Bei Jugendlichen ist es oft so, dass sie genau das Gegenteil von dem machen, was sie von ihren Eltern oder anderen Erwachsenen kennen. Deshalb verstehen sich oft die Großeltern und Enkel, denn erstere sind die, von denen sich ihre Kinder distanziert haben und letztere sind die, die sich von ihren Eltern, also den Kindern der Großeltern distanzieren. Ich kenne keine Studie dazu, meine aber, das so zu beobachten.

Wer heute 16-18 ist, ist übrigen noch im 20 Jh. geboren, es sei denn, er ist zwischen dem 1. und 22. Januar 2000 geboren.

LG, Michael
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: MAS am 22.01.2016 10:12
Ich würde mich in Gruppe 1 deshalb nicht einordnen, weil ich ja das Denken der anderen beeinflussen möchte. Nihct manipulieren, aber inspirieren. Und dann kann es mir ja nicht egal sein.
Aber wenn jemand einsam ist, vermittelt er doch geradezu dieses klischeehafte Bild. Keiner kommt auf die Idee, die Fehler bei sich oder den anderen zu suchen. Dann sagt man sich, kein wunder, wenn man das anzieht oder so und so ist. Es ist mit Behinderten vergleichbar. Jeder toleriert sie, jeder hilft ihnen, aber freundschafltlich (sofern es keine alten Freunde ode Gleichgesinnte mit ähnlichen Leiden sind) will niemand unbedingt mit ihnen etwas zu tu haben, weil es Hürden und Probleme bereitet. Wenn es nur Mode wäre, warum können wir es nicht ablegen, wie jede Modeerscheinung? Die meisten habe sich in den 70ern auch schrill gekleidet und schämen sich heute dafür. Wir beharren aber darauf uns anders zu kleiden ohne bewusste Provokation heraus. Für mich ist da irgendwas anderes noch im Körper oder Seelenheil was das beeinflusst.

Ich meinte eigentlich nur, Nico, dass mit nicht egal ist, was andere denken. Das bedeutet nicht, dass ich mich nach ihnen richten will, sondern dass ich sie auf andere Gedanken bringen will.

Sich erreiche ich oder erreichen wir damit nicht jeden. Dazü müsste er nämlich die Botschaft richtig verstehen. Und da hast Du wohl recht, dass das viele nicht tun.

Aber was meinst Du damit, dass noch was im Körper oder Seelenheil sei, was das - was? - beeinflusst? Eine Sehnsucht nach einer geschlechtlichen Dimension, die man mit herkömmlicher Männerkleidung nicht stillen kann oder nach einer Ganzheit? Oder was anderes?

LG, Michael
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: Peter am 22.01.2016 10:15
Bei Jugendlichen ist es oft so, dass sie genau das Gegenteil von dem machen, was sie von ihren Eltern oder anderen Erwachsenen kennen.

Dieses 'Revoltieren' ist doch völlig üblich und normal. Man muss sich nur klarmachen, dass die Jugendlichen sich genau so verhalten, wie ihre Eltern, denn auch die haben ein paar Jahre vorher anders sein wollen als ihre Eltern...

Vieles wiederholt sich im Generationenrythmus und genau dieses Anderssein macht uns ähnlich...

Nur manchmal vergisst die ältere Generation, dass sie auch einmal so gewesen ist und das macht die Kommunikation dann schwierig.

LG

Peter
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: MAS am 22.01.2016 10:23
Bei Jugendlichen ist es oft so, dass sie genau das Gegenteil von dem machen, was sie von ihren Eltern oder anderen Erwachsenen kennen.

Dieses 'Revoltieren' ist doch völlig üblich und normal. Man muss sich nur klarmachen, dass die Jugendlichen sich genau so verhalten, wie ihre Eltern, denn auch die haben ein paar Jahre vorher anders sein wollen als ihre Eltern...

Vieles wiederholt sich im Generationenrythmus und genau dieses Anderssein macht uns ähnlich...

Nur manchmal vergisst die ältere Generation, dass sie auch einmal so gewesen ist und das macht die Kommunikation dann schwierig.

LG

Peter

Ja, Peter, das habe ich ja geschrieben.

Z.B.: Generation 1 konservativ, Generation 2 liberal, G. 3 konservativ, G. 4 liberal, G. 5 konservativ.

Wir sind vielleicht momentan Generation 4 und uns folgt G. 5.

Das ist jetzt natürlich nur ganz holzschitzartig und in Wahrheit komplexer. Wer von Euch hat Enkel und freut sich so über G. 6, die wieder liberaler ist?

Es hängt aber auch von er poltisch-wirtschaftlichen Großwetterlage ab. Fühlt man sich sicher und in froher Zukunftserwartung ist man eher auf Freiheit aus, fühlt man sich unsicher und hat Angst vor der Zukunft, ist man eher auf Sicherheit aus. Und Konservativismus und Sicherheitsbedürfnis hängen eng zusammen.

LG, Michael
Titel: Re: Kommunikati
Beitrag von: androgyn am 22.01.2016 10:39
ß

LG, Michael
[/quote]
Titel: Re: Kommunikati
Beitrag von: MAS am 22.01.2016 10:43
ß

LG, Michael
[/quote]

Sprich Dich ruhig aus, Nico!  :)

LG, Michael
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: androgyn am 22.01.2016 11:35
Die Tastatur meines Laptops ist abgeschmiert.

Sich erreiche ich oder erreichen wir damit nicht jeden. Dazü müsste er nämlich die Botschaft richtig verstehen. Und da hast Du wohl recht, dass das viele nicht tun.
Ich habe auch die Gedanken der Normalos und kann mich in diese hineinversetzen. Wenn jemand einen Mann im Rock oder Frauensachen sieht, ist das für viele komisch bis verstörend. Und man kann sich dann auch die Frage stellen, warum wir Menschen im Latexanzug mit Schnuffi nicht akzeptieren oder gar toll finden sollen? Ist doch auch nur Kleidung, die man nicht oft sieht. Mit einem Ledertypen wöllte ich genauso wenig befreundet sein und würde verlangen, dass er sich angemessen anzieht.

Aber was meinst Du damit, dass noch was im Körper oder Seelenheil sei, was das - was? - beeinflusst? Eine Sehnsucht nach einer geschlechtlichen Dimension, die man mit herkömmlicher Männerkleidung nicht stillen kann oder nach einer Ganzheit? Oder was anderes?

LG, Michael
Ich denke schon, dass Männerkleidung das nicht stillen kann.
Eine geschlechtliche Dimension spielt bei mir keine Rolle, wenn ich dich richtig verstanden habe.
Wenn ich schöne Frauen in meinen Alter sehe, bin ich neidisch, dass ich nicht genauso aussehen kann.
Ich muss viel mehr Aufwand betreiben, als Frauen, damit die Sachen 100% stimmig harmonieren. Eine Frau braucht sich die Klamotten nur drüberziehen und ihre Haare bürsten. Fertig. Ich muss mich im Gesicht rasieren, auf der Brust und an den Beinen. Das nervt. Ich habe zum Beispiel auch eine Bluse und wenn mir mal wieder der Bart spriest, sieht das dazu irgendwie zum schießen aus. Irgendwie unrein, unegepflegt. Zarte Stoffe oder Spitzenwäsche (->Oberbekleidung) scheinen mit dem Männerkörper bzw dessen Optik nicht zu harmonieren. Ein Bart lässt den Mann älter wirken. Spitze, fließende Stoffe verjüngern, verniedlichen. Das ergibt mit einer typischen männlichen Erscheinung einen Harmoniebruch. Und so sind Männerklamotten gestaltet und konzipiert. Altbacken, langweilig, hässlich, zu 90% aus dicken, festen Baumwollstoff in gedeckten Farben, die zur männlichen erwachsenen Optik passen. Ich habe es schon als kleiner Junge gehasst, Hemden und dann noch in diesen hässlichen Karos anzuziehen. Und wenn ich dann noch alte Männer gesehen habe, die den gleichen Pfeffer getragen haben, war es ganz aus bei mir. Meine Mutter hatte mich mal in eine rosane Latzhose gesteckt, weil sie es nicht besser wusste und es süß fand. Sie hat es daraufhin sein gelassen, als ihr gesagt wurde, dass man keinen Jungen rosanene Sachen anziehen kann. Daraufhin bekam ich so eine beschissene Cordhose in kackbraun mit diesen Oparillen, die jeder zweite Rentner getragen hat. Fürchterlich!

Was du mit einer Ganzheit meinst, verstehe ich nicht. Ich fühle mich so, wie ich mich jetzt anziehe, richtiger, wobei ich als Gesamtheit auch mein soziales Umfeld einbeziehe und von meinem Freundeskreis, der eh schon immer klein ist, nicht mehr viele übrig geblieben sind. Also fehlt da was. Es würde aber auch etwas fehlen, wenn ich zugunsten einer größeren Akzeptanz mich verleugnen und etwas machen müsste, was mir zuwider ist. Ähnlich einem Vegetarier zum Schnitzel essen zu zwingen, damit dessen Freunde mit ihm in ein Steakhaus gehen. Denn, wie sieht denn das aus wenn alle ein Steak essen und einer bestellt sich Karnickelfutter?

Das Seelenheil beeinflusst das auch. Zumindest habe ich das Gefühl. Ich habe letztens zwei verschiedene Fotoaufnahmen gemacht. Einmal im etwas klassischeren Outfit mit weißen Hemd und Krawatte und einmal in einem feminine Outfit. Beide Aufnahmen lassen mich anders aussehen.
Bei dem ersten wirke ich älter, und gezwungener oder gestellter. Beim zweiten erfrischend jung positiv gestimmt und innerlich zufriedener. Obwohl ich nur die Oberteile gewechselt habe. Meine ganzen Gesichtszüge und mein Teint haben sich verändert und es musste nichts nachretuschiert werden, was bei dem ersten Foto gemacht wurde. Bei den Fotoshootings war Simone auch darüber erstaunt, dass sie nichts nachbessern musste.

Das alles kommuniziert man nach außen. Nur der Empfänger deutet etwas anderes hinein, weil es nicht mehr mit seiner naturalisierten Geschlechterrolle korreliert.
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: MAS am 22.01.2016 11:56
Lieber Nico,

zwischen einem Latexoutfit mit Schnuller und einem Rock besteht aber insofern ein Unterschied, als ersteres weder von Männern, noch von Frauen in der normalen Öffentlichkeit getragen wird, während Röcke bei Frauen und männlichen Angehörigen mancher Ethnie normal sind. Genauso ist es zumindest in unserer Gesellschaft für alle Menschen, gleich welchen Geschlechts, unnormal, ganz ohne Kleidung in die Öffentlichkeit (außerhalb dezidierter FKK-Bereiche) zu gehen.

Mit "Ganzheit" meine ich, dass man sich nicht vollständig fühlt, wenn bestimmte Kleidungs- oder Verhaltensweisen einem verboten sind, nur weil man Mann oder Frau ist. Man kann sich dann evtl. halb fühlen, weil einem eine Dimension des Menschseins verboten ist, die aber durchaus in der Gesellschaft anderen erlaubt ist, denen aber das verboten ist, was einem selbst erlaubt ist. Zudem kommt ja noch, dass kleidungsmäßig den Männern mehr verboten ist als den Frauen, worüber hier ja oft lamentiert wurde, gerade auch von Dir. Während also eine Frau ihre Sehnsucht nach Ganzheit stillen kann, indem sie Hosen und kurze Haare trägt, ist es für einen Mann umgekehrt tabuisiert.

Zudem kann aber auch kommen, dass man Sehnsucht nach dem anderen Geschlecht aus stillen will, indem man dessen Kleidung trägt. Das wäre dann vielleicht Fetischismus. Jedenfalls wäre das auch eine Sehnsucht, die man spüren kann.

Aber ich sehe schon, Dir kommt es vor allem darauf an, nicht wie ein Opa auszusehen. Du willst jung aussehen. Das ist ja auch ein weit verbreiteter Wunsch, weshalb sich heutige Senioren eher jugendlich kleiden. So empfinde ich das jedenfalls, wenn ich mal deutsche mit türkischen Rentnern vergleiche. Dir wäre das aber nicht jugendlich genug. Und jetzt kommt vielleicht noch dazu, dass Jugendlichkeit mit Zartheit verbunden ist und höheres Alter mit - ich sag mal - einer gröberen Rinde. Mit Zartheit ist aber auch Weiblichkeit verbunden, Männlichkeit dagegen mit mehr Grobheit oder Derbheit. So liegt es nahe, dass Du Deine Sehnsucht nach Jugendlichkeit in weiblicher Kleidung eher stillen kannst als in männlicher. Sehe ich das so richtig?

LG, Michael



 
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: androgyn am 22.01.2016 12:44
zwischen einem Latexoutfit mit Schnuller und einem Rock besteht aber insofern ein Unterschied, als ersteres weder von Männern, noch von Frauen in der normalen Öffentlichkeit getragen wird, während Röcke bei Frauen und männlichen Angehörigen mancher Ethnie normal sind. Genauso ist es zumindest in unserer Gesellschaft für alle Menschen, gleich welchen Geschlechts, unnormal, ganz ohne Kleidung in die Öffentlichkeit (außerhalb dezidierter FKK-Bereiche) zu gehen.
Witzigerweise habe ich solche Vergleiche zu genüge gehört. "Ich kann auch nicht in Lederklamotten oder Badehose kommen, nur weil mir das gefällt". In unserer Gesellschaft ist es nun mal unnormal, dass Männer Röcke oder andere weibliche Kleidungsstücke anziehen und damit immer noch als gesellschaftfähig gesehen werden. Naja.... zum Glück ist es in der Praxis gelassener, aber Kollegen müssen zwangsläufig mit einem auskommen und sich daran gewöhnen, während Freunde entfliehen können. Das habe ich übrigens von einem Freund zu hören bekommen, nachdem er fragte, was die Kollegen dazu sagen. Er kann sich nicht daran gewöhnen.

Während also eine Frau ihre Sehnsucht nach Ganzheit stillen kann, indem sie Hosen und kurze Haare trägt, ist es für einen Mann umgekehrt tabuisiert.
So würde ich das eher nennen. Ein Tabu. Verboten wird es ja niemanden. Das lassen die Leute einen wissen.
Und ganz kritisch wirken sich Sanktionen durch Tabus auf Männer aus, wenn Frauen diese es wissen lassen und der Mann nicht als Partner infrage kommt. Mir ist das bewusst und ich müsste Kompromisse eingehen. Man kann auch keine Frau zwingen, feminingekleidete Männer anziehend oder gleichwertig oder als führend zu empfinden.

Dir kommt es vor allem darauf an, nicht wie ein Opa auszusehen. Du willst jung aussehen. Das ist ja auch ein weit verbreiteter Wunsch, weshalb sich heutige Senioren eher jugendlich kleiden.
Mit Zartheit ist aber auch Weiblichkeit verbunden, Männlichkeit dagegen mit mehr Grobheit oder Derbheit. So liegt es nahe, dass Du Deine Sehnsucht nach Jugendlichkeit in weiblicher Kleidung eher stillen kannst als in männlicher. Sehe ich das so richtig?

LG, Michael
puuhhh....du fragst Sachen. Ich weiß es nicht genau.
Jugend ist eh vergänglich. Schönheit aber nicht.
Man müsste sehen, wie es wäre, wenn es gleiches aus den selben Materialen und Stils für Männer gibt und dazu bezahlbar, ob ich dann eher in der Männerabteilung kaufe oder immer noch in die Frauenabteilung.
Wenn es nur Jugendlichkeit ist, kann ich auch in die Jugendabteilung gehen. War ich auch das letzte mal. Dafür fühle ich mich aber dann komischerweise doch etwas zu alt. Comicsprüche und inspirationslose Fotorahmenrpints auf T-Shirts sind nicht mehr mein Geschmack. Geht man in die Herrenabteilung die, die Zielgruppe ab 30 bedient, fühle ich mich doch glatt 20 Jahre älter. Was die Kleidung der Rentner betrifft, ist dass eh die Kleidung, die sie in ihren mittleren Jahren angezogen haben. Die jetzige Generation der Senioren wird Davids Campingplatz und Wolfstatze als Seniorenuniform haben. Das ist es also auch nicht bei mir. Sonst könnte ich auch Wolfstatzen Campingzelte tragen.
Ich glaub, ich will nicht mi Grobheit verbunden sein. Also nicht grobes Verhalten, dass kann ich bei Projekten durchaus spüren lassen, wo schon einige meiner Chefs zusammengezuckt sind. Es sind eher diese markanten Gesichtszüge, die man mit Altern verbindet. Es ist aber auch nicht das Altern. Vielleicht eher, wie Männer auszusehen habe und sich danach auch stylen. Für Außenstehende hat das wohl die Kommunikation, dass man Männlichkeit und Männer verachtet oder in seiner unsicher ist.
Transgeschlechtlich bin ich auch nicht. Ich habe nicht das Bedürfnis Mutter zu werden oder eine Menstruation zu bekommen.

Zudem kann aber auch kommen, dass man Sehnsucht nach dem anderen Geschlecht aus stillen will, indem man dessen Kleidung trägt. Das wäre dann vielleicht Fetischismus. Jedenfalls wäre das auch eine Sehnsucht, die man spüren kann.
hm...auf Fetischismus wird doch von Außenstehenden eh als erstes und letztes geschlossen, wenn andere Schublade nicht recht passen. Aber jedes Argument auch entkräftbar, stimmts? Fetischismus ist doch das zwanghafte Ausüben einer Sache, die eine Befriedigung schafft. Demnach müssen doch sehr sehr viele Männer einen Fetischismus haben, wenn sie täglich Männersachen anziehen und ich darin noch wohl fühlen. Sonst könnten sie doch davon ablassen ;)
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: high4all am 22.01.2016 13:05
Mit einem Ledertypen wöllte ich genauso wenig befreundet sein und würde verlangen, dass er sich angemessen anzieht.

Das finde ich merkwürdig.

Du nimmst modische Freiheiten für Dich heraus und willst sie anderen Menschen (hier: Ledertyp) nicht zugestehen?

Ich frage deshalb, weil ich durchaus in der Lage bin, als Ledertyp aufzutreten (Lederstiefel, Lederrock, Lederkleid, Lederhose, Lederoberteil). Würdest Du einen Bogen um mich machen, wenn ich Dir in einem Leder-Outfit begegne?

Oder welcher Ledertyp schwebt Dir vor?

LG
Hajo
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: androgyn am 22.01.2016 13:14
Du nimmst modische Freiheiten für Dich heraus und willst sie anderen Menschen (hier: Ledertyp) nicht zugestehen?

Ich frage deshalb, weil ich durchaus in der Lage bin, als Ledertyp aufzutreten (Lederstiefel, Lederrock, Lederkleid, Lederhose, Lederoberteil). Würdest Du einen Bogen um mich machen, wenn ich Dir in einem Leder-Outfit begegne?

Oder welcher Ledertyp schwebt Dir vor?

LG
Hajo
Ich weiß es nicht. Ich habe noch nie andere in so einem Outfit gesehen und mir fehlt die Fremdwahrnehmung.
Aber wenn du richtig gelesen hättest, wüsstest du, dass ich die Variante Latexanzug mit Schnuffi erwähnt habe.
Läufst du auch so rum? Welcher Ledertyp schwirrt mir vor? hmmm... der Lederschwule?
Aber sowas, was die Marina macht, finde ich wieder abgefahren Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: MAS am 22.01.2016 13:16
Lieber Nico,

Schönheit vergeht auch, es sei denn, man passt seine Vorstellung von Schönheit den Veränderungen an.

Und wie schon gesagt: Es ist ein Unterschied, ob eine bestimmte Kleidung von niemandem normalerweise in der Öffentlichkeit getragen wird oder nur von einer Teilgruppe. Latex wird von niemandem getragen, Röcke nur von einer Teilgruppe nicht. Was wir wollen ist ja nur, diese Teilgruppendiskriminierung zu beenden.

Und ja, es gibt immer Leute, die so konservativ sind, dass sie sich an Änderungen oder Devianzen nicht gewöhnen können. Die sind aber in unserer pluralistischen Gesellschaft die Ausnahme. So nehme ich das zumindest in meinem Umfeld wahr.

Dass heterosexuelle Menschen eher auf das Gegengeschlechtliche als Attraktor ansprechen, ist normal. So wie die meisten Männer Frauen in sehr femininer Kleidung attraktiver finden als in eher maskuliner, so finden die meisten Frauen Männer in sehr maskuliner Kleidung attraktiver.

Es kommt aber darauf an, was als maskulin gilt. Gestern sah ich einen Film über Martinique, worin ein Koch vorkam, der Hotpants (eigentlich so kurze Hosen wie der Magnum) trägt und damit der Frauenschwarm der Insel ist. Wenn man diese kurzen Hosen als feminin empfindet, wirken sie anders, als wenn man sie als maskulin empfindet. Das ist wiederum eine Sache der Seh- und Zuordnungsgewohnheit. Die Sendung kannst Du hier sehen: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/mare_tv/Martinique-Frankreich-in-der-Karibik,sendung325426.html (https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/mare_tv/Martinique-Frankreich-in-der-Karibik,sendung325426.html)

So so, Du willst also nicht mensturieren? Auch nicht für den Weltfrieden? (Das war so ein Schwerz eines Kommilitonen, und zwar dieses hier https://de.wikipedia.org/wiki/Anselm_Neft (https://de.wikipedia.org/wiki/Anselm_Neft)) .  ;D

Ach ja: Nein, gleichgeschlechtliche Kleidung erregt meines Wissens keinen Menschen. Ich weiß es aber nicht.

LG!
Michael
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: androgyn am 22.01.2016 13:53
Latex wird von niemandem getragen, Röcke nur von einer Teilgruppe nicht.
Witzigerweise sind derzeit Latex Schuhe bei den Frauen In.

Und ja, es gibt immer Leute, die so konservativ sind, dass sie sich an Änderungen oder Devianzen nicht gewöhnen können. Die sind aber in unserer pluralistischen Gesellschaft die Ausnahme.
Da habe ich aber viele Außnahmen.

Dass heterosexuelle Menschen eher auf das Gegengeschlechtliche als Attraktor ansprechen, ist normal.
Dann ist aber irrsinnig, von denen, die behaupten, dass Schwule Männer sich feminin kleiden. Dann wären schwule Männer quasi hetero wenn sie auf Weibliches abfliegen.

So wie die meisten Männer Frauen in sehr femininer Kleidung attraktiver finden als in eher maskuliner, so finden die meisten Frauen Männer in sehr maskuliner Kleidung attraktiver.
Ist mir verständlich. Tue ich idiotischerweise auch. Ab dem Punkt brauchen wir aber nicht mehr fragen, warum sich kaum Männer trauen, Röcke etc. anzuziehen. Ich leg mal eine steile These hin, ohne die Mitglieder anzugreifen. Ich habe einige Ehefrauen mit auf den Fotos der Rocker gesehen. Die sind interessanterweise nicht das Puppenschema und kommen schon etwas maskuliner rüber. Was ich damit sagen möchte. Die gleiche Erfahrung habe ich im Reallife gemacht. Je femininer eine Frau ist, desto mehr will sie den maskulinen Kerl haben und keinen im Rock. Und wie wir wissen, dass Männer immer die schönsten Frauen angeln wollen, kleiden sich Männer dementsprechend, um den Frauen zu gefallen. Ein anderer Faktor ist Respekt. ich kann mir nämlich vorstellen, dass die wenigsten  Frauen einen Mann in Frauenklamotten ernst nehmen könnten oder als Alphatier.


Es kommt aber darauf an, was als maskulin gilt. Gestern sah ich einen Film über Martinique, worin ein Koch vorkam, der Hotpants (eigentlich so kurze Hosen wie der Magnum) trägt und damit der Frauenschwarm der Insel ist. Wenn man diese kurzen Hosen als feminin empfindet, wirken sie anders, als wenn man sie als maskulin empfindet.
Hotpants sehe schon bisschen anders aus. aber Magnun kommt da sehr nahe.
http://www.polyvore.com/cgi/img-thing?.out=jpg&size=l&tid=63358862 (http://www.polyvore.com/cgi/img-thing?.out=jpg&size=l&tid=63358862)
https://janetandgeorge.files.wordpress.com/2014/06/magnum-pi.jpg (https://janetandgeorge.files.wordpress.com/2014/06/magnum-pi.jpg)
http://content.rustinandmallory.netdna-cdn.com/o/714/hilly_hot_pant_aztec_front__35892__27327_std.jpg (http://content.rustinandmallory.netdna-cdn.com/o/714/hilly_hot_pant_aztec_front__35892__27327_std.jpg)
http://grownasslady.com/wp-content/uploads/2014/08/article-2480543-1916725E00000578-665_634x763.jpg (http://grownasslady.com/wp-content/uploads/2014/08/article-2480543-1916725E00000578-665_634x763.jpg)
Mit den heutigen Shorts verglichen ist auch klar, warum die verschwunden sind. Die gleiche Länge tragen Männer heute als Unterhose. Das muss man sich mal vorstellen. Zwei Hosen untereinander, quasi. Das ist der gleiche Blödsinn, wie er gerade bei Teenies um sich geht, die sich im Schwimmbad zwei Badehosen übereinander anziehen.

Ach ja: Nein, gleichgeschlechtliche Kleidung erregt meines Wissens keinen Menschen. Ich weiß es aber nicht.
Dann müssten Frauen im Gegenzug von männliche Kleidung erregt sein. Wenn das nicht der Fall ist, spielen doch Materialen eine Rolle, die nicht geschlechtsspezifisch sind.
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: high4all am 22.01.2016 14:12
Lieber Nico,
zwischen Latex und Leder besteht ein erheblicher Unterschied.

Zitat
Aber wenn du richtig gelesen hättest, wüsstest du, dass ich die Variante Latexanzug mit Schnuffi erwähnt habe.
Läufst du auch so rum? Welcher Ledertyp schwirrt mir vor? hmmm... der Lederschwule?

Einen Latexanzug besitze ich nicht.

Gibt´s den Lederschwulen wirklich? Oder nur in unseren Köpfen, angeregt durch YMCA? Im Alltag sieht man den jedenfalls nicht. Möglicherweise auf Parties?

Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: androgyn am 22.01.2016 14:20
Gibt´s den Lederschwulen wirklich? Oder nur in unseren Köpfen, angeregt durch YMCA? Im Alltag sieht man den jedenfalls nicht. Möglicherweise auf Parties?
Selten auf Parties, als Showeinlage. Und was in den Köpfen rumspuckt, dass ein Mann, der Röcke trägt morgen auch mit Badehose und Badelatschen ins Büro kommt evtl noch mit ner Schwimmente um Bauch, macht es doch um so mehr absurder.
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: MAS am 22.01.2016 15:28
Latex wird von niemandem getragen, Röcke nur von einer Teilgruppe nicht.
Witzigerweise sind derzeit Latex Schuhe bei den Frauen In.

Und ja, es gibt immer Leute, die so konservativ sind, dass sie sich an Änderungen oder Devianzen nicht gewöhnen können. Die sind aber in unserer pluralistischen Gesellschaft die Ausnahme.
Da habe ich aber viele Außnahmen.

Dass heterosexuelle Menschen eher auf das Gegengeschlechtliche als Attraktor ansprechen, ist normal.
Dann ist aber irrsinnig, von denen, die behaupten, dass Schwule Männer sich feminin kleiden. Dann wären schwule Männer quasi hetero wenn sie auf Weibliches abfliegen.

So wie die meisten Männer Frauen in sehr femininer Kleidung attraktiver finden als in eher maskuliner, so finden die meisten Frauen Männer in sehr maskuliner Kleidung attraktiver.
Ist mir verständlich. Tue ich idiotischerweise auch. Ab dem Punkt brauchen wir aber nicht mehr fragen, warum sich kaum Männer trauen, Röcke etc. anzuziehen. Ich leg mal eine steile These hin, ohne die Mitglieder anzugreifen. Ich habe einige Ehefrauen mit auf den Fotos der Rocker gesehen. Die sind interessanterweise nicht das Puppenschema und kommen schon etwas maskuliner rüber. Was ich damit sagen möchte. Die gleiche Erfahrung habe ich im Reallife gemacht. Je femininer eine Frau ist, desto mehr will sie den maskulinen Kerl haben und keinen im Rock. Und wie wir wissen, dass Männer immer die schönsten Frauen angeln wollen, kleiden sich Männer dementsprechend, um den Frauen zu gefallen. Ein anderer Faktor ist Respekt. ich kann mir nämlich vorstellen, dass die wenigsten  Frauen einen Mann in Frauenklamotten ernst nehmen könnten oder als Alphatier.


Es kommt aber darauf an, was als maskulin gilt. Gestern sah ich einen Film über Martinique, worin ein Koch vorkam, der Hotpants (eigentlich so kurze Hosen wie der Magnum) trägt und damit der Frauenschwarm der Insel ist. Wenn man diese kurzen Hosen als feminin empfindet, wirken sie anders, als wenn man sie als maskulin empfindet.
Hotpants sehe schon bisschen anders aus. aber Magnun kommt da sehr nahe.
http://www.polyvore.com/cgi/img-thing?.out=jpg&size=l&tid=63358862 (http://www.polyvore.com/cgi/img-thing?.out=jpg&size=l&tid=63358862)
https://janetandgeorge.files.wordpress.com/2014/06/magnum-pi.jpg (https://janetandgeorge.files.wordpress.com/2014/06/magnum-pi.jpg)
http://content.rustinandmallory.netdna-cdn.com/o/714/hilly_hot_pant_aztec_front__35892__27327_std.jpg (http://content.rustinandmallory.netdna-cdn.com/o/714/hilly_hot_pant_aztec_front__35892__27327_std.jpg)
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Mit den heutigen Shorts verglichen ist auch klar, warum die verschwunden sind. Die gleiche Länge tragen Männer heute als Unterhose. Das muss man sich mal vorstellen. Zwei Hosen untereinander, quasi. Das ist der gleiche Blödsinn, wie er gerade bei Teenies um sich geht, die sich im Schwimmbad zwei Badehosen übereinander anziehen.

Ach ja: Nein, gleichgeschlechtliche Kleidung erregt meines Wissens keinen Menschen. Ich weiß es aber nicht.
Dann müssten Frauen im Gegenzug von männliche Kleidung erregt sein. Wenn das nicht der Fall ist, spielen doch Materialen eine Rolle, die nicht geschlechtsspezifisch sind.


Mir ist das zu umständlich, zwischen die Zitate zu schreiben.

Es gibt bestimmt verschiedene Kleidungsstücke aus Latex. Nicht alles gehört in den Erotikbereich.

Ich weiß nicht, wie groß die Schnittmenge zwischen Homosexuellen und Fetischisten sind. Es gibt sicher Menschen, die beides sind, aber ich denke, die Mehrheit ist entweder oder.

Ich habe mal zu einer Kommilitonin gesagt, man solle auch Männer in Röcken ernst nehmen, worauf sie sagte, man solle zuerst mal Frauen in Röcken ernst nehmen. Solange Röcke generell als nicht ernstzunehmen gelten, weil ein*e Rockträger*in eben nicht die Hosen anhat, haben es auch männliche Rockträger schwer.

Vor Jahren fragte mich mal ein Junge, der mich im Rock sah, ob ich auch Hotpants besäße. Ich stellte mir darunter so knappe Höschen vor, bei denen man die Pobacken sieht, und verneinte. Hätte ich gewusst, dass er normale kurze Hosen meint, hätte ich bejaht. Zwar habe ich zur Zeit keine, aber in den 1980ern und auch danach mit Vorliebe getragen. Irgendwann wurden sie mir zu eng und ich bekam keine mehr nach und dann kam ich auf die Röcke.

Zwei Badehosen übereinander? Wie blöd ist das denn? Kann man denn damit noch gut schwimmen?

LG, Michael
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: androgyn am 22.01.2016 15:37
Zwei Badehosen übereinander? Wie blöd ist das denn? Kann man denn damit noch gut schwimmen?
Woher soll ich das wissen? Es geht wohl darum, weil schon welche die Badehose beim Turmspringen velroren haben, oder dass man noch was darunter hat, wenn paar Typen die Badehose runterreißen. Was ich mir eher vorstellen kann ist, dass sich nichts abzeichnet, wenn er sich bei den mal hübschen Mädels aufrichtet. Eigentlich ist das die gelebte amerikanische Prüderie und die Leute gehen gegen eine Islamierung auf die Straße...
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: high4all am 22.01.2016 16:42
Ich habe mal zu einer Kommilitonin gesagt, man solle auch Männer in Röcken ernst nehmen, worauf sie sagte, man solle zuerst mal Frauen in Röcken ernst nehmen. Solange Röcke generell als nicht ernstzunehmen gelten, weil ein*e Rockträger*in eben nicht die Hosen anhat, haben es auch männliche Rockträger schwer.

LG, Michael
Hi Michael,

Deine Kommilitonin hat ja sowas von Recht. Hat schon seinen Grund, warum viele Frauen im Beruf Hosen statt Röcke tragen. Die Mißachtung oder Geringachtung von Rockträgerinnen durch Männer wird auch auf Rockträger übertragen.

LG
Hajo
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: MAS am 22.01.2016 16:44
Zwei Badehosen übereinander? Wie blöd ist das denn? Kann man denn damit noch gut schwimmen?
Woher soll ich das wissen? Es geht wohl darum, weil schon welche die Badehose beim Turmspringen velroren haben, oder dass man noch was darunter hat, wenn paar Typen die Badehose runterreißen. Was ich mir eher vorstellen kann ist, dass sich nichts abzeichnet, wenn er sich bei den mal hübschen Mädels aufrichtet. Eigentlich ist das die gelebte amerikanische Prüderie und die Leute gehen gegen eine Islamierung auf die Straße...

Das kommt wohl auch daher, dass diese weiten, fast knielangen Badehosen kaum zum Schwimmen geeignet sind. Da muss man dann noch eine richtige Schwimmhose drunter ziehen, für den Fall, dass der Wasserwiderstand (oder der Luftwiderstand beim Turmspringen) sie einem vom Leib reißt.

Wie auch immer, ich besitzte noch richtige Badehosen.

LG, Michael
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: high4all am 22.01.2016 17:05
Zwei Badehosen übereinander? Wie blöd ist das denn? Kann man denn damit noch gut schwimmen?
Woher soll ich das wissen? Es geht wohl darum, weil schon welche die Badehose beim Turmspringen velroren haben, oder dass man noch was darunter hat, wenn paar Typen die Badehose runterreißen. Was ich mir eher vorstellen kann ist, dass sich nichts abzeichnet, wenn er sich bei den mal hübschen Mädels aufrichtet. Eigentlich ist das die gelebte amerikanische Prüderie und die Leute gehen gegen eine Islamierung auf die Straße...

Das kommt wohl auch daher, dass diese weiten, fast knielangen Badehosen kaum zum Schwimmen geeignet sind. Da muss man dann noch eine richtige Schwimmhose drunter ziehen, für den Fall, dass der Wasserwiderstand (oder der Luftwiderstand beim Turmspringen) sie einem vom Leib reißt.

Wie auch immer, ich besitzte noch richtige Badehosen.

LG, Michael
Echt?

Bei mit rutscht auch nix, denn ich verwende einen Badeanzug. Gibt´s in der Herrenabteilung.
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: androgyn am 22.01.2016 18:00
Deine Kommilitonin hat ja sowas von Recht. Hat schon seinen Grund, warum viele Frauen im Beruf Hosen statt Röcke tragen. Die Mißachtung oder Geringachtung von Rockträgerinnen durch Männer wird auch auf Rockträger übertragen.

LG
Hajo
Das habe ich ehrlich noch nie mitbekommen, egal wo. Bei uns kommen die Kolleginnen auch im Rock im Sommer.
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: DesigualHarry am 22.01.2016 19:00
Hallo!

Das was ich mit meinem Rocktragen weiter geben möchte ist einfach Individualität. Mir geht es nicht darum dass man als Mann problemlos Rock tragen kann, sondern darum, dass man als Mensch viel mehr Möglichkeiten hat sich auszudrücken.

Mir sind die Weltweiten Probleme und deren Hintergründe bekannt, und dass was ich daraus gelernt habe ist: Sobald irgendeine Gruppe zu groß wird, beginnt sie sich selber zu vernichten. Und deshalb haben wir es ja auch mit der ganzen Globalisierung nicht geschaffen eine friedlichere Welt aufzubauen. Derzeit entstehen ja wieder Grenzen...

Die Indvidualisierung schafft durch Einengung mehr Räume in denen sich dann mehr Individuelle Gruppen entfalten können. Indem ich mich auf ein Gebiet spezialisiere, gebe ich Raum frei in denen sich wiederum andere sich spezialisieren können.

Wir haben aber die letzten Jahrzehnte umgekehrt gelebt. Konzerne wurden zu Großkonzerne welche wiederum einen Massengeschmack eingeführt haben.

Individualisierung hat aber nichts mit Einsamkeit zu tun, die Einsamkeit ist eine Folge der Globalisierung, weil dadurch der einzelne Mensch nichts zählt. Der der sich auf ein Gebiet spezialisiert, hat immer mit Leuten zu tun.

Da ist es was ich weitergeben möchte. Sei Glücklich Individuell, dann wirst du für andere Interessant. :)
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: androgyn am 22.01.2016 19:12
Hallo Harry,
Gregor meinte mit Einsam sein, den Typ 1, der keine Rücksicht auf seine Mitmenschen nimmt und dadurch keine Freunde mehr um sich hat.
Das was du meinst, ist der Typ2, der ein eigenes Biotop hat und durch seine Spezialisierung es sich leisten kann, von der Norm abzuweichen und damit neue Gebiete und Genres bedient. Dazu zählen Künstler und Sänger.
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: Jo 7353 am 22.01.2016 22:29
Dieser Dein Ton gefällt mir gut, Jo.
Wenn Dir das gefällt, kannst Du Dir ein Beispiel daran nehmen.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: MAS am 23.01.2016 00:46
Dieser Dein Ton gefällt mir gut, Jo.
Wenn Dir das gefällt, kannst Du Dir ein Beispiel daran nehmen.

Gruß,
Jo

Scherzkeks!  ;)

Oder ist das jetzt zu polemisch?  ???

Na ja, Du weißt, was ich meine. Oder nicht?

LG, Michael
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: GregorM am 23.01.2016 08:35
Vorgestern war ich an einem zugefrorenen See in der Nähe. Ich war dabei einige Fotos zu machen, als ein älteres Ehepaar ein paar Meter davon Halt machten, um wohl auch die Aussicht zu genießen. Sie sprachen miteinander über nichts. Eigentlich hätte ich gern auch ein Selfie gemacht, aber als sie stehenblieben, ging ich weiter. Eine halbe Stunde später kehrte ich um und nahm auf dem Rückweg noch einige Fotos. Dann tauchte plötzlich das Paar wieder auf.

„Ist es nicht kalt?“, fragte der Mann etwas zögernd und vorsichtig.

Ich lächelte ihn an und sagte: „Aber ja, für die Hände ist es doch eigentlich verdammt kalt heute.“ (Ich trage fast nie Handschuhe).

Sie sahen beide etwas verblüfft aus; er wollte aber nun nicht aufgeben: „Sind Sie vielleicht Schotte?“

„Aber nein!“ Ich lächelte ihn freundlich an, ließ aber als ob ich nicht richtig verstanden hatte, warum er danach fragte.

Nach einigem Zögern: „Ja, also meine Frau und ich haben darüber geredet, warum Sie wohl diese Bekleidung tragen?“

Ich stellte mich verwundert vor. „Ah, Sie meinen den Kilt?

„Eh Ja.“

„Aber das kann ich Ihnen mit nur einem Wort erklären: Lebensstil.“

Sie sahen aus, als hätten sie es begriffen. Höfliches Gelächter und „einen noch schönen Tag“.

Was sie wirklich daraus bekommen haben, weiß ich ja nicht. Aber klar möchten sie gerne wissen, warum ein Mann auf die Idee kommt, einen Kilt zu tragen. Und da reicht der Anblick nicht aus.

Nur, sie hätten wohl nicht Jedermann diese Frage gestellt. Sie taten es nur, weil ich als Person ihnen nicht allzu fremd oder merkwürdig vorkam. Ich vermute deshalb, ich lag innerhalb der Rahmen, mit denen sie sich identifizieren könnten, auch wenn er wohl nie selbst dazukommen würde, einen Kilt oder anderen Rock zu tragen und seine Frau ihn nicht dazu überreden möchte.  
  
Gruß
Gregor

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Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: MAS am 23.01.2016 09:21
Ich habe mal zu einer Kommilitonin gesagt, man solle auch Männer in Röcken ernst nehmen, worauf sie sagte, man solle zuerst mal Frauen in Röcken ernst nehmen. Solange Röcke generell als nicht ernstzunehmen gelten, weil ein*e Rockträger*in eben nicht die Hosen anhat, haben es auch männliche Rockträger schwer.

LG, Michael
Hi Michael,

Deine Kommilitonin hat ja sowas von Recht. Hat schon seinen Grund, warum viele Frauen im Beruf Hosen statt Röcke tragen. Die Mißachtung oder Geringachtung von Rockträgerinnen durch Männer wird auch auf Rockträger übertragen.

LG
Hajo

Ja, das sehe ich auch so, Hajo. Das müssen wir ändern.

LG, Michael
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: MAS am 23.01.2016 09:26
Vorgestern war ich an einem zugefrorenen See in der Nähe. Ich war dabei einige Fotos zu machen, als ein älteres Ehepaar ein paar Meter davon Halt machten, um wohl auch die Aussicht zu genießen. Sie sprachen miteinander über nichts. Eigentlich hätte ich gern auch ein Selfie gemacht, aber als sie stehenblieben, ging ich weiter. Eine halbe Stunde später kehrte ich um und nahm auf dem Rückweg noch einige Fotos. Dann tauchte plötzlich das Paar wieder auf.

„Ist es nicht kalt?“, fragte der Mann etwas zögernd und vorsichtig.

Ich lächelte ihn an und sagte: „Aber ja, für die Hände ist es doch eigentlich verdammt kalt heute.“ (Ich trage fast nie Handschuhe).

Sie sahen beide etwas verblüfft aus; er wollte aber nun nicht aufgeben: „Sind Sie vielleicht Schotte?“

„Aber nein!“ Ich lächelte ihn freundlich an, ließ aber als ob ich nicht richtig verstanden hatte, warum er danach fragte.

Nach einigem Zögern: „Ja, also meine Frau und ich haben darüber geredet, warum Sie wohl diese Bekleidung tragen?“

Ich stellte mich verwundert vor. „Ah, Sie meinen den Kilt?

„Eh Ja.“

„Aber das kann ich Ihnen mit nur einem Wort erklären: Lebensstil.“

Sie sahen aus, als hätten sie es begriffen. Höfliches Gelächter und „einen noch schönen Tag“.

Was sie wirklich daraus bekommen haben, weiß ich ja nicht. Aber klar möchten sie gerne wissen, warum ein Mann auf die Idee kommt, einen Kilt zu tragen. Und da reicht der Anblick nicht aus.

Nur, sie hätten wohl nicht Jedermann diese Frage gestellt. Sie taten es nur, weil ich als Person ihnen nicht allzu fremd oder merkwürdig vorkam. Ich vermute deshalb, ich lag innerhalb der Rahmen, mit denen sie sich identifizieren könnten, auch wenn er wohl nie selbst dazukommen würde, einen Kilt oder anderen Rock zu tragen und seine Frau ihn nicht dazu überreden möchte.  
  
Gruß
Gregor

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Das ist so eines typisches Erlebnis, Gregor. Ich wundere mich ja immer wieder darüber, wie andere Menschen nicht von selbst darauf kommen.

So wie ich es hier http://www.rockmode.de/index.php?topic=1484.0 (http://www.rockmode.de/index.php?topic=1484.0) geschrieben habe:

Zitat
Ich muss sagen, mir erscheint es eher sehr fragwürdig, wie man als Mann nicht dazu kommen kann. Man muss doch nur drei Dinge zusammenbringen, dann ist der Schritt in den Rock die ganz normale Konsequenz:

1. Man sieht doch, dass Mädchen und Frauen Röcke und Hosen tragen, mal so, mal so, während Jungen und Männer immer nur Hosen tragen. Wenn nun also die Hose kein Kleidungsstück nur für Jungs und Männer ist, wieso soll dann der Rock nur für Mädels und Frauen da sein? Das wäre doch eine ungerechte Aufteilung.

2. Männer in vielen Kulturen der Vergangenheit und Gegenwart trugen bzw. tragen Röcke und Kleider. Hier bei uns kam das vor ca. 500 Jahren aus der Mode und wurde im Nachhinein tabuisiert. So eine blödsinnige Entwicklung muss sich doch auch wieder aufheben lassen.

3. Nun kommt die Neugier des immer nur Hosen tragenden Jungen oder Mannes, wie sich denn so ein Rock anfühlt. Man probiert es aus, und dann ist es wie mit vielem: Man mag es oder man mag es nicht. Ich jedenfalls liebe es, wenn an warmen Tagen auf diese Weise mehr Luft an und zwischen die Beine gelangt und der Stoff des Rocks beim Gehen die Beine berührt.

Drei simple Gedankengänge und schon hat man ein sinnvolles Ergebnis.

LG, Michael
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: androgyn am 23.01.2016 10:38
Drei simple Gedankengänge und schon hat man ein sinnvolles Ergebnis.

LG, Michael
Hallo,
diese Fragerei wundert mich gar nicht. Männer sind so gleichgemacht und einfach gestrickt, dass sie sich gar nicht hinterfragen und solche einfachen Zusammenhänge verbinden können. Bisher hat mich Jeder, der mich nur vom Schreiben kenn, gefragt, was ich denn anziehe, weil ich keine Hose trage. Ob ich nur in Unterhosen raus gehe und dachten, ich verarsche die. die ganze Zeit.
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: cephalus am 23.01.2016 11:04
Was sie wirklich daraus bekommen haben, weiß ich ja nicht. Aber klar möchten sie gerne wissen, warum ein Mann auf die Idee kommt, einen Kilt zu tragen. Und da reicht der Anblick nicht aus.

Genau das macht es in meinen Augen so schwierig, die Kommunikation die man bewusst oder auch unbewusst über die Kleidung führt.
Es gibt nur ganz wenige Stile oder Elemente, die die Mehrzahl sicher und gleich interpretiert - wenn der Aussendende nicht einen "Fehler" begangen hat.

Ich selbst würde z.B. bei Hajo rätseln was er sagen will. Äh, genaugenommen tue ich das sogar immer noch,  ;)

Bei mir gibt es Tage, die überwiegende Mehrzahl, an denen ich mich an die Kleidungsnormen für Männer halte, oder sie nur in einem Rahmen dehne, den die Leute als leicht extravagant ansehen, ohne eine andere Bedeutung daraus zu ziehen, als "ein Teil unserer durchschnittlichen Gesellschaft" - was auch der Absicht entspricht.
Es gibt aber auch die Tage an denen ich mich bewusst ausserhalb stelle, und kommuniziere:" Ich gehöre nicht zu Euch, ich ziehe mein eigenes Ding durch, oder bin einfach übermütig" .
Für diesen Zweck besitze ich seit Kurzem sogar wieder einen Anzug (Wirkt bei meinen Durchschnittlichen Empfängern ebenso gut wie ein Rock - wenn auch anders).

Cephalus
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: high4all am 23.01.2016 11:23
Ich selbst würde z.B. bei Hajo rätseln was er sagen will. Äh, genaugenommen tue ich das sogar immer noch,  ;)


Cephalus
Wenn die Empfänger die Botschaft "machen", was spielt es dann für eine Rolle, was ich sagen will? Ich will nicht ständig in einem T-Shirt mit Motto herumlaufen, ist zu eintönig. Wahrscheinlich "iesen" die Empfänger trotzdem etwas Anderes.
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: androgyn am 23.01.2016 11:52
Genau das macht es in meinen Augen so schwierig, die Kommunikation die man bewusst oder auch unbewusst über die Kleidung führt.
Es gibt nur ganz wenige Stile oder Elemente, die die Mehrzahl sicher und gleich interpretiert - wenn der Aussendende nicht einen "Fehler" begangen hat.
Du siehst doch, dass das nicht mal bei Gregor funktioniert hat, mit der richtigen Botschaft. Und er hat keinen einzigen Fehler begangen. Trotzdem war das Pärchen zu doof, auf die einfachste Sache der Welt kommen, warum Gregor einen Rock trägt. Nun könnte die Jahreszeit auch einige Männer überfordern. Wenn du eine unmissverständliche Botschaft aussenden willst, kannst du nur schlichte Jeans und Hemden oder Polo Shirts anziehen. Das wars eigentlich auch schon.
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: DesigualHarry am 23.01.2016 13:20
Hallo!

Warum ist euch so wichtig was die anderen über euch denken oder reden? :o

Für mich wird das hier langsam eher ein "ab jetzt haben alle Männer einen Rock anzuziehen" ...

Ich persönlich habe auch lange versucht die Männer zu beeinflussen auch einen Rock anzuziehen, nur weil ich jetzt auf einmal einen anziehen will. Als Ergebnis ist aus heutiger Sicht gerade das Gegenteil eingetreten. Seitdem ich dieses Thema abgehakt habe, und nur für mich selber einen Rock anziehe kann ich mich allmählich wieder mehr in die Gesellschaft Integrieren, trotz Rock. :)
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: androgyn am 23.01.2016 13:56
Warum ist euch so wichtig was die anderen über euch denken oder reden? :o
Nein. wir wollen nur nicht durch andere ausgegrenzt werden.

Als Ergebnis ist aus heutiger Sicht gerade das Gegenteil eingetreten. Seitdem ich dieses Thema abgehakt habe, und nur für mich selber einen Rock anziehe kann ich mich allmählich wieder mehr in die Gesellschaft Integrieren, trotz Rock. :)
Das geht aber auch nur, wenn dich andere so akzeptieren und dich nicht abweisen.
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: Jo 7353 am 23.01.2016 23:40
Dieser Dein Ton gefällt mir gut, Jo.
Wenn Dir das gefällt, kannst Du Dir ein Beispiel daran nehmen.

Scherzkeks!  ;)
Aus Spaß wurde Ernst. Ernst ist heute 5 Jahre alt.

Oder ist das jetzt zu polemisch?  ???
Weiß ich nicht; ist nicht mein Problem.

Na ja, Du weißt, was ich meine. Oder nicht?
Ich hoffe, Du weißt auch, was ich meine.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: MAS am 24.01.2016 00:07
Dieser Dein Ton gefällt mir gut, Jo.
Wenn Dir das gefällt, kannst Du Dir ein Beispiel daran nehmen.

Scherzkeks!  ;)
Aus Spaß wurde Ernst. Ernst ist heute 5 Jahre alt.

Oder ist das jetzt zu polemisch?  ???
Weiß ich nicht; ist nicht mein Problem.

Na ja, Du weißt, was ich meine. Oder nicht?
Ich hoffe, Du weißt auch, was ich meine.

Gruß,
Jo

Ja, ich weiß, Jo.

Für Dich ist wichtig, dass alle Dich verstehen.

Andere zu verstehen, ist nicht Dein Problem.

Ich habe meine Fehler in unserer Kommunikation eingesehen.
Du Deine noch nicht.

Aber das ist ja nicht Dein Problem, sondern meines, unseres oder wessen auch immer....

Was soll's?

Das soll jetzt nicht mein Problem sein. Ich gebe es an Dich zurück.

Mach was draus oder lass es bleiben.

LG!
Michael
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: Jo 7353 am 24.01.2016 13:26
Hallo Michael,

vielleicht habe ich Dich mehr verstanden, als Dir lieb ist, und ich habe das Gefühl, daß auch Du mich mehr verstehst, als Du hier zugeben willst.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: MAS am 24.01.2016 14:26
Hallo Michael,

vielleicht habe ich Dich mehr verstanden, als Dir lieb ist, und ich habe das Gefühl, daß auch Du mich mehr verstehst, als Du hier zugeben willst.

Gruß,
Jo

Sagen wir es so, Jo, was ich meine, an Dir verstanden zu haben, gefällt mir nicht unbedingt.

Einerseits scheinst Du ein intelligenter Mensch zu sein, andererseits ...

Ach lassen wir das. Das bringt nichts über dieses Medium. Wir sollten mal ein Bier zusammen trinken!
Wenn man sich sieht und hört und auch Mimiken, Gesten und Stimmlagen wahrnimmt, geht manche Kommunikation besser als über Tastatur und Bildschirm. Das habe ich schon so erlebt.

Schönen Sonntag noch!

Michael

Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: Jo 7353 am 24.01.2016 17:21
Hallo Michael,

so ein Pech, daß mir Bier nicht schmeckt. Nun, es muß ja nicht unbedingt Bier sein. Ich habe jedenfalls nicht die Absicht dazu hier noch mehr Platz zu verschwenden.

Mein Statement zum Thema, was ich mit dem Rock kommunizieren möchte, habe ich schon abgegeben. Vielleicht erweitere ich es noch. Ich hoffe, noch ein paar interessante Aussagen anderer Forenmitglieder zu ihrer eigenen Botschaft hier zu lesen.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: MAS am 24.01.2016 17:41
Hallo Michael,

so ein Pech, daß mir Bier nicht schmeckt. Nun, es muß ja nicht unbedingt Bier sein. Ich habe jedenfalls nicht die Absicht dazu hier noch mehr Platz zu verschwenden.

Mein Statement zum Thema, was ich mit dem Rock kommunizieren möchte, habe ich schon abgegeben. Vielleicht erweitere ich es noch. Ich hoffe, noch ein paar interessante Aussagen anderer Forenmitglieder zu ihrer eigenen Botschaft hier zu lesen.

Gruß,
Jo


Klar, Jo, es kann auch ein anderes Getränk sein. Es gibt ja genug verschiedene Getränkesorten.

Und was Du hier zum Thema "Rock-Kommunikation" geschrieben hast, hat mir ja auch gefallen. Das habe ich auch geschrieben.

LG!
Michael
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: androgyn am 05.02.2016 16:47
Was kommunziert diese Frau nach außen?
http://2.bp.blogspot.com/-G7yMq6aFCs0/Vp4tV3YvvJI/AAAAAAAAQmA/z8TZxzZMQc4/s1600/rose%2Bquartz%2Bmodait..jpg (http://2.bp.blogspot.com/-G7yMq6aFCs0/Vp4tV3YvvJI/AAAAAAAAQmA/z8TZxzZMQc4/s1600/rose%2Bquartz%2Bmodait..jpg)
Und was würde ein Mann in gleichen Outfit nach außen kommunizieren?
Titel: Re: Kommunikation
Beitrag von: MAS am 05.02.2016 17:03
Was kommunziert diese Frau nach außen?
http://2.bp.blogspot.com/-G7yMq6aFCs0/Vp4tV3YvvJI/AAAAAAAAQmA/z8TZxzZMQc4/s1600/rose%2Bquartz%2Bmodait..jpg (http://2.bp.blogspot.com/-G7yMq6aFCs0/Vp4tV3YvvJI/AAAAAAAAQmA/z8TZxzZMQc4/s1600/rose%2Bquartz%2Bmodait..jpg)
Und was würde ein Mann in gleichen Outfit nach außen kommunizieren?

Sie verhüllt ihr Gesicht mit ihren Haaren. Das könnten die meisten Männer gar nicht.  ;D

LG, Michael