Autor Thema: Warum ausgerechnet Rock?  (Gelesen 23433 mal)

Offline robotobo

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #30 am: 25.03.2009 18:04 »
Ach ja, Lederhosen, die Bon Jovi in dem Video trägt, sind stets eng und werden seit langem auch von Männern getragen.
Die Haarlänge variiert bei beiden Geschlechtern - ob kurz oder lang, kann bei beiden gesehen werden. Vor kurzem habe ich ich im WDR-Fernsehen einen Beitrag über die aktuelle Beauty-Messe gesehen. Dort hiess es, ca. 20% der Männer greifen inzwischen auch zu dem einen oder anderen Cremetöpfchen, zu Puderdosen oder gar zu Lippenstiften. Das männliche Design wandelt sich. Da können wir doch locker in Röcken jeder Art auftreten.
Am Wochenende sah ich Jugendliche mit Migrationshintergrund, die trugen glänzende Ohrringe, beidseits, einen Minihut auf dem Kopf, Ketten um den Hals und einer eine kleine Handtasche. Die "Feminität" schwappt also über die Geschlechtsgrenze. Vor dreißig Jahren schrieben zwei NewYorkerinnen, allein für diejenigen, die an Zwecken der Fortpflanzung interessiert sind, sollten beide Geschlechter gut erkennbar sein, ansonsten käme es da doch überhaupt nicht darauf an.
Nicht jede/r BetrachterIn wird Beifall klatschen oder Buhrufe ausstoßen. Ran an die Röcke, dran bleiben und sein eigenens Design finden.

LG Robotobo
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Offline MasinAD

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #31 am: 25.03.2009 19:42 »
Hallo Chrisko,

es ist vollkommen egal was vielleicht ein Einzelner denkt... in der Masse schwimmt er/sie mit dem Strom.

Weswegen ich auch an anderer Stelle die Wichtigkeit des Mainstreams herausgestrichen habe. Ist mir also bewußt. Man sollte nur nicht den Fehler machen und den Mainstream als erstrebenswertes Ideal betrachten -- er ist nur das stützende Rückgrat, an dem unaufhörlich gefeilt wird.

Für manche ist es entscheidend und wirklich bedeutend da auszubrechen und für sich andere Werte zu schaffen, nur oftmals geben auch die Leute ihre Werte wieder auf, einfach weil sie müde geworden sind.

Im Gegensatz zu der Emanzipation der Frauen ist der Gewinn für Männer auch nicht in barer Münze, bestenfalls in zusätzlichen Lebensjahren aufgrund weniger stressigen und harmonischeren Lebenswandels, bemerkbar. Auf der Basis dessen, was gegenwärtig ist, ist der Gewinn einfach mal viel zu diffus. Was auch das Problem der Emotionalität ist. Rationale Erklärungen taugen nur denen, die bereit sind, selbst darüber nachzudenken und eigene Schlüsse zu ziehen. Allen anderen müßte man emotionale Erklärungen liefern, die aber verbal nur schwer vermittelbar sind.

Heute bleibt die Erkenntnis... willst du im Leben mitmischen, spielst du die gleichen Regeln!

Ist es vermessen, wenn ich davon ausgehe, daß die Regeln sehr viel Spielraum lassen, den die wenigsten wirklich zu nutzen wissen? ;) Man muß Menschen nur (*hüstel* nichts leichter als das ;)) die Augen öffnen und neue Perspektiven ermöglichen.

Wenn du es dir dann selbstbewusst und stark ermöglichst, trotz allem im Rock durch den Alltag zu laufen, trotzdem deine Geschäfte zu machen, trotzdem du selbst bleibst, akzeptiert und respektiert wirst, dann hast du einen riesigen Schritt gemacht...

Ja, es darf nicht nach Kampf oder Krampf aussehen -- sondern gelassen, mühelos. Nicht umsonst waren Kampfemanzen mit die unbeliebtesten Vertreter ihres Anliegens. Aber in derem Windschatten sind viele Frauen einfach mitgesegelt.

... das geht aber nicht ohne Kompromisse... das geht nicht ohne die Menschen, das geht nicht ohne die Gesellschaft, denn wir können nur miteinander leben.

S.o. Mainstream ist wichtig, er ist diese ominöse Gesellschaft. Aber wenn man Kompromisse aushandelt, sollte man über das nötige Rüstzeug in Form gutdurchdachter Argumente verfügen. Willst Du weiterhin mit den Schultern zucken? Oder doch lieber die Argumente schärfen?

Auf der anderen Seite schau dich doch einfach einmal in der Starlettszene um, überall dort wo die Mädels zu Partygirls und Autokühlerfrauen werden ...  Frauen die schlicht jemanden mit großem Geldbeutel suchen aber nichts mit Arbeit oder gar Selbstverwirklichung am Hut haben... da zählt nur das Scheckbuch, pardon Kreditkarte und ansonsten gibt es einfach einen riesigen Vakuum der dann noch mit Nichts aufgefüllt ist.

Hör auf :)! Ich habe mich heute und gestern erst mit diesem unsäglichen Thema auseinandersetzen müssen. Ich fürchte immer noch, daß meine Gesprächspartnerin einen Teil meines Verstandes ausgesaugt hat. Naja, er ist bestimmt gut aufgehoben bei ihr ;).

Vielleicht lieg das wirklich daran, daß uns so anderthalb Jahrzehnte trennen. Vielleicht liegt es auch an unseren geographischen Lebensmittelpunkten. Ich bin ein Kind der Großstadt, Berlin; für mich und viele in meinem Bekanntenkreis ist es eine unglaublich rückwärtsgewandte Vorstellung, als Frau heutzutage auf Beruf & Karriere zu verzichten.

Ja, Frauen sollten selbst entscheiden, was sie machen wollen, keine Frage. Ich finde es auch gut, wenn die Mutter ihr Neugeborenes die ersten Lebensmonate pflegt. Aber ich rede da von Zeiträumen bis zu einem Jahr und durchaus auch schon mit Teilzeit-Berufsausübung.

Ich kann und will aber nicht gutheißen, wenn gesagt wird, daß es die Rolle der Frau sei alles aufzugeben, um der Familie den Haushalt zu machen. Das mag das klassische konservative Bild sein, aber nicht unbedingt das einzig denkbare und vermutlich auch nicht das zukünftige. Heim & Herd sind eine individuelle Entscheidung von Frau und Mann, nicht eine des Geschlechts. Ich finde es vollkommen in Ordnung, wenn eine Frau (oder ein Mann) sagt: "Ich bleibe zuhause und mache Hausfrau (Hausmann)" -- ich finde es nicht mehr in Ordnung, wenn sie (diesmal ohne 'er') anhängt: "Eine Frau sollte zuhause bleiben". Individuelle Entscheidung vs. Rollenerwartung eben.

LG
Masin

Offline MasinAD

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #32 am: 25.03.2009 19:56 »
Vor dreißig Jahren schrieben zwei NewYorkerinnen, allein für diejenigen, die an Zwecken der Fortpflanzung interessiert sind, sollten beide Geschlechter gut erkennbar sein, ansonsten käme es da doch überhaupt nicht darauf an.

Rein rational betrachtet ist das richtig. Jetzt möchten Männer aber coole Bringer und Frauen niedliche Prinzessinnen sein. Und weil die Mehrheit das so will, hat das Individuum das zu schlucken oder es kriegt Klassenkeile (gesellschaftliche Verachtung). Einzige Möglichkeit: Beharrlich drauf hinweisen, daß Rollenerwartungen der individuellen Entfaltung im Wege stehen und überhaupt nur in seltenen Ausnahmesituationen (Balzmarkt) relevant sind; daß persönliche Eignung nicht von der Kleidung abhängt; daß Männer und Frauen mehr Verbindendes als Trennendes haben.

LG
Masin

minirocker

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #33 am: 26.03.2009 11:05 »

Damit das ganze hier nicht in reiner Textform abläuft, stell ich mal ein Video rein, indem man sehen kann, wie weit der Mann in sachen Mode, Feminin und Maskullin eigentlich schon war.
Auch wenn er keinen Rock trägt, trägt er doch eine Vielzahl von Dingen, die man vorallem heute als typisch Feminin bezeichnet, wie lange Haare, beide Ohrringe, enge Hose, Stiefel und Schmuck.
Auch wenn es nur ein Video ist, spiegelt es meiner Meinung nach schon die damalige Zeit wieder. Diese Typen rund um Bon Jovi sind ja damals auch öffentlich so aufgetreten. Ausserdem waren das ja nicht irgendwelche Underground Musiker, die keiner kannte, sondern das war damals der Mainstream.

Genau das versuche ich auch immer wieder zu betonen: Maenner waren, was Kleidung betraf, vor 25 Jahren eben schon viel weiter: Unschuldig und unbedarft jenseits von Homophobie trugen sie einfach das was sie fuer richtig hielten. Der gesellschaftliche Freiraum dafuer war ja anscheinend, im Gegensatz zu heute, vorhanden

Im Schaugeschäft haben sie das verstanden und praktizieren das auch seit Ewigkeiten. Dort findet man auch heute noch Männer, die sich offen schmücken. Aufmerksamkeit ist die Währung im Schaugeschäft, s. Tokio Hotel, Thomas Gottschalk usw. Für sie gehört sowas zum Lebenserwerb. Die Frauen dort stehen den Männern auch nicht nach, es blitzt und glitzert, da werden skurrilste Frisuren & Schnitte getragen -- Hauptsache Aufmerksamkeit. Ob die dann ablehnend oder zustimmend ist, ist egal, solange man nur im Gespräch ist.

Da muss ich Dir doch ein wenig widersprechen: So war es jedenfalls nicht. Das was die Musiker an Klamotten trugen, wurde auch auf breiter Front im Volk (eben wir Jugendliche damals) getragen. Denke mal an die knallengen/knallbunten Stretchjeans, Stiefeletten mit hohen Absaetzen, koerperbetonende/transparente Shirts, Hemden so bunt das einem heute die Augen weh tun wuerden usw.  Einfach schade, dass die Juengeren diese Zeit nicht erlebt haben, es scheint ja fuer sie unvorstellbar zu sein. Genau deshalb stehe ich ja heute kopfschüttelnd vor den Auswuechsen an Konserativitaet und Spiessigkeit gerade in der jungen Genaeration.

Ach ja, Lederhosen, die Bon Jovi in dem Video trägt, sind stets eng und werden seit langem auch von Männern getragen.
Die Haarlänge variiert bei beiden Geschlechtern - ob kurz oder lang, kann bei beiden gesehen werden.

Nur 'ne Bemerkung dazu: Enge Lederhosen sieht man heute ueberhaupt nicht. Traut sich in dieser schwulophoben Zeit doch keiner mehr zu tragen. Wenn man ueberhaupt noch welche sieht, dann sind es weit geschnittene Schlabberhosen. Achja, das mit der Haarlaenge geht mir auch auf den Keks. Unsere tollen privat-finanzierten Medien liefern dem Volk dafuer diese Assoziationen: Bombenleger, Hartz-4-Empfaenger, Oeko usw.
Heute denkt ja kaum einer noch selbst nach. Oder traut sich den Betreffenden (also den, ueber den er urteilt) zu fragen, warum er das denn SO macht usw. Klar, damit wuerde der Fragende ja zu verstehen geben, dass er keinen Durchblick hat. Aber das haben ja heutzutage alle, der normativen (den wenigsten bewussten) Kraft der privaten Medien seis gedankt.

 
Heute bleibt die Erkenntnis... willst du im Leben mitmischen, spielst du die gleichen Regeln!

Ist es vermessen, wenn ich davon ausgehe, daß die Regeln sehr viel Spielraum lassen, den die wenigsten wirklich zu nutzen wissen? ;) Man muß Menschen nur (*hüstel* nichts leichter als das ;)) die Augen öffnen und neue Perspektiven ermöglichen.

Das sehe ich genauso wie Masin: Den derzeitigen Zustand wohl im Auge haben aber nicht als etwas unerschuetterliches und als Gegeben hinnehmen. Sofern man eine eigene Position hat, muss man sie eben vertreten und deutlich zeigen.
Nur SO bekommen die Leute die Leute mit, das man Dinge auch anders sehen und handhaben kann. Und damit neue Denkanstoesse liefert.

Wenn man anders/eigen denkt, es aber nicht lebt, geht man innerlich zugrunde oder endet leicht in Depressionen. 

Es macht mir einfach Spass -wie letzten Sonntag passiert- mit meinem Panda zu einer Vernissage zu fahren und dort spontan ein Kunstwerk (zum 7-fachen Kaufpreis meines "Autos"vor 3 Jahren!) zu kaufen.

Einfach mal so an der vermeintlichen Zementfassade unser gesellschaftlichen Vorstellungen zu ruetteln.
Klar, auch der Minirock ist dafuer bestens geeignet...
:-)
Gruss, Minirocker




AsiaHarry

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #34 am: 26.03.2009 11:44 »
Hallo!

Wenn mann sich heute mal in der Musikszene bei den Männern umsieht, könnte man eigentlich glauben, die wollen gar nicht auffallen ;D Wie sonst kann man sich erklären, dass die immer nur in Schwarz auftreten?
Selbst ein Bruce Springsteen trug auf seinem 87er Longplayer einen coolen Latzhosen style.

Das gleiche Bild auch bei den Komikern. Anstatt das sie durch andersartiges Aussehen ihre Performance verbessern würden, verschwinden sie in Alltagskleidung ende 2000er im Niemandsland. ;D

Und so fehlt es den Männers halt dann an Persönlichkeiten die man aufgrund Ihres Styles und Bekanntheitsgrades nachahmen könnte. Da kann man sich dann schon vorstellen, wenn der eine oder andere in Burn Outs oder Depressionen verschwindet.

Wenn man da mal zu den Frauen rüberschaut, da hat doch jede die in der Kunst tätig ist, ihren eigenen Style (oder gar ein eigene Kleider Label).

Ach ja: Meiner Meinung nach wird heute enge Kleidung beim Mann viel mehr mit schwul asoziiert als wenn man einen Rock anzieht.

Offline cephalus

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #35 am: 26.03.2009 11:48 »
Leider lag deren Erfolg doch eher bei weiblichen Jugendlichen. Vielleicht genau wegen der demonstrierten Extravaganz, mit der sich Mädchen eher als Jungen identifizieren können? Männliche Jugendliche lassen sich noch immer nur durch die archaischen 'Männertugenden' Stärke, Standhaftigkeit, Coolness verführen.

Hallo Masin,
nicht der eizelne Jugendliche springt darauf nicht an, sondern die Gruppe:
Ich hatte mich erst kürzlich mit den Söhnen eines Freundes unterhalten, die das genannte Outfit absolut cool fanden und es auch gerne selbst testen würden - was sie davon abhält ist schlicht der erwartete gesellschaftliche Druck ihrer männlichen Umgebung, so wie die Eltern, die das als zu "mädchenhaft" brandmarken.

Nicht an den Vorbildern oder dem Interesse fehlt es, sondern an der Flexibilität und Tolleranz der Mitmenschen. Sobald Rollenbilder, quasi Normen und Sehgewohnheiten verschwunden sind wird die Vielfalt von selbst einkehren.

LG
Cephalus

minirocker

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #36 am: 26.03.2009 12:00 »
 hm, loeschen geht wohl nicht..

Offline MasinAD

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #37 am: 27.03.2009 11:01 »
hm, loeschen geht wohl nicht..

Warum löschen? Ich weiß zwar nicht mehr genau, was drin stand, aber ich erinnere mich nicht, daß es Dir irgendwie zum Nachteil gereichte.

LG
Masin

Sweety

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #38 am: 27.03.2009 11:26 »
Moin du kurzberockter, langhaariger Bombenleger, ;D
also, wenn ich unbedingt wissen will, warum sich jemand so kleidet/styled, wie er es grade macht, dann frag ich ihn schon.
Aber ansonnsten ist mir das so etwas von schnurz-piep-egal! Is doch seine Sache.
Dass mir das Ein oder Andere nicht gefällt ist dagegen meine Sache. Damit muß ich doch klarkommen, oder?
Ich hatte auch mal längere Haare, Schulterlang und glatt. Bis meine Chefe meinte: Lange Haare oder Job.
(Ein Kunde hatte ihn gefragt, ob die Firma jetzt auch Harley's verkauft ??? )
Naja, ich hatte den Job noch nicht soo lange und wollte ihn behalten, also Haare ab :-\
Ich muß sagen, es ist auch angenehmer so. Zumindest für mich!
Bei einigen meiner jetzigen Kunden bin ich als "der Cowboy" bekannt. Na und? Hat doch Wiedererkennungswert! Außerdem gefällt es 99.9% und es räuspert sich kaum mal jemand.
Also, lass die Haare wachsen und rock einfach weiter.
Was scheert es eine deutsche Eiche, wenn sich ein Wildschwein daran scheuert?
Gruß
Jürgen

minirocker

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #39 am: 27.03.2009 13:38 »
Haaalt!
Na, das war ja wohl ein Missverstaendnis!

Meine Bemerkung bezog sich nicht auf User dieses Forums!
Wer hier Mirglied ist und wohlmoeglich Rock traegt, hat eh mit sich selbst
schon einiges klar und kann Andere in aehnlichem Outfit gut akzeptieren.

Nein, meine Zielgruppe der Bemerkung sind halt die, die meinen genau
Bescheid zu wissen und entsprechende Bemerkungen machen. Sie machen
sich nicht die Muehe, nachzufragen. Sie wissen ja eh Bescheid. Und woher
sie ihr Wissen haben, muss ich nicht wiederholen...
Ist halt schade. Sie bringen sich um die Chance, dazuzulernen und im Leben
weiterzukommen. Halbwahrheiten und jede Menge Schubladen reichen
wohl aus.

Gruss, Minirocker

Offline martin77

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #40 am: 27.03.2009 14:28 »
Hallo Rocker;
Irgendwie habe ich den Boden verloren mit diesem Thema hier: "Warum ausgerechnet Rock?" War da vorher etwas was ich nicht finden kann?

Warum ausgerechnet einen Rock den Vorzug zu geben? Na, da brauche ich nicht zu argumentieren, denn er gefaellt eben oder nicht. Alles andere ist nur Gruende fuer oder wider, oder Begruendungen (man koennte es auch Selbst-Entschuldigungen nennen) weil man etwas TUT was vielleicht nicht alle tun. So ungefaehr, ich fahre ein Cabriolet und ziehe dieses Fahren der vollkommen geschlossenen Limosine vor. Was wuerdet ihr denn antworten wenn euch jemand fragt warum den ausgerechnet ein Cabrio - das ist zwar dicht bei Regen, aber manchmal zieht es trotzdem im Innenraum.

Um zur Antwort zu kommen was ich einfach im Moment nicht klar kriege ist eben der Rock, die aelteste, gesuendeste und flexibelste Kleidung der Maenner von frueher, die wieder in Mode (Trend) kommt. Wer nicht damit klarkommt dass ich mein "Cabrio" anziehe muss sich selbst fragen ob er es versteht oder nicht - dennoch, es ist mein "Cabrio". Und ich halte es wie Minirocker - wenn es sehr heiss ist ist das "Verdeck" soweit unten wie moeglich, anders ausgedrueckt, der Rock so kurz wie moeglich, angepasst an Situation und Alter. Meine speziellen Strumpfhosen fragen naemlich nicht ob es anderen zu heiss wird, sondern die teilen es meinem Koerper mit.

Also Leute, lasst mal das Verdeck runter, und laechelt etwas mehr wenn ihr im Rock unterwegs seid, das ist die beste Antwort auf alle nicht gestellten Fragen, aber die Antwort kommt bestimmt: Es wird zurueck gelaechelt, keiner fragt (hinterfragt) mehr, "warum".
Gruesse
Martin77

Offline rainer69

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #41 am: 27.03.2009 23:32 »
Hallo Rocker;
Irgendwie habe ich den Boden verloren mit diesem Thema hier: "Warum ausgerechnet Rock?" War da vorher etwas was ich nicht finden kann?

Warum ausgerechnet einen Rock den Vorzug zu geben?

Hallo Martin77,

die Eingangsfrage hatte ich gestellt.
Weil ich eine Phase hatte, in der ich zweifelte... (an mir und an Röcken an mir...)

Ich stellte mir die Frage "Warum Rock und nicht z.B. Shorts (oder knielange Cargohosen)".

Röcke mag ich, kurze Hosen eher nicht. Obwohl ja auch die zu Strumpfhosen tragbar wären.

Daß es besser aussieht, stelle ich an mir persönlich in Frage, aufgrund ausgeprägten Bierbauchs, der auch nur extrem langsam abnimmt. Aber lange Hosen sehen hierdurch nicht anders (bzw. besser) aus. Meine Figur ist für mich das Problem.

Daher wäre ich lieber unauffällig unterwegs. Und das dürfte mit Rock & Strumpfhosen schwieriger als mit einer langen Hose sein. Zumindest ist das soweit erstmal meine Vorstellung und daher mein Ausgangspunkt.

Von meiner provokativen Eingangsfrage erhoffte ich mir Argumente für den Rock und habe auch eine Menge dafür erhalten (danke an alle Beteiligten). Das Argument "bequem" reichte mir vorerst nicht und das Argument "weil es gut aussieht" greift bei mir nicht.

Meine Affinität zum Rock rührt von den Strumpfhosen (von 20den bis Strick) her. Die trage ich absolut gern, und möchte sie nicht mehr missen. Und daraus folgte für mich (fast zwangsläufig) der Rock, obwohl ich mich noch vor einem Jahr vehement gegen Röcke gewehrt habe.

Mir ging es also vorwiegend darum, andere Argumente "dafür" einzusammeln bzw. die Argumente zu hinterfragen.

viele Grüße
Rainer



Offline martin77

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #42 am: 28.03.2009 02:28 »
Hallo Rainer;
Rocktragen und Bier trinken  - was haben beiden Dinge zusammen? Man kann hinterfragen warum ich es tue, Rock tragen oder Bier trinken, fuer beides wirst du die gleiche Antwort haben, es faellt mir, ich mag es, ich mag das Gefuehl beim Rock, di magst den Geschmack, vielleicht auch die Wirkung des Bieres. Du kannst natuerlich beides auch nicht hinterfragen, das Ergebnis wird sich nicht aendern. Ich gehe den einfacheren Weg, ich denke ueber bestimmte Dinge nicht nach und hinterfrage "Warum".
Ich war kein Rocktraeger vor vielen Jahren und ich dachte mich bringt keiner in eine einroehrige Hose. Bis zu meinem Unfall mit den Beinen, dadurch Stuetzstruempfe in voller Laenge die ganze Zeit tragen, dazu klare aerztliche Bescheinigung, jegliche Erwaermung zu unterbinden wenn die Beine belastet sind. Grosses Raetselraten, unter einer Hose viel zu warm, also das Nachstliegende: Rock, Laenge nicht ueber das Knie. Shorts sind moeglich im tiefen Winter, nur das sieht albern aus. Die erste Zeit hatte ich mich nicht drum geschert, keinen Rock getragen, bis eben eines Tages.... als ich wieder auf der Intensivstation aufgewacht bin (wurde), war dann klar, was ich fuer die Zukunft zu machen hatte. Keine Probleme mit dem Arbeitgeber, nur mit mir selbst manchmal. Obwohl die Struempfe schoen aussehen (Beine rasieren=Pflicht), anziehen dauert 5-8 Mnuten, muss ich sie immer tragen wenn "ich auf den Beinen bin". Ja, und dadurch faengt man an, nicht mehr zu ueberlegen "Warum", weil man zwangslaeufig auf die Frage kommt, WARUM ich.

So, also kleiner Rat, vergiss die Idenditaetsfrage, du bis Rainer, du bist einzigartig, traegst Rock und Struempfe. Also passt alles zusammen. Warum keine Hose anstatt Rock? ..... Hatte ich nicht eben gesagt, keine Frage "Warum" mehr? [das Gleiche mit Bier, anstatt Bier trinkst du Wasser on the rocks] Machst du das? WARUM nicht? Siehst du, Frage ist geklaert.
Schoene Gruesse
Martin 

AsiaHarry

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #43 am: 28.03.2009 11:57 »
Hallo!

Wenn man Gesundheitliche Probleme hat, ist die Triebfeder viel höher, als Mann einen Rock anzuziehen. Ich merke das bei mir auch. Die Frage nach dem Sinn stellt sich einfach nicht mehr, wenn man es in einer Hose nicht mehr aushält. :(

Aber für viele andere ist die Frage, Warum ausgerechnet Rock? schon viel schwieriger. Nicht umsonst heisst es ja, "nur richtige Männer tragen Röcke".

Leztendlich kann diese Frage aber nur jeder mit sich selbst ausmachen. Mann muss sich darüber im klaren sein, dass man im Rock nicht in der Masse untertauchen kann. Auch wenn die meisten Leute nichts sagen, so denken sie sich Ihre Meinung dazu. Und wenn man dann eine Arbeit hat, wo man mit vielen Leuten zu tun hat, kann das natürlich schon zum Problem werden.

Das entscheidende ist, komme ich mit dem Rocktragen als Mann überhaupt klar. Um das herauszufinden braucht es natürlich Praxis. Für mich war es im nachhinein das einzig Richtige, diese Praxis im Urlaub zu sammeln. Die erste Verbindung mit Mann im Rock hatte ich mit Sarongs. Und so dachte ich dann, dass ich lieber Lange Röcke bevorzuge.
Whärend dieser Zeit im Urlaub stellte sich dann aber heraus, dass  knielange Röcke die beste Wirkung wegen meiner Krankheit haben.

Ab diesem Zeitpunkt konnte ich mich auf einmal mit dem Rock identifizieren. Zum erstenmal hatte ich überhaupt das Gefühl in für mich angenehmer Kleidung zu stecken! Die ganze psychologische Seite drehte sich um 180 Grad. Der Rock ist für mich das optimale Kleidungsstück.

Ich glaube darum geht es eigentlich: kann ich mich als Mann im Rock Identifizieren, fühl ich mich wohl darin, habe ich Spass an der Sache? Wenn mann diese Frage mit Ja beantworten kann, wird die Frage "Warum eigentlich Rock" weit in den Hintergrund verschoben!

 :) ;) :D ;D 8) ::)

Offline rainer69

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Re: Warum ausgerechnet Rock?
« Antwort #44 am: 28.03.2009 23:20 »
Hallo Martin und AsiaHarry,

ich setze mich mit dem Thema schon länger auseinander, wohl viel zu lange.

Röcke tragen, ja das will ich.
Und ich will es auch in der Öffentlichkeit.

Mir ist heute bewußt geworden, daß ich mir die völlig falsche Frage nach dem "Warum?" stelle.

Meine eigentlichen Bedenken gelten in Wirklichkeit dem "Wie trage ich Röcke, ohne daß es albern aussieht?"

Ich habe mich mit dem Thema, wie meine Kleidung auf andere wirkt, früher nicht auseinander gesetzt, weil es mich einfach nicht interessiert hat. Und nun ist das anders. Jetzt muß ich mich damit beschäftigen, und stelle dabei fest, daß es für mich sehr kompliziert ist, weil ich es bisher immer vernachlässigt habe.
Eigentlich wollte ich einfach nur die Hose gegen den Rock tauschen und mußte feststellen, daß das (bei mir) nicht funktioniert.

Plötzlich muß ich mich mit Farbkombinationen, Form und Farbe von Schuhen, Jacken, Oberteilen auseinandersetzen.
Und mein Empfinden, was modisch zusammen paßt, ist nicht sonderlich ausgeprägt (falls überhaupt vorhanden).

Dazu kommt, daß ich auch nicht gerade vor Selbstbewußtsein strotze, um mit eventuellen Problemen locker und offen umzugehen.

Als ich vor 2 oder 3 Wochen das erste Mal im Rock in der Öffentlichkeit war (großer Supermarkt, allerdings in Tschechien), habe ich mich immer wieder ertappt. Ich war nicht 100%ig von meinem Outfit überzeugt, und daher bemüht, mich so unauffällig, wie möglich "durchzuschleichen". Wobei das stellenweise wohl eher nach unauffälliger Flucht ausgesehen haben mag. Dabei war das eigentlich völlig unbegründet, wie ich aus der Reaktion einer älteren Dame, die mir (noch hier in D) vor der Sparkasse an einer Ampel wartend, freundlich zugenickt hat, entnommen habe.

Für mich ist der Ausgangspunkt aller meiner Zweifel, daß um so stimmiger das optische Erscheinungsbild ist, desto weniger Aufmerksamkeit wird es erregen. Und diese Stimmigkeit habe ich aus meiner Sicht noch nicht erreicht.

Weil ich im Moment mit der Frage nach dem "WIE" nicht wirklich gut weiterkomme, schiebe ich hier unbewußt immer wieder die Frage nach dem "WARUM" drüber. Sozusagen, beim Schummeln erwischt...

viele Grüße
Rainer




 

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