Hallo Leute,
ich stecke zur Zeit in Guatemala und hatte gerade ein laengeres Gespraech mit ein paar, sehr traditonell gekleideten Frauen in einem kleinen Dorf in der Naehe von Quetzaltenango.
Sei verkauften handgewebte Stoffe aus denen eine traditionelle Kleidung gefertigt wird und wollten mir etwas verkaufen. Da ich nicht wusste wie die traditionelle Maennerkleidung aussieht haben sie es mir erklaert und demonstriert. Dass ich es nicht wusste hatte schlicht den Grund, dass sich nur noch Frauen traditionell kleiden.
Im Wesentlichen ist die Maennerkleidung eine farbenfroche Jacke, ein Tuch um die Hueften, praktisch ein Rock, unter dem jedoch eine wadenlange Hose getragen wird. Aus diesem Grund wollen es die Maenner nicht mehr tragen, weil sie dann ja "Frauenkleidung " tragen wuerden. Sie orientiern sich alle am westlichen Vorbild, das die taeglich, z.B. an mir sehen. Es ist schon erschreckend, wei das Empfinden selbst fuer traditionelle Kleidung durch Einfluesse von aussen gepraegt wird.
Ich hatte daraufhin die Frage in den Raum bzw. Markt gestellt, warum die Fauen es nicht auch so machen und nur noch Hosen tragen, schliesslich tragen westliche Frauen fast ausschliesslich Hosen. Daraufhin entbrannte eine wilde Diskussion, leider im weiteren Verlauf nicht mehr auf spanisch, so dass ich ich nicht lange folgen konnte, aber die Essenz die ich mitbekam war ungefaehr:
Frauen haben sich anzupassen, ihre Nase nicht zu weit in Richtung Fortschritt und und ausser Haus zu stecken und eine Hose waere Auflehnung gegen dieses Schema.
Dass sich auch Maenner anpassen und fremden Einfluessen unterwerfen hat fuer kurzes Innehalten gesorgt, aber wurde schnell vom Tisch gefegt.
Cephalus