Hi,
mir geht immer noch ein Gespräch vom gestrigen Abend durch den Kopf das ich mit ein paar Sozialpädagogen mit denen ich gelegentlich beruflich zu tun habe, hatte.
Sie bereuen obdachlose Männer, und versuchen sie wieder in Wohnung, Gesellschaft und Job zurück zu holen.
Sie erzählten mir wie schwer es oft sei, ihre Schützlinge davon zu überzeugen, sich „anständig“ zu kleiden, und, dass viele die auch schon wieder ein Dach über dem Kopf haben immer noch herumlaufen wie auf Platte. Ohne eine angemessene Kleidung sei eine Integration in die Gesellschaft schlicht unmöglich, selbst im Supermarkt werden sie schnellst möglich „abgeschoben“.
Sauberkeit sei das eine, aber auch die Einhaltung von Konventionen wäre wichtig:
Scheinbar hatten sie mal einen Mann betreut, der im Sommer immer Röcke und Kilts trug. Ihm klar zu machen, dass er sich diesbezüglich umstellen müsse, wenn er wieder in eine Gesellschaft jenseits der Straße aufgenommen werden wolle, schien besonders schwer zu sein.
Mein anschleißendes Bekenntnis zu Röcken warf die Anwesenden sichtlich aus der Bahn.
Wir einigten uns dann darauf, dass man innerhalb der Gemeinschaft schon die eine oder andere Regel übertreten darf ohne ausgeschlossen zu werden, wer aber von außen hinein will muss sich strickt an alle Vorgaben halten – wie auch Jugendliche, die in eine Clique aufgenommen werden wollen.
LG Cephalus