Hallo!
So, seit gut zwei Wochen bin ich nun in meiner Firma den ganzen Tag lang im Rock gewesen...
Am ersten Tag hatte ich noch eine "Ausrede" parat, aber am Tag darauf hab ich's durchgezogen.
Vom Style her hab ich einfach die Hose gegen den Rock getauscht... Keine Experimente, keine Zugeständnisse zum übertriebenem Maskulinem, wie z.b. alles in Schwarz, oder einen speziellen Männerrock. Somit hab ich jetzt gleich von Anfang an den Style der mir am besten gefällt, und der sich inzwischen bei mir so toll bewährt hat.
Von den Kommentaren seitens meiner Mitarbeiter war ich doch recht positiv überrascht - es gab nämlich kaum welche... Alles war eigentlich normal, die Mitarbeiter verhielten sich so als währe es normal als Mann in einem Rock zu sein. Es war sogar eher so dass nicht nur die Frauen, sondern auch die Männer eigentlich alle eine Spur freundlicher zu mir wahren.
Von diesem Standpunkt her war ich doch positiv überrascht. Eigentlich hätte ich erwartet dass die Mitarbeiter erstmal ein wenig auf Distanz gehen, und erst dann wieder mit der Zeit sich mir annähern. Dass es so schnell geht ist schon schön... Die Erfahrungen die ich mit dem Rocktragen all die Jahre schon gemacht hatte, waren da sicher von Vorteil.
Das erste was mir nach ein paar Tagen auffiel war, dass ein unglaublich riesiger Berg an "psychischen Altlasten" sich von mir befreite. Es war ein unglaublich befreiendes Gefühl endlich meinen Mitmenschen mein wahres Gesicht zeigen zu können, und nicht eine von der Gesellschaft auferlegte Maske mehr tragen zu müssen... Unglaublich befreiend...
Interessant für mich auch mitanzusehen wie aus einem ganz kleinen Wunsch in meiner Kindheit einfach nur Rock statt eine Hose anzuziehen - weil ich keine Hose mag - sich im Laufe der Jahrzehnte Problemchen psychischer und körperlicher Natur Stück für Stück zu einem riesigem Unüberwinbarem Hindernis auftürmen... Hier wird mir aber auch gleichzeitig bewusst in welchem Käfig wir eigentlich Leben, wenn wir vorwiegend für die Gesellschaft und nicht für einem selber leben...
Für mich war es der Wichtigste Schritt in diesem Lebensabschnitt. Ein Dankeschön möchte ich auch noch dem Forum und seinen Mitgliedern schenken. Auch den Frauen hier, wobei ja momentan nur Tine schreibt. Die die gewagtere Style's bevorzugen ebenso wie die konservativeren, dadurch konnte ich wunderbar Meine Richtung erkennen. Und der Gregor war und ist sowieso immer ein bisschen ein Vorbild für mich. Danke
Lg Harry