Autor Thema: Kleines Filmchen auf UTube  (Gelesen 22970 mal)

Offline MAS

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Re: Kleines Filmchen auf UTube
« Antwort #15 am: 16.04.2015 12:08 »
Zitat von Rock aktiv:
Zitat
Was bei Mädchen geduldet wird, wird leider noch lange nicht bei Jungen geduldet.
Es gibt nicht wenige Eltern, wo der Sohn sich wünscht einen Rock anzuziehen.
Die gewähren es dann höchsten daheim und hoffen dass sich das bei ihrem Sohn wieder legt und nur eine Phase.
Wenn nicht werden sogar Therapiestunden von anderen Eltern vrgeschlagen. Man übetrage das nu mal auf Mädchen, die mit Autos spielen und Hosen und Cappis anziehen oder sich prügeln.

Und worin siehst Du den Grund dafür, Ingo?
Ich meine, er ist darin zu suchen und zu finden, dass ein Mädchen, das sich jungenhaft verhält, eben so verhät, wie es in der Gesellschaft als wertvoller oder ranghöher angesehen wird. Früher war das auch nicht erlaubt, sondern wurde ähnlich geanhdet, wie wenn ein Soldat sich die Schulterklappen eines Vorgesetzen an der Uniform befästigt hätte, als Amzsanmaßung. Aufgrund des recht erfolgreichen Emanzipationskampfes der Frauen gehört es für Mädchen inzwischen zum Erziehungsideal, sich weiter zu emanzipieren und somit auch gerne ranghöher zu kleiden.

Bei Jungs sieht man es hingegen als einen Rangverlust an, wenn sie sich mädchenhaft verhalten. Das käme eine Dekradierung gleich. Sowohl Väter als auch Mütter befördern heute die Emanzipation der Mädchen, weil das mit Rangaufstieg zu tun hat, aber nicht die von Jungs, weil das mit Rangdegradierung zu tun hätte. Und man will ja gerne, dass die eigenen Kinder in der Hierarchie auf- und nicht absteigen.

Das Problem haben wir erst gelöst, wenn auch im letzten unbewussten Reflex des Denkens und Fühlens kein Rangunterschied mehr zwischen männlich und weiblich gesehen wird.

Oder?

LG, Michael


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androgyn

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Re: Kleines Filmchen auf UTube
« Antwort #16 am: 16.04.2015 12:29 »
Und worin siehst Du den Grund dafür, Ingo?
Ich bin nicht Ingo! Lass das lieber mit den Namen. Du bringst eh alles durcheinander  ;)

androgyn

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Re: Kleines Filmchen auf UTube
« Antwort #17 am: 16.04.2015 12:44 »
Früher war das auch nicht erlaubt, sondern wurde ähnlich geanhdet, wie wenn ein Soldat sich die Schulterklappen eines Vorgesetzen an der Uniform befästigt hätte, als Amzsanmaßung. Aufgrund des recht erfolgreichen Emanzipationskampfes der Frauen gehört es für Mädchen inzwischen zum Erziehungsideal, sich weiter zu emanzipieren und somit auch gerne ranghöher zu kleiden.

Bei Jungs sieht man es hingegen als einen Rangverlust an, wenn sie sich mädchenhaft verhalten. Das käme eine Dekradierung gleich. Sowohl Väter als auch Mütter befördern heute die Emanzipation der Mädchen, weil das mit Rangaufstieg zu tun hat, aber nicht die von Jungs, weil das mit Rangdegradierung zu tun hätte. Und man will ja gerne, dass die eigenen Kinder in der Hierarchie auf- und nicht absteigen.
Siehst du die Parallelen, die z.B. Frau Vinken aufzeigt. ;) Das ist der Travestiegedanke in seiner weiblichen Urform und der schon vor der Emanzipierung, wo wir sie historisch festmachen, stattgefunden hat. Weil Emanzipierung viel älter ist.

Das Problem haben wir erst gelöst, wenn auch im letzten unbewussten Reflex des Denkens und Fühlens kein Rangunterschied mehr zwischen männlich und weiblich gesehen wird.
Zitat
profil: Gibt es nicht auch Importe weiblicher Formen in die Männermode, etwa die Männerröcke?
Vinken: Diese Röcke kommen alle aus der männlichen Kriegertradition. Die japanischen Krieger und natürlich die jakobinitischen Schotten trugen Röcke. Aber im heutigen Kontext gelten sie als weiblich, setzen sich deshalb nicht durch, werden nur als Gag auf Modeschauen eingesetzt.
http://www.profil.at/gesellschaft/mode-barbara-vinken-die-trophaeenfrau-fetisch-369988

Offline Dr.Heizer

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Re: Kleines Filmchen auf UTube
« Antwort #18 am: 16.04.2015 13:38 »
Rangunterschiede zwischen Mann und Frau? Der Mann - das ranghöhere Wesen? Habe ich was verpasst? Viele Männer sprechen doch von "Ihrer Regierung" wenn sie ihre Partnerin meinen.  ;)

Ich habe noch keine Frau getroffen, die sagte, da muss ich erst mit meiner Regierung darüber sprechen. Frauen sagen eher: da muss ich mit meinem Mann drüber sprechen!

 Eine Partnerschaft ist, wenn man sich als "gleichberechtigt" sieht, nicht als Ranghöherer oder Rangniedrigerer. Das bezieht sich auch auf Kinder: sie sind weder wie Könige noch wie Bettler zu behandeln. Sie sind Menschen, die genau wie jeder Erwachsene Gefühle haben und Bedürfnisse. Je mehr sie sich erstgenommen fühlen und je mehr sie Ihren Eltern vertruaen, desto eher werden sie auch uber solche Dinge, wie einem Kleidungsrwunsch oder der Bevorzugung von Spielsachen sprechen.

Ich finde, jedes Kind sollte auch mit den Sachen spielen dürfen, die es mag. Es spielt keine Rolle, mit welcher Art Spielsachen sich Kinder beschäftigen, denn es ist wichtig, dass sie auch die Möglichkeit haben, im Spiel ihrer Fantasie und ihren Träumen mal freien Lauf lassen können. Manchmal gibt das Spiel der Kinder oder auch die Bilder, die sie malen, mehr Auskunft darüber, wie es um das Verhältnis in der Familie bestellt ist, als man im Gespräch je erfahren würde. Manchmal sehr schön harmonisch, manchmal auch erschütternd, was man da sieht. :'(

Ich kenne solche Beispiele und manche Eltern sind tatsächlich "blind" durch den Alltagstrott geworden und geneigt, dann auszuflippen. Das muss nicht so weit kommen, wenn man Kinder nicht als "nur Kinder" abstempelt, sondern als vollwertige Mitgleider einer Famile ansieht, sie wertschätzt und ihnen Liebe und Vertrauen schenkt, auch wieder, nachdem man etwas zu kritisieren oder zu schimpfen hatte. Man bekommt es alles zurück, die Liebe oder auch den Haß. Daher überlegt gut, was Ihr tut (und auch anderen antut).
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer


androgyn

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Re: Kleines Filmchen auf UTube
« Antwort #19 am: 16.04.2015 14:40 »
Rangunterschiede zwischen Mann und Frau? Der Mann - das ranghöhere Wesen? Habe ich was verpasst? Viele Männer sprechen doch von "Ihrer Regierung" wenn sie ihre Partnerin meinen.  ;)
Ich habe noch keine Frau getroffen, die sagte, da muss ich erst mit meiner Regierung darüber sprechen. Frauen sagen eher: da muss ich mit meinem Mann drüber sprechen!
Ranghöher nicht im Sinne von "Macht", sondern im Sinne von Fähigkeit  (fähigen Körper) und Souveränität. Das Spiel mit der Beziehung zwischen Mann und Frau funktioniert nur solange, wie es einen Dummen und einen Klugen gibt. Und die Frauen gehören definitiv nicht zu den Dummen. Ich kenn kaum noch Frauen, die sagen "Ich muss mit meinem Mann darüber sprechen". Umgekehrt ist es immer noch oft der Fall.

Eine Partnerschaft ist, wenn man sich als "gleichberechtigt" sieht, nicht als Ranghöherer oder Rangniedrigerer.
Das Thema hatte ich letztens mit einem. Er lebt die Gleichberechtigung, wie er sagt und seine Freundin auch.
Nur stößt er bei seinen Schwiegereltern auf Widerstand, weil er seine Frau nicht einlädt oder ihr die Tür aufhält.
Er ist der Ansicht, dass auch mal der Mann eingeladen werden soll oder Komplimente von Frauen kommen sollen und nicht immer nur Männer den Frauen Komplimente über ihr Äußeres machen müssen.
Zudem ist er zu der Erkenntnis gekommen, solange Frauen die Deutungshoheit auf dem Beziehungsmarkt haben, können sie die Männer austauschen mit denen, die das männlichen Rollenbild am ehesten erfüllen.
Männer, die von dem klassischen Männerbild abweichen, vergeben sich Chancen bei den Frauen. "Sie wollen an Sex und viele Frauen kommen". Sagt er.
Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich anhand meiner persönlichen Erfahrung gegenteilige Beispiele aufgezeigt habe. Er hat dies aber immer wieder negiert und Vorwände gefunden, warum das als Mann nicht ginge und was sich für Konsequenzen daraus erschließen. Zum Beispiel, wenn man sich einen Rock auf Arbeit anzieht. Vieles seiner Argumente waren mir zwar vorher schon bewusst. Es zeigt aber deutlich, dass Frauen total anders und nutzorientiert denken. Und wie auch jüngere Männer bereits über Frauen und dessen Ungleichgewicht (Ungleichbehandlung?) denken, aber es nicht aussprechen. Erfüllt der Mann nicht mehr seine Aufgabe ist er wertlos. Die Frau kann nicht nutzlos werden, solange sie noch einen attraktiven Körper besitzt.

Offline high4all

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Re: Kleines Filmchen auf UTube
« Antwort #20 am: 16.04.2015 15:08 »

Aber auch in Deiner Formulierung
Zitat
Und schlagartig änderte sich sich das zu Beginn der Pubertät und heute ist sie eine junge Dame durch und durch.
klingt doch sehr nach: "Da war die Welt wieder in Ordnung."
Was wäre denn gewesen, wenn sie keine "junge Dame durch und durch" geworden, sondern ein "Bengel" geblieben wäre? Wäre ihr Spiel mit "Jungenspielzeug" dann schlimmer gewesen?

LG, Michael
Mit "hätte, hätte, Fahradkette" oder "was wäre, wenn" kommen wir nicht weiter. Ich könnte mich natürlich hinstellen, und sagen, was für ein toller Kerl ich bin und das ich selbstverständlich keine Probleme damit hätte. Aber ob das wirklich ehrlich ist, weiß ich selber nicht. Einfach, weil ich bisher nicht in diese Situation gekommen bin.
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Offline Dr.Heizer

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Re: Kleines Filmchen auf UTube
« Antwort #21 am: 16.04.2015 15:35 »
Männer, die von dem klassischen Männerbild abweichen, vergeben sich Chancen bei den Frauen. "Sie wollen an Sex und viele Frauen kommen". Sagt er.
Sagt er. (Anm.:der Bekannte von rock aktiv). Diesen Satz verstehe ich: Männer, die vom klassischen Männerbild abweichen, vergeben sich Chancen bei den Frauen. , obwohl ich inhaltlich nicht überinstimme.  Und dann weiter im Zitat? Will viel und bekommt viel?  Ist doch super!

Es gibt so schöne Dinge, die passieren. Er verliebt zu ihr: "Ich könnte Dich zu meiner Frau nehmen!" Darauf Sie entrüstet: "Was soll ich denn bei Deiner Frau?" Richtige Kommunikation ist eben manchmal alles.

Wer sich eben nicht richtig ausdrückt, kann leicht falsch verstanden werden. Grüß Deinen Bekannten von mir, er darf gern weiterhin solchen Blödsinn von sich geben und Du schreibst es uns hier. Es amüsiert mich köstlich!

Du, rock aktiv bist doch ein gutes Beispiel dafür, dass man auch als Mensch, der sich nicht dem typischen Männerbild entsprechend verhält und kleidet, gut durchs Leben kommt und dabei Freude haben kann. Kennt er Dich nicht genug oder stempelt er Dich einfach als "Ausnahme" ab?

Dahin soll man also die Kinder erziehen: Mut haben, auch mal abzuweichen vom klassischen Bild. Auch zu einer eigenen Meinung zu stehen und sie zu verteidigen mit den richtigen Argumenten. Auf andere Argumente zu hören und dann in Ruhe abzuwägen, welcher Standpunkt nun für sie nach Kenntnis weiterer Sachverhalte der richtige wäre. Dazulernen, sich weiterentwickeln. Kommunikation mit Selbstbewusstsein, das kann man ihnen beibringen. Intellgent werden sie von selbst, wenn man sie fördert.

Und ob der intellligente Herr dann später im Rock oder Hose, oder die intelligente Dame dann in Hosen oder Rock geht, ist doch heute für die Kinder, die sich nich in ihrer Kindheit befinden dürfen, erstmal egal.
Guck doch mal unser Forumsmitglied MAS an: Dozent für Religionswissenschaft an einer Uni, trägt Rock auch auf dem Campus und im Hörsaal. Kein echter Kerl? Doch, gerade deswegen! Und ob er als Kind mit Tieren, Puppen, Rittern oder Autos speilte, lieber malte oder draußen im Sankasten buddelte, ist heute egal. Es ist seine Erinnerung an die Kindheit.
Bestärken wir also die Kinder in ihrem Tun und vermitteln ihnen Werte fürs Leben. Geben wir ihnen heute die Möglichkeit, sich später an eine schöne Kindheit erinnern zu können.
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

Offline GregorM

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Re: Kleines Filmchen auf UTube
« Antwort #22 am: 16.04.2015 16:38 »
Aber selbst wenn es so wäre, wenn dieser Junge Transgender, Transvestit oder schwul wäre (das mit dem Missbrauch wäre nochmal was ganz anderes), was wäre daran schlimm?

Nichts, überhaupt nichts. Er sollte sich unbedingt so kleiden, wie es ihm am liebsten wäre. Und er sollte es tun können, ohne von jemandem verpönt zu werden.

Was mich stört, ist alleine, dass so viele Leute angeblich der Meinung sind, dass wenn sie einen Jungen im Rock oder Kleid sähen, dann müsse er zwangsläufig die Eigenschaften der obengenannten Gruppe haben. Ihnen ist es unverständlich, dass sich einer "wie sie selbst" auch vorstellen könnte, mal einen Rock oder ein Kleid zu tragen;  dass selbst wenn fast alle in der einen (kleinen) Gruppe solche Kleider trägen würden, dann brauchten sie ja insgesamt nicht mehrere zu sein als ein Bruchteil der weit größeren Gruppe.  

Dadurch dass sie meinen, das Recht zum Rock und Kleid solle nur denen umfassen, die es wegen ihrer „Sexualität“ etc. nötig haben, ist meiner Meinung nach – trotz ihrem postulierten Verständnis für diese Gruppen - tatsächlich Ausdruck einer Diskrimination ihnen gegenüber.

Es sollte heißen, jeder, der Lust hat, könne selbstverständlich im Rock oder Kleid zur Schule kommen. Was auch sein Grund.  
 
Viele Grüße
Gregor
Gruß
Gregor

Offline MAS

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Re: Kleines Filmchen auf UTube
« Antwort #23 am: 16.04.2015 17:00 »
Vollkommen d'accord, lieber Gregor! :)

LG, Michael
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androgyn

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Re: Kleines Filmchen auf UTube
« Antwort #24 am: 16.04.2015 18:53 »
Sagt er. (Anm.:der Bekannte von rock aktiv). Diesen Satz verstehe ich: Männer, die vom klassischen Männerbild abweichen, vergeben sich Chancen bei den Frauen. , obwohl ich inhaltlich nicht überinstimme.  Und dann weiter im Zitat? Will viel und bekommt viel?  Ist doch super!
Wer sich eben nicht richtig ausdrückt, kann leicht falsch verstanden werden. Grüß Deinen Bekannten von mir, er darf gern weiterhin solchen Blödsinn von sich geben und Du schreibst es uns hier. Es amüsiert mich köstlich!
Ich korrigiere, auf meine Weise: "Männer, die vom klassischen Männerbild abweichen, verlieren die Chance auf eine Beziehung mit einer Frau.

Du, rock aktiv bist doch ein gutes Beispiel dafür, dass man auch als Mensch, der sich nicht dem typischen Männerbild entsprechend verhält und kleidet, gut durchs Leben kommt und dabei Freude haben kann. Kennt er Dich nicht genug oder stempelt er Dich einfach als "Ausnahme" ab?
Ja. Ich bin für die Mehrheit eine Ausnahme.
Gut durchs Leben komme ich soweit so gut.
Es ist kein Bekannter. Er hat nur mit mir darüber gesprochen.
Er ist einer von den typischen Kerlen, die warten bis andere den Anfang machen und jammert, dass zu wenige aus dem Hamsterrad ausbrechen. Bevor er selber mitziehen würde. Sein "Abweichen" begrenzt sich aber auch nur auf das Verhalten, was mit Männer verbunden wird. Also man sieht nichts progressives an ihm, dass er Gleichberechtigung lebt. hätte er mit das nicht erzählt.

Guck doch mal unser Forumsmitglied MAS an: Dozent für Religionswissenschaft an einer Uni, trägt Rock auch auf dem Campus und im Hörsaal. Kein echter Kerl?
Na klar ist er das. Er ist ja auch zeugungsfähig.
Du kannst es aber nicht mit dem Campus vergleichen - wo Michael arbeitet -  und z.B. einer Bank oder in einem Job mit unterschiedlichen Kundenkontakt ist. Ich bin zwar so abgebrüht, dass ich mir den Rahmen langsam dehnen würde. Weil ich es nicht einsehe, warum Frauen etwas dürfen und Männer nicht.


Und ob er als Kind mit Tieren, Puppen, Rittern oder Autos speilte, lieber malte oder draußen im Sankasten buddelte, ist heute egal.
Bestärken wir also die Kinder in ihrem Tun und vermitteln ihnen Werte fürs Leben.
Da sagst du was. Bestärken und Werte vermitteln. Was macht den ein klassischer Vater, wenn sein Sohn plötzlich mit Puppen spielt und Rosa mag. Eben, er hat Angst um den Verlust seiner Werte und dem "Stammeshaupt". Klartext. Er befürchtet, dass er schwul ist. Bei einer Tochter hat er merkwürdiger keine Sorge, dass sie lesbisch werden könnte. Das sagt denen nur niemand, um ihnen mal die Augen zu öffnen.
Und man kennt auch wenige bis keine Fälle aus dem eigenen Kreis, weil es eben selten ist.
Ach, einen ähnlichen Fall kenne ich. Ein Bekannter, Vater von 2 Töchtern, wollte seine Töchter nie in dem typische Mädchen Schema gekleidet sehen. Röckchen, Schößchen, Rüschen rosa. Seine Frau dagegen fand das ab und zu auch ganz süß. Er ist schwer in Ordnung und ich komme gut mit klar. Einen Sohn zu haben der Röcke trägt, wird ihm sicherlich nicht besonders gefallen, kann ich mir denken. Ich kann mich aber auch täuschen. Er weiß nicht, dass ich Röcke trage, weil wir uns nur bei Sportveranstaltungen sehen und dort trage ich logischerweise keinen Rock. Ich habe viel mit Tieren gespielt. Zoos, Bauernhöfe. Mir wurden dann immer Traktoren und Mähdrescher dazu gekauft, um mich in die "technische Ecke" zu rücken. Mich haben die Traktoren aber nie interessiert, außer ich konnte in dem Viehcontainer meine Tiere einladen. :) Der Rest, war mir schnuppe. (Die Traktoren habe ich noch, weil sie von guter Qualität sind).
Ein "Gräuel" war unter anderem auch, dass ich mich überhaupt nicht für Autos interessiere (Außer dem Design). Dafür bin ich sehr computeraffin.

Was mich stört, ist alleine, dass so viele Leute angeblich der Meinung sind, dass wenn sie einen Jungen im Rock oder Kleid sähen, dann müsse er zwangsläufig die Eigenschaften der obengenannten Gruppe haben.
Da ist was wahres dran. Wenn man als Mann nun keinen Kilt oder ersichtbaren Männerrock (wir ersparen uns die Diskussion, dass Röcke auch wie Männerröcke aussehen können) trägt, habe ich manchmal die Vermutung, dass die Leute genau das denken. Sie sehen den Unsinn fast täglich im Fernsehen.

Ihnen ist es unverständlich, dass sich einer "wie sie selbst" auch vorstellen könnte, mal einen Rock oder ein Kleid zu tragen; 
Das ist eben genau die Frage. Dazu müsste man den, der große Augen macht fragen, was er gerade denkt und ob es ihm unverständlich ist. Vielen ist es unverständlich, weil sie sich in Hosen wohlfühlen, aber aus dem Grund, dass sie nix anderes kennen lernen durften. Bei anderen könnte es Neid sein, was der sich erlaubt.
Besonders Frauen, man muss dazu sagen, selber in Hosen und 0815 Sachen wie ihr Mann, machen häufig einen "entsetzten" Eindruck nach dem Motto:"Was erlaubst du dir?! Du beleidigst Frauen und Männer". Das sind aber nur meine kritischen Vermutungen.

dass selbst wenn fast alle in der einen (kleinen) Gruppe solche Kleider trägen würden, dann brauchten sie ja insgesamt nicht mehrere zu sein als ein Bruchteil der weit größeren Gruppe.
Darum ist es gerade so wichtig, dass viele aller erdenklichen Gruppen sich zeigen, dass sie Röcke tragen.
Damit die heteronormative Uniformierung verwischt. Es wird immer gesagt, die Schwulen fallen auf. Schaut man aber genauer hin, fallen die Heterosexuellen durch ihr eingeschränktes Verhalten auf. Die Schwulen decken die ganze Bandbreite ab, so dass sie von außen gar nicht unterscheidbar sind. Den Heterosexuellen bleibt nichts anderes übrig, als sich davon noch mehr abzugrenzen, um bei Frauen erkennbar und als potentieller Partner wahrgenommen zu werden. Das heißt im Klartext, dass ein Rock unförderlich sein könnte.
Röhrenjeans und enge Tops sind auch so ein Fall, wovon sich der gemeine heterosexuelle Mann distanziert. Machen sie so weiter, bleibt nicht mehr viel Auswahl für die vermeintlich höherwertige Hauptgruppe
Angenommen, der Rock setzt sich an Männern durch. Wer wird als erster auf den Zug aufspringen und Vorreiter sein? Die "normalen" Männer werden dann erst recht nicht zum Rock greifen. Darum ist es wichtig, dass alle Gruppierungen das tragen, was ihnen gefällt, aber auch passt.

Dadurch dass sie meinen, das Recht zum Rock und Kleid solle nur denen umfassen, die es wegen ihrer „Sexualität“ etc. nötig haben, ist meiner Meinung nach – trotz ihrem postulierten Verständnis für diese Gruppen - tatsächlich Ausdruck einer Diskrimination ihnen gegenüber.
Sie stehen auf der Stufe der Frauen. Eine Art Stigmatisierung. Die meisten Rockträger (Vom Kilt abgesehen) übrigens auch. Darum wird es Frauen erlaubt, Kleider und Röcke anzuziehen - Dem normalen Mann meist nicht. (Ich gehe hier von der allgemeinen Sichtweise aus) -
Das ist zum einem gut, da wir quasi das exklusive Recht genießen, Röcke tragen zu können, ohne uns rechtfertigen zu müssen, weil wir, wie die Frauen als andersartig, also nicht männlich, menschlich (ja klingt hart) im klassischen Sinne verstanden werden. Das ist der einfache Grund, warum ständig alles mit Trans- und Homosexualität vermischt wird.
Die sind auch andersartig und gehen äußerlich mit der Männlichkeit nicht konform. Die Leute haben aber keine Aufhänger mehr, woran sie das festmachen können, weil Homosexuelle, wie die Frauen selbst, längst ihre Geschlechterklischees überwunden haben. Und seitdem auch dem Letzten klar ist, dass die wenigsten schwulen Männer, Röcke tragen, hat dieser Aufhänger keine Substanz mehr. Darum wird versucht, Röcke und Kleider als Kennzeichnung einer Gruppe herbei zuziehen. Eine Art Judenstern.

Frauen sind schlau. Sie drehen es so, dass Röcke und Kleider als schwach gewertet werden. Was sie aber perse nicht sind Damit Frauen das Privileg weiterhin haben, Aufmerksamkeit zu bekommen und als Frau verstanden zu werden. Ein eingehüllter Körper der nicht zum wegrennen fähig ist, ist ein Körper, der nicht wegrennen muss. Er sagt aus, ich bin so mächtig und besser gestellt, dass ich keine Angst haben muss, nicht wegrennen zu können. Männer kleiden sich so, dass sie jederzeit zum wegrennen bereit sind. Das spiegelt sich auch in ihrem Wesen wieder, indem sie sich nicht trauen oder sich schämen, das zu machen was von der allgemeingültigen Männerrolle abweicht. Sie rennen auch wahrsten Sinne des Wortes vor Transgendern oder denen, die vom gewohnten Bild abweichen, weg. Indem sie ausweichen oder weg schauen.

Es sollte heißen, jeder, der Lust hat, könne selbstverständlich im Rock oder Kleid zur Schule kommen. Was auch sein Grund. 
 
Viele Grüße
Gregor

Wenn den Kleinsten von ihren Eltern schon Stereotype anerzogen werden, wird es schwer werden, dass Jungs selbstverständlich Röcke in der Schule anziehen können. Besonders Kinder sind von Zustimmungen abhängig, dass sie etwas gut gemacht haben oder dass sie toll darin aussehen. Michael hat ja schon angesprochen, dass besonders Väter nur einseitige Emanzipation fördern, indem sie ihre Töchter für vielerlei Dinge ermutigen. Aber nicht die Söhne.

Offline MAS

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Re: Kleines Filmchen auf UTube
« Antwort #25 am: 16.04.2015 19:16 »
Und worin siehst Du den Grund dafür, Ingo?
Ich bin nicht Ingo! Lass das lieber mit den Namen. Du bringst eh alles durcheinander  ;)

Ach ja, stimmt. Jetzt könnte ich ja ... Aber wenn Du lieber Incognito bist. ...

LG, Michael
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Re: Kleines Filmchen auf UTube
« Antwort #26 am: 16.04.2015 19:27 »
Hallo zusammen,

ich habe erst jetzt die Beiträge seit heute mittag gelesen.

Dr. Heizer: Du bist ein moderner Mensch, und wie alle hier sind auch moderne Menschen. Der Rangunterschied, von dem ich spreche, ist weitaus älter. Das Denken oder Fühlen in diesen Rangunterschieden lässt sich nicht in wenigen jahrzehnten und auch nicht in 200 Jahren ganz ausrotten, genau so wenig wie das hinduistische Kastensystem. Das ist in Indien auch inzwischen verboten, aber lebt fast unbeirrt weiter. Auch im modernen China sind Männer und Frauen offiziell gleichberechtligt, und trotzdem wollen die meisten Ehepaare lieber einen Sohn als ein Tochter haben. In China und in Indien gibt es meines Wissens immer noch Tötungen von neugeborenen Mädchen oder Abtreibungen von weiblichen Föten.

Rock aktiv: Ja, Frau Vinken hat schon einiges historisch korrekt erkannt. Von der Frau kann man was lernen - was nicht verbietet, sie in Details auch zu kritisieren.

High4all: Danke, für Deine ehrlichen Worte. Wir sind alle unter der Haut viel unmoderner, als wir uns bei Tageslicht geben.

LG, Michael
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Offline cephalus

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Re: Kleines Filmchen auf UTube
« Antwort #27 am: 16.04.2015 19:35 »
Was mir zu dem Thread noch einfällt (die Stelle zu Zitieren habe ich auf die Schnelle nicht gefunden):

Was ich in meiner Umgebung mitbekomme, sind meist nicht die Eltern das "Problem", diejenigen die ihren Kindern eng vorgeben wie sie ihre Geschlechterrolle auszufüllen haben und Abweichungen sanktionieren, sondern weiter aussenstehende, wie Altersgenossen, Nachbarn, Großeltern usw.
Eltern haben meist (natürlich nicht immer) am meissten Gespühr und Toleranz gegenüber den Bedürfnissen und Ideen ihrer Kinder.

@ rock aktiv Du magst Recht haben, dass die meisten Frauen einen Standard-Klischee-Mann suchen und wenig Interesse an den abweichenden Typen zeigen. Meistens sind es eben auch die Standard-Frauen.
Aber es gibt auch die anderen - auf den Standard hätte ich bei Frauen ebensowenig Lust, wie bei Kleidung oder Lebenseinstellungen. Du etwa?


androgyn

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Re: Kleines Filmchen auf UTube
« Antwort #28 am: 16.04.2015 20:17 »
Das Denken oder Fühlen in diesen Rangunterschieden lässt sich nicht in wenigen jahrzehnten und auch nicht in 200 Jahren ganz ausrotten, genau so wenig wie das hinduistische Kastensystem.
Schaut man sich historische Berichte an, waren Frauen in Europa keineswegs rangniedriger. Am französichen Hof genossen Frauen die gleichen Rechte und Pflichten wie die Männer. Zwischen den Geschlechtrn wurde kein Unterschied gemacht. Was man auch deutlich an der Absatzhöhe der Stöckelschuh feststellen konnte.
Dass die Frau zum Heimchen degradiert wurde, ist erst mit Beginn des napoleonischen Zeitalters entstanden.
Und mit der Machtergreifung der Nazis wurde das nochmal richtig zementiert. Das ist auch der Grund, warum rechts-orientierte sich schwer tun, mit Emanzipation und aufbrechenden Rollen.

auf den Standard hätte ich bei Frauen ebensowenig Lust, wie bei Kleidung oder Lebenseinstellungen. Du etwa?
Nö, Die meisten Jungs bzw. Männer sind aber heute schon froh überhaupt eine Freundin zu finden, weil gerade die Standardfrau überzogenen Ansprüche an die Männer stellt. Die "Alternativen" Frauen sehen vieles locker, sind aber auch nicht an jeder Ecke zu finden.

Offline Asterix

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Re: Kleines Filmchen auf UTube
« Antwort #29 am: 17.04.2015 01:37 »
Vollkommen d'accord, lieber Gregor! :)

LG, Michael

Man sollte sich dabei aber immer klar machen, dass es keine "Transgender" gäbe, wenn Männern in "ihrer Rolle" dasselbe zugestanden würde, was auch Frauen "erlaubt" wird.
"Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen" (Giovanni Bosco)


 

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