Autor Thema: Aus dem spanischen Sprachraum  (Gelesen 3492 mal)

Offline cephalus

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Aus dem spanischen Sprachraum
« am: 07.06.2021 10:02 »
Ich habe mal wieder Tante Google gefragt und etwas Spanisch geübt ;) (Google übersetzt aber auch vernünftig) um mal zu sehen wie man anderen Orts über Männerröcke schreibt:

Eine, mittlerweile gewohnte, geschichtliche Betrachtung der Mode:
https://verne.elpais.com/verne/2018/01/25/articulo/1516881949_162680.html

Über geschlechtslose Mode und ein paar Vorbilder
https://marieclaire.perfil.com/noticias/moda/tendencia-genderless-los-hombres-tambien-llevan-vestidos-y-faldas.phtml

Auch wieder die Lehrer und allgemein die Auflösung der traditionellen Kleidungsmuster
https://www.elle.com/es/star-style/noticias-famosos/a34725631/vestido-falda-hombres-masculinidad-estereotipos-harry-styles/

Noch eine geschichtliche Betrachtung
https://www.lavanguardia.com/historiayvida/historia-antigua/20200601/481441641505/moda-prendas-unisex-leotardo-pantalones-gabardina-esmoquin-falda.html

Aus einem Modemagazin
https://www.reforma.com/aplicacioneslibre/preacceso/articulo/default.aspx?__rval=1&urlredirect=https://www.reforma.com/ahora-los-hombres-usan-vestido/ar2079407?referer=--7d616165662f3a3a6262623b727a7a7279703b767a783a--

Wer sein Spanisch noch weiter trainieren will (oder den Übersetzer) "Machen Röcke weniger männlich" aus Mexico
https://medialab.up.edu.mx/noticias/hombres-usando-faldas-vestidos/

Viel Spaß beim Lesen,
Cephalus

PS: Auch auf Insta findet sich was:
https://www.instagram.com/explore/tags/hombresenfalda/
https://www.instagram.com/explore/tags/hombreenvestido/
https://www.instagram.com/explore/tags/hombresenvestidos/

Offline MAS

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Antw:Aus dem spanischen Sprachraum
« Antwort #1 am: 07.06.2021 11:07 »
Das kommt mir aber reichlich spanisch vor! ;D

Es ist schon interessant, wie sich eine Idee gobal verbreitet.

LG, Micha
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Offline radix

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Antw:Aus dem spanischen Sprachraum
« Antwort #2 am: 07.06.2021 16:26 »
Hallo cephalus

das ist eine GENIALE Idee von dir, einmal in einem anderen Sprachraum nach "Röcken für Männer" oder "Männer in Röcken" zu schauen! Es passt hundertprozentig zu unserem Forenthema und ist endlich mal wieder ein Aspekt, der wohl allen hier gefallen dürfte nach - gefühlt - unendlich langer und quälender Diskussion um Genderfragen.

Ach, was bin ich froh, mal wieder etwas "Vernünftiges" hier im Forum zu lesen ...

Man könnte diese Idee im Laufe der Zeit erweitern auf andere Sprachräume und damit ganz neue Horizonte erschließen. Dank Google Translator oder besser noch deepL.com ist die Übersetzung der Texte ja kein Problem mehr.

Viele Grüße

Radix

Offline MAS

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Antw:Aus dem spanischen Sprachraum
« Antwort #3 am: 07.06.2021 16:34 »
Die Idee hatte ich auch schon, lieber Radix, als ich die Sammlung von Cephalus sah.

Was läge vom Spanischen ausgehend näher, als nach portugiesischen Beiträgen zu suchen:
https://www.ecosia.org/search?q=Saias+masculinas+&addon=firefox

Saias masculinas, uma nova tendência da moda pandêmica = Herrenröcke, ein neuer pandemischer Modetrend: https://paginajournal.com/saias-masculinas-uma-nova-tendencia-da-moda-pandemica/

Ja, wenn man sich die Zeit nehmen kann und will, macht das sicher Freude! :)

LG, Micha
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Online JoHa

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Antw:Aus dem spanischen Sprachraum
« Antwort #4 am: 07.06.2021 22:51 »
Ey, Radix,
der Zufall will, dass ich gestern mit einem Freund in Granada über das Röcketragen korrespondiert habe. Er ist Künstler (Konzertgitarrist) und betrachtet die Sache aus ästhetischer Sicht. Er beurteilte meine Bilder danach, ob das Verhältnis Beine/Rocklänge, Bauchumfang/Gürtellinie und Gesamteindruck (Rock-Oberteil-Mimik-etc) zueinander passen. Von Gender keine Rede.
Nicht Johannes. Joachim!

Offline Skirtedman

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Antw:Aus dem spanischen Sprachraum
« Antwort #5 am: 07.06.2021 23:54 »
Er beurteilte meine Bilder danach, ob das Verhältnis Beine/Rocklänge, Bauchumfang/Gürtellinie und Gesamteindruck (Rock-Oberteil-Mimik-etc) zueinander passen.

Ja, ein wichtiges Thema. Wo man schnell mal einen Fehler machen kann und man nicht so recht weiß, worans liegt. Es liegt oft genau daran.

Offline Holger Haehle

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Antw:Aus dem spanischen Sprachraum
« Antwort #6 am: 08.06.2021 03:09 »
Danke Cephalus,

ich nehme an, du hast nichts dagegen, wenn ich deine Links wieder bei Instagram verbrate.
De Verbreitung deines letzte Tipps zum Rockverbot für einen Schüler erbrachte fast 500 Like-It's.
Wir müssen sichbar sein, dann wächst auch die Akzeptanz.

Offline high4all

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Antw:Aus dem spanischen Sprachraum
« Antwort #7 am: 08.06.2021 07:44 »

Saias masculinas, uma nova tendência da moda pandêmica = Herrenröcke, ein neuer pandemischer Modetrend: https://paginajournal.com/saias-masculinas-uma-nova-tendencia-da-moda-pandemica/

LG, Micha
Ein pandemischer Modetrend. Donnerkispel! :o

Und wir haben ihn ausgelöst. ::)
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

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Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. (Heinrich Heine

Offline MAS

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Antw:Aus dem spanischen Sprachraum
« Antwort #8 am: 08.06.2021 08:15 »

Saias masculinas, uma nova tendência da moda pandêmica = Herrenröcke, ein neuer pandemischer Modetrend: https://paginajournal.com/saias-masculinas-uma-nova-tendencia-da-moda-pandemica/

LG, Micha
Ein pandemischer Modetrend. Donnerkispel! :o

Und wir haben ihn ausgelöst. ::)

Ja, wir machen Geschichte! 8)

LG, Micha
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Offline HCG

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Antw:Aus dem spanischen Sprachraum
« Antwort #9 am: 08.06.2021 08:50 »
Wir müssen sichbar sein, dann wächst auch die Akzeptanz.
Lieber Holger!

Da sprichst Du ein wahres Wort gelassen aus!

Meine (wirklich liebe) Frau ist dafür eigentlich ein schöner Beweis: sowohl 2007 (als ich zum ersten Mal Röcke trug) als auch 2019 (als ich nach längerer Pause wieder damit begann) war sie überaus peinlich berührt und fühlte sich extrem unwohl dabei, mit mir in der "Öffentlichkeit" gesehen zu werden. Ich verstand sie, sie kommt aus einer sehr konservativen Familie und hat längst nicht alle von dort übernommenen Vorstellungen über Bord geworfen. Ich habe ihr das auch zugestanden, dass es schwierig für sie ist. Allerdings blieb ich dabei, mein Bedürfnis nach äußerer Veränderung nicht "unter den Teppich kehren" zu wollen (im Grunde wäre es für sie ja auch viel peinlicher, wenn ihr Mann nicht zu sich stehen könnte...). Und in der Tat: in beiden Fällen wich ihre grundsätzliche Ablehnung einer Toleranz, die nur in einigen Situationen überfordert ist. Und in diesen Situationen bin ich auch tolerant und trage Hose. Ihr zuliebe. Das muss auch möglich sein.

Akzeptanz ist nicht mit der Brechstange zu erreichen. Aber auch nicht, wenn wir uns verstecken. Es ist eben ein gewisses Fingerspitzengefühl gefragt. Genau wie beim Zahnarzt. Wobei wir der Arzt sind.

Liebe Grüße
Heiner
Wer den Rock nicht wagt, sollte auch beim Rock'n Roll vorsichtig sein!

Offline Skirtedman

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Antw:Aus dem spanischen Sprachraum
« Antwort #10 am: 08.06.2021 10:33 »
Das mit dem Fingerspitzengefühl ist richtig, Heiner - willkommen übrigens!

Ich phantasierte auch mal in den 80ern, der große Durchbruch für die Männer käme zu Beginn der 2000er, namentlich dachte ich an 2004. Wenn man aber inzwischen altermäßig in den 50ern ist, dann möchte man nicht noch erneut 20 Jahre warten bis sich was eventuell tun könnte. Ja, wagemutige bemühen dann ein klein wenig die Brechstange, sonst hat man seine Träume nie gelebt.

Dass die Südländer in Europa so konservativ sind, scheinen ja solche Erscheinungen wie der Designer "Paloma Spain" zu widerlegen, oder die Tatsache, dass im Stadtleben von Neapel Transvestiten einen festen sozial anerkannten Platz haben.

Gut, die meisten von uns identifizieren sich vielleicht nicht mit den angesprochenen Gruppen, dem traditionell gedachten namentlichen "dritten Geschlecht", wie es vielfach früher genannt wurde, also Männer, die auf Männer stehen und sich als Frauen aufmachen. Insofern richtet sich die gefühlte Toleranz der Südländer immer noch auf "die, die dazwischen stehen" und räumt sie nicht für Frauen oder noch weniger für Männer ein.

Jedoch muss ich sagen, dass ich im tiefsten Italien in der tiefsten Provinz nie irgendwelche Abneigungen erfahren habe. Weder, als ich alleine unterwegs war, auch nicht, als ich mit einem guten Freund drei Wochen unterwegs war. Auch in den Dorfschänken oder Stadtbars in den abgelegensten Nestern, in denen tagsüber nur Männer rumhingen, war niemals meine Kleidung Gesprächsthema, da lag das Interesse eher an Deutschland und die Anerkennung, dass es Deutsche gibt, die sich für so abseits liegende Gegenden interessieren.

In Ceglie Messapica war ich zur Mittagszeit in einer ruhigen kleinen Straße unterwegs, als ein Grundschüler mit seiner etwas älteren Schwester auf der anderen Straßenseite gerade heimkamen. Seine Mutter war grade auf dem Balkon und er rief zu ihr (in etwa, den genauen Wortlaut weiss ich nicht mehr) : "Schau, da läuft ein Mann freiwillig im Rock herum. Und ich bin froh, wenn ich endlich mein Kleid ausziehen kann!" - das war vor genau 20 Jahren. Weiß nicht, ob es heute noch üblich ist, aber damals trugen in vielen Gegenden noch Grundschüler, auch Jungs, Kleider bzw. Kittel, zumindest in der ersten Klasse. Ich kenne das auch noch von den 80ern in Frankreich.

Ja, als Fremder dort im Rock herumzulaufen ist sicherlich einfacher, als es ein dort verwurzelter Mann tun könnte. Insofern ist alles gut, was diese traditionelle Hosenzuschreibung aufbrechen kann, da unten in Südeuropa - aber auch bei uns.

Offline Holger Haehle

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« Antwort #11 am: 08.06.2021 10:39 »
Danke HCG,

in dem Zusammenhang möchte ich auf eine Studie hinweisen, die festgestellt hat, dass die Toleranz gegenüber LGBT dort am größten ist, wo Leute Kontakt haben zu sichtbaren Vertretern dieser Community.

Das wirkt sogar bis in die Nachbarschaften hinein und gilt sicher auch für jede andere Gruppe und deren Sichtbarkeit.

Wenn die Allgemeinheit durch persönlichen Kontakt feststellt, dass bestimmte Leute gar nicht verrückt sind, dann führt die persönliche Erfahrung dazu, dass Vorurteile aufgegeben werden.

Offline Holger Haehle

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Antw:Aus dem spanischen Sprachraum
« Antwort #12 am: 08.06.2021 10:48 »
Hallo Skirtedman,

kann es sein, dass der ital. Junge damals kein Kleid, sondern einen Smock trug? Die waren auch in Frankreich und der Schweiz, meines Wissens nach, bis in die 60er Jahre verbreitet. Ein Smock ist ein Kittel, der wie ein Schlupfkleid aussieht und davor schützen soll, dass vor allem die Jungs sich beim Toben die Klamotten darunter schmutzig machen.

Offline Skirtedman

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« Antwort #13 am: 08.06.2021 11:04 »
Saias masculinas, uma nova tendência da moda pandêmica = Herrenröcke, ein neuer pandemischer Modetrend: https://paginajournal.com/saias-masculinas-uma-nova-tendencia-da-moda-pandemica/

Inspiriert vom obigen Artikel (der übrigens aus dem Französischen stammt) hab ich mich gerade mal bei Burberry umgesehen (was allerdings aus dem englischen Sprachraum stammt), und habe hier:

https://de.burberry.com/looks-fuer-herren-hw21/ (Herbst/Winter 2021)

mindestens 3 Looks entdeckt, die keine obligatorischen Hosen mehr unter den Röcken oder Kleidern zeigen.

Ja, as saias masculinas estão se tornando cada vez mais populares!

culture skirt

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Antw:Aus dem spanischen Sprachraum
« Antwort #14 am: 08.06.2021 11:13 »
Schaut mal lieber in die deutsche Medienlandschaft. Da wurde im ZDF und der ARD über zwei Männer in Röcken und pädophile Pärchen in Zusammenhang gebracht. Die Zürcher Zeitung hat darüber berichtet. "An anderer Stelle werden im Rahmen einer Themenwoche zu Männlichkeit ein Balletttänzer, ein Mann mit Erektionsstörungen, zwei Männer in Röcken und ein männliches Opfer von häuslicher Gewalt aufgeboten."

Offline Holger Haehle

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Antw:Aus dem spanischen Sprachraum
« Antwort #15 am: 08.06.2021 11:21 »
Hey,

hast du den Burberry-Link auch in englsich? Dann pack ich den gteich bei Instagram rein.

Offline Skirtedman

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Antw:Aus dem spanischen Sprachraum
« Antwort #16 am: 08.06.2021 11:28 »
Hallo Skirtedman,

kann es sein, dass der ital. Junge damals kein Kleid, sondern einen Smock trug? Die waren auch in Frankreich und der Schweiz, meines Wissens nach, bis in die 60er Jahre verbreitet. Ein Smock ist ein Kittel, der wie ein Schlupfkleid aussieht und davor schützen soll, dass vor allem die Jungs sich beim Toben die Klamotten darunter schmutzig machen.

Ja, natürlich. Ich hatte ja auch schon das Wort "Kittel" erwähnt.

Natürlich hatte ich nicht unter seinen Kittel geschaut, ob da noch die obligatorischen kurzen Hosen waren. Über das wesen der Kittel bin ich jetzt nicht näher informiert, vermutlich wurden diese üblicherweise über die Geschwister oder darüber hinaus weitergegeben und waren daher nicht auf das Kind optimiert,sondern bis weilen viel zu groß. Viele Kittel sahen eben aus wie Kleider, und die Optik von vorne allemal, so dass sie eben im Sprachgebrauch (zumindest verächtlich) als Kleid bezeichnet wurden.

Wer vor 20 oder 40 Jahren durch einige Gegenden Italiens gefahren ist, kann sich auch ausmalen, dass einige Kinder ausschließlich diese Kittel und keine Normalkleidung drunter getragen haben. Vor 20 Jahren sah man noch Container-Siedlungen, in denen Menschen seit 20 Jahren darin nach Erdbeben wohnten. Es gab da trotz kräftiger Finanzspritzen in den Mezzogiorno noch weite ärmliche Gebiete.

Das Bild, das Carlo Levi in Christus kam nur bis Eboli zeichnete, war vor 20 Jahren jedenfalls noch weithin existent.

Offline Skirtedman

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Antw:Aus dem spanischen Sprachraum
« Antwort #17 am: 08.06.2021 11:35 »
https://de.burberry.com/looks-fuer-herren-hw21/?locale=en_DE <-----
https://de.burberry.com/looks-fuer-herren-hw21/?locale=es_DE
https://de.burberry.com/looks-fuer-herren-hw21/?locale=br_DE

Nun, auf Anhieb und am schnellsten bekomme ich nur die deutsche Seite auf Englisch hin. Aber die tut es ja auch. Wer will, kann ja noch die englischsprachige Seite für den englischsprachigen Markt suchen. Dank Cookies gelingt es mir nicht auf Anhieb.

Offline Skirtedman

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Antw:Aus dem spanischen Sprachraum
« Antwort #18 am: 08.06.2021 12:40 »
In der Tat, dieser kurze Thread entwickelt sich trotz seiner Kürze bisher zu einem vielschichtigen Thread.

Ich will nochmal das Gesagte zu dem spanischen Freund von JoHa kurz aufgreifen.

Er beurteilte meine Bilder danach, ob das Verhältnis Beine/Rocklänge, Bauchumfang/Gürtellinie und Gesamteindruck (Rock-Oberteil-Mimik-etc) zueinander passen.
Ja, ein wichtiges Thema. Wo man schnell mal einen Fehler machen kann und man nicht so recht weiß, worans liegt. Es liegt oft genau daran.

Weil gerade im Forum im Umlauf, will ich dazu das Bild mit dem Pullover und hirti noch mal anführen.

Ich bin mir sicher, hirti wird es mir nicht übelnehmen und bitte ihn notfalls schon mal um Entschuldigung.

Hier zum Beitrag mit dem Bild: https://www.rockmode.de/index.php?topic=5836.msg140831#msg140831

Also hirti macht hier vieles schon sehr richtig. Mag sein, wenn das Sweatshirt/Pullover durch Händeeinstecken nicht hochgeschrubbt wäre, dass es nochmals ein klein wenig anders wirken würde. Aber die Proportionen stimmen einfach.

Einziger Wermutstropfen sind die Socken. Da, wenn ich das richtig auseinanderhalten kann, werden die flachen Sneakers von etwas ausgefalleneren Socken begleitet. Hier müsste noch, um die Wohlfallen-Proportionen zu optimieren, die Socken z.B. durch Umschlagen um etwa ein Viertel der Sichtbarkeit gekürzt werden, dann wäre auch dieser Bereich perfekt proportioniert.

Ja, so Faktoren wie Körperbau /-breite, sichtabre Länge der Einzelteile, Weite/Enge, auch Schnittform und besonders auch Schuhform wirken da mit im Spiel der optischen Verhältnisse. Und entscheiden beim Betrachter (überwiegend) unbewusst mit über Stimmigkeit oder sieht nicht gut aus. Manchmal sind es nur Feinheiten oder wenige Millimeter, die entscheiden können.

Das mögen am besten Künstler sehen (nicht nur spanische). Aber auch Mathematiker könnten sich mit diesem Phänomen vermutlich prima beschäftigen. Denn das Meiste hat mit dem Goldenen Schnitt zu tun und lässt sich berechnen.

Allerdings habe ich auch schon bemerkt, dass da die Perspektive (im wahrsten Sinne) noch ein Teufelchen spielen kann. Manchmal sah ich mich vor dem Spiegel in den gefühlten Verhältnissen perfekt durchdekliniert. In einem Spigelbild in einem Fenster oder auf einem Foto mit größerem Abstand sah das dann wieder unstimmig aus. Also streng mathematisch bestimmen lässt sich das durch Anwendung vom Goldenen Schnitt nicht vollkommen, denn auch draussen betrachten einen die Leute mit unterschidlicher Perspektive.

Die Anwendung von Proportionen kann also nur eine ungefähre RIchtschnur sein. Mathematiker mit Ambitionen könnten natürlich das dann auch wiederum in Formeln mit Fehlertoleranzen angeben. Wobei die Fehlertoleranz bestimmt auch eine Funktion wäre, die zum Beispiel von der Rockweite abhängt.

Hirtis Bild mit dem grünen Pullover ist untersichtig, trotzdem in sich proportional ziemlich stimmig, und das mit den Socken ist vielleicht von oben betrachtet dann doch wieder innerhalb der Fehlertoleranzen... ;)

Man könnte mal den Spanier fragen...

Danke, Hirti!

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Antw:Aus dem spanischen Sprachraum
« Antwort #19 am: 08.06.2021 13:49 »
Aber auch Mathematiker könnten sich mit diesem Phänomen vermutlich prima beschäftigen. Denn das Meiste hat mit dem Goldenen Schnitt zu tun und lässt sich berechnen.
Dafür bekommt man hier Rüge, dass das alles Geschmackssache sei und Attraktivität nicht messbar wäre. https://www.handelsblatt.com/karriere/attraktivitaetsforschung-die-ist-so-schoen-die-kann-doch-nur-bloed-sein/7819454.html?ticket=ST-10309934-Lc50av90MhgqDKnBOSRP-ap4

"Aber liegt Schönheit denn nicht im Auge des Betrachters?
Das sagt man gerne so. Die Forschung ist sich aber darüber einig, dass es gewisse objektive Kriterien gibt, die einen Menschen allgemein attraktiv erscheinen lassen. Wenn ungefähr zwei Dutzend Teilnehmer einer Studie die Attraktivität eines Menschen beurteilen, entsteht ein Durchschnittswert, der mit leichten Schwankungen für eine ganze Gesellschaft gilt."


Gruß
Jule

Offline Skirtedman

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« Antwort #20 am: 09.06.2021 11:45 »
Noch einen kleinen Eindruck der Rezeption von Harry Styles in Südeuropa, diesmal anderer Sprachraum:

Auf der Webseite von Kiss FM 89, Griechenland:
HARRY STYLES KANN SEINE EIGENE KOSMETIKLINIE AUF DEN MARKT BRINGEN

Darin kein Sterbenswörtchen von Harry Styles´ ausgefallener Mode.

Auch eine Art, es zu rezipieren.


 

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