Autor Thema: Ohrloch stechen  (Gelesen 23096 mal)

Offline MAS

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Re: Rock-Konzert
« Antwort #15 am: 20.11.2016 00:35 »
Zitat
Sagen das nicht alle Teenager eine Zeit lang (Stichwort: peinliche Eltern)?  ::)

Ja. Das oder "Das sind nicht meine..." ;)


Vor Jahren gab ich mal Nachhilfe, und eine Schülerin sagte, als ich der erste Mal im Rock dort erschien zu einem Passanten, als wir zwei vor der Tür des Gebäudes standen: "Das ist nicht mein Vater!"

Auf Dauer hat mein Rocktragen unserem guten Verhältnis zueinander aber nicht geschadet! Im Gegenteil: Einiges später, die Nachhilfezeit war längst vorbei, begegneten wir uns zufällig, und sie grüßte überschwändlich und fröhlich, obwohl ich im Rock war sie Freundinnen dabei hatte. So kann es mit Eltern auch gehen.

LG, Micha
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Offline Ben

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Re: Rock-Konzert
« Antwort #16 am: 20.11.2016 04:56 »
Und ich will beispielsweise meinen Kindern nicht zumuten, sich mit bescheuerten Koomentaren über den Style ihres Vaters auseinandersetzen zu müssen.
Man kann eigentlich nicht früh genug lernen, damit umzugehen. Ich denke, wenn wir unserem Kindern die Gründe für das nicht konforme Verhalten gut vermitteln, dann können sie das auch mit tragen und weitergeben. Und wenn nicht, können sie immer noch sagen "Mein Alter hat sie eben nicht mehr alle" ;) Oder darauf hinweisen, dass sie nicht für den Kleidungsstil anderer Menschen verantwortlich sind, auch wenn sie mit ihnen verwandt sind.
Gut gesagt. Kinder sollen und müssen lernen, wie man sich gegen Mobbing wehrt. Mit so einer Kompromissbereitschaft wie oben zitiert werden nur die Mobber gestärkt...
Natürlich, Erziehung und Sozialisation sind kein Ponyhof.
Dennoch halte ich die hier gezogenen Schlussfolgerungen in der Verallgemeinerung einfach für falsch.

Kinder, die ihren Vater im Rock kennengelernt haben (also von Geburt an, mehr oder weniger), werden sich in den meisten Fällen leichter tun, als Kinder, deren Vater, der erst in die Röcke kam, als sie sechs Jahre und älter waren oder gar sich in der Pubertät befanden. Speziell Letzteres wünsche ich keinem Kind/Jugendlichem, dessen Hormone verrückt spielen - und die des Vaters gleich mit, um es mal überspitzt darzustellen.
Kurzum: Die hier zitierte Kompromissbereitschaft setzt die Fähigkeit zum Dialog und (nicht oder) die Erfahrung, dass die etwas anderen Bekleidungsvorlieben des Vaters wenigstens innerfamiliär akzeptiert, wenn nicht gar etabliert sind, voraus. Ist das nicht gegeben, ist es in meinen Augen fahrlässig, die Kompromissbereitschaft gegen Mobbing, das viele irrationale Ursachen.hat, die wir mit unserem Tun gerne negieren, auszuspielen,

Offline GregorM

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Re: Rock-Konzert
« Antwort #17 am: 20.11.2016 06:10 »
Die anderen Besucher haben zwar teils auf meine Kiltbekleidung geschaut, aber ohne nennenswerte Reaktion. Auffallend war, dass Frauen bei einem anschließenden Blickkontakt auch mal gelächelt haben. Aber eher freundlich (zustimmend?). Meine männlichen Nebensteher haben meine Bekleidung auch zur Kenntnis genommen, sich aber ganz normal mit mir unterhalten  - Rock war kein Thema.
Also das macht Mut.

Genau. Und wohl die normale Situation, wenn man - in den Augen der Gesellschaft – nicht allzu weit von den Normen abweicht. Und dazu gehört etwas mehr als einen Kilt oder neutralen Rock.

Gruß
Gregor
   

Gruß
Gregor

Offline DesigualHarry

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Re: Rock-Konzert
« Antwort #18 am: 20.11.2016 09:48 »
Hallo!

Die Kleidung hat wohl einen sehr unterstützenden Effekt um das eigene und anderer Menschen Verhalten in bestimmte Richtungen zu lenken. Das hat wohl bei mir zur Folge die Auswirkung, dass sich Kinder bei mir sehr wohl fühlen wenn ich im Rock bin. Ich habe es außerdem auch schon des Öfteren erlebt, dass sich Angespannte Situationen aufgelöst haben, wenn ich eine Zeitlang im Rock anwesend war.


Online JJSW

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Re: Rock-Konzert
« Antwort #19 am: 20.11.2016 10:10 »
Hallo!

Die Kleidung hat wohl einen sehr unterstützenden Effekt um das eigene und anderer Menschen Verhalten in bestimmte Richtungen zu lenken. Das hat wohl bei mir zur Folge die Auswirkung, dass sich Kinder bei mir sehr wohl fühlen wenn ich im Rock bin. Ich habe es außerdem auch schon des Öfteren erlebt, dass sich Angespannte Situationen aufgelöst haben, wenn ich eine Zeitlang im Rock anwesend war.

Also läßt sich der Rock sogar als "Therapeut" einsetzen, wenn man weiß wie es geht ;)

Grüßle
Jürgen
Laßt Euch nicht von Zweifeln plagen
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Offline Barefoot-Joe

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Re: Rock-Konzert
« Antwort #20 am: 20.11.2016 12:01 »
Hi Nico,

Zitat
https://www.youtube.com/watch?v=MCD-VrgooP0&feature=youtu.be&list=PLL-ngfAbsCheEefmZX-ObBeu00HiY_OXW&t=523

Danke für den Link! Ich warte schon seit ewigen Zeiten, dass das endlich auf DVD rauskommt. Das Wochenende ist damit verplant. Die Serie ist sowas von genial... :)
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Offline Barefoot-Joe

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Re: Rock-Konzert
« Antwort #21 am: 20.11.2016 12:06 »
Hallo Micha,

Zitat
Im Gegenteil: Einiges später, die Nachhilfezeit war längst vorbei, begegneten wir uns zufällig, und sie grüßte überschwändlich und fröhlich, obwohl ich im Rock war sie Freundinnen dabei hatte. So kann es mit Eltern auch gehen.

Das ist auch nur eine begrenzte Zeit, in der wir den Kindern peinlich sind. Dann, wenn sie gerade versuchen, Halt in einer Gruppe außerhalb des Elternhauses zu finden. Wenn da erstmal ein stabiler Freundeskreis etabliert ist und die ersten in diesem Kreis Anstalten machen, sich wieder mehr zu individualisieren, ist es meist kein Problem mehr. Irgendwann merken die halt auch, dass Anderssein cool ist. ;) Das wird natürlich zwangsläufig von der Art der Veränderung abhängen. Wenn da ein Vater plötzlich im Kilt ankommt, ist er relativ schnell cool. Wenn er als Sissy kommt, könnte das mit dem Coolsein ein wenig länger dauern... ;)
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androgyn

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Re: Rock-Konzert
« Antwort #22 am: 20.11.2016 12:25 »
Hallo!

Die Kleidung hat wohl einen sehr unterstützenden Effekt um das eigene und anderer Menschen Verhalten in bestimmte Richtungen zu lenken. Das hat wohl bei mir zur Folge die Auswirkung, dass sich Kinder bei mir sehr wohl fühlen wenn ich im Rock bin. Ich habe es außerdem auch schon des Öfteren erlebt, dass sich Angespannte Situationen aufgelöst haben, wenn ich eine Zeitlang im Rock anwesend war.
Kleine Kinder versuchen mich auch oft zu berühren. Vor Tagen fasste ein kleines Mädchen an dauernd an meine Hand, als ich mich am Kinderwagen abstützen musste, weil die ganzen Pappanasen in der Bahn zu doof sind, sich richtig zu verteilen und ich keine Möglichkeit hatte zum festhalten. Die Eltern sind dann auch etwas aufgetaut.
Ich habe auch die Vermutung. dass Hosen bwz. Jeans mit etwas kriegerischen, dunklen und unnahbaren assoziiert werden im Gegensatz zum Rock der für Leichtigkeit und Offenheit steht.

Offline Barefoot-Joe

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Re: Rock-Konzert
« Antwort #23 am: 20.11.2016 12:29 »
Hallo Ben,

Zitat
Kinder, die ihren Vater im Rock kennengelernt haben (also von Geburt an, mehr oder weniger), werden sich in den meisten Fällen leichter tun, als Kinder, deren Vater, der erst in die Röcke kam, als sie sechs Jahre und älter waren oder gar sich in der Pubertät befanden.

Es ging ja weniger um die Akzeptanz bei den eigenen Kindern, als um die Reaktionen ihrer Freunde. Und da spielt es keine Rolle, wann du mit dem Rocktragen angefangen hast. Die sehen dich im Rock und dann hängt es von deren Erziehung ab, wie sie darauf reagieren. Die eigenen Kindern haben je nach Alter und Erziehung natürlich unterschiedliche Fähigkeiten mit Angriffen auf die eigene Familie umzugehen. Aber im Zeitalter von "Deine Mudda.." dürften die meisten sich mit solchen Angriffen bereits nach der Grundschule arrangiert haben.

Zitat
Speziell Letzteres wünsche ich keinem Kind/Jugendlichem, dessen Hormone verrückt spielen - und die des Vaters gleich mit, um es mal überspitzt darzustellen.

Meine waren 15 und 17 und kommen prima damit zurecht. Wie du allerdings darauf kommst, dass beim Vater die Hormone verrückt spielen, ist mir etwas unklar. Was haben Hormone denn mit der Entscheidung zu tun, einen Rock anzuziehen?

Zitat
Kurzum: Die hier zitierte Kompromissbereitschaft setzt die Fähigkeit zum Dialog und (nicht oder) die Erfahrung, dass die etwas anderen Bekleidungsvorlieben des Vaters wenigstens innerfamiliär akzeptiert, wenn nicht gar etabliert sind, voraus. Ist das nicht gegeben, ist es in meinen Augen fahrlässig, die Kompromissbereitschaft gegen Mobbing, das viele irrationale Ursachen.hat, die wir mit unserem Tun gerne negieren, auszuspielen,

Keine Frage, wenn das in der Familie bereits etabliert ist und auch entsprechend verargumentiert wurde, sind das gute Voraussetzungen dafür, dass die Kinder das verteidigen können.  Mobbing läuft in der Regel so ab, dass zuerst das Opfer auerkoren wird und dann werden Gründe zum piesacken gesucht. Wenn da kein Vater im Rock ist, dann ist garantiert etwas anderes da. Und hier von Fahrlässigkeit zu reden, ist wie bei einer Vergewaltigung der Frau die Schuld zuzuschieben. Schuld am Mobbing ist nicht der Vater, der "fahrlässigerweise" einen Rock trägt - schuld ist der, der mobbt. Wenn der mobbende Depp sich am Körpergewicht der Mutter aufhängt, ist dann die Mutter fahrlässig, weil sie zu viele Kilos auf den Rippen hat? Soll sie sich dann einschließen, um ihre Kinder nicht fahrlässig potentiellem Mobbing auszusetzen? Doch wohl eher nicht, oder?

Gegen Mobbing muss man mit gleicher Methode zurückschlagen. Ein Bekannter von mir hat einen Sohn, der Mobbingopfer war. Er hat aber auch Bekannte, die in einem bekannten Motorradclub organisisert sind. Mit ein paar der schwarzen Gesellen auf ihren Bikes hat er dann mal den Mobber auf dem Heimweg abgefangen. Die haben sich dann als Freunde des Mobbinopfers vorgestellt. Und erklärt, dass sie gerne nochmal wiederkommen und dann weniger höflich sein werden, wenn man ihre Freunde schlecht behandelt.  Hat sehr gut funktioniert...
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Re: Rock-Konzert
« Antwort #24 am: 20.11.2016 12:40 »
Hi Nico,

Zitat
https://www.youtube.com/watch?v=MCD-VrgooP0&feature=youtu.be&list=PLL-ngfAbsCheEefmZX-ObBeu00HiY_OXW&t=523

Danke für den Link! Ich warte schon seit ewigen Zeiten, dass das endlich auf DVD rauskommt. Das Wochenende ist damit verplant. Die Serie ist sowas von genial... :)
Vor allem Tiff. Mir gefällt Barbara aber besser. Die Serie ist aber schon ziemlich derb. Es fallen auch mal Sprüche gegen männliche Rockträger und Tunten.

Offline JürgenH

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Re: Rock-Konzert
« Antwort #25 am: 20.11.2016 13:59 »
Tach auch,
als ich mit dem Rock tragen angefangen habe, waren meine Kinder (2 Mädels) im Kindergarten bzw. Schule.
Die beiden haben nie irgendwelche Anfeindungen und kritische Auseinandersetzungen mit anderen durchstehen
müssen aufgrund das ihr Vater auf einmal Röcke trägt. Das ist auch heute noch so wo sie Erwachsen sind. Ich war und bin immer der coole Papa gewesen.
Für mich hat sich das Rock tragen immer gelohnt!
Bis dahin JürgenH
Leben heißt.....
nicht zu warten, dass der Sturm vorüberzieht,
sondern lernen,
im Regen zu tanzen.....

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Re: Rock-Konzert
« Antwort #26 am: 20.11.2016 14:26 »
Ich bin der Meinung, dass man mit Mädchen keine richtige Untersuchung anstellen kann. Mädchen werden anders behandelt. Mädchen haben in fast so allen Dingen Freifahrtsscheine. Komischerweise haben Rockträger immer Töchter. Außer Cephalus und Tine und die haben ganz andere Reaktionen von ihren Söhnen zu erzählen.

Offline Peter

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Re: Rock-Konzert
« Antwort #27 am: 20.11.2016 15:33 »
Das ist auch nur eine begrenzte Zeit, in der wir den Kindern peinlich sind. Dann, wenn sie gerade versuchen, Halt in einer Gruppe außerhalb des Elternhauses zu finden.
.../...

Wähnend dieser Zeit kannst du machen was du willst, -oder auch gar nichts: man ist den Kindern peinlich... ::)

LG

Peter
Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zuruecksehnen werden.

Offline hohenlohe74

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Re: Rock-Konzert
« Antwort #28 am: 20.11.2016 15:58 »
Hui,

da habe ich ja eine Diskussion angestoßen, aber das ist auch gut so.

Vielen Dank für den Support. Ich kann aber auch mit der Kritik umgehen, bin da auch keinem böse.

Natürlich stört es mich selbst etwas, dass ich mich da so "übervorsichtig" verhalte. Letztlich ist das eine Absprache mit meiner Frau. Stumpfhosen/Leggings und Shorts, das geht - im Haus. Skinnyjeans und "LoungePants" (=Meggings?) auch mal öffentlich, ist ok. Aber Rock vor den Kids (übrgens 13 und 15) und öffentlich ist tabu. Jetzt könnte ich es drauf ankommen lassen. Aber momentan nehme ich mir eben meine Freihheiten mal so wie in München - und bin soweit zufrieden.

Optimal wäre natürlich ein offenerer Umgang damit. Das ist mir auch klar. Aber das Leben besteht nun mal aus Kompromissen und kleinen Schritten.

LG

hohenlohe74

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Re: Rock-Konzert
« Antwort #29 am: 20.11.2016 16:23 »
Sind deine Kinder Jungs? Frag doch mal deine Frau, warum sie euren Söhnen keinen Rock anziehen würde. Das wöllte mich mal wirklich interessieren, was für Begründungen da kommen.

Was ist aber bei Skinnyjeans so anstößig, dass es öffentlich nur ab und zu ok ist?


 

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