Autor Thema: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?  (Gelesen 37768 mal)

chrisko

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Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
« Antwort #15 am: 17.01.2009 09:35 »
Hi zusammen,

@Jürgen,
eines gibt es noch: Das Suspensorium http://de.wikipedia.org/wiki/Suspensorium  ;)
Ich denke mal, da werden die Frauen wohl die Finger von lassen ... aber sicher bin ich mir nicht  :)

Zum Thema selbst kann ich nicht mehr viel sagen, es gibt keinen Grund nur unzählig viele Gründe dafür. Der Rock macht Spaß und er ist angenehm zu tragen.

Was Martin77 von der Diskussion berichtet, so wünsche ich mir das auch hier, wie sollte der Rock aussehen, was passt dazu, wie kann ich mich wirklich Typgerecht mit Rock kleiden, wie sollte die Jacke aussehen, passt das Jacket dazu ... es sind so viele Fragen und leider kann ich nicht alles in der Damenabteilung kaufen ... ich muss kombinieren und das ist oftmals dann doch weit schwieriger wie gedacht :-\

Viele Grüße
Chrisko

Offline cephalus

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Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
« Antwort #16 am: 17.01.2009 10:27 »
Hallo Martin,

, und welche Schuhe (jede Art von 'Gesundheitslatschen' werden rundweg abgelehnt - meist von Frauen) dazu passen.
Ich denke, dass das auch bald in Deutschland eine Diskussion werden wird.

Was meinst du mit Gesundheitslatschen? Birkenstock o.ä? Welche Schuhe werden vorgeschlagen?

Was Deutschland betrifft, wünschte ich mir eine solche große und öffentliche Diskussion schon lange, denke aber nicht, dass sie bald stattfinden wird - sie könnte vielleicht meine Urenkel betreffen...

Viele Grüße
Cephalus

Offline martin77

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Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
« Antwort #17 am: 17.01.2009 17:07 »
Hallo zusammen;
Um auf die Fragen zu antworten:
Welche "Gesundheitslatschen" ich meine? Nun, in dem Bild, das da beschrieben wird, sind es keine Birkenstock Schuhe, allerdings werdn sie in einigen Kommentaren erwaehnt und als nicht zu einem speziellen Rocktyp passend bezeichnet. Es werden zwei Rocktypen gezeigt, der erstere ist ein klarer Pencil-Rock, und hierzu hat das Model ein weisses Hemd mit Krawatte an, und Halbschuhe. Er traegt eine Art Aktenkoffer und ist af dem Weg zur Arbeit. Der Rock endet kurz ueber dem Knie, und das Muster und die Farben des Rockes aehneln einer Flagge eines noch nicht gegruendeten Staates, sehr bunt.
Der zweite Typ traegt einen Rock der vorn aehnlich einem grossen Dreieck geschnitten ist, einfarbig, weiches Material, und hinten einen hoeher angelegten Saum hat als vorn, dazu T-Shirt und Sandalen. Ich weiss nicht wie ihr das bezeichnet, sie sehen aus wie Badesandalen, also ohne Riemen oder so. Nackte Beine, es wird empfohlen die Beine etwas zu braeunen damit es nicht wie weisse Stelzen aussieht.
Der erste Rock findet breite Zustimmung, der zweite nur etwa 50% fuer Maenner geeignet. Das Ganze ist eine Internet-Diskussion gewesen unter dem Motto:  "Seit wir ueber Maenner im Rock sprechen...." (N.Y.C., Juli 2008), begonnen hatte alles im Fruehjahr 2008 mit der Frage: "Are we ready for men in skirts - because they have arrived?" [sorry, ich bi n ein ganz schlechter Uebersetzer].
Die Diskussion wurde dannfortgesetzt in Detroit im Dezember 2008, und wird im Februar weiter gefuehrt werden in L.A., also Zentren, die in irgend einer Form Mode machen oder wo viele Menschen zusammen kommen.
Die empfohlenen Schuhe waren hauptsaechlich leichte Halbschuhe, wenig Pumps, die ausgewaehlten Models waren stark masculin gepraegt.
Ausgegangen war alles von dem bereits erwaehnten, sehr kritischen Magazin "The New Yorker" und dem "Sartonalist" in N.Y.
Gruesse
martin77

Offline MasinAD

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Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
« Antwort #18 am: 17.01.2009 17:44 »
In einem anderen Forum, wo auch der eine oder andere von hier verkehrt, gab es vor einiger Zeit die Frage einer Frau, warum Männer keine Kleider an Frauen mögen -- es war nicht der erste derartige Beitrag, aber der, wo ich mich dann beteiligen mußte :-). Ich hatte schon seit geraumer Zeit Überlegungen dazu angestellt, die ich dann dort veröffentlichte. Jetzt möchte ich sie an der Stelle einbringen, da sie auch dieses Thema anschneiden:

Zitat von: MasinAD
Mich beschleicht bei solchen Klagen ...
... immer das Gefühl, als gäbe es eine schleichende Gegenrevolution, die --bedauerlich wie es ist-- tatsächlich sowas wie Modegleichheit wiederherzustellen versucht, wenn auch unbewußt. Es gibt nicht wenige Männer, die unpraktischen Firlefanz ablehnen und den auch bei ihren Partnerinnen nicht gutheißen. Ein sehr guter Freund von mir z.B. kann es eigentlich nicht leiden, wenn Frauen Absatzschuhe tragen: Er ist da ziemlicher Pragmatist und rational eingestellt, Absatzschuhe _sind_ unpraktisch, eigentlich auch zum nur gelegentlichen Tragen viel zu ungesund und gefährlich. Seine Partnerin ist glücklicherweise selbstbewußt und freigeistig genug, sich nicht auf seine Abneigung einzulassen und trägt sie, wenn sie Lust hat, wenn sie auch meistens eher so der maskuline Typus Frau ist. Interessanterweise ist er ein begnadeter Musiker mit einem beachtlichen Gefühl, seine eigenen Kompositionen sehr humorvoll zu gestalten. Ansonsten ist er durchaus als Aspergerkandidat wahrzunehmen.

Ich habe jetzt schon mindestens zwei Threads hier mitbekommen, wo Frauen darüber klagen, daß ihre Partner sie lieber in der sogenannten Unisex-Einheitskluft hätten, sie also den gleichen Verzicht üben wie der männliche Beziehungspartner. Auf Partys kriege ich gelegentlich mit, mit welchem Unverständnis Männer dem Wunsch der Frauen nach exklusiven Aussehen und Ästhetik begegnen. Es ist nur eine Grundstimmung, ein Kopfschütteln hier, ein gequältes Lächeln (Marke "Sie ist halt ein bißchen schwachsinnig, aber sonst ganz harmlos"), nie wirklich Gesprächsthema, aber spürbar.

Meine Partnerin hat sich mal zu meinem Geburtstag richtig rausgeputzt, schön geschminkt, aufwendige Frisur; ein langjähriger Freund von ihr, den ich auch sehr mag und eingeladen hatte, war der einzige, der ihr Aussehen rundheraus ablehnte -- er hat sie mit einem burschikosen Stil kennengelernt, ohne jede Zierde. Auch er bringt weiblichem Dekorationsbemühungen wenig Verständnis entgegen, tut es als Oberflächlichkeiten ab.

Leider läßt sich wohl kaum feststellen, ob diese Abneigung gegen ästhetischen Ausdruck in der Kleidung in den letzten Jahren zugenommen hat oder nicht. Bemerkenswert ist --vielleicht auch nur eine Koinzidenz--, daß in der islamischen Welt in den letzten zwei Jahrzehnten ein 'Trend' zurück zu den traditionellen Kleidungsstücken festzustellen ist, die ähnliche Funktion ausüben wie hierzulande die Jeans-, T-Shirt- und Turnschuh-Kombination, nämlich die Geschlechtlichkeit, ach!, eigentlich die Körperlichkeit aus dem öffentlichen Raum und der Wahrnehmung zu verdrängen. Es wäre interessant zu wissen, ob dies alles Ausdruck einer globalen Entwicklung ist, die sich uns bislang nur noch nicht offenbart hat.

Das waren so meine Gedanken zu dem Themenkomplex, die ich jetzt schon einige Wochen mit mir rumschleppe.

LG
Madinside

In einem Folgebeitrag, der meine weiteren Überlegungen enthielt, machte ich dann den Themenschwenk.

Zitat von: MasinAD
Weiter gedacht
Nachdem ich meine Gedanken in meinem vorigen Kommentar mal aus meinem Kopf bekommen habe, konnte ich tatsächlich mal ein wenig weiter drüber nachdenken. Und damit auch einen Bogen zu ... einem anderen Themenkomplex spannen.

Angenommen die als 'weiblich' bezeichnete Mode zeichnet sich durch Betonung der Sexualität aus oder dient zumindest der Präsentation des weiblichen Körpers (ich kann nicht anders, aber irgendwie kommt mir das Bild eines Viehmarktes dabei in den Sinn), dann muß das Tragen entsprechender Kleidungsstücke als 'Angebot' aufgefaßt werden: "Sieh her, ich bin potentielle Beute!"

Themenschwenk zu "Mann in Frauensachen":
1. Frauen, die in ihrer Sexualität gefangen sind, müssen einen Mann in Frauensachen als Konkurrenz oder als Parodie ihrerselbst auffassen.
2. Andere Männer müssen sich verhöhnt vorkommen, da sich ihnen ein Mann anbietet.
3. Männer in Frauensachen empfinden durchaus unterbewußt ähnlich wie ihre Geschlechtsgenossen aus Punkt 2, daß sie sich damit körperlich anderen Männern präsentieren, woraus die Angst und Verunsicherung herrührt, sich darin öffentlich zu präsentieren -- zumindest solange der Frauensachenträger weiterhin deutlich als Mann in Frauensachen zu erkennen ist. Bei einer kompletten Verkleidung mag die Hemmung sinken. Diese Männer fürchten einerseits die Aggression ihrer Geschlechtsgenossen aufgrund des 'Vorspielens falscher Tatsachen', andererseits wollen sie sich ja eben nicht Männern anbieten, da sie ja heterosexuell sind.

Ergänzend zu Punkt 3: Schwule Männer haben mit Frauensachen ganz andere Probleme und gehen mit dem Problem der körperlichen Präsentation anders um. Da sie aufgrund ihrer sexuellen Orientierung bereits genügend gesellschaftliche Ächtung zu befürchten haben, halten sie sich von offensichtlichen Frauensachen fern und verfeinern stattdessen wenn überhaupt die Möglichkeiten, die sich ihnen als Mann bieten (Körperpflege, figurbetonte Kleidung, dezenter Schmuck). Im Rahmen der Männermode nutzen sie auch bereitwilliger das Angebot an Mustern und Farben (so zumindest meine Beobachtungen).

Wie auch immer: Die abendländische Kultur ist aufgrund ihrer christlich-kirchlichen Prägung eher sexualfeindlich eingestellt. Naja, gut, ob's in anderen Kulturen besser ausschaut? -- ich weiß nicht. Wir lernen aber einfach nicht oder erst viel zu spät wenn überhaupt, wie mit Sexualität oder mit Körperlichkeiten (in Ermangelung eines besseren Wortes) umzugehen ist, Männer weniger als Frauen (s. dazu auch den Thread "Männer und körperliche Nähe - immer noch ein Tabu?" von t4u in Forum->Gesellschaft->Mix ).

Im aktuellen SPIEGEL 2/09 vom 5.1.09 (Titel: "Obamas bester Mann [...]") findet man auf Seite 64 einen Absatz, den ich exemplarisch zitieren möchte: "[...] Oft trösteten sich die Mädchen gegenseitig, wenn sie Heimweh hatten oder ihr Boss sie ausgeschimpft hatte, weil sie nicht flink genug arbeiteten. Dann schmiegten sie sich nachts aneinander -- so wie Xiaoju es von zu Hause gewohnt ist, mir ihren Geschwistern in dem gemeinsamen Bett." Können wir uns vorstellen, diesen Absatz statt mit Mädchen mit Jungens zu lesen (zur Info: Besagte Mädels sind so 17 Jahre)? Eher nicht, auch wenn es vielleicht sogar vorkommen mag, aber wer immer sowas beobachtet, mitbekommt oder drüber schreibt, wird wohl Probleme haben, keine sexuellen Unterstellungen vorzunehmen. Denn Jungens sind hart! Sie kämpfen! Sie lassen sich nicht unterkriegen, daß sie sich kümmerlich aneinanderschmiegen müssen, um Trost zu finden! -- das machen nur Mädchen.

Na huch! Jetzt habe ich sogar schon einen zweiten Themenkomplex angeschnitten. Schauen wir mal, ob ich den Bogen zurückspannen kann. Im Zuge der Gleichberechtigung, der Emanzipation der Frau und der Anerkennung der neuen Rechte der jetzigen Frauengeneration durch die jetzige Generation an Männern, wird den Frauen auch das Privileg aberkannt, sich verletzlich geben zu dürfen, als hilfs- und schutzbedürftiges Wesen auftreten zu dürfen, was durch die sogenannte 'weibliche' oder 'feminine' Kleidung unterstützt wird. Von so manchem Mann wird verlangt, daß Frau genauso hart, genauso 'tough' zu sein hat, wie Männer es schon heute sein müssen. Diese Männer wollen nicht nur eine gleichberechtigte Partner, sie wollen eine Partnerin auf Augenhöhe, kein albernes, verspieltes und verweichlichtes Ding (hart und überspitzt ausgedrückt).

Au Mann! Ist das gut! Ich sollte mir den Text abspeichern, ausdrucken und einrahmen.

LG
Madinside

Letztlich geht es gar nicht wirklich um Rock oder nicht, sondern um die Aussage, die die Kleidung trifft. Ein Kilt mag in der richtigen Kombination richtig 'tough', also maskulin-männlich aussehen -- aber was ist dadurch gewonnen? Männlich kann ich auch in allen anderen angebotenen Klamotten aussehen, ich bin weiterhin dazu verdammt, das Bild des harten Kerls, des Felses in der Brandung, des Ankers, der personifizierten Seriösität darzustellen. Wenn wir es schaffen sollten, Ballkleider für den Mann zu entwerfen, die ebenfalls richtig maskulin, männlich, tough, gefühlsarm aussehen, ist auch dann nichts gewonnen (s. arabisches Herrengewand Dischdascha). Erst dann, wenn Männer es schaffen, dem Zwang zu entkommen, ständig als Siegertyp, als Kämpfer, als Kerl wahrgenommen werden zu wollen, erst dann haben sie etwas gewonnen. Und das ginge dann sogar ohne Rock, ohne Kleid, ohne Absatzschuh, ohne Feinstrumpfwaren zu tragen -- es ginge, ja, aber es würde vermutlich auch niemanden mehr interessieren, wenn man solche Sache trüge. Kleidung ist eine Bildersprache, wo man mit Röcken & Hosen das gleiche aussagen kann.

Der Grund gegen den Rock am Mann ist also, daß der Großteil der Röcke eben dazu dient, den Vertretern des vorherrschenden Bildes vom Mann den Eindruck von Weiblichkeit zu vermitteln. Die freizügige Darstellung der Beine (bei Röcken kürzer als knöchellang) und die Tatsache, daß der Schritt nicht sichtbar durch Stoff geschützt ist, wird als Lockreiz verstanden. Desweiteren gehört das betont breitbeinige Sitzen mit zum männlichen Imponiergehabe, was sich, um den Anstand zu wahren, nur wirklich gut mit einer Hose machen läßt -- das Imponieren dürfte wohl seine Wirkung nicht nur verlieren sondern sich sogar ins Gegenteil verkehren, probiert Mann das in einem Rock, wo er beim Beinebreitmachen erstmal den Stoff zwischen die Schenkel schieben muß. Macht eine Frau sowas, ist das wohl eindeutig als sexuelle Anspielung zu verstehen: "Komm doch (Beine öffnen), aber ich mach's Dir nicht leicht (Stoff zwischen die Schenkel schieben)".

Für mich ist die Überwindung des Männlichkeitswahnes die erstrebenswertere Lösung als sich den gesellschaftlichen Erwartungen zu unterwerfen. Ich denke, Männer verlieren aufgrund dessen unglaublich viel.

LG
Masin


Offline martin77

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Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
« Antwort #19 am: 17.01.2009 20:08 »
Hi Masin;
Ich denke du hast dir sehr viele Gedanken gemacht warum, warum nicht, ueber den Mann, die Frau...
Ich persoenlich neige nicht dazu, das als eine Frage des Geschlechts zu sehen, nicht als Mann und nicht alsFrau.
Kleidung ist etwas das den Koerper bedeckt, und je nachdem wie gut, auffallend oder nicht, wird die Wirkung der Person erhoeht.
Das ist der Punkt, den ich sehe. Kleider machen Leute, aber es sagt nichts aus, welche ART von Kleidern.
Daraus hat sich ein Kult entwickelt, der schlechthin nur durch den Kommerz gesteuert wird. Wer Modegeschichte studiert wird sehen, dass dies ein langwaehrender Prozess ist. Bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts, bis kurz vor Beginn des 2. Weltkrieges, war eine Annaeherung der Geschlechter noch zu beobachten, so wurden kleine Kinder alle gleich gekleidet.
Mit der Einfuehrung des "ROSA" als 'typisches' Farbbild zur Erkennung von Maedchen, eigentlich ist rosa eine Farbe fuer kleine Jungens, begann der Wandel.
Kleidung wurde zweckentsprechend gestaltet, fuer die Frau wie fuer den Mann. Absolutnicht unschuldig daran war, dass von Deutschland her kam, dass Jungens Hart wie Kruppstahl, schnell wie Windhunde..... sein muessen. Mitte der zwanziger Jahre, als der Rock hoeher rutschte bei den Frauen, anders gesagt, kuerzer wurde, begann auch die Zeit ihn als erotisches Lock-Mittel zu verwenden. Damit wurde er mehr oder minder ein Kleidungsstueck fuer die Frau, zumindest in der westlichen Kultut-Einfluss=sphaere. In allen anderen Kulturlandschaften blieb der Rock am Mann, kein Mann fuerchtete sich, im Rock gekleidet zu sein, denn der Rock machte ihn stark und gesund. Deshalb hat ein Rock in Fernost einen genau gegenteiligen Effekt, und der wird sich auch nicht aendern, da der Einfluss der "degenerativen West-Kultur" [direkte Uebersetzung] schaedlich fuer den Bestand der Bevoelkerung und der Zukunft ist.
Soweit die andere Seite, reale Seite.
Gruss
martin77 

Offline Jo 7353

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Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
« Antwort #20 am: 17.01.2009 20:51 »
Irgendwo las ich mal, daß weltweit mehr als die Hälfte der Männer Rock oder rockähnliche Gewänder trägt. Aber selbst wenn es weniger sind, ich selber bin der lebende Gegenbeweis und damit ist die These falsch, meine Antithese hingegen richtig.
Hallo Jürgen,

Ja, im mathematisch hunderprozentigen Sinn stimmt es nicht, aber wenn ich einen Mann im Rock sehen will, finde ich ihn fast immer nur im Spiegel. Wie oft begegnen Dir Männer im Rock auf der Straße? Was Männer in Asien tragen ist außerhalb der Sichtweise unseres Kulturkreises. Ich lebe nun mal in Deutschland, und da ist es so, daß von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen kein Mann einen Rock trägt. Ich finde hier die Frage, warum sich Männer im Gegensatz zu Frauen so streng an derartige Konventionen halten viel interessanter als die Feststellung, daß es außerhalb unseres Kulturhorizonts anders ist, und auch hier vereinzelt Ausnahmen zu finden sind. Ich sehe in der Überschriftsfrage  auch die Frage, warum das mit den Röcken hier anders läuft als in den anderen Ländern.

Natürlich lasse ich mich nicht von diesem Argument beeindrucken. Ich frag nicht mehr, wie ein Mann sein muß. Ich frag nur, was zu mir paßt, und wie ich damit gut leben kann. Damit will ich folglich auch niemand den Rock ausreden. Man muß aber auch unserere Gesellsschaft so sehen, wie sie ist.

Gruß,
Jo 
Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal.

Offline Jürgen64

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Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
« Antwort #21 am: 18.01.2009 10:26 »
... wenn ich einen Mann im Rock sehen will, finde ich ihn fast immer nur im Spiegel. Wie oft begegnen Dir Männer im Rock auf der Straße? Was Männer in Asien tragen ist außerhalb der Sichtweise unseres Kulturkreises. Ich lebe nun mal in Deutschland, und da ist es so, daß von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen kein Mann einen Rock trägt.


Hallo Jo,

unser Kulturkreis? Das fragst Du in der heutigen Zeit? Wieviele Asiaten leben denn in Deinem Umfeld, auch wenn diese sich versuchen unserer Lebensweise nach außen hin anzupassen? Ich war hirr bei uns im Ort beim Chinesen. Als der mich im Rock sah, sagte er nur, "das geht hier auch?", verschwand, und kam wenige Minuten später statt im vorher getragenen Anzug in seinem Wickelrock wieder. Das ging so schnell, daß der griffbereit gelegen haben muß.

Wieviele Griechen leben in Deinem Umfeld? Deren traditioinelle Kleidung ist ebenfalls ein Rock (Fustanella). So gibt es sicherlich noch etliche andere Beispiele (arabische Länder, Südsee, der gesamte asiatische Raum, ...), und die leben alle in unserem Land, teils in beträchtlicher Anzahl. Das oberste Ziel aller Muslime ist mindestens einmal im Leben nach Mekka zu pilgern, und dabei dürfen sie ausschließlich ihr Gewand tragen. Traditionalisten verbieten gar jegliches Schuhwerk.

Nein, die Zeit deutscher Traditionen sollte in einem derart vermischten Staat nicht mehr Tagesordnung sein. Ich finde es erstrebens- und achtenswert, Traditionen durch kulturelle Aktivitäten am Leben zu erhalten. Aber im täglichen Leben gehen wir zum Ausländer essen, lassen uns vom Ausländer den Mülleimer leeren, ... und wohnen neben ihm! Traditionen im allgemeinen Tagesablauf sind meines Ermessens eine Beleidigung anderer Kulturen durch Ausgrenzung, und genau das finde ich naja ... das ist genauso wie ich es eine Ausgrenzung der Frau empfinde, wenn ein Mann der scheinbar weibliches wie den Rock für sich entdeckt mit "bah, weibisch!" beglückt wird. Solche Menschen, egal ob sie andere Nationalitäten, anderes Geschlecht, andere sexuelle Neigung, andere Religion, oder was auch immer abwerten wollen, sind nicht mein Niveau, auf deren Meinung gebe ich nichts. Im Gegenteil, da bin ich froh mich von denen abzugrenzen, und wenn es nur durch meine Kleidung ist!

Ich finde hier die Frage, warum sich Männer im Gegensatz zu Frauen so streng an derartige Konventionen halten viel interessanter als die Feststellung, daß es außerhalb unseres Kulturhorizonts anders ist, und auch hier vereinzelt Ausnahmen zu finden sind. Ich sehe in der Überschriftsfrage  auch die Frage, warum das mit den Röcken hier anders läuft als in den anderen Ländern.

Das ist meines Ermessens nichts anderes als ein schwaches Bild, das diese Männer von sich abgeben; zum Glück sind es tatsächlich, wie ich nach nunmher 9 Jahren Rock feststellen darf, nur wenige. Sie fürchten die Übermacht der Frau, während die immer weiter an Macht gewinnt, und versuchen sich dabei in diese Konventionen zu flüchten, in Zeiten, wo der Mann noch automatisch das Sagen hatte und nicht Fähigkeit entschied. Sie merken nicht, wie sie sich damit selber ins Abseits stellen und zur Lachfigur machen.

Natürlich lasse ich mich nicht von diesem Argument beeindrucken. Ich frag nicht mehr, wie ein Mann sein muß. Ich frag nur, was zu mir paßt, und wie ich damit gut leben kann. Damit will ich folglich auch niemand den Rock ausreden. Man muß aber auch unserere Gesellsschaft so sehen, wie sie ist.

Dann tu' das auch! Wie im Absatz vorher schon angedeutet, mache ich seit 9 Jahren andere Erfahrungen als das, was Du unserer Gesellschaft unterstellst. Wir leben in einer Multi-Kulti-Gesellschaft, in der Werte wie "eigenständiges Denken und Handeln" und "zu-sich-selber-stehen" leider selten sind, dafür aber umso mehr geachtet werden!

Gruß
Jürgen
Sei Du selbst. Von den anderen gibt es schon genug!

AsiaHarry

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Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
« Antwort #22 am: 18.01.2009 11:02 »
Hallo!

Eine Äusserung aus der gestrigen Dokumentation über Dresscodes von einem Modemacher aus Italien:

"Meine Tochter trägt keine Jeans weil sie den Globalisierungsgedanken der USA repräsentieren"....
 :) ;) :D ;D 8) ::) :-* 

Offline Luan

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Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
« Antwort #23 am: 18.01.2009 11:47 »
Wieviele Griechen leben in Deinem Umfeld? Deren traditioinelle Kleidung ist ebenfalls ein Rock (Fustanella)...
Ich habe inzwischen einige Male Urlaub in Griechenland gemacht, aber die erwähnte traditionelle Kleidung Fustanella hab ich dort auch erst höchstens zwei drei Mal zu sehen bekommen und das dann auch "nur" bei sogenannten "Griechischen Abenden" für die Touristen.

Angehörige des griechischen Militärs tragen Uniformen, wie sie z.B. auch bei Bundeswehr üblich sind.

Zitat
Wikipedia
Heute ist die Fustanella noch Teil der Uniform der Soldaten, die das Grab des unbekannten Soldaten vor dem Athener Parlament bewachen und die Präsidialgarde stellen (Evzonen). Außerdem wird er häufig zu folkloristischen und festlichen Anlässen getragen.
Aber die Griechen scheinen kein Problem damit zu haben, wenn dort männliche Touristen im Rock rumlaufen.  ;)
Gib deine Ideale nicht auf! Ohne sie bist du wohl noch, aber du lebst nicht mehr. (Mark Twain)

Offline MasinAD

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Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
« Antwort #24 am: 18.01.2009 16:13 »
Hallo Martin,

Du kannst gerne darauf verzichten, das als eine Frage des Geschlechtes zu betrachten, blendest dabei aber aus, daß es für unsere Kultur eine solche Frage ist. Wäre das nicht so, wäre dieser Thread, dieses Forum, diese Website gänzlich überflüssig. Kleidung ist eben mehr als etwas, was den Körper bedeckt, sondern auch etwas, das Botschaften sendet. Aufgrund unterschiedlicher biologischer Ausstattungen nutzen Männer und Frauen Kleidung eben für unterschiedliche Botschaften[1]. Der Einwand, in anderen Kulturkreisen sei das Einröhrige am Mann ja alltäglich, kann dadurch entkräftet werden, daß
  • die Kleidung immer den lokalen Moralvorstellungen und der damit einhergehenden Bildersprache folgt und
  • es keine größere Kultur gibt, in denen Mann und Frau sich derselben Garderobe bedienen.
Kleidung folgt lokalen Moralvorstellungen, in der abendländischen Kultur des 20. & frühen 21. Jahrhundert gilt erotische Selbstdarstellung bei Frauen als erstrebenswert oder zumindest akzeptiert. In anderen Kulturkreisen nicht, dort kleiden sich Frauen 'züchtiger', folgt aber immer den lokalen Vorstellungen vom Geschlechterrollenverständnis . Will man das überwinden, muß man sich der Frage stellen -- sehe ich zumindest so.

LG
Masin

[1]Interessanterweise wird die 'Gesprächigkeit' und die 'Ausdrucksstärke' unserer Geschlechtsgenossen an der Stelle bildlich dargestellt.

Offline cephalus

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Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
« Antwort #25 am: 18.01.2009 16:33 »
Hallo Masin,

[1]Interessanterweise wird die 'Gesprächigkeit' und die 'Ausdrucksstärke' unserer Geschlechtsgenossen an der Stelle bildlich dargestellt.

wird nicht eher die gesellschaftlich zugestandene Ausdrucksmöglichkeit versinnbildlicht?
Neben der Kleidung werden auch in anderen Bereichen dem Mann weniger Formen zugestanden sich und seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen.

Cephalus

Offline martin77

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Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
« Antwort #26 am: 18.01.2009 22:23 »
Hallo Masin;
Der Ausdruck eines Menschen, es wird auch Ausstrahlung genannt, entscheidet ueber die Signale und Sprache der Kleidung, und nicht umgekehrt  - in meiner Auffassung jedenfalls. Deshalb wird auch die Stimmung durch Farbe und Form sichtbar, so auch der Einfluss von aussen (Farbe je nach Jahreszeit, z.B.) Aber das kann man natuerlich sehr differenzieren.

Etwas untershiedlich sehe ich den Einfluss aus einem "Kulturkreis". Ein Kulturkreis bildet sich dann wenn ein Mensch es dem anderen nachmacht weil es fuerihn selbstverstaendlich erscheint. Ueber das Nachmachen oder Nachahmen wird wenig reflektiert, die Nachahmer stellen sich also auch nicht der Frage "Warum", es ist nur eines wichtig dabei: Nicht aussen vorzustehen.
Angenommen nur 10 Maenner die in irgendeiner Weise einen "Namen" durch Einfluss haben wuerden im Rock zu sehen sein, wuerden es viele nachmachen (ein reales Beispiel: Buergermeister einer kleineren Gemeinde -jeder kannte ihn- hatte die Idee einen Kilt anzuziehen. Binnen einer Woche gab es in dieser Gemeinde mehr "Schotten" als sonstwo -Sommer 2008).
Das wuerde also auch sofort das Geschlechterrollen-Verstaendnis in Frage stellen. Wenn es dich aber interessiert, es gibt im "Soziologie-Forum" einen Thread, der sich ein Jahr lang dieser Problematik gestellt hat - mit oft sehr harten, aber guten Argumenten.
Gruss
martin77
 

Offline M.L.

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Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
« Antwort #27 am: 17.07.2009 20:39 »
Das du auf meine edwas Dämmliche Umfrage reagierst das hätte ich nicht gedacht.
Aber auch diese Umfrage ist nicht richtig Ich habe zwar abgestimmt mir ist aber nicht ganz wohl dabei.
Ich hatte keine ausweichmöglichkeit.
Ich glaube das unsere Geselschaft und Gewohnheiten daran schult sind
 ( Modeschöpfer auch die sind alle zu gewöhnlich um neue Trends zu entdecken
Modeschöpfer setzen immer erst auf Frau  Mann ist nebensache Oder Was gibt es dar neues Blau Grau usw.
Beispiel Sabine Seidel aus Zwikau  weiß es schon längst Ich habe von Ihr tolle Herren Röcke erstanden.
Sie geht noch weiter Crossdresser. ??? Kleider für Herren usw.  wer es mag keine Frage.

Gruß M.L.

Offline Hasso

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Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
« Antwort #28 am: 13.08.2009 07:16 »
An dieser sinnlosen Umfrage werde ich erst gar nicht teilnehmen.

Wer will denn emanzipiert sein? Die Frau.
Und wer will und trägt das was eigentlich das Kennzeichen für den Mann ist? Die Frau.
Und wer jammert laut mit wenn der Mann einen Rock trägt? Die Frau.
Fazit: Wenn Frau die Hosen anhat ist das OK, aber wehe der Mann hat einen Rock an dann gehen die wellen der Empörung hoch.
Nennt die Gesellschaft so etwas Gleichberechtigung?
An alle Männer die einen Rock haben und sich nicht trauen damit sich in der Öffentlichkeit sehen zu lassen, habt Mut es zu tun. Soll sich die Modeindustrei doch auf Männerrock mode einstellen wie sie es auch  bei Frauenhosen konnte.
Gruss Hasso
Gruss Hasso

Uwe67

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Re: Warum hat ein Mann keinen Rock zu tragen?
« Antwort #29 am: 13.08.2009 08:59 »
es kommt mir manchmal so vor, das die Damenwelt uns versucht vorzumachen das sie uns Männer nicht mehr brauchen und sowieso alles besserkönnen. Ich kenne einige von diesen Kampffeministinen. Ich bin persönlich zum Glück mit einer etwas offenherzigeren Partnerin zusammen die mich auch im Rock und Kleid akzeptiert. Aber ich würde mir (mit ein paar Kompromissen) den Rock oder das Kleid nicht verbieten lassen. Ich finde aber, das zum Rocktragen schon ein sehr gesundes Selbstvertrauen gehört.

Grüssle Uwe67 


 

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