Autor Thema: komische Blicke  (Gelesen 27231 mal)

mowlwurf

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komische Blicke
« am: 21.10.2010 21:30 »
Hallo Leute,
geht euch das auch so? Das man mit seinem schicken Männerrock viele Blicke angelt :P? Ich war gestern mit einem Kumpel in einem Restaurant mit molekularer Küche essen und ein Typ vom Nachbartisch konnte einfach seinen Blick nicht von meinem Rock lassen :D. Habt ihr auch schonmal komische Reaktionen oder Blicke auf euren Rock geangelt?
Gruß mowlwurf

Offline Jürgen64

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Re: komische Blicke
« Antwort #1 am: 22.10.2010 01:55 »
Hallo mowlwurf,

sieh' es mal ganz nüchtern: wenn Du etwas Ungewöhnliches siehst, dann schaust Du auch blöd aus der Wäsche! Gönne den anderen das Gleiche, denn Dein Rock ist in deren Augen auch ungewöhnlich. Und solange der Rock am Mann nicht alltägliches Straßenbild ist, wird das auch so bleiben.

In meinem (ländlichen) Umfeld ist der Rock schon alltäglich, denn die 7000 EW bei uns kennen mich nun schon seit 10 Jahren mit Rock, und nach 2 Wochen schon hatten sie sich daran gewöhnt.

Gruß
Jürgen
Sei Du selbst. Von den anderen gibt es schon genug!

Borg9332

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Re: komische Blicke
« Antwort #2 am: 22.10.2010 10:28 »
Klar zieht man dumme Blicke auf sich. Aber das ist ja nun nichts schlimmes ;)
Vor ein paar Wochn war bei uns so ne Art Hindernislauf, habe da mit drei Kumpels teilgenommen und wir sind alle mit Schottenrock gelaufen. Beim Klettern und an den Hürden haben die andern nicht schlecht gestaunt, wenn wir da unsere Röcke "gelüftet" haben :P

minirocker

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Re: komische Blicke
« Antwort #3 am: 22.10.2010 16:20 »
Klar zieht man dumme Blicke auf sich. Aber das ist ja nun nichts schlimmes ;)
Vor ein paar Wochn war bei uns so ne Art Hindernislauf, habe da mit drei Kumpels teilgenommen und wir sind alle mit Schottenrock gelaufen. Beim Klettern und an den Hürden haben die andern nicht schlecht gestaunt, wenn wir da unsere Röcke "gelüftet" haben :P

Na, das scheint ja ein interessanter Hindernislauf gewesen zu sein. Falls das stimmt,
 wie hast Du denn die Kumpels dazu gebracht, im Kilt zu laufen? Oder waren das die
 Teilnahmebedingungen? Gestaunt worueber? "Schottische Unterwaesche"?
:-)


@mowlworf:
  einem Restaurant mit molekularer Küche essen

Ja, was ist das denn???

Gruss, Minirocker



Offline Matthias

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Re: komische Blicke
« Antwort #4 am: 23.10.2010 15:00 »
Ich habe die Beiträge ab hier verschoben >Molekularküche
Macht hier bitte mit dem Ursprungsthema weiter.
Politische und kritische Themen haben im befreundeten Forum viel mehr Platz als hier...
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Offline conne

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Re: komische Blicke
« Antwort #5 am: 24.10.2010 16:32 »
Nun ja, ein Mann in einem Rock ist eben ein seltener und daher für die meisten Leute auch ungewöhnlicher Anblick.
Dann glotzen sie schon mal, das wird man wohl nicht ändern können. Es sei denn, daß immer mehr Männer Rock oder Kilt tragen und der Anblick dadurch alltäglicher wird.
So ähnlich war es sicher auch zu Beginn der 50iger Jahre, als Frauen und Mädchen Hosen anzogen und später in den 60igern als junge Männer plötzlich lange Haare hatten. Das interressiert heute kein Schwein mehr. Und die mußten sich damals sicher auch noch einiges Unfreundliches anhören. Was mir in all den Jahren hier in Stuttgart doch, bis auf 2, 3 Ausnahmen, erspart geblieben ist.

Bin allerdings skeptisch, ob der Rock am Mann jemals alltäglich werden wird....

Man kann das Geglotze entweder ignorieren oder auch, je nachdem welcher Typ man selber ist, auf den Glotzer zugehen.
Ich für meinen Teil ignoriere lieber.

Grüße aus der Widerstandshauptstadt Stuttgart und ein herzliches "oben bleiben"
Conne

Offline franco

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Re: komische Blicke
« Antwort #6 am: 18.11.2010 11:41 »
      Holt mich hier raus! Ich bin ein Star!

       ;)

      Ne, jetzt mal ganz nüchtern: "Glotzen" tun Menschen immer nur, wenn etwas Ungewöhnliches passiert. Zum Beispiel:

      • ein sogenannter "Promi" läuft uns über den Weg! Wer ein solcher Promi ist, wird total genervt sein von dem ständigen Geglotze und sich einen Wohnort suchen, wo er/sie quasi "inkognito" ist
      • ein Unfall passiert ist! "Gibt`s Verletzte?" Auf jeden Fall müssen wir jetzt den Verkehr aufhalten!
      • eine Frau kommt in einem türkischen 5-Sterne-Touristenhotel im Galakleid zum Abendessen (tatsächlich mal passiert - die anwesenden Russen haben unglaublich geglotzt)
      • ein Mann kommt im Rock daher

      Man muss es eben einordnen können...

      Übrigens: Es gibt sogar Frauen, die behaupten, Ihnen gehe das Geglotze auf die Nerven, wenn sie um Rock oder Kleid auf die Straße gehen! Und was tun sie dagegen?

      Sie tragen Hosen!


"Ja, ich kann! - sogar im Rock!"

Ingo_ZS

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Re: komische Blicke
« Antwort #7 am: 20.11.2010 21:03 »
      Holt mich hier raus! Ich bin ein Star!

       ;)

      Ne, jetzt mal ganz nüchtern: "Glotzen" tun Menschen immer nur, wenn etwas Ungewöhnliches passiert. Zum Beispiel:

      • ein sogenannter "Promi" läuft uns über den Weg! Wer ein solcher Promi ist, wird total genervt sein von dem ständigen Geglotze und sich einen Wohnort suchen, wo er/sie quasi "inkognito" ist
      • ein Unfall passiert ist! "Gibt`s Verletzte?" Auf jeden Fall müssen wir jetzt den Verkehr aufhalten!
      • eine Frau kommt in einem türkischen 5-Sterne-Touristenhotel im Galakleid zum Abendessen (tatsächlich mal passiert - die anwesenden Russen haben unglaublich geglotzt)
      • ein Mann kommt im Rock daher

      Man muss es eben einordnen können...

Sicherlich sollte man das auch "richtig" einordnen können.

Ich möchte als Mann im Rock erkennbar sein und nicht als jemanden
der einem anderen Geschlecht "nachaffen" möchte.....


Ingo[/list][/list]

Offline franco

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Re: komische Blicke
« Antwort #8 am: 09.12.2010 08:56 »
Zitat
Sicherlich sollte man das auch "richtig" einordnen können.

Ich möchte als Mann im Rock erkennbar sein und nicht als jemanden
der einem anderen Geschlecht "nachaffen" möchte.....


ich glaube schon, dass ich das "richtig" einordnen kann, Ingo_ZS.

Nur: Unser Problem ist, dass der Rest der Menschheit das nicht schafft. Für die weit überwiegende Mehrheit der Menschen, die wir auf der Straße treffen bedeutet der Rock ein dem weiblichen Geschlecht vorbehaltenes Kleidungsstück. Deshalb mißverstehen diese Menschen uns, sie können uns nicht "einordnen". Das liegt zum einen daran, dass unsere Spezies - rocktragende Männer - im Straßenbild extrem rar ist. Zum Anderen haben rocktragende Männer ( und hier meine ich eben nur Männer, die ungeachtetet ihres Rockes als Mann auftreten möchten) kaum eine nennenswerte Publicity in Deutschland. Selbst so ein Forum wie Rockmode.de ist doch - nüchtern betrachtet - eine reine Nischenveranstaltung!

Das wirklich Ärgerliche an dieser Tatsache ist, dass diejenigen Männer, die als Frau auftreten wollen (sei es als Crossdresser oder als Transsexuelle) und das sehr gut hinbekommen sogar leichter haben als wir. Denn diese Männer wollen ja als Frau erscheinen, und eine Frau im Rock fällt im ersten Moment nicht so stark auf wie ein Mann im Rock. Diese Spezies wird als "Transe" eingeordnet (gleichgültig ob das nun richtig oder falsch ist). Seit der Explosion des Privatfernsehens in den Neunzigern haben selbst durchschnittlich gebildete Menschen eine Vorstellung, was Transsexualität und Crossdressing ist.

Nur wissen sie eben nichts von Männerröcken!

Und das ist unser "Pech"!
"Ja, ich kann! - sogar im Rock!"

Susan

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Re: komische Blicke
« Antwort #9 am: 09.12.2010 10:02 »
Seit der Explosion des Privatfernsehens in den Neunzigern haben selbst durchschnittlich gebildete Menschen eine Vorstellung, was Transsexualität und Crossdressing ist.
Du hast anscheinend keine klare Vorstellung, was Transsexualität ist.

Fernsehen und Zeitschriften zeigen immer noch ein ziemlich verzerrtes Bild und würfeln Begriffe beliebig durcheinander. Wen wundert es, wenn alles miteinander in einen Topf geworfen wird, und Exoten, wie rocktragende Männer gleich mit unter gerührt werden? Mich wundert nur, warum Minderheit so viel Gefallen daran finden, sich gegenseitig zu diskreditieren.

Offline Kiran

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Re: komische Blicke
« Antwort #10 am: 09.12.2010 20:41 »
Mich wundert nur, warum Minderheit so viel Gefallen daran finden, sich gegenseitig zu diskreditieren.

Wie wahr.

Kiran

Hansi1973

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Re: komische Blicke
« Antwort #11 am: 10.12.2010 00:35 »
Seit der Explosion des Privatfernsehens in den Neunzigern haben selbst durchschnittlich gebildete Menschen eine Vorstellung, was Transsexualität und Crossdressing ist.

Nur wissen sie eben nichts von Männerröcken!


Das Problem lautet "Heteronormativität"

Zitat
[...]Die Gleichsetzung von biologischem Geschlecht, Geschlechtsidentität, Geschlechterrolle und sexueller Orientierung hat in der Praxis für jene Personen, für die eben nicht in allen diesen Kategorien Übereinstimmung besteht zum Teil erhebliche Auswirkungen.

In der Praxis geht die Gesellschaft und auch jedes Individuum davon aus, dass ein bestimmtes, nicht näher bekanntes Individuum mit einem bestimmten Geschlecht auch bestimmte Verhaltensweisen zeigen wird beziehungsweise zeigen sollte. [...]

Es ist nun mal leichter für einen Großteil der Gesellschaft, dem Schubladendenken treu zu bleiben. Hauptsache der Mann kleidet und benimmt sich so, wie man es von ihm erwartet. Hat er sich als schwul geoutet, darf er auch ein bisschen "Heititei" machen und beim CSD im Bloyster-Lederlook oder rosa Tütü auftauchen -  "so sind ja DIE Schwulen" - Klischee erfüllt - die Weltvorstellung ist in Ordnung.
Aber wehe der Familienvater (vielleicht noch in Amt und Würden bei Freiwilliger Feuerwehr, Schützenverein, Gemeinderat und Kirchenrat) kommt im Rock daher - shocking! Das passt einfach nicht ins Rollenbild. Genauso wenig und eigentlich noch mehr (eben da muss ich Dir widersprechen), wenn ER sich als Crossdresser zu erkennen gibt ("ist er nicht doch schwul? oder will er sich vielleicht doch zur Frau umoperieren lassen?").

Und gerade, wenn man sich solcher Kleidungsstücke wie dem Rock (oder mein Favorite: hoher Schuhe) bedient, welche von vielen Frauen für sich selbst abgelehnt werden, dann ist das Unverständnis umso größer ("warum tust du dir das denn freiwillig an?").


Offline franco

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Re: komische Blicke
« Antwort #12 am: 10.12.2010 15:52 »
Zitat
Das Problem lautet "Heteronormativität"


Danke für den Link,  diesen Begriff kannte ich noch nicht.

Nachdem ich mich damit befasst habe, muss ich sagen, da ist viel Wahres dran!

Aber: Von Männern wird unterschwellig ein stärker heteronormatives Verhalten erwartet als von Frauen! Wie könnte es sonst sein, dass Frauen sich schon vor mehr als einem halben Jahrhundert die Freiheit erkämpft haben, Hosen tragen zu dürfen. Wir Männer "dürfen" immer noch keine Röcke tragen.

Die "Heteronormatoivitäts-Theorie" greift hier zu kurz! Meines Erachtens geht es mehr um eine mißverstandene Auslegung der Emanzipation der Frau, indem man dem Mann die Emanzipation untersagt.

----
Zitat
[Zitat von: franco am Gestern um 08:56
Seit der Explosion des Privatfernsehens in den Neunzigern haben selbst durchschnittlich gebildete Menschen eine Vorstellung, was Transsexualität und Crossdressing ist.
Du hast anscheinend keine klare Vorstellung, was Transsexualität ist.

Fernsehen und Zeitschriften zeigen immer noch ein ziemlich verzerrtes Bild und würfeln Begriffe beliebig durcheinander. Wen wundert es, wenn alles miteinander in einen Topf geworfen wird, und Exoten, wie rocktragende Männer gleich mit unter gerührt werden? Mich wundert nur, warum Minderheit so viel Gefallen daran finden, sich gegenseitig zu diskreditieren.

Ich habe ehrlich gesagt nicht die Naivität, Privatsendern zuzutrauen, sie könnten ihren Zuschauern diese Begriffe voll umfassend zu erklären. Ich bezweifle sogar, dass andere Medien das können und wollen! Auch habe ich nicht den Anspruch, es voll verstehen zu können. Wenn du diesen Anspruch hast, dann ist das deine Sache, vielleicht kannst du es ja dann erklären.

Fakt ist nur Folgendes:
Berichte über Transsexualität und Crossdresser gibt es viele. Keiner dieser Berichte hat einen journalistischen Anspruch auf umfassende Information. Aber um eine Vorstellung davon zu bekommen - und das war meine Aussage - reicht es!

Berichte über Männerröcke gibt es extrem wenig (zumindest in Deutschland, in Frankreich sieht das ja anders aus)! Und damit bekommt der Rest der Welt noch nicht einmal eine Vorstellung davon. Im Ergebnis kann es also passieren, dass das (unberechtigte) Unverständnis, welches dem Rockträger entgegengebracht wird, sogar noch größer ist als das (ebenso unberechtigte) Unverständnis bei Crossdressern oder Transsexuellen.

Und jetzt würde ich gerne mal wissen, wo die Diskreditierung liegt...
"Ja, ich kann! - sogar im Rock!"

Susan

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Re: komische Blicke
« Antwort #13 am: 10.12.2010 16:16 »
Von Männern wird unterschwellig ein stärker heteronormatives Verhalten erwartet als von Frauen! Wie könnte es sonst sein, dass Frauen sich schon vor mehr als einem halben Jahrhundert die Freiheit erkämpft haben, Hosen tragen zu dürfen. Wir Männer "dürfen" immer noch keine Röcke tragen.
Wer sagt denn, dass Männer keine Röcke anziehen dürfen? Gibt es ein Gesetz oder Verordnung, die das verbietet?

Die Hose war für die Frauen ein politisches Symbol. Die "Freiheit" Hosen zu tragen, war die "Freiheit" gleiche Rechte ein zu fordern. Heute ist die politische Aussage schon längst verloren gegangen. Die Dinge haben eine Eigendynamik.

Die "Heteronormatoivitäts-Theorie" greift hier zu kurz! Meines Erachtens geht es mehr um eine mißverstandene Auslegung der Emanzipation der Frau, indem man dem Mann die Emanzipation untersagt.
Wer untersagt den Männer die Emanzipation?

Dass Männer wie Frauen die Ziele der Emanzipation der Frau immer wieder neu erklärt werden müssen, liegt weniger an denen, die Wissen worüber sie reden, als an den Leuten, die auf der Basis von Fehlinformationen und Halbwissen, Annahmen und Auslegungen eine Menge dummes Zeug erzählen.

Meine Hoffnung, hier sei das Gejammer über die bösen Emanzen und das nicht-dürfen als Mann überwunden, bestätigt sich leider nicht. Schade.

Ingo_ZS

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Re: komische Blicke
« Antwort #14 am: 10.12.2010 17:42 »
Mich wundert nur, warum Minderheit so viel Gefallen daran finden, sich gegenseitig zu diskreditieren.

...vielleicht ist es in unserer Gesellschaft die berühmte Hackordnung. Je, mehr akzeptans in der Gesellschaft, desto mehr fühlt man sich dazu gehörig.  Kann man mal bei Freud nachschlagen.

Ingo


 

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