Sexy Männermode für Frauen

[Jörg HH]

Hallo Martin, genauso sehe ich das auch. Einfach machen und sich wohlfühlen. Gruß Jörg

[GregorM]

So muessen die Maenner handeln, nicht sich beschweren. So denlke ich jedenfalls, und ich bin prima damit gefahren.

Genau, Martin. Auch meine Meinung.

Gruß
Gregor

[Sweety]

Hi,
klar bedient sich meine Freundin auch mal an meinem Schrank, wenn ihre Strings zur Neige gehen, der Body nicht zum Outfit passt, sie nicht die passenden FSH oder Halterlosen hat....
Ne, BH's hab ich nicht, da hat sie auch genug.
Wir haben auch einige identische Hosen, na und?
Es hat mich noch niemand darauf angesprochen, dass mein Reizverschluß nach links schließt, oder der Ihre nach rechts.
Wer das bemerkt, der sucht ganz was Anderes! Und sollte ersteinmal bei sich suchen!

Gerade eben sagte ein Kollege ganz erschrocken: Du willst im Urlaub nen Kilt tragen? Lass das nich deinen Chef hören.
Ich erwiederte nur: Klar, dafür trägt meine Freundin Hosen. Ausgeglichen. Und mein Chef, der kennt mich mit Kilt.
Mann, war der baff!

Mitwoch, als ich wieder im Kilt nach Kassel fuhr, hab ich an einer Raststätte gehalten. (Entsorgen halt)
Als ich rauskam sprach mich eine Frau an, woher ich die FSH hätte, die sähe so gut aus und wäre ja kaum sichtbar.
Ich antwortete, aus England.
Dann sollte ich ihr die Adresse geben, weil sie auch solche bestellen wollte.
Die Adresse habe ich ihr natürlich gegeben, aber mit dem Hinweis, dass es da hauptsächlich FSH für Männer gäbe, so wie die, die ich trug.
Als sie meinte, dass FSH ja wohl eher für Frauen seien, hob ich frech den Kilt und fragte, was Frauen denn mit dem Eingriff anfangen würden.
Wir haben tierisch gelacht und im Restaurant noch zwei Kaffee getrunken.
O.K. ich war ne viertel Stunde zu Spät bei dem Termin, aber das war mir nen Anruf wert.
Nein, wir haben keine Telefon Nummern ausgetauscht.
Aber ich habe ihr die Forenadresse aufgeschrieben. Vieleicht schaut sie ja mal rein, die Heike.
Ach ja, es war die Raststätte Göttingen
Salú miteinander,
Jürgen

[Rockmusiker]

Oh, wie schrecklich, die Frauen dürfen alles und wir dürfen nichts! Wer, glaubt ihr, hat den Frauen die Erlaubnis dazu gegeben, Hosen zu tragen? Wollt ihr eure eigene Mode oder wollt ihr warten, bis die euch präsentiert wird? Und wer soll sich darum kümmern? Etwa die Leute, die Männern gerne mal ein paar exotische Fummel auf den Leib schneidern, um ihr Können zu beweisen, oder vielleicht doch lieber die, die sich wirklich für das Thema interessieren?

Solange normal verdienende männliche Rockträger im Sinne dieses Forums eine kommerziell unbedeutende Minderheit sind, wird sich nun mal nichts ändern. Also nicht jammern, sondern handeln und genießen, vielleicht kommt dadurch der eine oder andere auch auf dem Geschmack!

Ich stimme übrigens GregorM absolut zu, dieses Gefälle besteht nach wie vor. Aber auch daran wird weder Politik noch Modeindustrie etwas ändern, es fängt immer bei dem Denken und Handeln jedes einzelnen an.

PS: Ich glaube, ich habe mehr auf Beiträge zu anderen Themen reagiert als auf die hier geschriebenen.

[Peterjo]

Zu eurem Thema, ich denke dass Frauenmode eigene Wege geht, und wenn immer wieder verglichen wird, kommt ein verzerrtes Bild heraus. Auch wenn Frauenmode sich der Maennermode hin und wieder angleicht, bleibt es dennoch Frauenmode. Wir koennen uns ab und zu etwas abgucken, jedoch fuer mich personelich werde ich keine frauliche Mode fuer mich kopieren und anwenden.


 Wenn Maenner sich die gleichen Rechte wuenschen, muessen sie selbst handeln. Wenn es sich dabei um Mode handelt, eben einfach wie die Frauen es machen sich getrauen aus der Rolle zu fallen und etwas anderes anziehen.

Ich ziehe mich an wie es mir gefaellt, wie ich mich wohlfuehle, und das zaehlt.
So muessen die Maenner handeln, nicht sich beschweren. So denke ich jedenfalls, und ich bin prima damit gefahren.

Wir sind schon irgendwie schräge Vögel. Aber wenn wir so  - selbstbewusst  - auftreten, können wir doch gut damit leben. Vielen ist der Kilt / Rock egal, ob das echte Toleranz ist oder nur ein darüber hinwegsehen, weis ich nicht. Aber nicht nur modebewusste Frauen heben den Daumen hoch, ich wurde immer wieder auch von Männern (weniger als von Frauen) für mein outfit irgendwie anerkennend angesprochen oder im Vorbeigehen mit zB. Daumen-hoch angesehen.

Allen können weder wir noch andere es recht machen. Also machen wir es weiter: mit Kilt oder Rock. Es gibt doch hier viele schöne Erlebnissen , von vielen geschrieben.

Gruß
Peterjo

[martin77]

Vielen Dank fuer die vielen Reaktionen.
Peterjo, nun ja, alles was nicht in ein Schema passt, ist anders, vielleicht auch "schraeg", mit Sicherheit aber kreativ und originell.
Ein nettes Erlebnis hatte ich heute sehr frueh am Morgen. Ich gehe schwimmen bevor ich zur Arbeit fahre, 5:45, im Rock wie immer, Umkleide fuer Maenner und da war heute einer den ich noch nie gesehen hatte vorher. "Oh, St. Patrick's Outfit, nehme ich mal an" war seine Begruessung. Nein, antwortete ich, mein taegliches Outfit. Gegenfrage: Sie tragen immer Rock? Meistens, meine Antwort (heute war es ein dunkelgruener Cordrock). Er druckste herum und schliesslich sagte er: Ich denke dass es super bequem sein muss. "Ja sicher, ist es". Endlich fasste er den Mut und fragte mich 'Darf ich mal anprobieren?" Ich war baff, sagte aber zu und gab ihm das gute Stueck. Mit rotem Kopf probierte er ihn an und schaute an sich herunter, zog ihn wieder aus und gab ihn zurueck. Er dann sprach er wieder: "Ich glaube ich werde Kollege (er meinte Rock tragender Kollege damit).
Wir verabredeten uns fuer kommenden Montag zum gemeinsamen Schwimmen. So kann's gehen, ich habe fast jeden Tag sehr nette Erlebnisse - gestern mit einer "Blumenfrau" (verkauft Blumen), die sehr maennlich gekleidet war....... aber das ist eine andere Geschichte.
Gruesse aus dem Mittleren Westen
Martin

[GregorM]

Er druckste herum und schliesslich sagte er: Ich denke dass es super bequem sein muss. "Ja sicher, ist es". Endlich fasste er den Mut und fragte mich 'Darf ich mal anprobieren?" Ich war baff, sagte aber zu und gab ihm das gute Stueck. Mit rotem Kopf probierte er ihn an und schaute an sich herunter, zog ihn wieder aus und gab ihn zurueck. Er dann sprach er wieder: "Ich glaube ich werde Kollege (er meinte Rock tragender Kollege damit).

Aber schön!

Gruss
Gregor

[Jörg HH]

Hallo zusammen.

Die Sache mit dem Rumdrucksen erlebe ich auch öfters. Hier sind es meist Kinder, die einen Anlauf nehmen, aber dann plötzlich nichts mehr kommt oder ausweichende Fragen, Im Grunde 100 % Unsicherhiet pur! Merkwürdige Gesellschaft. Wenn ich etwas will, mache ich eine klare Ansage. Punkt und Aus!

Da sind die Meisten von uns hier schon viel weiter.

Gruß Jörg

[Rockmusiker]

Hallo zusammen.

Die Sache mit dem Rumdrucksen erlebe ich auch öfters. Hier sind es meist Kinder, die einen Anlauf nehmen, aber dann plötzlich nichts mehr kommt oder ausweichende Fragen, Im Grunde 100 % Unsicherhiet pur! Merkwürdige Gesellschaft.

Naja, Rumdrucksen ist ein gutes Zeichen dafür, daß spätestens jetzt das Gehirn anspringt und die Person sich mit dem Thema auseinandersetzt. Unsicherheit in solchen Situationen ist doch völlig normal. Merkwürdig und bedenklich finde ich es, wenn Leute in solchen Situationen aggressiv werden und jede Auseinandersetzung ablehnen.

[Jo 7353]

Hallo Gregor,

die Aussage:

Wenn Frauen sich für Männermode interessieren, streben sie aufwärts, und das ist gut und natürlich.

Wenn Männer in Frauenklamotten gehen wollen, streben sie nach unten, und das ist nicht OK, und unter allen Umständen ist es unnatürlich.

ist so einfach wie auch einfach falsch.

Setzen wir eine patriacharliche Gesellschaft voraus und daß die Menschen sich in der Kleidung nach oben orientieren, dann sind Krawattenträger im Maßanzug die Modetrendsetter. Nun ist es aber so, daß die überwiegende Mehrheit der Männer die Krawatte meidet, wo es nur geht. Ich habe noch Klagen von Frauen im Ohr, die bedauern, daß ihr Liebster nie eine Krawatte anzieht. Statt dessen wird Kleidung bevorzugt, die für schwere körperliche Arbeit entwickelt wurde: die Jeanshose. Wenn es geht, wird sie auch im Bureau, wo ihre Festigkeit wirklich nichts nützt, getragen. Und die Jugendmode mit den herunter hängenden Hosen orientiert sich an der Kleidung aus den Armenvierteln amerikanischer Städte. Das ist gesellschaftlich akzeptiert und wird nicht als unnatürlich angesehen. Innerhalb der Frauenmode ist das nicht so deutlich zu erkennen wie bei der Männermode, aber auch hier sind öfters die Prostituierten, ein nicht als erstebenswert angesehener Beruf,  Trendsetter, was zur Folge hat, daß uns die Mädchen oft als "nuttig angezogen" vorkommen. Innerhalb der Geschlechtergruppen läuft es also umgekehrt zu dem, wie Du es beschrieben hat. Warum sollte es zwischen den Geschlechtergruppen also anders sein?

Wie üblich sollte man als Feminist auch hier nicht zu genau hinsehen, damit die eigenen Thesen nicht ins Wanken geraten.

Mir scheint dieser Trend allerdings viel mehr in den Zeitschriften als auf der Straße vorzukommen. Mir fallen kaum Frauen auf, die in diese Beschreibung passen.

Bei dem "sexy durch Männerkleidung" sind andere Mechanismen als Aufstand gegen das Partiachat im Spiel. Das ist allein schon dadurch sichtbar, daß gemäß der Lehre vom Pariachat Männer durch Unterdrückung Frauen in sexy Kleidung zwingen, und Angst vor starken männlichen Frauen haben. Durch Männerkleidung nach oben Streben kann unter der Voraussetzung des Pariachats Frauen nicht sexy machen.

Einen der Artikel ("süddeutsche") habe ich durchgelesen, und mir ist nicht nur aufgefallen, daß die Krawatte als das symbolischste Kleidungsstück für den Karrieremann gerade nicht unter den Empfehlungen vorkommt, sondern auch, daß Wert darauf gelegt wird, feminine Gegenakzent z.B. Stöckelschuhe (Sorry, liebe Absatzliebhaber, das wurde dort als feminin bezeichnet.) zu setzen. Auch wurden Größen empfohlen, die eigentlich nicht passen (z.B. Herrenhemd als Kleid tragen). Dieses Modespiel besteht anscheinend darin, zu demonstrieren, daß sie als zierliche Frau gerade nicht in die grobe Männerkleidung paßt, und durch die Hervorhebung mittels des Kontrasts besonders weiblich und somit sexy wirkt.

Somit ist auch klar, weshalb das so wenig praktiziert wird. Die meisten Frauen sind nicht so zierlich gebaut, daß das funktioniert.

Gruß,
Jo

[MasinAD]

Hallo Jo!

Das lässt sich doch recht einfach erklären: Es gilt Frauen heutzutage als erstrebenswert, begehrenswert zu sein. Prostituierte verwenden schon seit Jahrtausenden die Möglichkeiten, sich selbst als begehrenswert anzupreisen. Da ist es klar, dass Stilelemente von ihnen den Sprung in den Mainstream schaffen, wobei viele Frauen versuchen, es nicht zu eindeutig aussehen zu lassen. Gerade Geschäftsfrauen müssen den Spagat zwischen männlich konnotierter Geschäftsgarderobe und den Erwartungen an weibliche Kleidung schaffen, also gleichzeitig seriös, nüchtern und bescheiden wie auch begehrenswert und ein wenig verspielt zu wirken. Das ist dann die sogenannte 'weibliche' Note, die sie nicht vergessen sollen.

Die Sackhosen sehe ich eher als den verzweifelten Versuch an, ein rockähnliches Kleidungsstück in Form einer Hose zu schaffen: Platz zwischen den Beinen, so dass nichts eingeklemmt wird. Denn den Rock selber können sie ja nicht tragen, das ist ja Frauenkleidung.

Bei Männern im allgemeinen herrscht die Vorstellung, sich möglichst markig, möglichst kantig geben zu müssen. Kleidung aus feinem Tuch gilt vielen unbewusst schon als zu 'unmännlich', sie brauchen die Erinnerung daran ein Mann zu sein durch betont 'männliche' Kleidung.

Bei vielen Männern und auch Frauen gilt es immer noch als erstrebenswert, 'männlich' zu sein oder zu wirken, denn nur so kann man individuelle, gesellschaftliche, politische oder ökonomische Verantwortung übernehmen. Es ist bei Frauen akzeptiert, 'Männlichkeit' anzustreben, da damit ein gesellschaftlicher Aufstieg verbunden ist. 'Akzeptiert' ist aber ungleich 'erstrebenswert' (im Sinne von 'eine Rollenerwartung erfüllen'). Wo Frauen nahegelegt wird, ihre körperliche Sinnlichkeit zu wahren, so haben Männer zu vermeiden, eine solche körperliche Sinnlichkeit zu zeigen, da sie damit in 'weibliche' Bereiche abrutschen. Frauen und die ihnen typischerweise zugesprochenen Eigenheiten werden immer noch geringgeschätzt.

Wie jetzt diese Widersprüchlichkeit zustandekommt, dass Frauen in Männermode sexy seien, lässt sich auch recht einfach erklären -- und da stimme ich Dir und Deinen Fundstücken zu: Frauen tragen Männersachen einfach anders als eigentlich beabsichtigt. So baute der Boyfriend-Look ja aber darauf auf, durch zu große Weiten oder Längen den Eindruck zu vermitteln, Frau sei klein und zierlich. Gewissermaßen sollte das den Beschützerinstinkt bei Männern anregen ("Ohhhh, wie niedlich!"). Sexy? Nicht meiner Meinung nach, da gibt es Besseres. Reizvoll? Ja, aber kein sexueller Reiz, sondern ein Reiz zum Beschützen. Wird aber gerne verwechselt, da es letztlich nur um Aufmerksamkeit geht, die Mann Frau zukommen lassen soll.

LG
Masin

[Ce_Jäger]

alles Quatsch

dass ist alles nur ne Sache der boulevardmedien.

ein schuss begehrenswertes, leicht anrüchiges (sexy)
etwas unwahrscheinlich langweiliges (männermode)
das wichtigste (frauen)

fast so gut wie: "nackte Verona Feldbusch von Kampfhund angegriffen" - in die Richtung jedenfalls gehen die Titelstorys mit den höchsten Auflagen

gutnacht, Ce

ps. wenigstens die 'Feldbusch'-Meldung wird es nie geben

[Jo 7353]

Hallo Masin,

ich verstehe nicht wieso Geschäftsfrauen ihre "weibliche Note" pflegen müssen. Wer oder was zwingt sie dazu? Wenn sie ganz wie Männer auftreten, werden sie auch ganz wie Männer behandelt, was sie doch laut Patriachatskritik so gerne wollen. Ich glaub das jedoch nicht und denke, daß sie nur ihre Frauenprivilegien nicht opfern wollen.

Die Sackhosen sehe ich nicht als Rockersatz. Platz für die Genitalien wird in der aktuellen Männerkleidung nicht gezeigt. Männliche Genitalien gelten als widerlich. Es geht da viel mehr um die Häßlichkeitsprovokation.

Was ich aber betonen und begründen will, ist, daß das mit Aufstieg und Abstieg zwischen den Geschlechtern nicht so einfach ist, wie Gregor das dargestellt hat, und daß es insbesondere in der Mode so nicht gilt. Klar ist der männliche Firmenchef das, was als erfolgreich angesehen wird, aber es gibt viel mehr obdachlose Männer, Müllmänner und Männer in anderen schlecht angesehen Berufen. Der Firmenchef hat fast immer eine Frau die seinen Status mitgeniest. Bei den anderen Männern, insbesondere bei den Obdachlosen sie das anders aus. Klar sind das keine richtigen Männer gemäß dem Patriachatsbild und dem Partnersuchmuster der Frauen, aber das sind reale Männer, und deutlich mehr als die in den erstrebten Positionen. Letztlich wird Männlichkeit nur dort erstrebt, wo sie mit Macht gleichgesetzt wird. Der normale machtarme Mann bekommt deutlich weniger Achtung als jede Mutter.

Das Understatement in der Kleidung, besonders wenn es als Understatement erkennbar ist, ist nicht ungewöhnlich. So gesehen ist Männerkleidung an Frauen völlig unproblematisch, Zudem zeichnen sich die Unterschichtler oft gegenüber den Oberschichtler durch ihre körperliche Arbeit durch körpeliche Stärke aus. Das ist ein Aspekt, der sich gut für Koketterien einsetzen läßt.

Körperliche Sinnlichkeit dürfen Männer nicht zeigen, weil männliche Sinnlichkeit als verdorben angesehen wird. Männliche Empfindungen werden grundsätzlich bösartig intrerpretiert. Man traut ihnen einfach keine Sensibilität wie einer Frau zu. Auf diese Weise werden Männer gering geschätzt. Deshalb dürfen Männer nicht in weibliche Bereiche. Ursache und Wirkung sehe ich gerade umgekehrt wie Du.

Gruß,
Jo