Das Misstrauen geht aber bis in die Renaissance zurück. Barbara Vinken hat das mal ganz gut dargestellt.
Den Leuten ist sogar eine nackte Frau ehrlicher, als eine geschmückte, deren Körper sie ziert um die nackte Wahrheit zu überspielen. Kleidung wird oft als Lüge, der man nicht ist, aufgefasst.
Ich bekomme oft zu hören, dass Röcke und Kleider, mit Außnahme des schottischen Kilts, Frauen und denen, die sich nicht dem eigenen Geschlecht zugehörig fühlen, vorbehalten sein sollen.
Der Artikel beschreibt Hosen enseits der 0815 A-Linien Schnitts, den es bei Männern gibt. Hosen beiden Fraune sind vielfältiger und farbenfroher. Das oben gezeigte Outfit in dem Artikel finde ich echt gut. Das würd ich auch so anziehen.
"Einen der stärksten Auftritte auf einem roten Teppich hatte 2015 übrigens US-Schauspielerin Jennifer Aniston bei den Critics’ Choice Awards im Januar. Und zwar in Hosen. Sie trug einen bis zum Bauchnabel dekolletierten roten Gucci-Anzug und übertrumpfte damit sowohl outfit- als auch schlagzeilenmäßig die Frau, für die Brad Pitt sie einst verließ:"
Es wäre begrüßenswert, wenn endlich mal einer von den Schauspielern, in einem kleinen Schwarzen, statt im dunklen Azug über den roten Teppich läuft.
"Das Geheimnis: "Man darf die Mühe nicht erkennen, weil man nicht als eitel erscheinen sollte. Es ist ja nur Mode und die benötigt keinerlei geistige Anstrengung."
Das war nie ein Geheimnis. Der Dandy war der Erste nach dem Bruch, der allen Wert auf sein Äußere legte, aber so, dass er sich immer noch vom Adel unterschied und so aussehen ließ, dass es keiner Mühe bedarf. ist alles von Flügel aus dem Jahr 1905 nachzulesen. Ich glaube die beklauen sich mit ihre "Wneisheiten" gegenseitig, die von großen Historikern stammen.
"Genervt vom ausschließlichen Interesse der Journalisten daran, was sie auf dem roten Teppich tragen, statt an den Leistungen, wofür sie möglicherweise einen Oscar oder Emmy bekommen, haben prominente Frauen wie Amy Poehler oder Reese Witherspoon sich der Kampagne "#AskHerMore" angeschlossen. Damit wollen sie verhindern, bei offiziellen Anlässen auf ihr Aussehen reduziert zu werden."
#AskHerMore und deren Aktivistinnen dahinter kenne ich auch. Sie kritisierten, dass jeder Satz mit dem Aussehen der Frau oder dem Outfit beginnt, während bei den Männern ihre Leistungen im Vordergrund stehen.
https://alexandrabader.wordpress.com/2015/10/22/deborah-tannen-zu-medien-und-gender/Kommentare aus einem anderen Forum dazu:
"Oft, wenn Journalisten über Frauen im öffentlichen Leben berichten, beginnen sie damit, deren Aussehen zu beschreiben: ihre Haare, ihre Kleidung, ihr Make-up. Das ist sehr frustrierend, denn es impliziert, dass unser Aussehen wichtiger ist als unsere Leistungen", sagt die Linguistin Deborah Tannen."Und die folgenden Kommentare dazu:
"Ah, da wird die größere Freiheit plötzlich zum Zwang, damit die Frauen wieder als Benachteiligte hingestellt werden können. Wobei ganz super wäre halt die Freiheit zu haben, ohne irgendwelche Auswirkungen - oder auf Alltagssprache übersetzt: Rosinenpicken."
"also natürlich wird ein mann für die kleidung genauso kritisiert
man hat als mann nur eine wahl - nämlich die einzige für seriös gehaltene kleidung anzuziehen wenn man nicht darauf angesprochen werden möchte .. und das sind anzüge in dunklen farben (schwarz, dunkelgrau, dunkelblau).
bei jeglicher anderer kleidung höre ich nur kritik .... egal was es ist.
kein männlicher politiker dürfte sich mit einem bunten anzug oder pullover hinstellen zu einer rede. da zerreisen sich die medien das maul. "
"aber ich zb. (und viele andere) männer fühlen sich genauso eingeengt wie frauen wenn man in vielen situationen, und die gibt es bei der arbeit, eine mir nicht gefallende Kleidung anziehen muß, die meiner einstellung überhaupt nicht entspricht, nur damit man von anderen nicht als unseriös angesehen wird."
"Das ist halt auch alles eher ein Ergebnis der industiellen rev. bürgerlichen Zeitalters, durchmilitarisierung der Gesellschaft.
Früher haben auch die Männer alle anders ausgeshen. Gepudert , geschminkt u.s.w.
Da war das eine Sensation als der bürgerliche George Washington in Frankreich in ganz schlichtem Aussehen auftrat. Da gab es dann sogar eine Washington Mode in paris, so schlicht wie der Mao look, Damals sensationell.
Der Zeit ihr Geschlecht,und abhängig davon dem Geschlecht seine Mode oder eben nicht. Mit dem Bürgertum wurde das Geschlecht eben hyperpolarisiert."
"Sag mal, freut ihr euch nicht, so zum Galaabend zu kommen, wie ihr das euch eben wünscht?
Ich erinnere mich an meine Matura: Alle Mädels hatten "irgendwas" (natürlich Feines) an, ich und meine Genossen mussten Sakko und Krawatte tragen.
Zweng der Ehrfurcht.
Ich fühlte mich verkleidet, wie eine Knacker hab ich ausgeschaut.
Mich nervt das nach wie vor."