Autor Thema: Warum ausgerechnet Rock?  (Gelesen 23432 mal)

Offline rainer69

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Warum ausgerechnet Rock?
« am: 21.03.2009 23:56 »
Hallo zusammen,

ich bin gerade in einer Glaubenskrise.

Wie ihr wißt, habe ich den Rock vor noch nicht allzu langer Zeit (Herbst 2008) für mich entdeckt.

Ich möchte ihn aber auch nicht mehr missen, weil das Tragegefühl super bequem und einfach unbeschreiblich ist.

Trotzdem ist mir folgendes aufgefallen:
- Mir nicht bekannte Leute, die ich auf der Straße treffe, reagieren gar nicht oder positiv.

- Leute, die mich seit langem vom Sehen, aber nicht näher persönlich kennen (v.a. Nachbarn) haben irgendwie skeptisch bzw. mit Kopfschütteln reagiert.

- Postfrau, Postbote, Paketdienst-Zusteller haben positiv reagiert (sind zumindest viel freundlicher geworden)

- ein ehemaliger Studienkollege (eher ein rustikaler Typ) ist fast vom Glauben abgefallen und hat mich fast eine Stunde lang ausgefragt

- meine Mutter hat zu Silvester mit schallendem Gelächter reagiert, als ich ins Zimmer kam, mein Vater gar nicht.
Vor kurzem nach Rat wegen Farbkombinationen gefragt, kam nur rum "na ja, wenn du unbedingt Röcke tragen willst..." Das war für mich weder eine negative noch eine positive Wertung, sondern eher ein Ausdruck von Verständnislosigkeit. (weiß aber nicht, wer für die Mail verantwortlich zeichnet, Vater oder Mutter oder beide). Die Meinungen gingen aber mit den Einschätzungen hier aus dem Forum konform, was die Kombinationen anging.

Wenn ich mir selbst die Frage stelle, warum Rock, ist meine Antwort darauf, weil ich gerne Strumpfhosen trage und der Rock dazu einfach besser und bequemer ist, als Hosen. In den eigenen 4 Wänden ist das auch kein Problem. Aber in der Öffentlichkeit?

Warum nicht Shorts zu den Strumpfhosen?
Shorts mag ich nicht wirklich. Ist nicht Fisch und nicht Fleisch. Also wohl irgendwie ein "gesellschaftlicher" Zwischenweg zwischen langen Hosen und knielangem Rock. Ich habe in der Öffentlichkeit noch nie Shorts getragen, sondern immer lange Hosen. Auch im Sommer.

Aber ich fühle mich momentan noch nicht wohl, wenn ich Röcke auch in der Öffentlichkeit trage.
Ich stelle mir vor, daß die Leute, die mich persönlich kennen, sich einfach fragen "warum trägt der jetzt Röcke..." und eine Aussage "einfach, weil es bequem ist..." nicht ohne Hintergedanken akzeptieren.

Für die allermeisten Leute, stellt doch "weil es bequem ist" kein wirkliches Argument für einen Tabu-Bruch mit der eingeschliffenen Kleiderordnung dar. Ich stelle mir vor, daß es dann bei denen anfängt zu arbeiten, und sie sich die schrillsten Hintergedanken machen.

Daß Frauen überwiegend Hosen tragen, obwohl sie Röcke ohne Rechtfertigungen tragen könnten, muß ja auch irgendeinen Grund haben. Denn "weil es bequem ist..." scheint nicht das wirkliche Argument zu sein.
Sonst würden sich wohl Frauen keine knallengen Jeans antuen, die eher sitzen wie eine Strumpfhose, denn einer bequemen Hose.

Wenn ein Mann im Rock die Argumente vorbringt, daß es bequem und gesünder ist, Rock zu tragen, scheint das in vielen Köpfen der Nicht-Rock-Träger nicht auszureichen.**

Daß es gut aussieht, kann ich für mich auch nicht beanspruchen, weil es nicht schlimmer oder besser aussieht, als in Hosen.

Andererseits will ich aber auch nicht zum Ausdruck bringen, daß ich anders als andere bin, nur weil ich Rock trage.
Ich will also keine Aussage "transportieren", wie z.B. jemand der Gothik-Kleidung trägt oder sich als Frau verkleidet, um als Frau rüber zu kommen.

Was ist also die ultimative Antwort auf die Frage "Warum trägst du als Mann Röcke?"
(also: "wie kommt ein Mann überhaupt auf den Gedanken, Röcke zu probieren/tragen zu wollen?")

Hätte ich es nicht probiert, wäre ich auch nie auf den Gedanken gekommen.
Warum aber habe ich es überhaupt probiert?*

viele Grüße
Rainer


* - Probiert habe ich persönlich den Rock, weil ich schon Strumpfhosen aber auch Nachthemden (besser gesagt Big-Shirts) getragen habe und ich hier neugierig war. Zunächst verweigerte ich mich dem Gedanken, als ich aber dann aufgrund eines Furunkels am Hintern in einem Forum den Tip bekam, zur besseren Heilung vorübergehend Rock zu tragen (weil es luftig ist und somit die Heilung fördert), war das bei mir der wirkliche Auslöser.
Hier überschneiden sich also Interessen/Ablehnungen und externe Ratschläge und ergeben einen völlig neuen Hintergrund. Bereut habe ich diese Entscheidung nicht, aber ich stelle mir die Frage, inwieweit ich es dann auch öffentlich umsetzen will bzw. kann...

** - Kann es sein, daß es eine (harmlose) Sucht ist?




Offline habu

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #1 am: 22.03.2009 04:39 »
Hallo,
weil Du so bist wie Du.
Keine selbstzweifel,wir sind alle nicht normgerecht,daß ist gut so.

AsiaHarry

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #2 am: 22.03.2009 10:27 »
Hallo!

Die einfachste Antwort (oder Gegenfrage)  darauf ist : Warum nicht! ;D ;D ;D

Bei mir war es so, dass mich mein Unterbewusstsein eigentlich immer schon darauf hingewiesen hat, nur habe ich 35 Jahre gebraucht um das zu kapieren!

Mein Leben ist durch das Rocktragen auf jeden Fall um Lichtjahre Intressanter geworden.  :D Man sieht plözlich in welch eingeschränkten Welt wir eigentlich Leben. Wir machen uns viel zu viele Gedanken, was die anderen von einem halten, als dass wir entlich ein eigenständiges Leben führen.

Ein Problem das wir als Mann beim Rocktragen haben, ist, dass wir hier in Mitteleuropa keine "Vorbilder" haben. Die meisten von uns sind halt keine Schotten. Utilikilt kennt bei uns hier auch noch kein Mensch. Es fehlt einfach ein "Promi" , der sich als Mann einen Rock so anzieht, dass es andere nachmachen wollen.
Die Erfahrung die ich gemacht habe ist, dass  der Grossteil der Röcke die es führ Frauen gibt, für Männer ungeeignet sind. :(
Die Röcke von C und A z.b. sind eher was für Frauen  über 30; die wenigsten Männer haben einen solchen Körperbau!
Shops wie Pimkie, New Yorker ... sind für zierliche Frauen unter 25; welcher Mann kann da schon mithalten.

Die einzigen Shops wo man als Mann tragbare Röcke findet, sind Esprit und mit abstrichen H und m.  Diese 2 Firmen produzieren ja eigentlich fast schon Unisex.

Die meisten Männer halten nichts davon, in der Frauenabteilung zu wildern. Im umgekehrten Fall ist es ja überaus Populär. Männer brauchen sowas wie Utilikilt.  Dann Funktioniert Mann im Rock! ;) 8)

minirocker

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #3 am: 22.03.2009 10:46 »
Ganz einfach: Weil ich mich modisch nicht noch weiter reduzieren lassen will!

Ich mache es nicht mehr mit. Also gehe ich noch vorn, ziehe einen Rock an und ueberhole alle Angsthasen, die den Modepaepsten hoerig sind.

Als nun "alter Mensch" habe ich die modische Entwicklung seit den 70ern erlebt. Eben erlebt, dass das Spektrum dessen, was am Mann "geht" damals viel breiter und bunter war. Im Laufe der Zeit hat sich in meinen Augen eine Rueckentwicklung (mehr eine Reduzierung) vollzogen. Besonders in den letzten Jahren hat das Konserative (und damit eine Reduzierung der Moeglichkeiten) zugenommen. Weil derzeit unsere (Mainstream-)Medienkultur mehr und mehr von Menschen aus sehr konserativen Kulturkreisen dominiert wird. Gepaart mit der Sensationslust und dem Druck der Werbeeinnahmen transportieren sie damit aber (ungewollt?) uralte Rollenklisches. Das scheint ja nun beim Volk gewirkt zu haben. Ich bin jedenfalls immer wieder erstaunt, wie eng und spiessig die Welt in den Hirnen der meisten Mitbuerger geworden ist.

Mein Rocktragen ist wohl irgendwie eine Rebellion. Ich moechte ja schliesslich mir und meinen freien Vorstellungen treu bleiben und das auch zum Ausdruck bringen. Und da ist der Rock doch ein nettes Mittel!
:-)
Gruss und einen schoenen Sonntag noch!
Minirocker


Max

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #4 am: 22.03.2009 11:30 »
Also ich kann dich verstehen weil ich ähnliche Erfahrungen gemacht habe.
Mit der Einschränkung das ich bestimmte Personengruppen bisher aus dem Weg gegangen bin was mir aber im Moment sehr viel Stress bereitet. Du bist da in Deiner kuzren Zeit um einiges weiter gekommen - alle Achtung.
Beim Postbote z.B. bin ich immer noch am umziehen.

Warum Rock - ganz einfach weil Frauen auch beides tragen können und mir gefällt es halt basta.

Aber Verständis bekommt man nicht. Im Gegenteil teilweise wird man verachtet.
Das auf Modenschauen seit Jahren röcke gezeigt werden ist so unerheblich wie wenn es auf dem Mond gezeigt wird.
Denn in Katalogen und Printmedien kommt da nichts an - es wird geblockt weil die an den Schaltstellen nicht wollen. Punkt. Und drum ist es so schwer.
Aber der Rock braucht keine Rechtfertigung. Andere recthfertigen sich mir gegenüber auch nicht - egal was sie machen und es gibt einiges was ich total blöd finde - doch die interessiert das nicht - die machen es einfach.

So müssen wir unser Ding auch einfach machen  - die wo den Mumm dazu haben.

 ;)

Offline mario72

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #5 am: 22.03.2009 12:09 »


Daß Frauen überwiegend Hosen tragen, obwohl sie Röcke ohne Rechtfertigungen tragen könnten, muß ja auch irgendeinen Grund haben. Denn "weil es bequem ist..." scheint nicht das wirkliche Argument zu sein.
Sonst würden sich wohl Frauen keine knallengen Jeans antuen, die eher sitzen wie eine Strumpfhose, denn einer bequemen Hose.

viele Grüße
Rainer


Für Frauen ist nunmal die Hose, ob knalleng oder eher Weit bequemer, da untenrum nichts gequetscht werden kann.
Ich für meinen Teil kann nur sagen der Rock ist für mich um einiges bequemer als ne Hose. Was die anderen sagen ist mir eigentlich völlig egal, soll jeder für sich denken was er will.
Ich lauf mittlerweile gern auch draußen im Rock rum und es interessiert auch soweit ich es mitbekomme niemanden.
Dumme sprüche kann ich mir auch so anhören, da ich schon immer anders als andere war und hoffentlich auch weiterhin bin.
Momentan ist mir das wetter noch zu kalt für Knielangen rock aber sobald die sonne auch etwas wärme bringt probiere ich auch das aus, und ich denke da werden dann erst die richtig dummen kommentare kommen. Wobei ich schon jetzt sehr positive reaktionen auf meine beiden kurzen röcke von der Damenwelt erfahren habe.
schönen Sonntag noch.
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. 
Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

Offline franco

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #6 am: 22.03.2009 14:45 »
rainer69,

Du bist einzigartig!

Genau so wie jeder andere Mensch der Welt auch einzigartig ist!

Lebe deinen Traum! Wenn Du ihn nicht lebst, wirst Du dir das später nicht verzeihen.

Wir werden ständig dazu gezwungen, Dinge zu tun, die wir nicht wollen! Das musst du dir nicht auch noch in deiner Freizeit antun.

Wenn deine Nachbarn sich von dir zurück ziehen, haben sie nicht deinen Grad an menschlicher Reife erreicht. Auf solche Freundschaften kannst Du verzichten, sie bringen dir nichts (und deinen Nachbarn scheinbar auch nicht).

Also: Kopf hoch! Du lebst nur einmal!

Und wenn Du rockmäßig eine "Auszeit" brauchst, ist das kein Problem. Schließlich bist Du niemandem Rechenschaft schuldig.
"Ja, ich kann! - sogar im Rock!"

Offline Peter

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #7 am: 22.03.2009 16:55 »
Denn "weil es bequem ist..." scheint nicht das wirkliche Argument zu sein.
Sonst würden sich wohl Frauen keine knallengen Jeans antuen, die eher sitzen wie eine Strumpfhose, denn einer bequemen Hose.
Für Frauen ist nunmal die Hose, ob knalleng oder eher Weit bequemer, da untenrum nichts gequetscht werden kann.

Hallo,

an anderer Stelle wurde schon diskutiert, dass *dieses* "bequem" eigentlich "praktisch" bedeutet...

Einen bequemen Sonntag noch

Peter aus T.
Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zuruecksehnen werden.

Offline rainer69

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #8 am: 22.03.2009 17:56 »
Hallo zusammen,

danke für euer Feedback.

Gestern war ich irgendwie deprimiert, weil mein Geschäft momentan nicht so richtig läuft.
Die Krise scheint jetzt langsam auch bei mir anzukommen.

Warum ich deshalb ausgerechnet das Rock tragen für mich in Frage gestellt habe, weiß ich nicht, ist halt so.
Wenn die Krise wirklich so hart kommt, wie in einigen düsteren Szenarien prognostiziert, wird es sicher notwendig sein, mehr Zusammenhalt in der Gesellschaft zu finden. Hier fände ich es für mich nachteilig, mich durch Rocktragen von den anderen abzugrenzen, weil die noch nicht so weit sind, es als völlig normal anzusehen.

Hier bleibt mir erstmal nur ein Kompromiß, soviel wie möglich Rock, aber in der Öffentlichkeit oder wenn Kunden kommen, Hose zu tragen. Damit kann ich gut leben.

Rainer

AsiaHarry

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #9 am: 22.03.2009 18:28 »
Hallo!

Ich denke, gerade jetzt in der Krise währe es doch angebracht, dieses alte Schema namens Globalisierung über Bord zu werfen! Gerade jezt brauchen wir Menschen die aufzeigen, dass es auch anders geht! Überall treiben diese Pinguine uns nur noch weiter in den Abrund!

Jetzt ist die richtige Zeit, das alte Gewand abzulegen und uns neue Kleider (besser Röcke) zu besorgen. :D :D :D
Als Zeichen für einen Neubeginn! 8)

AsiaHarry

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #10 am: 22.03.2009 20:17 »
Hallo!

Zur Thema Wirtschaftskrise und Mann in der Krise habe ich soeben einen interresannten Link gefunden:

http://www.nachrichten.at/ratgeber/familie/art124,109227


Offline Jürgen64

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #11 am: 22.03.2009 21:20 »
Hallo Rainer,

eine kleine Geschichte, die Dir vielleicht als Antwort dienen kann? Gestern abend war ich seit einiger Zeit das erste Mal wieder in unserer Kneipe (natürlich mit knielangem Rock und Feinstrumpfhosen). Eine Frau fragte mich: "Warum trägst Du eigentlich Rock? Du bist doch ein Mann!" Ich antwortete: "Eben! Weil ich ein Mann bin, trage ich das was mir gefällt und worin ich mich wohlfühle." Diese Antwort fand allgemeine Zustimmung, der Rock war ab dem Moment nicht mehr interessant.

Gruß
Jürgen
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Offline rainer69

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #12 am: 22.03.2009 21:47 »
Hallo Jürgen,

dein Beispiel ist sehr gut.

Es bezieht sich aber auf den Bereich Freizeit. Und da kann wirklich jeder anziehen, was ihm bequem ist und Spaß macht.
Egal ob Rock oder Jogginganzug...

Wenn ich aber in die Öffentlichkeit gehe (besser gesagt fahre), sind hier in den meisten Fällen geschäftliche und private Erledigungen miteinander verknüpft. Ich fahre dann zur Post, um die Bestellungen zu versenden, zur Bank Kontoauszüge holen, oft gleich noch in den Großhandel, dann Supermarkt (weil er direkt gegenüber ist).

Mal eine Frage: Gehst du im Rock auf Arbeit? Zu Kunden oder Geschäftspartnern?

Und das ist doch meiner Meinung nach der springende Punkt.
Rock in der Freizeit ist sicher immer akzeptabel, aber immer und zu jeder Zeit, also auch auf Arbeit oder im geschäftlichen Verkehr?

Rainer

Offline Luan

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #13 am: 22.03.2009 23:37 »
Hallo AsiaHarry,

in Deinem Link ist am Ende des dritten Kommentars zum Artikel ein interessantes Zitat:

Zitat
Heute werden Männer noch immer für ihren beeindruckenden Unternehmungsgeist geliebt : auf weite Ozeane hinauszusegeln, auf felsigem Boden durch harte Arbeit eine Farm aufzubauen, sich ein neues Geschäfte einfallen zu lassen und es geschickt auszuführen, Pionierarbeit zu leisten, Dinge zu tun, die noch nie zuvor getan wurden.“

Besonders den letzten Halbsatz des Zitats finde ich irgendwie gut.
Gib deine Ideale nicht auf! Ohne sie bist du wohl noch, aber du lebst nicht mehr. (Mark Twain)

chrisko

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #14 am: 23.03.2009 09:22 »
Hallo Rainer,

ich finde es spannend ... viele deiner Sätze könnten so original aus meiner Feder stammen  :)

Es sind die gleichen Gedanken, die gleichen Bedenken und ein ähnliches Empfinden.

Ich selbst bin freiberuflich tätig, habe immer wieder Kundenkontakt, sitze hier im Büro. Nebenbei bin ich ehrenamtlich in einem gesellschaftlichen hoch angesehenem Verein tätig und stehe da auch immer unter "Beobachtung", weil es eben auch öffentlich ist.

Immer wieder stelle ich mir die Frage, ist es richtig, jetzt und heute zu diesem Termin im Rock zu fahren oder doch lieber Hose, wobei öffentlich Auftritte im Zusammenhang mit dem Verein habe ich noch nie im Rock bestritten und werde ich auch nicht!

Ich habe in all den Jahren nie auch nur annähernd etwas negatives erfahren, ganz im Gegenteil, meist sehr positive Reaktionen, so wie sie die meisten hier unter uns auch kennen.

Dennoch wurde mir dann vorgeworfen ... ich wäre in meiner Position ja auch "Respektsperson" und da wäre Rock tragen absolut unmöglich. Es hat über meine Person intensive Gespräche gegeben ... angeblich würden sogar Sponsoren abspringen und womöglich noch schlimmeres ... naja, mein erster Gedanke... sucht euch einen anderen, ich bin ich und wenn ihr den nicht wollt, okay ... ich lebe mein Leben.

Spannend war die Geschichte mit den Sponsoren ... gerade der Hauptsponsor hat mich absolut verteidigt und denjenigen, die mich angegriffen haben klar gemacht... das die Welt sich weiter dreht und netter und bunter wird. Man muss also häufiger mal seine eigenen Ansichten überprüfen. Ich bin also noch dabei und das ich mal Rock trage wissen nun wirklich alle ...  ;) hat sich also rum gesprochen und meine Seite unter sonne2u.de erlebte einen gewaltigen Zulauf aus meiner Stadt  8)

Es ist also einfach so, die Leute sind schlicht völlig irritiert, kommt ein Mann im Rock daher. Sie können damit nichts anfangen, sie können es in keine Schublade stecken. Zuerst kommt die Schublade Transe, Travestie oder sonstiges... alles passt nicht richtig... denn der ... der ist ja immer noch ein Kerl!

Ich habe aufgehört Erklärungen für mein Tun zu suchen, ich mache es einfach ... okay, immer der Situation oder dem Anlass angepasst... aber ich bleibe immer ich!

Das ist mir wichtig und dabei merke ich, das Menschen Abstand von mir nehmen... das sind aber auch Menschen mit denen ich sonst nie klar kommen würde... und es sind definitiv nur wenige.

Ich merke aber auch, das ich immer mehr Menschen kennen lerne, das Menschen auch auf mich zukommen. Ich habe Aufträge bekommen, eben weil ich einen Rock trage. Damit ist häufig ein erster Einstieg in ein Gespräch verbunden, die Leute erinnern sich an mich.

Es gibt immer soviel Für und Wieder ... wenn ich alles Bedenken würde, ich würde nur noch grübeln ... deshalb ähnlich wie Jürgen auch schon schrieb:

Ich bin ein Mann und mache was mir gefällt!

Chrisko


 

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