Rockmode.de

Infothek => Umfragen => Thema gestartet von: Matthias am 01.07.2008 01:04

Titel: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: Matthias am 01.07.2008 01:04
Inspiriert durch die Umfrage (http://www.rockmode.de/index.php?topic=1503) von M.L. trete ich mal eine ähnliche los.

Grüße
Matthias
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: Jürgen64 am 01.07.2008 11:41
hallo Matthias,

da muß ich Dir leider auch eine ähnliche Antwort geben: Es ist nicht so! Natürlich gibt es solche Meinungen, warum auch immer. Die sind aber eindeutig in der Minderheit! Deswegen finde ich mich auch hier weder in der Frage noch in einer der Antworten wieder.

Gruß
Jürgen
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: nasenbaer am 01.07.2008 12:19
Hallo Matthias,

mir geht es ähnlich wie Jürgen. Einerseits glaube ich nicht, daß die gesamte Gesellschaft da dagegen ist, andererseits kann ich höchstens erahnen, warum manche dagegen sind, daß Männer Röcke tragen.

Es ist, zumindest bisher, in unseren Breiten nach wie vor ungewöhnlich, daß Männer Röcke tragen, deshalb fallen diejenigen, die es tun schnell mal auf.

Einerseits kann das nun zu negativen Reaktionen bei Mitmenschen führen, die sich manche Menschen (z.B. die entsprechenden Männer oder auch die Partnerinnen) ersparen möchten. Andererseits gibt es auch Menschen, die eben schlicht und einfach nicht auffallen möchten und sich deshalb lieber so kleiden, wie es die Mitmenschen im eigenen Umfeld auch überwiegend tun.

Es gibt sicher auch Menschen, die möchten, daß das Geschlecht durch Kleidung eindeutig gezeigt werden kann, entweder, weil sie ihr Geschlecht selbst eindeutig zeigen (können) möchten oder weil sie das Geschlecht ihrer Mitmenschen eindeutig erkennen (können) möchten. Solche Menschen sind dann wohl auch eher dagegen, daß sich Männer- und Frauenmode (noch weiter) mischt/vermischt.

Letztlich ist/bleibt das aber eben alles nur Spekulation...wenn man darüber etwas erfahren wollte, müsste man diejenigen fragen, die wirklich eine ablehnende Haltung haben, warum ihre Haltung so ist oder man müßte eine repräsentative Umfrage machen um herauszufinden, ob wirklich (noch) ein überwiegender Teil unserer Gesellschaft dagegen ist, daß Männer Röcke tragen...  :o  ;)
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: cephalus am 01.07.2008 14:49

Das war schon immer so,
das haben wir schon immer so gemacht,
das machen wir auch jetzt so
und werden es auch weiterhin so machen.


Ich denke damit mit sind 90% der rockkritischen Stimmen umschreiben.
Die anderen 10% kommen aus der Schlussfolgerung:

Männerröcke könnten auffallen und
Auffallen ist böse und schlecht.


Leute die weder mit dem Problem der Auffälligkeit, noch mit Konservativismus zu kämpfen haben, haben in der Regael auch kein Problem mit Rockträgern.

Veilleicht etwas provokativ, aber im Kern trifft es die Tatsachen - plausible Gründe gegen den Rock konnte mir bislang noch niemand nennen, wenn es nicht gerade um die Bednienung von Maschinen o.ä. ging, wo sie ein Sicherheitsrisiko darstellen könnten.

Cephalus

Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: Rockträger1 am 10.07.2008 16:35
Hallo,

Der Rock war früher mal im alten Rom eigentlich Männerkleidung und wurde von der eingenommen.

Ich wollte als ich noch jung war schon immer ein Rock tragen aber ich durfte von meine Eltern nicht.

Jetzt habe ich aber den Rock für mich entdeckt und möchte ihn auch nicht mehr missen egal was die Leute Denken und Reden das ist mir ziemlich egal.
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: Ohnyl am 05.01.2009 00:30
Hallo Matthias,
ich glaube, dass die meissten Männer was gegen Röcke haben, weil sie in ihm ein geschlechtsspezifisches Kleidungsstück sehen und somit die berühmte Schublade wieder mal herhalten muss. Wenn ich ehrlich bin, dann denke ich manchmal ja auch so, mir gefällt eine Frau viel besser, wenn sie ihrer geschlechtsspezifischen Bestimmung entsprechend zeigt, zu was sie in der Lage wäre!!!  Also wir müssen unsere Phantasie nicht sonderlich anstrengen ............. bei einem extrem kurz bekleidetem Po und vieleicht verheißungsvoll bestrumpften Beinen dazu, die in laut klackenden Pumps enden, haben gewöhnlich tickende Männerhirne doch alle die gleiche Intension .............. ODER?
Zu was also diese Frauen in diesen Rocken und im erweiterten Sinne alle Frauen in ihren Röcken in der Lage sind, vermögen wir Männer kaum umzusetzten.
Ich glaube die meisten "Normalos" fühlen sich betrogen um ihre Phantasien, wenn sie entdecken, dass ein Mann in so einem vielseitigen Kleidungsstück steckt und lassen dann nur ihrem Ärger über eine zerplatzte Seifenblase freien Lauf.
Ehrlicherhalber sollten wir Rock- ja sogar Kleidträger zugeben, dass diese sicher auch genetisch bedingte Männerdenkweise, diese Sympathieausbrüche auch irgendwo für uns  handlungsauslösende Gründe sein können.

Soviel erst mal von mir, ich find das Thema gut!
Ohnyl
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: MasinAD am 05.01.2009 11:18
Ich denke, es gibt genau zwei gültige Positionen, die man bzgl. der Kleidungsfrage einnehmen kann und über jede moralische Zweifel erhaben sind.

Erstere Position beinhaltet, daß die Gesellschaft dualistisch veranlagt ist, aus zwei grundsätzlich verschiedenen Gruppen oder Kasten besteht, denen unterschiedliche Privilegien zugestanden werden. Die Grenze zwischen diesen Kasten wird zwischen den Geschlechtern gezogen, die Zugehörigkeit zur eigenen Kaste muß weithin sichtbar durch die Kleidung dargestellt werden. Hintergrund dürfte weniger Chauvinismus sein, denn vielmehr die Hochschätzung der Balz -- es soll eben niemand in die Verlegenheit kommen, einen ungeeigneten Balzpartner ausgewählt zu haben. Das Verhältnis zwischen den Geschlechtern wird dabei in den Vordergrund gerückt. Sinnvoll ausbalanciert kann das auch eine recht harmonische Gesellschaft ergeben -- wenn man außer acht läßt, daß das Geschlecht zur Geburt über die Möglichkeiten entscheidet, die einem im Leben zugestanden werden (zumindest die Möglichkeiten abseits der biologischen Funktion). Es ist naheliegend, daß eine latente Homophobie diesem Gesellschaftsmodell zugrundeliegt, was auch die feindselige Einstellung gegenüber Homosexuellen erklärt. Umgekehrt muß man in diesem Modell annehmen, daß jemand, der sich in die Kleidung der anderen Kaste steckt, die Rolle eines Mitgliedes dieser Kaste auszufüllen gedenkt. Da Kastenzugehörigkeit geschlechtsbezogen ist, muß also ein 'Kastenwechsler' sich dem anderen Geschlecht zugehörig fühlen.

Die andere Position begründet sich auf der Annahme, daß Menschen grundsätzlich keine Privilegien ggü. anderen Menschen aufgrund von Geburt, Geschlecht, Abstammung usw. genießen. Allein die individuellen Merkmale, Veranlagungen und Wünsche entscheiden über die individuelle Lebensgestaltung.

Die Wirklichkeit besteht momentan aus irgendeinem Mischmasch dieser beiden Positionen, der (mündliche, stillschweigende) Gesellschaftsvertrag aus der ersten Position wurde einseitig aufgekündigt. Zumindest stellt sich mir das so dar, andere sehen das vielleicht anders.

LG
Masin
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: TomC am 05.01.2009 13:44
...Umgekehrt muß man in diesem Modell annehmen, daß jemand, der sich in die Kleidung der anderen Kaste steckt, die Rolle eines Mitgliedes dieser Kaste auszufüllen gedenkt. Da Kastenzugehörigkeit geschlechtsbezogen ist, muß also ein 'Kastenwechsler' sich dem anderen Geschlecht zugehörig fühlen. ...

Also sind Frauen in Hosen doch lesbisch oder transsexuell  :o
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: MasinAD am 05.01.2009 13:58
Also sind Frauen in Hosen doch lesbisch oder transsexuell  :o

Zumindest wurde ihnen das damals vorgeworfen, als sie die Hose für sich einforderten, oder?

Ich habe ja nur innerhalb dieses Modells gedacht, als ich die Aussage machte. Ist natürlich ein Fehlschluß (http://de.wikipedia.org/wiki/Falsches_Dilemma), wie jeder hier wissen sollte.

LG
Masin
Edit: Zitatende vergessen zu entfernen
Edit2: Fehlschluß verlinkt
Titel: meine Meinung
Beitrag von: Ce_Jäger am 05.01.2009 18:59
[...]............. bei einem extrem kurz bekleidetem Po und vieleicht verheißungsvoll bestrumpften Beinen dazu, die in laut klackenden Pumps enden, haben gewöhnlich tickende Männerhirne doch alle die gleiche Intension .............. ODER?
[...]
mal davon abgesehen, dass solch Kleidung nicht in die Öffentlichkeit gehört, weder bei Mann noch bei Frau, finde ich "laut klackernde" Schuhe vergleichbar nervig wie "quietschende" (Turn)Schuhe. Und 'Pumps'... generell mag ich die nicht. Die sehen meist furchtbar unbequem aus. Und erst die PfennigCentAbsätze... wer sich das antun will - nur zu, mein Ding ist das nicht und mir läuft auch n kalter Schauer den Rücken hinunter wenn ich sowas sehen muss. Man könnte das stöckelschuhtragen fast mit extremsportarten vergleichen ;)

Zitat
Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
ja: Warum nicht? ;)
alternative: weil die meisten keinen haben?

gruß
Ce.
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: McMorghey am 06.01.2009 08:42
... also ich sehe gerne pumps und high-heels!  :D
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: Jo 7353 am 16.01.2009 21:49
Hallo,

ich sehe die Antwort in der Kombination  zweier der angebotenen Antworten:
Der Mann hat keine Frauenkleidung zu tragen, und Röcke sind Frauenkleidung, weil kein Mann Röcke trägt.

Das ist ein natürlich Kreisschluß, aber er funktioniert. Andere nicht völlig absurde Argumente konnten mir Männerrockgegner nicht wirklich vorbringen. Damit habe ich aber die Frage nur in zwei weitere Fragen aufgeteilt. Wie wurde dieser Kreisel eingeführt, und warum wird er nicht durchbrochen? Zur Beantwortung der ersten fehlen mir die Geschichtskenntnisse. Zur zweiten habe ich mir Gedanken gemacht, aber noch kein fertiges Bild.

Bei Frauen funktioniert dieser Kreisel bezüglich Kleidung überhaupt nicht. Da wird ehr  gefeiert, wenn Frauen sich etwas männliches aneignen. Dies ist auch in anderen Bereichen der Fall. Anscheinend wird Männlichkeit (nicht zu Verwechseln mit Männern) für das besssere oder zumindest das günstigere gehalten. Deshalb müssen Männer ihre Männlichkeit verteidigen, weil sie, da ihnen die Wertschätzung als potentielle Gebährerin nicht möglich ist, sonst gänzlich an Wert verlieren. Die Weiblichkeit von Frauen wird viel weniger infrage gestellt. Weiblichkeit ist offensichtlich etwas, wofür man nichts tun muß im gegensatz zur Männlichkeit. Also ziehen die Männer sich aus allem zurück, was die Frauen dominieren, selbst wenn es noch vor 30 Jahren klar Männersache war. Ich denke da z.B. an kurze Hosen, die nicht bis zu den Kniekehlen herunter hängen.

Erschwerend kommt dazu, daß die Menschen, wenn sie nicht verstehen, daß Röcke tragen an sich als ein Vorteil emfunden werden kann, sich sonstige Erklärungen an den Haaren herbeiziehen. Da Röcke in unserer Gesellschaft geschlechtlich zugeordnet werden, sind dann sexuelle Abweichungen ein naheliegendes Thema. Diese sind aber ein extrem populäres massives Reizthema, wo schon der blose Verdacht gefährlich werden kann. Damit will verständlicherweise kaum ein Mann etwas zu tun haben. Also muß er sich von sowas distanzieren.

Soweil mal für heute meine Gedanken.
Viele Grüße,
Jo
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: Jürgen64 am 17.01.2009 00:00
Hallo,

ich sehe die Antwort in der Kombination  zweier der angebotenen Antworten:
Der Mann hat keine Frauenkleidung zu tragen, und Röcke sind Frauenkleidung, weil kein Mann Röcke trägt.

Das ist ein natürlich Kreisschluß, aber er funktioniert. Andere nicht völlig absurde Argumente konnten mir Männerrockgegner nicht wirklich vorbringen. ...


Hallo Jo,

der Kreisschluß funktioniert nicht, weil er ist mit einem einzigen Wort auszuhebeln: "Nein!"

Dieses "Argument" ist genauso absurd wie alle anderen, oder genauer: es ist kein Argument, sondern lediglich eine These, und die auch noch falsch. Irgendwo las ich mal, daß weltweit mehr als die Hälfte der Männer Rock oder rockähnliche Gewänder trägt. Aber selbst wenn es weniger sind, ich selber bin der lebende Gegenbeweis und damit ist die These falsch, meine Antithese hingegen richtig.

Wirkliche Argumente gegen den Mann im Rock konnte ich bislang nicht hören, nur dafür (in erster Linie gesundheitliche) Dafür stelle ich gerne die Gegenfrage: nenne mir ein Kleidungsstück, das exklusiv von Herren getragen wird?

Gruß
Jürgen
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: TomC am 17.01.2009 00:54
nenne mir ein Kleidungsstück, das exklusiv von Herren getragen wird?

Da bleibt nicht einmal die Unterhose mit Eingriff, auch die gab es schon für Frauen  ::)

Nur der echte Kilt scheint eine letzte Bastion....
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: martin77 am 17.01.2009 02:28
Hallo zusammen;
Nein, die letzte Bastion ist schon lange gestuermt... in Schottland. Bei einem "Familientreffen" fand ich dort heraus, dass Frauen die gleichen Kilts tragen duerfen wie die Maennern, auch wenn es eine stillschweigende Duldung ist.
Ich muss Jurgen64 Recht geben, es gibt keinen einzigen Grund GEGEN das Tragen eines Rockes fuer den Mann. Nicht einmal der Rock selbst ist ein weibliches Kleidungsstueck, erst nach der franzoesischen Revolution wurde er von Frauen von Maennern uebernommen. Vorher trugen Frauen nur Kleider, keine 'zwei-geteilten' Kleider wie die Maenner, daraus ging dann die Bluse - ebenfalls ein maennliches Kleidungsstueck zuerst- und der Rock hervor.
Ich habe es in vielen Diskussionen erlebt wie schnell das Thema gewechselt wird wenn man fragt: "Man nenne mir einen einzigen noch so kleinen Punkt, der gegen das Tragen eines Rockes beim Mann sprechen koennte - der nicht widerlegt werden kann oder der eigenen Vorverurteilung unterliegt". Resultat: Es hat noch keinen einen Grund dagegen gefunden, nur dafuer.

Im New Yorker 'Sartonalist',einem sehr kritischen Magazin, das seit einigen Jahren auchnonline ist, wurde festgestellt, dass der Rock fuer den Mann da ist (und dabei rund 70% aller Zuschriften und Kommentare positive Kommentare erhielt), man muesse es akzeptieren. Die Diskussionen gehen jetzt darum, wie lang der Maennerroeck sein soll, und welche Schuhe (jede Art von 'Gesundheitslatschen' werden rundweg abgelehnt - meist von Frauen) dazu passen.
Ich denke, dass das auch bald in Deutschland eine Diskussion werden wird.
Gruss
martin77
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: chrisko am 17.01.2009 09:35
Hi zusammen,

@Jürgen,
eines gibt es noch: Das Suspensorium http://de.wikipedia.org/wiki/Suspensorium (http://de.wikipedia.org/wiki/Suspensorium)  ;)
Ich denke mal, da werden die Frauen wohl die Finger von lassen ... aber sicher bin ich mir nicht  :)

Zum Thema selbst kann ich nicht mehr viel sagen, es gibt keinen Grund nur unzählig viele Gründe dafür. Der Rock macht Spaß und er ist angenehm zu tragen.

Was Martin77 von der Diskussion berichtet, so wünsche ich mir das auch hier, wie sollte der Rock aussehen, was passt dazu, wie kann ich mich wirklich Typgerecht mit Rock kleiden, wie sollte die Jacke aussehen, passt das Jacket dazu ... es sind so viele Fragen und leider kann ich nicht alles in der Damenabteilung kaufen ... ich muss kombinieren und das ist oftmals dann doch weit schwieriger wie gedacht :-\

Viele Grüße
Chrisko
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: cephalus am 17.01.2009 10:27
Hallo Martin,

, und welche Schuhe (jede Art von 'Gesundheitslatschen' werden rundweg abgelehnt - meist von Frauen) dazu passen.
Ich denke, dass das auch bald in Deutschland eine Diskussion werden wird.

Was meinst du mit Gesundheitslatschen? Birkenstock o.ä? Welche Schuhe werden vorgeschlagen?

Was Deutschland betrifft, wünschte ich mir eine solche große und öffentliche Diskussion schon lange, denke aber nicht, dass sie bald stattfinden wird - sie könnte vielleicht meine Urenkel betreffen...

Viele Grüße
Cephalus
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: martin77 am 17.01.2009 17:07
Hallo zusammen;
Um auf die Fragen zu antworten:
Welche "Gesundheitslatschen" ich meine? Nun, in dem Bild, das da beschrieben wird, sind es keine Birkenstock Schuhe, allerdings werdn sie in einigen Kommentaren erwaehnt und als nicht zu einem speziellen Rocktyp passend bezeichnet. Es werden zwei Rocktypen gezeigt, der erstere ist ein klarer Pencil-Rock, und hierzu hat das Model ein weisses Hemd mit Krawatte an, und Halbschuhe. Er traegt eine Art Aktenkoffer und ist af dem Weg zur Arbeit. Der Rock endet kurz ueber dem Knie, und das Muster und die Farben des Rockes aehneln einer Flagge eines noch nicht gegruendeten Staates, sehr bunt.
Der zweite Typ traegt einen Rock der vorn aehnlich einem grossen Dreieck geschnitten ist, einfarbig, weiches Material, und hinten einen hoeher angelegten Saum hat als vorn, dazu T-Shirt und Sandalen. Ich weiss nicht wie ihr das bezeichnet, sie sehen aus wie Badesandalen, also ohne Riemen oder so. Nackte Beine, es wird empfohlen die Beine etwas zu braeunen damit es nicht wie weisse Stelzen aussieht.
Der erste Rock findet breite Zustimmung, der zweite nur etwa 50% fuer Maenner geeignet. Das Ganze ist eine Internet-Diskussion gewesen unter dem Motto:  "Seit wir ueber Maenner im Rock sprechen...." (N.Y.C., Juli 2008), begonnen hatte alles im Fruehjahr 2008 mit der Frage: "Are we ready for men in skirts - because they have arrived?" [sorry, ich bi n ein ganz schlechter Uebersetzer].
Die Diskussion wurde dannfortgesetzt in Detroit im Dezember 2008, und wird im Februar weiter gefuehrt werden in L.A., also Zentren, die in irgend einer Form Mode machen oder wo viele Menschen zusammen kommen.
Die empfohlenen Schuhe waren hauptsaechlich leichte Halbschuhe, wenig Pumps, die ausgewaehlten Models waren stark masculin gepraegt.
Ausgegangen war alles von dem bereits erwaehnten, sehr kritischen Magazin "The New Yorker" und dem "Sartonalist" in N.Y.
Gruesse
martin77
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: MasinAD am 17.01.2009 17:44
In einem anderen Forum, wo auch der eine oder andere von hier verkehrt, gab es vor einiger Zeit die Frage einer Frau, warum Männer keine Kleider an Frauen mögen -- es war nicht der erste derartige Beitrag, aber der, wo ich mich dann beteiligen mußte :-). Ich hatte schon seit geraumer Zeit Überlegungen dazu angestellt, die ich dann dort veröffentlichte. Jetzt möchte ich sie an der Stelle einbringen, da sie auch dieses Thema anschneiden:

Zitat von: MasinAD
Mich beschleicht bei solchen Klagen ...
... immer das Gefühl, als gäbe es eine schleichende Gegenrevolution, die --bedauerlich wie es ist-- tatsächlich sowas wie Modegleichheit wiederherzustellen versucht, wenn auch unbewußt. Es gibt nicht wenige Männer, die unpraktischen Firlefanz ablehnen und den auch bei ihren Partnerinnen nicht gutheißen. Ein sehr guter Freund von mir z.B. kann es eigentlich nicht leiden, wenn Frauen Absatzschuhe tragen: Er ist da ziemlicher Pragmatist und rational eingestellt, Absatzschuhe _sind_ unpraktisch, eigentlich auch zum nur gelegentlichen Tragen viel zu ungesund und gefährlich. Seine Partnerin ist glücklicherweise selbstbewußt und freigeistig genug, sich nicht auf seine Abneigung einzulassen und trägt sie, wenn sie Lust hat, wenn sie auch meistens eher so der maskuline Typus Frau ist. Interessanterweise ist er ein begnadeter Musiker mit einem beachtlichen Gefühl, seine eigenen Kompositionen sehr humorvoll zu gestalten. Ansonsten ist er durchaus als Aspergerkandidat wahrzunehmen.

Ich habe jetzt schon mindestens zwei Threads hier mitbekommen, wo Frauen darüber klagen, daß ihre Partner sie lieber in der sogenannten Unisex-Einheitskluft hätten, sie also den gleichen Verzicht üben wie der männliche Beziehungspartner. Auf Partys kriege ich gelegentlich mit, mit welchem Unverständnis Männer dem Wunsch der Frauen nach exklusiven Aussehen und Ästhetik begegnen. Es ist nur eine Grundstimmung, ein Kopfschütteln hier, ein gequältes Lächeln (Marke "Sie ist halt ein bißchen schwachsinnig, aber sonst ganz harmlos"), nie wirklich Gesprächsthema, aber spürbar.

Meine Partnerin hat sich mal zu meinem Geburtstag richtig rausgeputzt, schön geschminkt, aufwendige Frisur; ein langjähriger Freund von ihr, den ich auch sehr mag und eingeladen hatte, war der einzige, der ihr Aussehen rundheraus ablehnte -- er hat sie mit einem burschikosen Stil kennengelernt, ohne jede Zierde. Auch er bringt weiblichem Dekorationsbemühungen wenig Verständnis entgegen, tut es als Oberflächlichkeiten ab.

Leider läßt sich wohl kaum feststellen, ob diese Abneigung gegen ästhetischen Ausdruck in der Kleidung in den letzten Jahren zugenommen hat oder nicht. Bemerkenswert ist --vielleicht auch nur eine Koinzidenz--, daß in der islamischen Welt in den letzten zwei Jahrzehnten ein 'Trend' zurück zu den traditionellen Kleidungsstücken festzustellen ist, die ähnliche Funktion ausüben wie hierzulande die Jeans-, T-Shirt- und Turnschuh-Kombination, nämlich die Geschlechtlichkeit, ach!, eigentlich die Körperlichkeit aus dem öffentlichen Raum und der Wahrnehmung zu verdrängen. Es wäre interessant zu wissen, ob dies alles Ausdruck einer globalen Entwicklung ist, die sich uns bislang nur noch nicht offenbart hat.

Das waren so meine Gedanken zu dem Themenkomplex, die ich jetzt schon einige Wochen mit mir rumschleppe.

LG
Madinside

In einem Folgebeitrag, der meine weiteren Überlegungen enthielt, machte ich dann den Themenschwenk.

Zitat von: MasinAD
Weiter gedacht
Nachdem ich meine Gedanken in meinem vorigen Kommentar mal aus meinem Kopf bekommen habe, konnte ich tatsächlich mal ein wenig weiter drüber nachdenken. Und damit auch einen Bogen zu ... einem anderen Themenkomplex spannen.

Angenommen die als 'weiblich' bezeichnete Mode zeichnet sich durch Betonung der Sexualität aus oder dient zumindest der Präsentation des weiblichen Körpers (ich kann nicht anders, aber irgendwie kommt mir das Bild eines Viehmarktes dabei in den Sinn), dann muß das Tragen entsprechender Kleidungsstücke als 'Angebot' aufgefaßt werden: "Sieh her, ich bin potentielle Beute!"

Themenschwenk zu "Mann in Frauensachen":
1. Frauen, die in ihrer Sexualität gefangen sind, müssen einen Mann in Frauensachen als Konkurrenz oder als Parodie ihrerselbst auffassen.
2. Andere Männer müssen sich verhöhnt vorkommen, da sich ihnen ein Mann anbietet.
3. Männer in Frauensachen empfinden durchaus unterbewußt ähnlich wie ihre Geschlechtsgenossen aus Punkt 2, daß sie sich damit körperlich anderen Männern präsentieren, woraus die Angst und Verunsicherung herrührt, sich darin öffentlich zu präsentieren -- zumindest solange der Frauensachenträger weiterhin deutlich als Mann in Frauensachen zu erkennen ist. Bei einer kompletten Verkleidung mag die Hemmung sinken. Diese Männer fürchten einerseits die Aggression ihrer Geschlechtsgenossen aufgrund des 'Vorspielens falscher Tatsachen', andererseits wollen sie sich ja eben nicht Männern anbieten, da sie ja heterosexuell sind.

Ergänzend zu Punkt 3: Schwule Männer haben mit Frauensachen ganz andere Probleme und gehen mit dem Problem der körperlichen Präsentation anders um. Da sie aufgrund ihrer sexuellen Orientierung bereits genügend gesellschaftliche Ächtung zu befürchten haben, halten sie sich von offensichtlichen Frauensachen fern und verfeinern stattdessen wenn überhaupt die Möglichkeiten, die sich ihnen als Mann bieten (Körperpflege, figurbetonte Kleidung, dezenter Schmuck). Im Rahmen der Männermode nutzen sie auch bereitwilliger das Angebot an Mustern und Farben (so zumindest meine Beobachtungen).

Wie auch immer: Die abendländische Kultur ist aufgrund ihrer christlich-kirchlichen Prägung eher sexualfeindlich eingestellt. Naja, gut, ob's in anderen Kulturen besser ausschaut? -- ich weiß nicht. Wir lernen aber einfach nicht oder erst viel zu spät wenn überhaupt, wie mit Sexualität oder mit Körperlichkeiten (in Ermangelung eines besseren Wortes) umzugehen ist, Männer weniger als Frauen (s. dazu auch den Thread "Männer und körperliche Nähe - immer noch ein Tabu?" von t4u in Forum->Gesellschaft->Mix ).

Im aktuellen SPIEGEL 2/09 vom 5.1.09 (Titel: "Obamas bester Mann [...]") findet man auf Seite 64 einen Absatz, den ich exemplarisch zitieren möchte: "[...] Oft trösteten sich die Mädchen gegenseitig, wenn sie Heimweh hatten oder ihr Boss sie ausgeschimpft hatte, weil sie nicht flink genug arbeiteten. Dann schmiegten sie sich nachts aneinander -- so wie Xiaoju es von zu Hause gewohnt ist, mir ihren Geschwistern in dem gemeinsamen Bett." Können wir uns vorstellen, diesen Absatz statt mit Mädchen mit Jungens zu lesen (zur Info: Besagte Mädels sind so 17 Jahre)? Eher nicht, auch wenn es vielleicht sogar vorkommen mag, aber wer immer sowas beobachtet, mitbekommt oder drüber schreibt, wird wohl Probleme haben, keine sexuellen Unterstellungen vorzunehmen. Denn Jungens sind hart! Sie kämpfen! Sie lassen sich nicht unterkriegen, daß sie sich kümmerlich aneinanderschmiegen müssen, um Trost zu finden! -- das machen nur Mädchen.

Na huch! Jetzt habe ich sogar schon einen zweiten Themenkomplex angeschnitten. Schauen wir mal, ob ich den Bogen zurückspannen kann. Im Zuge der Gleichberechtigung, der Emanzipation der Frau und der Anerkennung der neuen Rechte der jetzigen Frauengeneration durch die jetzige Generation an Männern, wird den Frauen auch das Privileg aberkannt, sich verletzlich geben zu dürfen, als hilfs- und schutzbedürftiges Wesen auftreten zu dürfen, was durch die sogenannte 'weibliche' oder 'feminine' Kleidung unterstützt wird. Von so manchem Mann wird verlangt, daß Frau genauso hart, genauso 'tough' zu sein hat, wie Männer es schon heute sein müssen. Diese Männer wollen nicht nur eine gleichberechtigte Partner, sie wollen eine Partnerin auf Augenhöhe, kein albernes, verspieltes und verweichlichtes Ding (hart und überspitzt ausgedrückt).

Au Mann! Ist das gut! Ich sollte mir den Text abspeichern, ausdrucken und einrahmen.

LG
Madinside

Letztlich geht es gar nicht wirklich um Rock oder nicht, sondern um die Aussage, die die Kleidung trifft. Ein Kilt mag in der richtigen Kombination richtig 'tough', also maskulin-männlich aussehen -- aber was ist dadurch gewonnen? Männlich kann ich auch in allen anderen angebotenen Klamotten aussehen, ich bin weiterhin dazu verdammt, das Bild des harten Kerls, des Felses in der Brandung, des Ankers, der personifizierten Seriösität darzustellen. Wenn wir es schaffen sollten, Ballkleider für den Mann zu entwerfen, die ebenfalls richtig maskulin, männlich, tough, gefühlsarm aussehen, ist auch dann nichts gewonnen (s. arabisches Herrengewand Dischdascha). Erst dann, wenn Männer es schaffen, dem Zwang zu entkommen, ständig als Siegertyp, als Kämpfer, als Kerl wahrgenommen werden zu wollen, erst dann haben sie etwas gewonnen. Und das ginge dann sogar ohne Rock, ohne Kleid, ohne Absatzschuh, ohne Feinstrumpfwaren zu tragen -- es ginge, ja, aber es würde vermutlich auch niemanden mehr interessieren, wenn man solche Sache trüge. Kleidung ist eine Bildersprache, wo man mit Röcken & Hosen das gleiche aussagen kann.

Der Grund gegen den Rock am Mann ist also, daß der Großteil der Röcke eben dazu dient, den Vertretern des vorherrschenden Bildes vom Mann den Eindruck von Weiblichkeit zu vermitteln. Die freizügige Darstellung der Beine (bei Röcken kürzer als knöchellang) und die Tatsache, daß der Schritt nicht sichtbar durch Stoff geschützt ist, wird als Lockreiz verstanden. Desweiteren gehört das betont breitbeinige Sitzen mit zum männlichen Imponiergehabe, was sich, um den Anstand zu wahren, nur wirklich gut mit einer Hose machen läßt -- das Imponieren dürfte wohl seine Wirkung nicht nur verlieren sondern sich sogar ins Gegenteil verkehren, probiert Mann das in einem Rock, wo er beim Beinebreitmachen erstmal den Stoff zwischen die Schenkel schieben muß. Macht eine Frau sowas, ist das wohl eindeutig als sexuelle Anspielung zu verstehen: "Komm doch (Beine öffnen), aber ich mach's Dir nicht leicht (Stoff zwischen die Schenkel schieben)".

Für mich ist die Überwindung des Männlichkeitswahnes die erstrebenswertere Lösung als sich den gesellschaftlichen Erwartungen zu unterwerfen. Ich denke, Männer verlieren aufgrund dessen unglaublich viel.

LG
Masin
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: martin77 am 17.01.2009 20:08
Hi Masin;
Ich denke du hast dir sehr viele Gedanken gemacht warum, warum nicht, ueber den Mann, die Frau...
Ich persoenlich neige nicht dazu, das als eine Frage des Geschlechts zu sehen, nicht als Mann und nicht alsFrau.
Kleidung ist etwas das den Koerper bedeckt, und je nachdem wie gut, auffallend oder nicht, wird die Wirkung der Person erhoeht.
Das ist der Punkt, den ich sehe. Kleider machen Leute, aber es sagt nichts aus, welche ART von Kleidern.
Daraus hat sich ein Kult entwickelt, der schlechthin nur durch den Kommerz gesteuert wird. Wer Modegeschichte studiert wird sehen, dass dies ein langwaehrender Prozess ist. Bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts, bis kurz vor Beginn des 2. Weltkrieges, war eine Annaeherung der Geschlechter noch zu beobachten, so wurden kleine Kinder alle gleich gekleidet.
Mit der Einfuehrung des "ROSA" als 'typisches' Farbbild zur Erkennung von Maedchen, eigentlich ist rosa eine Farbe fuer kleine Jungens, begann der Wandel.
Kleidung wurde zweckentsprechend gestaltet, fuer die Frau wie fuer den Mann. Absolutnicht unschuldig daran war, dass von Deutschland her kam, dass Jungens Hart wie Kruppstahl, schnell wie Windhunde..... sein muessen. Mitte der zwanziger Jahre, als der Rock hoeher rutschte bei den Frauen, anders gesagt, kuerzer wurde, begann auch die Zeit ihn als erotisches Lock-Mittel zu verwenden. Damit wurde er mehr oder minder ein Kleidungsstueck fuer die Frau, zumindest in der westlichen Kultut-Einfluss=sphaere. In allen anderen Kulturlandschaften blieb der Rock am Mann, kein Mann fuerchtete sich, im Rock gekleidet zu sein, denn der Rock machte ihn stark und gesund. Deshalb hat ein Rock in Fernost einen genau gegenteiligen Effekt, und der wird sich auch nicht aendern, da der Einfluss der "degenerativen West-Kultur" [direkte Uebersetzung] schaedlich fuer den Bestand der Bevoelkerung und der Zukunft ist.
Soweit die andere Seite, reale Seite.
Gruss
martin77 
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: Jo 7353 am 17.01.2009 20:51
Irgendwo las ich mal, daß weltweit mehr als die Hälfte der Männer Rock oder rockähnliche Gewänder trägt. Aber selbst wenn es weniger sind, ich selber bin der lebende Gegenbeweis und damit ist die These falsch, meine Antithese hingegen richtig.
Hallo Jürgen,

Ja, im mathematisch hunderprozentigen Sinn stimmt es nicht, aber wenn ich einen Mann im Rock sehen will, finde ich ihn fast immer nur im Spiegel. Wie oft begegnen Dir Männer im Rock auf der Straße? Was Männer in Asien tragen ist außerhalb der Sichtweise unseres Kulturkreises. Ich lebe nun mal in Deutschland, und da ist es so, daß von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen kein Mann einen Rock trägt. Ich finde hier die Frage, warum sich Männer im Gegensatz zu Frauen so streng an derartige Konventionen halten viel interessanter als die Feststellung, daß es außerhalb unseres Kulturhorizonts anders ist, und auch hier vereinzelt Ausnahmen zu finden sind. Ich sehe in der Überschriftsfrage  auch die Frage, warum das mit den Röcken hier anders läuft als in den anderen Ländern.

Natürlich lasse ich mich nicht von diesem Argument beeindrucken. Ich frag nicht mehr, wie ein Mann sein muß. Ich frag nur, was zu mir paßt, und wie ich damit gut leben kann. Damit will ich folglich auch niemand den Rock ausreden. Man muß aber auch unserere Gesellsschaft so sehen, wie sie ist.

Gruß,
Jo 
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: Jürgen64 am 18.01.2009 10:26
... wenn ich einen Mann im Rock sehen will, finde ich ihn fast immer nur im Spiegel. Wie oft begegnen Dir Männer im Rock auf der Straße? Was Männer in Asien tragen ist außerhalb der Sichtweise unseres Kulturkreises. Ich lebe nun mal in Deutschland, und da ist es so, daß von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen kein Mann einen Rock trägt.


Hallo Jo,

unser Kulturkreis? Das fragst Du in der heutigen Zeit? Wieviele Asiaten leben denn in Deinem Umfeld, auch wenn diese sich versuchen unserer Lebensweise nach außen hin anzupassen? Ich war hirr bei uns im Ort beim Chinesen. Als der mich im Rock sah, sagte er nur, "das geht hier auch?", verschwand, und kam wenige Minuten später statt im vorher getragenen Anzug in seinem Wickelrock wieder. Das ging so schnell, daß der griffbereit gelegen haben muß.

Wieviele Griechen leben in Deinem Umfeld? Deren traditioinelle Kleidung ist ebenfalls ein Rock (Fustanella). So gibt es sicherlich noch etliche andere Beispiele (arabische Länder, Südsee, der gesamte asiatische Raum, ...), und die leben alle in unserem Land, teils in beträchtlicher Anzahl. Das oberste Ziel aller Muslime ist mindestens einmal im Leben nach Mekka zu pilgern, und dabei dürfen sie ausschließlich ihr Gewand tragen. Traditionalisten verbieten gar jegliches Schuhwerk.

Nein, die Zeit deutscher Traditionen sollte in einem derart vermischten Staat nicht mehr Tagesordnung sein. Ich finde es erstrebens- und achtenswert, Traditionen durch kulturelle Aktivitäten am Leben zu erhalten. Aber im täglichen Leben gehen wir zum Ausländer essen, lassen uns vom Ausländer den Mülleimer leeren, ... und wohnen neben ihm! Traditionen im allgemeinen Tagesablauf sind meines Ermessens eine Beleidigung anderer Kulturen durch Ausgrenzung, und genau das finde ich naja ... das ist genauso wie ich es eine Ausgrenzung der Frau empfinde, wenn ein Mann der scheinbar weibliches wie den Rock für sich entdeckt mit "bah, weibisch!" beglückt wird. Solche Menschen, egal ob sie andere Nationalitäten, anderes Geschlecht, andere sexuelle Neigung, andere Religion, oder was auch immer abwerten wollen, sind nicht mein Niveau, auf deren Meinung gebe ich nichts. Im Gegenteil, da bin ich froh mich von denen abzugrenzen, und wenn es nur durch meine Kleidung ist!

Ich finde hier die Frage, warum sich Männer im Gegensatz zu Frauen so streng an derartige Konventionen halten viel interessanter als die Feststellung, daß es außerhalb unseres Kulturhorizonts anders ist, und auch hier vereinzelt Ausnahmen zu finden sind. Ich sehe in der Überschriftsfrage  auch die Frage, warum das mit den Röcken hier anders läuft als in den anderen Ländern.

Das ist meines Ermessens nichts anderes als ein schwaches Bild, das diese Männer von sich abgeben; zum Glück sind es tatsächlich, wie ich nach nunmher 9 Jahren Rock feststellen darf, nur wenige. Sie fürchten die Übermacht der Frau, während die immer weiter an Macht gewinnt, und versuchen sich dabei in diese Konventionen zu flüchten, in Zeiten, wo der Mann noch automatisch das Sagen hatte und nicht Fähigkeit entschied. Sie merken nicht, wie sie sich damit selber ins Abseits stellen und zur Lachfigur machen.

Natürlich lasse ich mich nicht von diesem Argument beeindrucken. Ich frag nicht mehr, wie ein Mann sein muß. Ich frag nur, was zu mir paßt, und wie ich damit gut leben kann. Damit will ich folglich auch niemand den Rock ausreden. Man muß aber auch unserere Gesellsschaft so sehen, wie sie ist.

Dann tu' das auch! Wie im Absatz vorher schon angedeutet, mache ich seit 9 Jahren andere Erfahrungen als das, was Du unserer Gesellschaft unterstellst. Wir leben in einer Multi-Kulti-Gesellschaft, in der Werte wie "eigenständiges Denken und Handeln" und "zu-sich-selber-stehen" leider selten sind, dafür aber umso mehr geachtet werden!

Gruß
Jürgen
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: AsiaHarry am 18.01.2009 11:02
Hallo!

Eine Äusserung aus der gestrigen Dokumentation über Dresscodes von einem Modemacher aus Italien:

"Meine Tochter trägt keine Jeans weil sie den Globalisierungsgedanken der USA repräsentieren"....
 :) ;) :D ;D 8) ::) :-* 
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: Luan am 18.01.2009 11:47
Wieviele Griechen leben in Deinem Umfeld? Deren traditioinelle Kleidung ist ebenfalls ein Rock (Fustanella)...
Ich habe inzwischen einige Male Urlaub in Griechenland gemacht, aber die erwähnte traditionelle Kleidung Fustanella hab ich dort auch erst höchstens zwei drei Mal zu sehen bekommen und das dann auch "nur" bei sogenannten "Griechischen Abenden" für die Touristen.

Angehörige des griechischen Militärs tragen Uniformen, wie sie z.B. auch bei Bundeswehr üblich sind.

Zitat
Wikipedia
Heute ist die Fustanella noch Teil der Uniform der Soldaten, die das Grab des unbekannten Soldaten vor dem Athener Parlament bewachen und die Präsidialgarde stellen (Evzonen). Außerdem wird er häufig zu folkloristischen und festlichen Anlässen getragen.
Aber die Griechen scheinen kein Problem damit zu haben, wenn dort männliche Touristen (http://www.rockmode.de/index.php?topic=1482.0) im Rock rumlaufen.  ;)
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: MasinAD am 18.01.2009 16:13
Hallo Martin,

Du kannst gerne darauf verzichten, das als eine Frage des Geschlechtes zu betrachten, blendest dabei aber aus, daß es für unsere Kultur eine solche Frage ist. Wäre das nicht so, wäre dieser Thread, dieses Forum, diese Website gänzlich überflüssig. Kleidung ist eben mehr als etwas, was den Körper bedeckt, sondern auch etwas, das Botschaften sendet. Aufgrund unterschiedlicher biologischer Ausstattungen nutzen Männer und Frauen Kleidung eben für unterschiedliche Botschaften[1]. Der Einwand, in anderen Kulturkreisen sei das Einröhrige am Mann ja alltäglich, kann dadurch entkräftet werden, daß
Kleidung folgt lokalen Moralvorstellungen, in der abendländischen Kultur des 20. & frühen 21. Jahrhundert gilt erotische Selbstdarstellung bei Frauen als erstrebenswert oder zumindest akzeptiert. In anderen Kulturkreisen nicht, dort kleiden sich Frauen 'züchtiger', folgt aber immer den lokalen Vorstellungen vom Geschlechterrollenverständnis . Will man das überwinden, muß man sich der Frage stellen -- sehe ich zumindest so.

LG
Masin

[1]Interessanterweise wird die 'Gesprächigkeit' und die 'Ausdrucksstärke' unserer Geschlechtsgenossen an der Stelle bildlich dargestellt.
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: cephalus am 18.01.2009 16:33
Hallo Masin,

[1]Interessanterweise wird die 'Gesprächigkeit' und die 'Ausdrucksstärke' unserer Geschlechtsgenossen an der Stelle bildlich dargestellt.

wird nicht eher die gesellschaftlich zugestandene Ausdrucksmöglichkeit versinnbildlicht?
Neben der Kleidung werden auch in anderen Bereichen dem Mann weniger Formen zugestanden sich und seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen.

Cephalus
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: martin77 am 18.01.2009 22:23
Hallo Masin;
Der Ausdruck eines Menschen, es wird auch Ausstrahlung genannt, entscheidet ueber die Signale und Sprache der Kleidung, und nicht umgekehrt  - in meiner Auffassung jedenfalls. Deshalb wird auch die Stimmung durch Farbe und Form sichtbar, so auch der Einfluss von aussen (Farbe je nach Jahreszeit, z.B.) Aber das kann man natuerlich sehr differenzieren.

Etwas untershiedlich sehe ich den Einfluss aus einem "Kulturkreis". Ein Kulturkreis bildet sich dann wenn ein Mensch es dem anderen nachmacht weil es fuerihn selbstverstaendlich erscheint. Ueber das Nachmachen oder Nachahmen wird wenig reflektiert, die Nachahmer stellen sich also auch nicht der Frage "Warum", es ist nur eines wichtig dabei: Nicht aussen vorzustehen.
Angenommen nur 10 Maenner die in irgendeiner Weise einen "Namen" durch Einfluss haben wuerden im Rock zu sehen sein, wuerden es viele nachmachen (ein reales Beispiel: Buergermeister einer kleineren Gemeinde -jeder kannte ihn- hatte die Idee einen Kilt anzuziehen. Binnen einer Woche gab es in dieser Gemeinde mehr "Schotten" als sonstwo -Sommer 2008).
Das wuerde also auch sofort das Geschlechterrollen-Verstaendnis in Frage stellen. Wenn es dich aber interessiert, es gibt im "Soziologie-Forum" einen Thread, der sich ein Jahr lang dieser Problematik gestellt hat - mit oft sehr harten, aber guten Argumenten.
Gruss
martin77
 
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: M.L. am 17.07.2009 20:39
Das du auf meine edwas Dämmliche Umfrage reagierst das hätte ich nicht gedacht.
Aber auch diese Umfrage ist nicht richtig Ich habe zwar abgestimmt mir ist aber nicht ganz wohl dabei.
Ich hatte keine ausweichmöglichkeit.
Ich glaube das unsere Geselschaft und Gewohnheiten daran schult sind
 ( Modeschöpfer auch die sind alle zu gewöhnlich um neue Trends zu entdecken
Modeschöpfer setzen immer erst auf Frau  Mann ist nebensache Oder Was gibt es dar neues Blau Grau usw.
Beispiel Sabine Seidel aus Zwikau  weiß es schon längst Ich habe von Ihr tolle Herren Röcke erstanden.
Sie geht noch weiter Crossdresser. ??? Kleider für Herren usw.  wer es mag keine Frage.

Gruß M.L.
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: Hasso am 13.08.2009 07:16
An dieser sinnlosen Umfrage werde ich erst gar nicht teilnehmen.

Wer will denn emanzipiert sein? Die Frau.
Und wer will und trägt das was eigentlich das Kennzeichen für den Mann ist? Die Frau.
Und wer jammert laut mit wenn der Mann einen Rock trägt? Die Frau.
Fazit: Wenn Frau die Hosen anhat ist das OK, aber wehe der Mann hat einen Rock an dann gehen die wellen der Empörung hoch.
Nennt die Gesellschaft so etwas Gleichberechtigung?
An alle Männer die einen Rock haben und sich nicht trauen damit sich in der Öffentlichkeit sehen zu lassen, habt Mut es zu tun. Soll sich die Modeindustrei doch auf Männerrock mode einstellen wie sie es auch  bei Frauenhosen konnte.
Gruss Hasso
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: Uwe67 am 13.08.2009 08:59
es kommt mir manchmal so vor, das die Damenwelt uns versucht vorzumachen das sie uns Männer nicht mehr brauchen und sowieso alles besserkönnen. Ich kenne einige von diesen Kampffeministinen. Ich bin persönlich zum Glück mit einer etwas offenherzigeren Partnerin zusammen die mich auch im Rock und Kleid akzeptiert. Aber ich würde mir (mit ein paar Kompromissen) den Rock oder das Kleid nicht verbieten lassen. Ich finde aber, das zum Rocktragen schon ein sehr gesundes Selbstvertrauen gehört.

Grüssle Uwe67 
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: doppelrocker am 15.08.2009 00:46

Fazit: Wenn Frau die Hosen anhat ist das OK, aber wehe der Mann hat einen Rock an dann gehen die wellen der Empörung hoch.


Hallo Hasso,

stimmt so nicht ganz, Frau hat auch lange gebraucht um Hosen tragen zu "dürfen".


Gruss
doppelrocker
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: Jürgen64 am 16.08.2009 00:57

Fazit: Wenn Frau die Hosen anhat ist das OK, aber wehe der Mann hat einen Rock an dann gehen die wellen der Empörung hoch.


Hallo Hasso,

stimmt so nicht ganz, Frau hat auch lange gebraucht um Hosen tragen zu "dürfen".

Gruss
doppelrocker


Hallo Leute,

stimmt so gar nicht. Ich war heute mit Familie den ganzen Tag in Luxemburg Stadt unterwegs, mit knapp kniefreiem Jeansrock, dunkelrotem T-Shirt und Sandalen. Mein Gedöns hatte ich in einer schwarzen Umhängetasche verstaut. Bis auf 2 Ausnahmen, die laut Aussage meiner Frau mal blöd geguckt haben, hat es niemanden wirklich interessiert.

Fazit: Mann darf, nicht nur juristisch.

Gruß
Jürgen
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: JürgenH am 16.08.2009 15:09
Tach auch,
ich war am Freitag das erstemal mit einem langen schwarzen Rock auf der Arbeit. Ich habe für meinen Mut einen Rock zu tragen nur positive Kommentare erhalten.
bis dahin
JürgenH
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: doppelrocker am 23.08.2009 23:43

Hallo Jürgen64,

ja, ist ja richtig, es wird niemand verhaftet. Aber es gibt ein paar Hirne, die haben damit ein Problem. Das sind immer die, die ihre Probleme zu deinen zu machen versuchen und egal zu welchen Thema.

Grüsse doppelrocker




Hallo Leute,

stimmt so gar nicht. Ich war heute mit Familie den ganzen Tag in Luxemburg Stadt unterwegs, mit knapp kniefreiem Jeansrock, dunkelrotem T-Shirt und Sandalen. Mein Gedöns hatte ich in einer schwarzen Umhängetasche verstaut. Bis auf 2 Ausnahmen, die laut Aussage meiner Frau mal blöd geguckt haben, hat es niemanden wirklich interessiert.

Fazit: Mann darf, nicht nur juristisch.

Gruß
Jürgen

Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: Jürgen64 am 24.08.2009 01:46
Hallo doppelrocker,

in sochen Fällen frage ich grundsätzlich erst mal, ob derjenige ein Problem damit hat. Falls ja, empfehle ich ihm den Gang zum Psychiater, denn der ist für Probleme anderer Leute da, nicht ich! ;)

Gruß
Jürgen
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: Robrich am 24.08.2009 20:59
Guten Abend allen,
die "Gesellschaft": wer oder was ist das???
Viele Forumsbeiträge, in denen über Erfahrungen in der "allgemeinen" Öffentlichkeit einerseits und in der "familiären" Öffentlichkeit andererseits berichtet wird, deuten eigentlich auf eine (schwerwiegende?) Blockade familiärerseits. Und so habe ich angehakt bei 2-3-4-6.
Im Fernumfeld (Gesellschaft "A"): problemlos. Im Nahumfeld (Gesellschaft "B"): 2-3-4-6 stark wie eine Horrorvision.
Und sowas in 2009, nach 50 Jahren Gleichberechtigung mit Jeanshosen ..... tief Luft holen, dranbleiben!
LG Robrich
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: M.L. am 02.09.2009 21:27
Ich behaubte das Männer immer noch der Meinung sind Männer tuen sowas nicht
Und Frauen sagen das ist nicht Männlich
Ich halte das für totalen Quwatsch.
Grüße M.L.
Kleidung ist ein ausdruck der Persönlichkeit mehr nicht.
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: M.L. am 06.09.2009 20:50
Ich glaube Männer und Frauen werden sich mit veränderungen was Kleidungsgewohnheiten
und Sitten und Brauch ist sehr schwär tuhen veränderungen anzunehmen.

Fangen wir mal im Bundestag an (wer kann sich dort einen Mann im nicht Anzug vorstellen???)
Ich finnde dieses Autfit sowiso beschäuert und langweilig.
Ich möchte das endlich mal einer diesen Blöden Anzug beseitigt mit samt der Krawatte.
und alles was dazu gehört.

Es muß doch auch noch was anderes geben oder ???   Frage.
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: doppelrocker am 06.09.2009 21:36
Hallo Jürgen64,

absolut korrekt. Die Menge der "Erzieher" ist allerdings manchmal beeindruckend. Ich muss hinzufügen: Nicht allein zum Thema Rock/ Mann. Es gibt immer welche die glauben, andere erziehen zu müssen oder Ratschläge zu geben. I.d.R. ist aber die Nummer mit dem Rock harmlos, wenn mann sich im Auftritt sicher ist.

@ M.L.,

die Grünen hatten es vorgemacht wie`s anders geht (also andere Klamotten und ohne Krawatten) ... hift aber nix!!! Das ist aber ein anderes Thema. Wir wollen hier nicht auch noch politisieren.


Grüsse
doppelrocker
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: Rock_ER am 21.09.2009 20:54
These:    Röcke werden immer Frauenkleidung bleiben.
Antwort: Hoffentlich nicht!

These:    Ein Mann trägt nun mal keinen Rock.
Antwort: Genau so wenig, wie Frauen Hosen tragen.

These:    Ein Rock ist unmännlich.
Antwort: Muss man fest daran glauben, wenn man(n) zu feige
             ist, als Mann auch mal einen Rock zu tragen.

These:    Hierzulande trägt kein Mann einen Rock.
Antwort: ICH SCHON!

These:    Ein Rock war schon immer Frauenkleidung
Antwort: Erst im 15.Jahrhundert trugen Frauen UND Männer
             Röcke! Erst Mitte des 15.Jahrhunderts setzte sich die
             Hose (abgeleitet von den „Beinlingen“ der Ritter und
             den Pluderhosen (Rock zwischen den Beinen 
             zusammen gebunden) endgültig als Bekleidung NUR
             für Männer durch.

These:    Ein Mann, der einen Rock trägt ist kein Mann.
Antwort: Ist eine Frau, die Hosen trägt, etwa keine Frau?


Fazit:     Es geht mehr darum, das durchzusetzen, was die
             Frauen in den 50er geschafft haben:
             Männerkleidung zu tragen, ohne dass auch nur ein 
             Hahn danach kräht.

Ziel:      Mann läuft im Kleid oder Rock durch die Stadt und
            keiner dreht sich um.


Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: franco am 22.09.2009 14:49
Rock_ER

Super Statement!

Unterschreibe ich sofort!

Willkommen in diesem Forum!
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: Rock_ER am 24.09.2009 22:26
Habe mir im Sommer-Schluß-Verkauf einen schwarzen Jeansrock gekauft, der knapp über dem Knie endet.
In T-Shirt, Jeansrock (statt kurzer Hose) und Sandalen war ich dann mit meiner Frau und meiner erwachsenen Tochter zuerst bei IKEA und dann bei Media-Markt. Beide Damen natürlich in Hosen.
Ich fand es toll und bin am nächsten Tag über eine Stunde im Rock durch die City gelaufen, Fußgängerzone rauf und auf der anderen Seite wieder zurück. Es kam in der ganzen Zeit nur ein blöder Kommentar von einem alten Mann.

In den Kaufhäusern, in denen ich in der Damenabteilung ganz offen nach Röcken gesucht hatte, fiel mir ein sehr beunruhigender Trend auf: Es gab 6-7 Kleiderständer mit Damenhosen, ein paar Röcke waren dazwischen fast versteckt.
Das ist sehr schade; denn sind wir doch mal ehrlich: So toll wie eine Frau kann kein Mann im Rock aussehen.
Macht nix; wir brauchen mehr Männer in Röcken!
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: doppelrocker am 03.10.2009 22:57
So toll wie eine Frau kann kein Mann im Rock aussehen.
Macht nix; wir brauchen mehr Männer in Röcken!
[/quote]

Hallo Rock_ER,

soll ER?
Ich bin sicher, dass nicht alle Frauen, die Rock tragen immer beser aussehen als ein Mann im Rock (wenn`s in Summe einfach stimmig ist, was auch immer das wieder bedeuten mag  :)).

Meistens sehen Frauen, wenn die Hose richtig gut sitzt super aus. Wenn ein Mann gut sitzende (also automatisch auch engere) Hosen trägt ist es für viele wieder obszön, schwul, etc.

Es langweilt, Kommentare gibt es zu jeder Abweichung der "Norm", "Blööök" (Grüsse an die Schafe in der Herde).

Grüsse doppelrocker

Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: M.L. am 22.10.2009 23:32
Ich der die Frage eigendlich losgelöst hat.

Ich glaube das es Immer Männer giebt die nicht zulassen wollen das es Leute giebt
Die anders über Frauen und Männer Bilder denken
Und dann auch noch Weibliche einflüße Kleidung Männer tauglich machen wollen
SFH. Und Rock das geht ja nun garnicht .
Das ist Die Allgemeine Meinung.

Aber Ich lasse mich nicht einfach so abspeisen.
Männer macht euern Part das ist OK:
Grüsse M.L.
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: cryptoman am 12.09.2013 11:17
Hallo,

ich sehe die Antwort in der Kombination  zweier der angebotenen Antworten:
Der Mann hat keine Frauenkleidung zu tragen, und Röcke sind Frauenkleidung, weil kein Mann Röcke trägt.

Das ist ein natürlich Kreisschluß, aber er funktioniert. Andere nicht völlig absurde Argumente konnten mir Männerrockgegner nicht wirklich vorbringen. ...


Hallo Jo,

der Kreisschluß funktioniert nicht, weil er ist mit einem einzigen Wort auszuhebeln: "Nein!"

Dieses "Argument" ist genauso absurd wie alle anderen, oder genauer: es ist kein Argument, sondern lediglich eine These, und die auch noch falsch. Irgendwo las ich mal, daß weltweit mehr als die Hälfte der Männer Rock oder rockähnliche Gewänder trägt. Aber selbst wenn es weniger sind, ich selber bin der lebende Gegenbeweis und damit ist die These falsch, meine Antithese hingegen richtig.

Wirkliche Argumente gegen den Mann im Rock konnte ich bislang nicht hören, nur dafür (in erster Linie gesundheitliche) Dafür stelle ich gerne die Gegenfrage: nenne mir ein Kleidungsstück, das exklusiv von Herren getragen wird?

Gruß
Jürgen

Da hat der renitente Jürgen wieder "zugeschlagen." Genau so ist das, wenn ich ausschließlich Männerkleidung tragen wollte, müsste ich nackt herumlaufen, oder gilt hier: Frau trägt Smoking und Mann im Rock "Frauenkleidung?"
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: Saari am 12.09.2013 15:31
Ich kreuzte die Frage an, daß hierzulande kein Mann einen Rock trägt
Aber ich änderte meine Zustimmung durch den Zusatz derzeit.
Besser wäre die vorgegebene Antwort gewesen: Hierzulande tägt derzeit kaum ein Mann einen Rock.
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: Dr.Heizer am 11.08.2014 15:26
Ich kann gar nichts ankreuzen, denn nicht die Gesellschaft ist der Meinung, dass ein Mann keinen Rock tragen sollte, sondern es sind Menschen, die diese Meinung haben. Und Meinungen von einzelnen Menschen können sich ändern. Jeder kann eine Tasche tragen, jeder kann eine Mütze tragen, jeder kann Schuhe tragen. Und jetzt: jeder kann einen Rock oder Kilt tragen. Ob es jedem anderen gefällt, ist dann egal. Gefallen oder nicht, ist nur eine Meinung.

Wenn es jemand nicht will: der eröffne dann halt ein Forum für Rockgegner. Es gibt ja auch Fleischgegner, Schuhgegner, Autogegner, Volksmusikgegner, Ärztegegner, Joghurtgegner.... und alles, was irgend jemand nicht mag, gibt es. Sonst wäre ihm ja nicht bekannt, ob er es mag oder nicht.

Es gibt kein Argument gegen den Rock. Der Sinn dieses Forums besteht nicht darin, zu erklären, warum "Die Gesellschaft" dies oder das, sondern darin, Menschen zu bestärken, die es tragen wollen. Also gibt es den Mann, der auch Rock trägt. Und es ist nicht einer, sondern es werden mehr. Und vielleicht entdecken die Frauen auch wieder den Rock für sich, es gibt vieleicht ein neues "Wir"-Gefühl: "Wir" tragen auch Rock.
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: Saari am 14.08.2014 13:32
Die Fragestellung: "Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?" ist in meinen Augen einfach falsch.
Ein Rock ist ein Bekleidungsstück sonst weiter nichts.
Ich trage nahezu täglich einen Rock der in Knielänge ist. Für mich gibt der Rock immer ein angenehmes Tragegefühl.   
Niemand hat sich bisher daran gestoßen. Warum auch?
Hauptsache ist doch, daß man sauber und gepflegt ist.
Saari
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: M.L. am 27.08.2014 01:06
Darf ich auf diese Umfrage was sagen .
Allein die Frage ein mann trägt nun mal kein Rock
 und dann die Bewärtung finde ich traurig.
Woher kommt diese idiotische einstellung.
Frauen machen es uns doch vor.
Das selbe recht hab ich doch auch .oder ????

Na ja das kann ja noch lustig werden wenn Männer endlich mal zum Rock greifen .

Das müssen und sollen Frauen auch nicht verstehen .
Sie sollen es begreifen .Ist das so schwer .

Gruß M.l.
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: Asterix am 27.08.2014 01:10
Hey lieber ML,

es gibt genügend Frauen, die verstehen das, wenn ein Mann sich auch "zurechtmachen", und sich edler als ein Pinguin kleiden möchte. Man muss sie nur entdecken )

LG, Asterix
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: Dr.Heizer am 27.08.2014 10:40
Zum Glück bin ich kein Pinguin! Pinguin im Rock? Nee. Der tägt doch Frack! Und ja, ich pflege meinen Körper gern, schau  in den Spiegel, bevor ich aus dem Bad verschwinde. Ich mag mich, deshallb tue ich es gern. Für mich! Ein bisschen Eitelkeit hat noch nie geschadet, denn einen gepflegten Mann mag nicht nur die eigene Frau, sondern er ist eben auch sympatischer - egal ob in Rock oder Hose.
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: androgyn am 27.08.2014 18:15
Woher kommt diese idiotische einstellung.
Frauen machen es uns doch vor.
Das selbe recht hab ich doch auch .oder ????
Ja hast du.
Mode wurde aber nach dem modischen Bruch nur noch den Frauen zugesprochen.
Die allwissende Müllhalde sagt folgendes zu einem Artikel:
Zitat
In der bürgerlichen Mode seit der Französischen Revolution war es nur noch den Damen erlaubt, ihre erotischen Reize demonstrativ zur Schau zu stellen (siehe Korsett, Büstenhalter), oder es wurde sogar von ihnen erwartet.
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: M.L. am 30.08.2014 21:57
Hallo Asterix

Ich binn kein Pinguin das will ich klar stellen .
Es geht um Rock und Kilt  nicht um Frau sein wollen oder Transgender ????
Das möchte ich in aller Form gesagt wissen .
Wenn du edwas anderes denkst  ????????
Gruß M.l.
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: M.L. am 30.08.2014 23:23
Hallo Asterix

Sorry Vielleicht Habe ich dich auch falsch verstanden .
Gruß M.L.

Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: Dr.Heizer am 01.09.2014 11:21
Zurück zur Frage: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?

Es ist unschicklich, die Frau die Einkäufe schleppen zu lassen. Der Gentlemen trägt. Alles was die Dame des Herzens einkauft. Und dann plötzlich "Nee, den Rock musst Du schon selber tragen, den trage ich nicht. Das ist unschicklich für einen Mann, einen Rock zu tragen! Wenn das jemand sieht, dass ich einen Rock trage, dann denkt er vielleicht der ist womöglich für mich!" Daher hat der Mann keinen Rock zu tragen. Alles was irgendwie an dieses Kleidungsstück nur im Entferntesten erinnert - nicht tragen! Also keine Grillschürzen, kein Handtuch um die Hüften, nicht abends in die Kuscheldecke einwickeln, sondern immer schön Hose tragen! Bademantel? . Fällt aus, ist ja ein Kleid. Longjacke oder Mantel im Winter? , siehe Bademantel. Das Shirt oder Pullover über die Hose tragen? Geht nicht, sieht doch wieder aus wie Tunika oder Kleid! Nachthemd? Nee - bist doch kein Mädchen! Weite Shorts? Nee- sehen doch aus wie ein Hosenrock! Ein Mann hat sich züchtig zu kleiden, die einzigen Hautpartien die er zeigen darf, sind seine von der Arbeit rauhen Hände und das vom Bart verwucherte Gesicht!

Na, was festgestellt? Alles Käse! Der Mann heute pflegt sich. Er trägt das, was er mag. Das können eben dann auch Shorts sein oder Röcke. Schöne Beine jedenfalls muss man nicht verstecken. Niemand kann verantworten, dass der Mann einen Hitzschlag erleiden muß. Der Mann von Welt lässt sich doch nicht freiwillig einengen, er wehrt sich gegen den konventionellen Kleidungsuniformquatsch mit seiner Individualität.

Also KANN ein Mann Rock tragen. DAS ist normal. Er trägt ihn als Kleidungsstück an sich selbst oder im Ausnahmefall in der Einkaufstüte für die Frau. Tragen sollte er ihn in jedem Fall mit Stolz! Dann haben alle was davon.
Titel: Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
Beitrag von: androgyn am 01.09.2014 20:43
Ich hatte heute meinen Kuratle Rock und meine Stulpen bei dem tristen Wetter an und wir haben heute eine neue Kollegin bekommen.  Der Blick ging gleich nach unten, aber kein Kommentar oder Nase rümpfen.

Dass sich Männer heute mehr pflegen oder zumindest, dass es nicht mehr verpönt ist, hast du nicht den Allerweltsmännern zu verdanken, sondern einem kleinen Klientel, fälschlicherweise Metroxeuelle genannt.  Ich behaupte mit Verlaub, dass sich Männer eher freiwillig einengen, statt sich speziell zu oder ihren Vorlieben zu kleiden. Die meiste Menswear  auf den Laufstegen, die über Hemd, Hose und Anzug hinausgeht und vielleicht noch feminine Anteile enthält wird, von den Männern arg beäugt.