Wie aber, werter Wolfgang, verhält es sich mit Menschen mit zwei oder mehr Heimaten? Die müssen sich immer wieder umstellen, ohne sich zu verstellen. Das geht aber immer nur bis zu einem gewissen Grad. Im Inklusionsmodell wird aber immer wieder Rücksicht auf deren besondere Identität genommen. D.h. die Gesellschaft verändert sich genau so, wie sie sich verändern. Und so wachsen sie zusammen.
Ich hoffe, Du redest jetzt nicht von der Doppelten Staatbürgerschaft, denn die erachte ich als schwachsinnig. Falls es doch irgendwelche Argumente pro geben sollte, dann nur mit Abstufung wie beim 1. und 2. Wohnsitz, die ja auch unterschiedlich gewichtet sind.
Ansonsten gibt es einige Urlaubsorte - auch wenn ich da viel zu selten bin - in denen ich mich auch heimisch fühle.
Dennoch, weiss ich nicht, was Du uns nun in unserem konkreten Fall mitteilen willst, oder was wir daraus gar lernen könnten.
Nur trotzdem noch was zu Deinem Satz:
... D.h. die Gesellschaft verändert sich genau so, wie sie sich verändern. ...
Ich würde in Deinem Denkgebilde sagen: "D.h. die Gesellschaft verändert sich genau so, wie sie sich
nicht verändern."
Falls Du unser Forum mit "der Gesellschaft" (aus Deinem Bild) gleichsetzst, dann würde unser Forum sich mit den Poly-Beheimateten verändern. Und ja, das ist ja auch irgendwie die Angst, die da mitschwingt: Wir wollen kein Crossdresser-Forum werden, wir wollen kein Trans-Forum werden. Wir wollen unser Forum als Anlaufstelle für die Probleme und Interessen der Männer bleiben, die einfach nur Röcke tragen wollen.
Und falls Du das Forum wie zuvor mit einem Staat mit einer Staatsgrenze gleichsetzst, dann mag meine gerade getätigte Aussage wie gesteigerter Nationalismus klingen. Ja, das ist es in diesem Bilde auch. Ganz klar.
Aber unser Forum ist kein Staatsgebilde. Unser Forum ist ein Verband von Menschen, die von überall her herausgepickt wurden (sich selbst herauspickten quasi), weil sie
ein gemeinsames Interesse haben:
Röcke zu tragen, obwohl man es ihnen immer vorenthalten hat.Wer als Mann in das Erscheinungsbild einer Frau schlüpft oder in die Identität einer Frau, der wird es
durch sein Tun uns auch weiterhin vorenthalten.
Grenzgänger können wir nur akzeptieren, wenn sie unsere Interessen und unsere Probleme verstehen, und diese Interessen und diese Probleme akzeptieren, und sie uns nicht in unseren Interessen und bei unseren Problembewältigungen behindern, sondern wenn sie uns dabei unterstützen.