Autor Thema: Feminismus  (Gelesen 5138 mal)

Offline MAS

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Feminismus
« am: 07.12.2016 23:37 »
Antwort auf:
http://www.rockmode.de/index.php?topic=5978.msg84012#msg84012

Früher hatten Frauen kein Wahlrecht, durften keinen Beruf ergreifen ohne Zustimmung des Ehemannes und hatten keine Rechte an den Kindern nach einer Scheidung. War das besser?

Nicht alle Deutsche waren Nazis, aber die Frage ob alle Feministinnen gleich sind, enspricht der Frage, ob alle Nazi gleich sind. Ansonsten hätte ich gefragt, ob alle Deutschen Feministinnen sind.

Davon abgesehen ist der Vergleich eine Frechheit: Frauenrechte als Bestandteil der Menschenrechte sind ein ganz anders Ziel, als die Herrschaft der arischen Rasse und des deutschen Volkes über niedere Rassen und Völker.

Und ja, die angesprochenen Beispiele sind Auswüchse oder vielleicht sogar gerechtfertigt. Das müsste man im Einzelfall betrachten.

LG, Micha
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androgyn

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Re: Feminismus
« Antwort #1 am: 08.12.2016 02:27 »
Das war nicht meine Frage. Meine Frage war, was Frauenrechte anders definiert oder anderes beinhaltet als Menschenrechte? Wäre das Gegenstück dann nicht Männerechte? Was die Tierrecht und Menschenrecht definiert kann ich dir erläutern. Den Unterschied zu Frauenrechten gegenüber Menschenrecht alerdings nicht, außerm man stellt mit Sonderregelungen Frauenrechte über Menschenrechte. Andererseits definierst du mit Frauenrechten Frauen als nicht-menschen. Was keine Menschen sind, müssen explizit erwähnt werden. Siehe Tierrecht.

Es ist schon spät. Also antworte ich nur kurz zu deinen Punkte.

Es stimmt natürlich, dass Frauen später als Männer das Wahlrecht bekommen haben, allerdings waren es in den meisten Staaten nur wenige Jahrzehnte zwischen allgemeinem Männerwahlrecht und allgemeinem Wahlrecht  für Frauen. Auch kann es keineswegs als Unterdrückung gelten, nicht wählen zu dürfen. Wäre das der Fall, dann müssten heute Kinder, Jugendliche und Ausländer gleichermaßen als unterdrückt gelten. Wählen zu dürfen bringt sehr wenige persönliche Vorteile. Das Wahlrecht war als Gegenleistung für die Wehrpflicht gedacht und wurde trotzdem den meisten Männern mehr als hundert Jahre lang vorenthalten.
http://alexander-ulfig.de/2016/08/20/frauen-durften-frueher-nicht-waehlen-die-meisten-maenner-auch-nicht/
Vor hundert Jahren durften Frauen nicht wählen, aber dafür ließen Millionen von Männern in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs ihr Leben. Würde ich vor die Entscheidung gestellt, entweder mein Wahlrecht zu verlieren oder in den Krieg geschickt zu werden, ich würde meine Stimme aufgeben.
Heute haben Frauen fast überall das gleiche Wahlrecht wie Männer, doch in den Staaten in denen es noch militärischen Zwangsdienst gibt, sind meistens trotzdem nur Männer betroffen. Männer erhalten immer noch härtere Strafen für das gleiche Verbrechen und es sind immer noch fast ausschließlich Männer die die besonders gefährlichen, anstrengenden und schmutzigen Arbeiten verrichten.

Zwar gab es einige Gesetze und gesellschaftliche Normen die Frauen gegenüber Männern benachteiligten, umgekehrt gab es aber auch viele Gesetze und Normen die Frauen bevorzugten. Frauen wurden nicht zum Kriegsdienst gezwungen, wurden für Verbrechen in der Regel milder bestraft und verrichteten meistens weniger anstrengende und weniger gefährliche Arbeit als Männer. http://www.avoiceformen.com/gynocentrism/the-myth-of-patriarchal-oppression-in-iran/ Interessanterweise bestehen die meisten dieser weiblichen Privilegien heute immer noch, während so ziemlich alle männlichen Privilegien beseitigt wurden.

Nur eine kleine Gruppe überpriviligierter Menschen hatte Zugang zu höherer Bildung und politischen Rechten. Wenn also beklagt wird, dass im 19 Jhd. kaum eine Frau und nur Männer studiert haben, dann kann man dies mit dem Hinweis vermerken, dass damals nicht einmal 1% der Gesellschaft überhaupt studieren konnten. Schränkte der Beruf einer Frau die Erledigung ihrer Pflichten ein, konnte ihr Ehemann die Stelle jederzeit aufkündigen. Das war in den meisten Fällen aber nie die Regel und Männer konnten deswegen noch lange nicht explizit Frauen vom von der Arbeit auschließen, weil sie Frauen sind, wie du es darstellst. Im Gegenteil, Frauen setzen in ihrem Leben meist andere Prioritäten als Männer, und kehren vor allem als Mütter oft dem Beruff den Rücken.

Eine Scheidung war in der Tat nicht zu allen Zeiten möglich (und ist es z.T. auch heute nicht), sei es aufgrund der rechtlichen Situation oder aufgrund von sozialen Zwängen. Die Aufhebung einer Ehe war jedoch zu allen Zeiten möglich, gehörte aber nicht zum guten Ton auf beiden Seiten. Die Ehegatten regelten außerdem ihre Haushaltsführung im eigenen Einvernehmen. Genauso, bei wem die Kinder untergekommen sind. Mir ist nicht bekannt, dass Mütter hauptsächlich ihre Kinder beim Mann gelassen hätten. Zumal damals auch an Väterkarenz noch gar nicht zu denken gewesen ist. Wie hätte deiner Meinung nach ein Mann früher Kindererziehung und Fulltimejob unter einen Hut bringen sollen?

Sowas kommt von sowas wer sich, wie das im Feminismus überwiegend geschieht, einzig auf die Nachteile von Frauen konzentriert und alle Vorteile schlicht ausblendet, wird sich auch kein ausgewogenes Bild verschaffen können.

Natürlich sind alle Nazis gleich. Sie eint alle eine Ideologie, Rassismus und Antisemitismus. Hier ging mal deine Ausnahmenrelativerung voll nach hinten los.

Zitat
Und ja, die angesprochenen Beispiele sind Auswüchse oder vielleicht sogar gerechtfertigt. Das müsste man im Einzelfall betrachten.
Das einzige was du mit deinen Einzelfällen und Ausnahmen erreichen zu erreichen versuchst ist, Diskussionen so zu zerlegen bis nichts mehr davon da ist und du jedes noch so kleine Detail relativieren kannst. In allen genannten Punkten stell es Männer hinten an.

Offline MAS

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Re: Feminismus
« Antwort #2 am: 08.12.2016 08:15 »
Guten Morgen Nico!

Ich musste schmunzeln über Deine Ankündigung, nur kurz zu antworten, und dann den doch langen Text danach.

Du siehst also einen untrennbaren Zusammenhang zwischen Wehrpflicht und Wahlrecht? Ob das der Deal war? Dafür haben die Revoluzer von 1848 gekämpft? Das wollte die SPD im Kaiserreich? War das der Grund, warum in Appenzell-Innerrhoden das Frauenwahlrecht erst 1990 eingeführt wurde?
Nun, heute haben wir keine Wehrplicht mehr. Was soll ich jetzt daraus schließen? Wenn das Wahlrecht Deiner Meinung nach eh nur wenige persönliche Vorteile bringt ...

Meine Mutter war übrigens Soldatin in den 1940ern. Wenn es also hart auf hart kommt, müssen die Frauen auch ran. Und in Israel sowieso.

Aber klar sind Frauenrechte ein Teil der Menschenrechte, so wie Männerrechte und Kinderrechte auch.
Und klar werden so gesehen auch Kinder und Ausländer unterdrückt, wenn man ihnen das Wahlrecht nicht zubilligt.
Da müsste man dann aber weiter argumentieren: Wer gehört als Bürger zu einem Staat, bei dessen Politik er mitmachen darf? Und wer ist mündig genug, Politik mit gestalten zu können? Beantworte mal diese beiden Fragen in Bezug auf Ausländer, Kinder, Frauen, Männer.

Ja, sicher war die Gesellschaft des 19. Jhs. eine Standesgesellschaft. Rechtfertigt das in Deinen Augen eine Minderpriviligierung der Frauen innerhalb derselben Gesellschaftsschicht? Ach ja, die gab es ja gar nicht, Deiner Interpretation nach.

Fass mal bitte kurz zusammen, was auf dieser Seite über den Iran steht. Gibt es da keine Benachteiligung von Frauen?

Wenn ich Deine Zeilen so lese, komme ich zu dem Eindruck, dass Saudi-Arabien eigentlich für Dich den rictigen Umgang mit den Geschlechtern pflegt. Dort gibt es natürlich auch keine Unterdrückung der Frauen, sondern die Frauen dort setzen nur andere Prioritäten als die Männer.  ;)

Was die Frage, ob alle Nazis gleich seien angeht, wollte ich darüber nicht diskutieren, sondern nur die Logik Deines Verrgleiches korrigieren. Aber wenn Du die Frage schon aufgreifst und mit "Ja" beantwortest, frage ich: Sind die Nazis, die beim Putsch 1923 mitgemacht haben und die, die durch Erziehung im 3. Reich von Kind an nichts anderes kennenlernten und so fanatisiert wurden und als 17-Jährige zur SS eingezogen wurden, gleich?

So, ich armer benachteiligter Mann, widme mich jetzt meinem Frühstück.

LG, Micha

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androgyn

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Re: Feminismus
« Antwort #3 am: 08.12.2016 13:42 »
Du siehst also einen untrennbaren Zusammenhang zwischen Wehrpflicht und Wahlrecht? Ob das der Deal war? Dafür haben die Revoluzer von 1848 gekämpft? Das wollte die SPD im Kaiserreich? War das der Grund, warum in Appenzell-Innerrhoden das Frauenwahlrecht erst 1990 eingeführt wurde?
Ja. So war es vorgsehen, trotzdem wurden den meisten Männer ebenso das Wahlrecht vorenthalten wie Frauen. Das Whalrecht trennt den beiden Geschlechtern nur wenige Jahre, dass man nicht von einer strukturellen Unterdrückung sprechen kann. https://de.wikipedia.org/wiki/Wahlrecht_im_Norddeutschen_Bund_und_im_Deutschen_Kaiserreich#Wahlversammlungen

Nun, heute haben wir keine Wehrplicht mehr. Was soll ich jetzt daraus schließen? Wenn das Wahlrecht Deiner Meinung nach eh nur wenige persönliche Vorteile bringt ...
Im Vergleich sich entscheiden zu können ob jemand den Wehrdienst antritt ist das persönliche Wahlrecht für die eigene Person viel unbedeutender.
Die Wehrpflicht ist zudem nicht abgeschafft, sondern nur vorübergehend ausgesetzt und das auch nicht in allen Ländern. https://www.welt.de/debatte/kommentare/article149701872/In-diesen-Zeiten-brauchen-wir-wieder-die-Wehrpflicht.html
Frauen habne die Wahl zwischen Familie, Mutter und Karriere zu wählen. Männer haben nur die Wahl zwischen Karriere und Karriere zu wählen. https://allesevolution.wordpress.com/2014/02/22/wie-sexy-ist-der-hausmann/

Meine Mutter war übrigens Soldatin in den 1940ern. Wenn es also hart auf hart kommt, müssen die Frauen auch ran. Und in Israel sowieso.
Du vergleichst Äpfel mit Birnen um zu relaitvieren. Wir sprechen dato von Friedenszeiten und nicht wie deine Mutter in den 40ern als Krieg war. Frauen werden als letzte Instanz eingezogen. Männer werden immer zuerst voraus geschickt, um ihr Leben zu lassen. Israel hat längts bemerkt, dass Frauen in der Armee die Soldaten höher gefährden, weil sie sie zu unüberlegten Handlungen leiden lassen und dass Beschützen von Frauen sehr stark aktiviert wird.

Aber klar sind Frauenrechte ein Teil der Menschenrechte, so wie Männerrechte und Kinderrechte auch.
Und klar werden so gesehen auch Kinder und Ausländer unterdrückt, wenn man ihnen das Wahlrecht nicht zubilligt.
Also lässt du ein 5 jährige Kind wählen, was komplexe Zusammenhänge oder politische Entscheidungnen noch nicht anaylisieren kann? Du meinst auch, dass Ausländer wählen dürften? Ergo müsste die ganze Welt für andere Länder wählen dürfen, sonst wäre das ja Unterdrückung. Stell dir vor, Arabien könnte in anderen Ländern wie Deutschland wählen. Ich als Tourist dürfte ergo auch in Amerika wählen, weil das Recht auf Wählen für alle Ausländer bestünde.

So und nun reite mal nicht immer auf der Vase rum, sondern schütte sie mal aus. Was unterscheidet inhaltlich Frauenrechte und Kinderechte von Menschenrechte? SInd Frauen udn Kinder keine Menschen? Sind Männer kein Teil der Menschenrechte, weil Männerrecht explizit gar nicht erwähnt wird?

Da müsste man dann aber weiter argumentieren: Wer gehört als Bürger zu einem Staat, bei dessen Politik er mitmachen darf? Und wer ist mündig genug, Politik mit gestalten zu können? Beantworte mal diese beiden Fragen in Bezug auf Ausländer, Kinder, Frauen, Männer.
Das ist ganz einfach. Mich wundert es, dass du das nicht weißt. Jeder, er den deutschen Pass hat, ist wahlberechtigt. Jeder, der vollmündig und volljährig ist, ist wahlberechtigt.

Ja, sicher war die Gesellschaft des 19. Jhs. eine Standesgesellschaft. Rechtfertigt das in Deinen Augen eine Minderpriviligierung der Frauen innerhalb derselben Gesellschaftsschicht? Ach ja, die gab es ja gar nicht, Deiner Interpretation nach.
Frauen machen den größeren Anteil in der Gesellschaft aus. Das Verhältnis ist ein 52:48. WIe kann da behauptet werden, Frauen seien eine Minderheit? oder woraus definierst du, dass Frauen eine Minderheit seien? Erklärt mir das mal.

Fass mal bitte kurz zusammen, was auf dieser Seite über den Iran steht. Gibt es da keine Benachteiligung von Frauen?
Das habe ich nicht gesagt. Es hieß von deienr Seite, dass Männer alle Rechte und Frauen keine. Du verleugnest aber wehement, dass auch Frauen Vorteile hatten, die in deinen Augen wohlmöglich  Unterdrückung sind. Oh wait...wie schlimm...Frauen werden nicht gezwungen, sich im Krieg abmetzeln zu lassen oder sich beruflichen Konkurenten auszusetzen.. Wie ungerecht und was für eine Unterdrückung. Dass du den Artikel in Abrede stellst, zeigt wieder, dass du leugnest, was nicht in dein Weltbild passen soll.

Wenn ich Deine Zeilen so lese, komme ich zu dem Eindruck, dass Saudi-Arabien eigentlich für Dich den rictigen Umgang mit den Geschlechtern pflegt. Dort gibt es natürlich auch keine Unterdrückung der Frauen, sondern die Frauen dort setzen nur andere Prioritäten als die Männer.  ;)
Dazu muss ich nicht in die Emiraten. Skandinavische Länder tun es auch, um festzustellen. Und Skandinavien ist, was Gleichstellung und Gleichberechtigung betrifft, viel weiter als Deutschland.

Was die Frage, ob alle Nazis gleich seien angeht, wollte ich darüber nicht diskutieren, sondern nur die Logik Deines Verrgleiches korrigieren. Aber wenn Du die Frage schon aufgreifst und mit "Ja" beantwortest, frage ich: Sind die Nazis, die beim Putsch 1923 mitgemacht haben und die, die durch Erziehung im 3. Reich von Kind an nichts anderes kennenlernten und so fanatisiert wurden und als 17-Jährige zur SS eingezogen wurden, gleich?
Ja. Mal abgesehen das der Vergleich völig sinnlos war.

So, ich armer benachteiligter Mann, widme mich jetzt meinem Frühstück.
Es ärgert mich schon ein wenig, dass du kein österreichischer geschiedener oder gehörnter Vater bist. Oder dass du überhaupt kein Vater bist. Vielleicht ist das die Ironie des Schicksals, dass Rockträger nur Büchsen zur Welt bringen oder keine Kinder haben, um Misstände zu erkennen. Ich bin zwar auch kein Vater aber mach mich wenigsten um die Umstände solcher schlau, wenn eine Organsiation von Väterrechtlern enormen zulauf bekommt, obwohl es ja deiner Meinung wieder um Ausnahmen handelt. Und immer sind es nur Außnahmen, die nicht deinem Weltbild entsprechen sollen.

Nun kannst du meinen Text so zerlegen und in Einzelteile zerlegen um den noch so kleinsten Kern zu finden, um zu relativieren und jede Diskussion damit tot zu machen, bis du gewonnen hast, wie in deinen Islamthreads.
Daher bin ich mir nicht sicher, wer von uns beiden eher Saudi-Arabien zugeneigt ist, wenn er in einem anderen Thread meint, dass die Mehrheit der Araber Gleicberechtigung lebt und nur Außnahmen islamistisch und religös fanatisch seien, aber hier das völlige Gegenteil rumschwurbelt, weil ich ja in deinen Augen Frauen wneiger Rechte zugestehe. Ist klar. Und nun geh deine Bemme essen.


Offline MAS

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Re: Feminismus
« Antwort #4 am: 08.12.2016 16:55 »
Lieber Nico!

Die historischen Spezifika, die Du anführst, müsste ich erst selbst prüfen, bevor ich dazu was sagen kann.

Aber hier wunderte ich mich schon:

Schau mal bitte:
Ich schrieb:
Zitat
Aber klar sind Frauenrechte ein Teil der Menschenrechte, so wie Männerrechte und Kinderrechte auch.
Und klar werden so gesehen auch Kinder und Ausländer unterdrückt, wenn man ihnen das Wahlrecht nicht zubilligt.
Darauf schriebst Du:
Zitat
Also lässt du ein 5 jährige Kind wählen, was komplexe Zusammenhänge oder politische Entscheidungnen noch nicht anaylisieren kann? Du meinst auch, dass Ausländer wählen dürften?

Ohne zu bedenken, dass diese rhetorische Frage dazu gehört:
Zitat
Da müsste man dann aber weiter argumentieren: Wer gehört als Bürger zu einem Staat, bei dessen Politik er mitmachen darf? Und wer ist mündig genug, Politik mit gestalten zu können? Beantworte mal diese beiden Fragen in Bezug auf Ausländer, Kinder, Frauen, Männer.

Darauf hast Du dann richtig geantwortet:
Zitat
Das ist ganz einfach. Mich wundert es, dass du das nicht weißt. Jeder, er den deutschen Pass hat, ist wahlberechtigt. Jeder, der vollmündig und volljährig ist, ist wahlberechtigt.

Ich wusst es schon, aber ich wollte testen, ob Du es auch weißt und damit Deine Frage nach der Unterdrückung von Kindern und Ausländern selbst beanworten kannst. Das ist sokratische Gesprächsführung, so wie ich sie verstehe.


Aber wo habe ich behauptet, dass Frauen eine Minderheit seien?

Und wo leugne ich, dass auch Frauen Vorteile haben? Ich leugne lediglich, dass Frauen generell Männer unterdrücken und Männer nur Nachteile haben.

Und ich stelle den Feminismus nicht auf eine Stufe mit dem Nationalsozialismus. Aber gut, diesen Vergleich siehst Du ja selber als völlig sinnlos an. Gut so!

Was Saudi-Arabien angeht, so ist es eine Monarchie, mit patriarchaler Tradition und islamistischer Ideologie. Das ist nicht repräsentativ für ganz Arabien. Dabei bleibe ich. In Oman (gehört zu den Emiraten, Saudi-Arabien dagegen nicht) sieht z.B. manches ganz anders aus: er ist ibadidisch und damit weder sunnitsch noch schiitisch und sehr gemäßigt, wenn auch partriarchalisch. Marokko z.B. ist eine Monarchie, aber der König ist gerade dabei, die Schulbücher von islamitischer Ideologie säubern zu lassen, sehr zum Unwillen einiger Religionslehrer, die eher islamitisch drauf sind. Und so ist jedes Land etwas anders und in jedem Land gibt es solche und solche. Aber was erzähle ich einem, der meint, Tunesien liege in Asien?

Und unter Frauen gibt es Feministinnen und welche, die damit nichts am Hut haben. Und unter Feministinnen gibt es Männerhasserinnen, die am liebsten über alle Männer herrschen wollen und solche, die nur gerne mehr weibliche Mitbestimmung hätten.

Du kannst doch differenziert denken, wie Du in Bezug auf das Männerwahlrecht zeigst. Warum wendest Du in Bezug auf Frauen und Feminismus diese Fähigkeit nicht auch an? Oder leidest Du an dieser seltsamen Eigenschaft, nur das Eigene in allen unterschiedlichen Facetten sehen zu wollen, das Fremde dagegen lieber zu vereinheitlichen, damit es übersichtlicher bleibt und man es besser handhaben kann?

Wenn ich Zeit habe, werde ich mich mit den von Dir angegebenen historischen Zusammenhängen etwas näher beschäftigen.

LG, Micha

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elco

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Re: Feminismus
« Antwort #5 am: 08.12.2016 17:45 »
@Michael
Die Wehrpflicht ist tatsächlich nur ausgesetzt. Da hat man sich nämlich ein Hintertürchen offen gehalten.

Wenn es nach dieser "Abgrund für Deutschland"-Partei gehen würde, wäre es mit dem Feminismus eh vorbei.

- Frau zurück an den Herd
- Als Gebärmaschine fungieren
- Wiedereinführung der Wehrpflicht für die Männer
- u. v. m.

Dann wäre die Welt in good old Germany wieder in Ordnung.

Man nennt es auch kurz "Rolle rückwärts".

Jörg

Offline MAS

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Re: Feminismus
« Antwort #6 am: 08.12.2016 18:16 »
Lieber Jörg,

ich glaube es ja mit der Aussetzung der Wehrpflicht. Ich bin auch eher dafür, sie und zugleich den Zivildienst wieder Einzusetzen, für alle Geschlechter.

Die AfD ist ja nun eigentlich nicht Nicos Partei. Deswegen wundert mich die übereinstimmende oder ähnliche Argumentationsweise zwischen ihr und ihm schon etwas.

So, ich bin jetzt gleich offline, zu einem Konzert von Le Clou http://www.leclou.com/.

LG, Micha
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androgyn

  • Gast
Re: Feminismus
« Antwort #7 am: 08.12.2016 23:09 »
Die historischen Spezifika, die Du anführst, müsste ich erst selbst prüfen, bevor ich dazu was sagen kann.
Weil du mir absprichst mich richtig informieren zu können?

Ich wusst es schon, aber ich wollte testen, ob Du es auch weißt und damit Deine Frage nach der Unterdrückung von Kindern und Ausländern selbst beanworten kannst. Das ist sokratische Gesprächsführung, so wie ich sie verstehe.
Dass ich die Bezeichnung Männerechte überlesen habe, ist mir geschuldet. Weil es den Begriff als solches ja gar nicht gibt. Aber wenn du ihn schon aufwirst. Was ist der Unterscheid zwsichen Männerrecht, Frauenrecht und Kinderrecht und Menschenrrecht?

Aber wo habe ich behauptet, dass Frauen eine Minderheit seien?
Hab mich verlesen
Zitat
Minderpriviligierung


Und wo leugne ich, dass auch Frauen Vorteile haben? Ich leugne lediglich, dass Frauen generell Männer unterdrücken und Männer nur Nachteile haben.
Ich sagte auch nicht, dass Männer nur benachteiligt und Frauen nur bevorteiligt seien. Aber im Gegensatz zu Frauen, wo Gesetze keine Frauen mehr benachteiligen gibt es noch Gesetze, die Männer benachteiligen.


Und ich stelle den Feminismus nicht auf eine Stufe mit dem Nationalsozialismus. Aber gut, diesen Vergleich siehst Du ja selber als völlig sinnlos an. Gut so!
Es ist doch interessant, dass du dich gegen Ismen aussprichst aber nur gegen die, die dir gegen den Strich gehen. Islamismus und Feminismus scheinst du bewusst übergangen zu haben, während du Sexismus und Rassismus explizit erwähnt hattest.


Was Saudi-Arabien angeht, so ist es eine Monarchie, mit patriarchaler Tradition und islamistischer Ideologie. Das ist nicht repräsentativ für ganz Arabien. Dabei bleibe ich. In Oman (gehört zu den Emiraten, Saudi-Arabien dagegen nicht) sieht z.B. manches ganz anders aus: er ist ibadidisch und damit weder sunnitsch noch schiitisch und sehr gemäßigt, wenn auch partriarchalisch. Marokko z.B. ist eine Monarchie, aber der König ist gerade dabei, die Schulbücher von islamitischer Ideologie säubern zu lassen, sehr zum Unwillen einiger Religionslehrer, die eher islamitisch drauf sind. Und so ist jedes Land etwas anders und in jedem Land gibt es solche und solche.
Wie Jo sagte
Zitat
(natürlich nicht allen; daß man sowas unbedingt ergänzen muß! Angry)
 

Aber was erzähle ich einem, der meint, Tunesien liege in Asien?
Soll ich mich jetzt mit Ironie rausreden oder sagen, dass ich es nicht wusste?
Mich wundert's dass mehrere, sobald sie angegriffen werden, nur "ironisch" wären.

Gruß
Gregor

Und unter Frauen gibt es Feministinnen und welche, die damit nichts am Hut haben. Und unter Feministinnen gibt es Männerhasserinnen, die am liebsten über alle Männer herrschen wollen und solche, die nur gerne mehr weibliche Mitbestimmung hätten.
Letzteres ist doch längst erreicht. Und es ist der Staatsfeminismus, der entscheident ist und nicht irgendwelche Frauen, die sich Feministinnen nennen und gar nichts ausrichten können.

Du kannst doch differenziert denken, wie Du in Bezug auf das Männerwahlrecht zeigst. Warum wendest Du in Bezug auf Frauen und Feminismus diese Fähigkeit nicht auch an? Oder leidest Du an dieser seltsamen Eigenschaft, nur das Eigene in allen unterschiedlichen Facetten sehen zu wollen, das Fremde dagegen lieber zu vereinheitlichen, damit es übersichtlicher bleibt und man es besser handhaben kann?
Dass die meisten Männer wie Frauen, damals vom Wahlrecht ausgeschlossen waren, benenne ich eine Mehrheit mit dem Wissen darüber, dass es auch Privilegierte gab. Aber die müssen für den gesunden Menschenverstand nicht explizit mit
Zitat
(natürlich nicht allen; daß man sowas unbedingt ergänzen muß! Angry)
erwähnt werden, weil es selbstverständlich ist, dass es immer Außnahmen gibt. So ist die Mehrheit der arabischen Menschen patriarchal und frauenunterdrückend geprägt. Dass es da Außnahmen auch gibt
Zitat
(natürlich nicht allen; daß man sowas unbedingt ergänzen muß! Angry)
muss ma nicht explizit erwähnen. Damit macht man nur Probleme unsichtbar.

Wenn ich Zeit habe, werde ich mich mit den von Dir angegebenen historischen Zusammenhängen etwas näher beschäftigen.

LG, Micha
Aber erstmal alles in der Luft zerreißen, was ich schreibe.

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Re: Feminismus
« Antwort #8 am: 09.12.2016 00:41 »
Wo, lieber Nico, schreibe ich, dass ich was gegen Ismen habe?

Und zerreiße ich wirklich alles, was Du schreibst? Habe ich nicht in letzter Zeit recht häufig Dir zugestimmt und gelobt, was Du schreibst?

Du schreibst doch oft gute Dinge, also meiner Meinung nach. Nur wenn ich anderer Meinung bin als Du, soll ich dann schweigen?

Gut, ich schweige jetzt und wünsche Dir eine gute Nacht und schöne Träume!

LG, Micha
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Re: Feminismus
« Antwort #9 am: 09.12.2016 10:02 »
Die historischen Spezifika, die Du anführst, müsste ich erst selbst prüfen, bevor ich dazu was sagen kann.
Weil du mir absprichst mich richtig informieren zu können?

Lieber Nico,

ob richtig oder falsch ist nicht meine Frage. Aber wir haben alle selektive Wahrnehmungen. Dein Interesse am Thema ist sehr normativ, so dass das, was Du wahrnimmt, sehr davon beeinflusst wird: Welche Daten und Fakten sind Dir wichtig? Welche unwichtig? Welche stellst Du heraus? Welche schiebst Du beiseite? Und welches Gesamtbild konstruierst Du Dir aus den ausgewählten Fakten und Daten?

Es gibt Historiker, die reden mit manchen Kollegen gar nicht, weil sie anderes an Geschichte herangehen. Da herrscht z.T. echt Funkstille zwischen verschiedenen Historikerschulen. Und alle sind sie Fachleute. Da kann man nicht sagen, die einen machen es richtig und die anderen falsch. Wahrscheinlich wäre es aber richtig, wenn sie sich austauschen und gegenseitig ergänzen würden.

LG!
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