Der amerikanische Religionswissenschaftler Jason Slone hat mal - meines Erachtens sehr klug - geschrieben: Menschen sind nicht gut, weil Religionen ihnen es vorschreiben, sondern Religionen enthalten ethische Gebote, weil Menschen sie in sich haben. (So sinngemäß.)
Mit anferen Worten: Was wir an Gutem oder auch an Bösem im Menschen also in uns haben, finden wir auch in den Religionen, aber genau so gut außerhalb der Religionen.
Das von Bonfreund erwähnte Theodizee-Problem, wie ein zugleich allgütiger und allmächtiger Gott das Böse überhaupt zulassen könne, und die Schlussfolgerung, dass es Gott nicht geben könne, weil es ja das Böse gebe, ist so gesehen ungelöst. Nun gibt es außer der Vorstellung eines zugleich allgütigen und allmächtigen Gottes ja noch ganz andere Gottesvorstellungen, in denen das Theodizee-Problem so nicht auftaucht.
(Bonfreunds Vorschlag, alle Menschen, die an einen Gott glauben, zu töten, diskutiere ich hier nicht weiter. Es sollte diesen Vorschlag besser zurücknehmen oder sich aus diesem Forum verabschieden.)
LG,
Michel