Autor Thema: Ablehung oder Nichtablehnung des Wortes "Gender"?  (Gelesen 5090 mal)

Offline MAS

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Antw:Ablehung oder Nichtablehnung des Wortes "Gender"?
« Antwort #30 am: 05.10.2024 20:24 »
..., sondern um Denkgewohnheiten und um Entscheidungen von Hersteller:innen, Händler:innen, Kunde:innen. Oder nicht?

Siehst Du, "gendern" macht es ganz schön kompliziert. Bei Dir hat sich da auch schon ein Fehler eingeschlichen.

Wie schon des öfteren gesagt, ist das entgendern, und klar kommen da Tippfehler vor. Wobei ich erst eine andere Schreibweise vorhatte und mich dann umentschieden habe, ohne das hinterher zu kontrollieren.

LG, Micha
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Offline MAS

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Antw:Ablehung oder Nichtablehnung des Wortes "Gender"?
« Antwort #31 am: 05.10.2024 20:28 »
... Ob sie sie annehmen, ist ihnen überlassen. Aber wenn sie gut plausibel dargelegt sind, dürfte es ihnen nicht so schwer fallen.

Ich kann ja auch nur am besten die Denkwege vorstellen, die ich selbst gegangen bin.

Warum so kompliziert?

Du fährst doch auch Bahn, ohne Dich in den Denkmustern der Mobilitätswissenschaften zu bewegen.

Einfach Bahnfahren, fertig.

Na ja, aber ich denke doch darüber nach, vor allem, wenn der Zug auf offener Strecke anhält, ohne dass eine Information kommt, warum er das tut. Dann überlege ich, woran es liegen könnte und ärgere mich über den Mangel an Informationen und meine, dieser Lokführer sollte besser Güterzüge fahren, wenn er nicht kommunizieren will.

Aber ja, man tut eine Menge Dinge, ohne nachzudenken, solange man damit auf keinen Widerstand stößt. Aber gibt es einen Widerstand, beginnt man nachzudenken. Und Widerstände, innere wie äußere, hat in Bezug auf sein Rocktragen doch sicher jeder schon erlebt.

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Antw:Ablehung oder Nichtablehnung des Wortes "Gender"?
« Antwort #32 am: 05.10.2024 20:41 »
Du hast meine Frage nicht richtig verstanden, wie es scheint. Ich möchte jetzt nicht mit Dir über Verkehrsmittelwahl diskutieren, sondern frage, ob die Frage nach der Gleichberechtigung der Kleidungswahl eher auf der Ebene der richtigen Gewandung bei Mittelaltermärkten oder eher auf der Ebene der Förderung von öffentlichem oder individuellen Verkehrsmitteln anzusiedeln ist.

Und mit den drei Geschlechtsbezeichungen "Männer, Frauen und Diverse" meine ich nicht das biologische Geschlecht, sondern das soziale, das mit eben normalerweise mit dem Wort bezeichnet wird, was "die Masse der Männer" nicht mag. "Diverse" bezeichnet also nicht nur Hermaphroditen, sondern auch Transgender, Genderfluide usw.

Und lieber Zwurg, in Bezug auf den Umgang von Mehrheiten mit Minderheiten sprach ich nicht von Anpassung (Assimilation), sondern von Rücksichtnahme (Respekt).

Ich versuche es nochmal:
Zur Genderdebatte, mit all den geschlechtlichen Ausprägungen, die es heute anscheinend gibt. Als Geschlechter bezeichne ich Mann und Frau, die biologisch in der Lage sind Arterhaltend Nachwuchs zu zeugen. Natürlich gibt es auch ein kleine Menge an Menschen bei denen die Geschlechtsmerkmale nicht eindeutig sind, ob die auch Nachwuchs zeugen können weiß ich nicht. Wenn ich jemand zum erten Mal sehe kategorisiere ich automatisch nach den ersten beiden Gruppen, egal was dieser jemand für eine Kleidung trägt.
Es gibt Frauen in Jeans und Holzfällerhemd oder in in feiner Bluse und Rock. Und das gibt es auch bei Männern.
Die sozialen Geschlechter kann ich nicht kategorisieren. es kann sein dass sich jemand selbst als gschlechtslose Gurke definiert, aber woran kann ich das erkennen? Ich achte auf Gesichter und Körpermerkmale. Vielleicht noch auf Mode, aber auch hier ist das Angebot auf Maänner und Frauenkleidung beschränkt. Oder gibts neuerdings im Klamottenkatalog eine Rubrik: Diverse?
Also kann ich zu sozialen Geschlechtern kaum Aussagen machen, mir ist auch noch keine solche Person begegnet.
Und wenn ich pesönlich schon das Ganze nicht verstehe, wie soll es jemand verstehen, der sich mit dem Thema noch gar nicht befasst hat und auch nicht befassen will?
Da ist Akzeptanz und Respekt für die Allgemeinbevölkerung einfach schwierig. Auch wenn Betroffene darunter leiden.

Und zu Allgemein förderwürdigen Projekten muss ich einfach sagen, man muss die Leute mitnehmen, wenn sie alle dafür bezahlen sollen. Du brachtest das Beispiel Ausbau ÖPNV oder meinetwegen Windräder, aus Umweltschutzgründen. Aber ersteinmal sind solche Projekte Umweltschädlich, denn man muss Erde und Humus abtragen, Bäume fällen, betonieren, bauen usw. was ersteinmal Umwelt zerstört und CO2 freisetzt. Wenn die Menschen die Dinge dann nicht nutzen können, weil sie einem wirtschftlichen Druck unterliegen, andere Dinge zu nutzen, ist die Investiton sehr fragwürdig. Befriedigt dann mehr die Profilgier von Lokalpolitikern, als von tatsächlichen Nutzern.
Und das scheint mir bei Projeketen auf Bundes/oder Europa ebene noch viel öfter der Fall zu sein.
gutes Beispiel ist der momentane Bau eines Fahrradschnellweges von Schwindegg nach Buchbach. Viele meiner Kollegen haben mich gefragt ob ich mich darüber nicht freue, da ich oft mit dem Rad in die Arbeit komme.
Ich sagte nein, denn ich fahre ja nur mit dem Auto über Buchbach in die Arbeit. Zu meiner Arbeit nutze ich lieber abgelegene Feldwege,   vorbei an Wiesen und durch den Wald, wo ich morgens noch Rehe und Hasen am Feldrand stehen sehen kann, die mit dem Auto schwer oder gar nicht befahrbar sind.
also bezweifle ich den Nutzen des Radweges, so viele Menschen sind zwischen Buchbach und Schwindegg nicht mit dem Rad unterwegs. Wenn ich zu einem Ort abseits von Buchbach oder Schwindegg unterwegs bin nutze ich doch als Einheimischer lieber einen Feldweg. Und ein Radweg an einer vielbefahrenen Autostraße ist doch auch ncht schön mit dem Rad zu befahren.

Ich hoffe ich habe mich nun verständlich ausgedrückt.

Lieber Zwurg,

wie gesagt, will ich hier nicht über Verkehr oder Umweltschutz diskutieren. Das waren nur Beispiele für Themen, die einen nicht nur privat oder eine Hobbygruppe angehen, sondern die Gesellschaft als ganze.

Dann: Wenn Du das Wort "Geschlecht" nur im biologischen Sinn verwenden willst, dann braucht es für das soziale Geschlecht doch ein anderes Wort, z.B. "Gender".

Zum sozialen Geschlecht gehören z.B. geschlechtsspezifische Kleidung, Verhaltensweisen, Berufe, Namen usw. Diese sind nicht zwangsläufig mit dem biologischen Geschlecht verbunden, sondern können in unterschiedlichen Kulturen auch gegensätzlich sein. So gehörte die Farbe Rot noch im 18. Jh. zur männlichen Geschlechtsrolle, dann zur weiblichen, und heute löst sich diese Zuordnung allmählich auf. Das hat nichts mit der Biologie zu tun, aber mit der Soziologie, bwz. diese beiden Wissenschaften beschäftigen sich auf unterschiedliche Weise mit Geschlecht.

Du schreibst:
Zitat
Also kann ich zu sozialen Geschlechtern kaum Aussagen machen, mir ist auch noch keine solche Person begegnet.

Dass ich Michael heiße und nicht Michaela hat mit meinem sozialen Geschlecht zu tun. Dass ein Transmann den ich kenne, seinen weiblichen Vornamen, den er als Mädchen hatte, abgelegt und einen männlichen Vornamen gewählt hat, hat mit seinem sozialen und nicht mit seinem biologischen Geschlecht zu tun. Mag sein, dass Du keine Transmänner kennst, aber auch bei uns Cismännern ist es auch so, wie oben an meinem Namen dargelegt.

Dass wir als Männer hier dieses Forum haben, hat mit unserm sozialen Geschlecht zu tun, denn wären wir Frauen, egal ob Cis- oder Trans-, bräuchten wir es nicht, da Röcketragen unserem traditionellen geschlechtlichen Rollenmuster nicht widersprechen würde. Sollten hier Transmänner sein, die gerne Rock tragen wollten, hätten sie auch Probleme, es mit ihrem konventionellen Rollenmuster zu vereibaren. Da können sie körperlich noch so weiblich sein.

Ist das jetzt verständlich? (Sorry, das klingt jetzt unhöflich, aber ich meine es nicht so.)

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Offline Zwurg

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Antw:Ablehung oder Nichtablehnung des Wortes "Gender"?
« Antwort #33 am: 05.10.2024 21:01 »
Hm, ich kann das nicht ganz nachvollziehen, ich denke mal bei 99,9% der Bevölkerung ist das biologische Geschlecht, gleichbedeutend mit dem sozialem Geschlecht.
ich denke das liegt auch daran, dass die jeweiligen Hormone die in den Sexualorganen gebildet werden, sowohl das Gehirn formen als auch die Gedanken.
Das zeigt sich bei den meisten auch im Verhalten, der Kleiderwahl und der Berufswahl.
Oder hat das nur ihre ursachen in der Tradition.
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Antw:Ablehung oder Nichtablehnung des Wortes "Gender"?
« Antwort #34 am: 05.10.2024 21:34 »
Nun ja, 99% der Bevölkerung glaubten auch mal, dass die Erde eine Scheibe sei. Wissenschaftliche Erkenntnisse brauchen Zeit, sich in der Bevölkerung zu verbreiten.

Was da was mit Hormonen und was mit Traditionen zu tun hat, kann ich nicht im einzelnen sagen. Dass aber z.B. in Indonesien Karomuster am Sarong männlich und Blumenmuster weiblich konnotiert sind, in Polynesien Blumenmuster dagegen geschlechtsunabhängig sind, hat sicher weniger mit den Hormonen als mit den Traditionen zu tun. Und dass Sarongs bei uns eher weiblich konnotiert sind, egal, mit welchem Muster, ebenso. Das hat alles was mit dem sozialen Geschlecht zu tun, welches wiederum mit Kommunikation und Tradition zu tun hat oder eben mit Konvention, die sich aus beidem speist.

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Offline Zwurg

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Antw:Ablehung oder Nichtablehnung des Wortes "Gender"?
« Antwort #35 am: 05.10.2024 22:02 »
Glaubst du nicht das Hormone sowohl unsere Körper formen als auch unser Gehirn und Verhalten?
Wie hieß diese Frau?
Vera Birkenbiehl, die oft den Unterschied zwischen dem Verhalten von Jungen und Mädchen erklärte ohne dazu Traditonen zu bemühen.
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Offline MAS

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Antw:Ablehung oder Nichtablehnung des Wortes "Gender"?
« Antwort #36 am: 05.10.2024 23:36 »
Ich kenne sie nicht, aber wer weiß? Vielleicht sind wir letztlich alle nur Sklaven unserer Gene. Wenn diese oder die Hormone oder eben die Hormone durch die Gene und diese durch noch anderes determiniert sind, dann alles mittelbar und in komplexen Geflechten.
Umgekehrt können auch äußere Lebensumstände die Hormone und sogar die Gene beeinflussen.

Klar ist jedenfalls, dass Gewohnheiten vieles beeinflussen und Gewohnheiten, die man als Kind anlegt, mehr als spätere. Und Gewoihnheiten sind von anderen Menschen abhängig, davon, was wir von ihnen lernen, vor allem als Kinder. Das erscheint uns dann als normal und alles andere als fremd. komisch, merkwürdig. Manche Menschen können bis ins hohe Alter dazu- oder gar umlernen, den meisten aber fällt das schwer. Was Hänschen nicht lernt, ...

Wir Menschen sind uns selbst letztlich das größte Rätsel!

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Offline Zwurg

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Antw:Ablehung oder Nichtablehnung des Wortes "Gender"?
« Antwort #37 am: 06.10.2024 08:25 »
Natürlich sind wir nicht nur die Sklaven unserer Gene und Hormone, dennoch prägen sie uns.
Je älter ich werde, desto mehr bemerke ich, dass ich im positiven, wie negativen, das Kind meiner Eltern bin.

ich habe einmal einen Artikel über das Längenwachstum von Ringfingern gelesen. Angeblichhat die Länge des Ringfinger etwas mit der Anwesenheit von Hormonen bei einem bestimmten Zeitpunkt der Gehirnreifung zu tun, die dann sich auch auf die Länge des Ringfingers zu tun.
Je länger der Ringfinger desto mehr männliche Hormone bei der Bildung de Gehirns, was sich später auf das Verhalten der Menschen auswirkt, bei Männern und bei Frauen.
Es gibt Menschen bei denen der Ringfinger sogar länger als der Mittelfinger ist.  Bei mir ist er beipielsweise deutlich kürzer.

Ich hab das schon mal bei einigen dominanteren und burschikoseren Frauen in meinem Bekanntenkreis überprüft, sie hatten überdurchnittlich lange Ringfinger.

Vielleicht hat das mit mit meinen weicheren (femineren) Verhaltensweisen und  meinem Interesse an Kleidungsstilen zu tun.

Vielleicht ist es auch Quatsch.

Dennoch sind wir, die wir unshier unterhalten, biologische Männer und wollen es auch bleiben. Nur mit dem Unterschied dass wir mit Hose und den Kleidungsmöglichkeiten mit denen anscheinend 99% der anderen Männer durchaus zufrieden sind, eben nicht zufrieden sind.

Vielleicht hat das einen Grund, der nicht nur in der Fähigkeit liegt eigene Gedanken zu bilden.

Anscheinend ist das sogar seltener als der Wunsch das Geschlecht zu wechseln, wie mein Bericht aus der Buddhistengruppe  vermuten lässt.

Fakt ist die meisten Menschen werden nicht verstehen, warum und worüber wir seit über 20 Jahren so verbissen diskutieren.



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Offline doppelrock

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Antw:Ablehung oder Nichtablehnung des Wortes "Gender"?
« Antwort #38 am: 06.10.2024 10:04 »

Dennoch sind wir, die wir unshier unterhalten, biologische Männer und wollen es auch bleiben. Nur mit dem Unterschied dass wir mit Hose und den Kleidungsmöglichkeiten mit denen anscheinend 99% der anderen Männer durchaus zufrieden sind, eben nicht zufrieden sind.

Vielleicht hat das einen Grund, der nicht nur in der Fähigkeit liegt eigene Gedanken zu bilden.

Anscheinend ist das sogar seltener als der Wunsch das Geschlecht zu wechseln, wie mein Bericht aus der Buddhistengruppe  vermuten lässt.

Fakt ist die meisten Menschen werden nicht verstehen, warum und worüber wir seit über 20 Jahren so verbissen diskutieren.

Dazu möchte ich mehrere Punkte antworten:

1. Geschlecht wechseln wollen: Aus meiner Sicht werden Menschen gezielt in ihrer Identität verunsichert und verängstigt, um sie gefügig zu machen. Wer unsicher und verängstigt ist, kann nicht gut rational denken. Diese Situation kann leicht von Politik und Wirtschaft (auch von Einzelpersonen) genutzt und missbraucht werden. Dazu kommen spezielle wirtschaftliche Interessen, etwa Hormongabe, Pubertätsblocker, OPs für Jugendliche. Aus meiner Sicht wäre es einzig richtig, Menschen darin zu bestärken, dass sie akzeptieren, wer und was sie sind. Die OP macht aus einem Mann keine Frau, bestenfalls einen menschen, der einer Frau ähnlich sieht. Fortpflanzung/Kinderwunsch? Unerfüllbar. Wer in Angst und Unsicherheit gefangen ist, kann den Machthabenden auch nicht auf die Finger hauen, wenn sie übergriffig werden.

2. Verbissene Diskussion seit 20 Jahren: Warum verbissen über etwas diskutieren, was biologische Grenzen hat, die man nicht überwinden kann? Verbissen sind die Menschen, die wenig bis keine Toleranz gegenüber anderen Standpunkten haben.. Da gewinne ich unserer materialistisch und transhumanistisch geprägten Welt immer mehr den Eindruck, dass nach Abschaffung des Christentums eine Ersatzreligion her muss. Die aktuell sehr wichtigen gesellschaftlichen Themen werden religiös, ideologisch, verbissen vertreten. Egal ob Gen-Anwendung gegen einen unsichtbaren Feind, Parteiergreifen in Kriegen, Ausgrenzen Selbst- und Andersdenkender. Wenn die Menschen, die der Gender-Ideologie so nahe stehen auch genauso tolerant sind wie sie vorgeben, müssten sie doch einfach akzeptieren können, dass die Mehrheit der Menschen weiß, dass es genau 2 Geschlechter gibt, die der Fortpflanzung zur Arterhaltung dienen. Gegen dieses Wissen anzukämpfen ist der berühmte Kampf gegen Windmühlen des Don Q.

3. Folglich brauchen die allermeisten Menschen kein Gender und keine Geschlechtsidentität, weil sie z.B. als Mann leben, sich als Mann wohlfühlen und akzeptieren, was sie sind und wie sie sind. Entsprechend finde ich es unsinnig, einem Mann eine weibliche Seite anzudichten, nur weil er manchmal Kleidung trägt, die in der Gesellschaft üblicherweise von Frauen getragen wird. Die Mehrheit der Männer ist zufrieden mit der funktionalen Kleidung, die sie bekommen und verlangen nichts anderes. Männer, die im anderen Teil des Ladens einkaufen, weil sie die Sachen schöner finden oder weil sie zum Körper besser passen, leiden nicht gleich an einer Geschlechts-Dysphorie. Sie sind einfach Männer, die Kleidung kaufen. Eine Inkongruenz kommt bei ihnen einfach nicht vor.

4. Kann man sich mit diesem Wissen und diesem Bewusstsein gestärkt um die wirklich wichtigen Dinge im Leben kümmern und dabei sogar sehr zufrieden bis glücklich sein.

Gruß
doppelrock

Offline Lars

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Antw:Ablehung oder Nichtablehnung des Wortes "Gender"?
« Antwort #39 am: 06.10.2024 10:51 »
Vielleicht sind wir letztlich alle nur Sklaven unserer Gene.

Geist steht über Materie. Das nur als kleiner Einwurf.
Wenn jeder seinen Geist über seine Gene stellt, kann das sehr schön werden.
Wenn andere ihren Geist über unsere Gene stellen, kommt das bei raus, was wir gerade erleben.
 
Und das hier schon zweimal angesprochene Thema Bildung zeigt, daß Intelligenz und Bildung zwei verschiedene Dinge sind. Es wurde sogar ein Beispiel genannt, mit den buddhistischen und "gebildeten" Leuten.
Wenn ich hier in Adlershof, selbsternannte "Stadt für Wissenschaft und Medien", den in die S-Bahn steigenden Studenten (nicht Studierenden, denn das tun sie meist nicht, während sie in der Bahn sitzen) zuhöre bzw. deren Gesprächen lausche, schlage ich innerlich nur die Hände über dem Kopf zusammen .... Einfache Sprache wäre da vielfach noch zu hoch angesetzt. Vielleicht kriegen sie das, was sie für ihren Abschluß nachbeten müssen, auch in einfacher Sprache kredenzt. Wer weiß ...
 
Ich spiele gerne mit unserer Sprache und benutze hin und wieder auch mal schöne alte Wörter, die vieles trefflicher ausdrücken. Hier im Forum habe ich allerdings schon oft beim Schreiben eines Beitrages gestutzt und so manches Wort wieder herausgenommen und durch etwas einfacheres ersetzt. Warum? Weil es mehr als oft vorgekommen ist, daß genau zu diesem einem Wort Rückfragen kamen, was es denn bedeuten würde. Selbstredend ist das eigentliche Thema dann hinüber.
Also vermeide ich hier jegliche Wörter, Begriffe oder geographische Bezeichnungen, die auch nur ansatzweise zu Rückfragen führen können. Einfache Sprache eben. Kein Witz ...
Schützen die Grünen die Natur?
Oder müssen wir die Natur vor den Grünen schützen?

Offline GregorM

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Antw:Ablehung oder Nichtablehnung des Wortes "Gender"?
« Antwort #40 am: 06.10.2024 10:56 »
Ich fühle mich überzeigt, dass die allermeisten Leute, ob Männer oder Frauen, keine Ahnung davon haben, was „Gender“ bedeutet. Sie wissen, dass einige mit dem angeborenen/ihnen zugeteilten Geschlecht nicht zufrieden sind, und dass einige sogar ihr Geschlecht wechseln. Dafür haben wohl 95% oder mehr Verständnis.
Alle wissen auch, dass es Menschen gibt, die sich sexuell vom eigenen Geschlecht angezogen sind. Auch dass eine Minderheit, im Besonderen Männer, gerne Klamotten des anderen Geschlechts trägt usw.
Auch dafür haben wieder mindestens 95% Verständnis.

Mehr zu wissen, brauchen die große Mehrheit nicht, und eine genaue Definition würde nichts ändern. Über das eigene Geschlecht machen sie sich keine Gedanken. Warum sollten sie auch? So sind sie halt, und damit sind sie zufrieden. Also brauchen sie nicht, sich für Gender zu interessieren.

Aber für die „Betroffenen“ spielt es natürlich eine Rolle, herauszufinden, wie/wer sie sind – aber wieder, für mich macht es keinen Unterschied. Ich akzeptiere sowieso, dass alle nicht wie ich sind und sollten es auch nicht sein. Was sie genau sind, ist mir uninteressant, solange ich nicht zu ihnen eine Relation habe. Es mir einfach OK, dass sie sind, wie sie sind.

Und was die Anrede betrifft:
Ich bin froh, in einem Land zu leben, wo es keine Rolle mehr spielt. Ich brauche nicht zu wissen, ob eine Person Mann oder Frau ist, oder ob sie sich weder noch fühlt. Für die Anrede hat es keine Bedeutung. Die Anredeformen Herr und Frau werden praktisch nicht länger verwendet. Man sagt schlicht Du. Weiß man, wie die Person mit Vornamen heißt, verwendet man ihn. Ein Kunde ist ein Kunde, ein Arzt ist ein Arzt, ob Mann oder Frau usw.

Für mich ist es deshalb nicht eine Frage von Ablehnung oder Nichtablehnung des Wortes "Gender". Denn selbst wenn ich den Begriff in allen Details kannte, würde es nichts ändern.
Gruß
Gregor

Offline MAS

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Antw:Ablehung oder Nichtablehnung des Wortes "Gender"?
« Antwort #41 am: 06.10.2024 11:08 »
Ja, lieber Zwurg, das mag so sein, dass die meisten Menschen nicht verstehen, worüber wir hier reden bzw. schreiben.

Müssen wir uns damit abfinden oder die Menschen aufzuklären versuchen?

Mit den Genderstudies ist es ja auch so: Viele Menschen verstehen nicht, worum es da geht. Da es aber viele Menschen angeht, kam es in die Öffentlichkeit. Nur wird es anscheinend nicht so erklärt, dass Nichtfachleute es nicht verstehen.

Zudem kommen aggessive Forderungen von Menschen, die sich durch die Genderstudies endlich verstanden fühlen, dass nun alle gefälligst dieses Wissen lernen sollen.

Das empfinden andere wiederum als Angriff auf ihre Lebensweise.

Und dann gibt es Ideologen, die ihre Ideologie angegriffen sehen und deshalb die Genderstudies als Feind betrachten. Die wollen gar nicht, dass die Menschen da was lernen und verstehen, sondern wollen sie dumm halten. Sie erfinden Lügen über die Genderstudies, verallgemeinern einzelne Fehlentwicklungen, und wollen die Genderstudies am liebsten abschaffen, wie es im Programm einer Partei, deren Namen ich nicht zu nennen brauche, gefordert wird. Diese Ideologen nutzen das Nichtwissen der Menschen aus und erklären ihnen, sie sollten lieber ihren eigenen Verstand benutzen, statt von den Wissenschaften zu lernen. Sie bezeichnen die Wissenschaften, vor allem die Genderstudies, selbst als Ideologie. So verdrehen sie die Dinge, um die Menschen manipulieren zu können.

Fakt ist: Das Leben ist kompliziert. Wissenschaftler:innen sind auch nicht allwissend und machen auch fehler und manche sind sehr begierig nach Ruhm und Geld und haben kein Interesse, ihr Wissen so zu erklären, dass Nichtfachleute sie verstehen. Nichtsdestotrotz vermehren die Wissenschaften unser Wissen über das Leben, die Natur, die Kulturen usw. Und ein Teil dieses Wissens ist direkt wichtig für unser Zusammenleben in einer gemeinsamen Gesellschaft. Gerade dafür ist aber auch die allgemeinverständliche Wissenschaftsvermittlung wichtig. Die geschieht ganz gut in einschlägignen Sendungen im öffentlich-rechtlichen Radio und Fernsehen, nicht fehlerfrei und auch Moden folgend, aber im Großen und Ganzen ganz gut. Und weil diese Medien diese Arbeit ganz gut machen, will besagte Partei sie beschneiden und unter ihre Ideologie bringen. Lieber solle man TikTok gucken.

Also, was nun?

LG, Micha

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Lieber Gregor,

ich las Dein Posting, nach dem ich obiges geschrieben habe. Ja, wenn alles so tolerant gegenüber anderen Genderidentitäten und sexuellen Präferenzen wären, wie Du es bist, wäre vieles gewonnen.

Und wenn die deutsche Sprache ein Utrum hätte wie die Dänische, wäre es auch besser.

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« Antwort #42 am: 06.10.2024 11:12 »
Ja, lieber Lars, ich bin auch der Meinung, dass Geist über Materie steht. Aber, auch wenn Du es so formulieren willst, dass keine Rückfragen kommen, kommt mir hier doch sofort die Rückfrage, was denn eigentlich Geist ist und was Materie.

Und auch ja, Intelligenz und Bildung sind nicht identisch. Letzteres setzt ersteres voraus. Und ich vermisse auch eine gewisse Grund- oder Allgemeinbildung bei vielen jungen Studierenden, die ich meine, in ihrem Alter gehabt zu haben.

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JoHa

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Antw:Ablehung oder Nichtablehnung des Wortes "Gender"?
« Antwort #43 am: 06.10.2024 23:05 »
.." Und ich vermisse auch eine gewisse Grund- oder Allgemeinbildung bei vielen jungen Studierenden, die ich meine, in ihrem Alter gehabt zu haben."
Es ist erstaunlich, diese Beobachtung, die ich teile, machen zu müssen. Wer will und kann, hat Zugang zu so vielen Informationen,
doch stelle ich sehr oft eine Verengung der Perspektive fest,
möglicherweise hervorgerufen durch die Systematik,
die einem wieder und wieder nur vorsetzt, woran man mal Interesse gezeigt hat.
Dadurch wird man geistig eingegrenzt und verliert an Allgemeinbildung, die Überblick voraussetzt.
Mir erscheinen einige Themen falsch eingefädelt (Gender, Rassismus, Diverstät).
Es wird so getan, als sei alles schon ausdiskutiert und "Abweichlerei" sei verwerflich.
Sprachregelungen versucht man durchzudrücken, ohne Empathie für die, die Sprache als lebendig, nicht nur als Machtinstrument empfinden.
Als Bewunderer von Sprachkunst und Dichtung sind mir und meinen Freunden (und Freundinnen) bestimmte Auswüchse lächerlich und/oder zuwider.

Offline MAS

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« Antwort #44 am: 07.10.2024 00:03 »
Da hast Du nicht unrecht, lieber Joachim! Man bräuchte noch mehr Sendungen, die den Erkenntnisweg aufzeigen und die Diskussionen, die dorthin geführt haben, die Thesen, Antithesen und Synthesen.

Auch in anderen Bereichen empfinde ich Vorschriften, deren Sinn nicht erklärt wird. So haben wir hier in der Nachbarschaft ein Naturschutzgebiet, in dem es verboten ist, die Wege zu verlassen. Wege im Sinn des Verbotes sind nur die Hauptwege, die Straßen ähneln, nicht die zahlreichen Nebenwege, die man auch als Trampelpfade bezeichen könnte. Dabei haben mich diese Pfade die Coronazeit gut überstehen lassen, denn da war ich oft auf Entdeckungstour. Plötzlich standen dort, wo die Pfade von den Hauptwegen abzweigen, Verbotsschilde, und mir wurde erzählt, es gingen Ordnungshüter herum und verhängten hohe Bußgelder bei Nichtbeachtung der Verbote. Ich habe ja volles Verständnis für den Naturschutz, aber hier fehlt es mir an Erklärungen, was genau man auf den Siegwiesen schützen will. Bodenbrüter? Habe ich dort noch nie gesehen. Ja, vielleicht wegen der Spaziergänger und ihrer Hunde. Das mag sein. Pflanzen? Oder will man Erosion vermeiden.

Es gibt noch andere Bereiche, in denen ich Vorschriften wahrnehme, deren Sinn nicht erklärt wird.

Ich finde, da sollte man anders vorgehen. Wenn ich einen Sinn verstehe, bin ich einsichtig.

Nun ein Aber: Aber meinst Du, die jungen Leute schauen und hören sich lieber Sendungen an, die erklären, wie man zu den Erkenntnissen gekommen ist? Oder konsumieren sie nicht lieber leichte Kost? Sicher die einen so, die andern so, aber die "Masse der Jugendlichen"?

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