Lieber Gregor,
oh, ja, wir provozieren uns hier viel zu sehr gegenseitig, und dann werden die Postings ungeduldiger und enger.
Vielleicht sollten wir auf den Anfangspunkt zurück kommen und noch mal überlegen, wie wir uns gegenüber "Menschen, deren sexuelle Identitäten außerhalb der heterosexuellen Norm stehen" positionieren. (Das ist wohl dann die allgemeinvrständlichest Bedeutung von "queer" in der heutigen Gender-Situaition. Also nicht nur "schwul", sondern z.B. auch "lespisch", "transgender", "intersexuell" und manches andere.)
Dass die meisten Menschen lieber normal als seltsam, sonderbar oder leicht verrückt sein wollen, verstehe ich aber. Dumm wird es nur, wenn man aus der Normalität eine Ideologie macht und selber mit Argusachten darüber wacht, dass nur ja niemand ungestraft aus der Reihe tanzt.
Bitte, Michael, woher hast du das? Wer hat hier von einer solchen "Ideologie" gesprochen?
Na ja, ich meinte die Behauptung, männlich und weiblich seien allein von Natur gegeben und alles andere seien Phantasiekonstrukte. So meine ich, Jo verstanden zu haben.
Den Rest deines Beitrags verstehe ich, trozdem dass ich es drei-viermal gelesen habe und es gerne verstehen möchte, einfach nicht. Sorry. Liegt ganz sicher an mir.
Was habe ich denn noch geschrieben?
Das hier?
Das passiert hier ja eigentlich nicht im Forum. Nur scheint mir die Angst vor diesen Normalo-Ideologen sehr groß zu sein. So groß, dass viele lieber vor den Augen dieser selbsternannten Sittenwächter als normal dastehen wollen, weil sie Angst haben, dass ihre Frau sie sonst verlässt. Aber habt Ihr tatsächlich so wenig Vertrauen in Eure Frauen?
Das heißt, hier im Forum wird untereinander nicht sosehr darauf geachtet, dass niemand aus der Reihe tanzt. Hier geben sich alle zumindest mal tolerant den Queer gegenüber. Aber viele haben Angst vor der Intoleranz der Mitmenschen. Und zugleich meinen manche, ihre eigene Frau würde ihnen den Laufpass geben, wenn sie was tun, was von den Mitmenschen nicht toleriert würde.
Deswegen frage ich: Traut Ihr Euren Frauen nicht zu, sich ihr eigenes Urteil zu bilden über Euch? Glaubt Ihr, wenn die "Dorfbewohner" sagen, dass Ihr schwul seid, dann glauben Eure das Frauen das auch und verlassen Euch. Habt Ihr so wenig vertrauen zu Euren Frauen?
Ist diese Formulierung versändlicher?
Aber nochmal zu meinem Anfangssatz: Wir sollten uns nicht gegenseitig hochschaukeln, so dass Provokation Rechtfertigung nach sich zieht und die Formulierungen immer härter und unnachgibiger werden und man vom Gesprächspartern immer die Worte heraussucht, die einem in dene Kram passen, um damit zu beweisen, wie schlimm dessen Ansichten doch sind.
Damit meine ich auch mich selbst, als ich mal bei Dir Gregor das Wort "schuldig" herauspickte. Immerhin habe ich nachgefragt, was Du damit meinst und habe Deine Erklärung akzeptiert.
Was meine Grundabsicht ist mit all meinem Argumentieren hier kann man ganz gut in meiner letzten Antwort an Berliner Kerl lesen: Lass uns uns einsetzen für die Rechte Andersdenkender und Anderlebender. So wie wir wollen, dass andere sich für unsere Rechte einsetzen. So verstehe ich die Goldene Regel.
LG, Michael