Deshalb ist für mich Unisex der Schritt, der in die Zukunft führt. Evolution.
PS. Ich bin nicht im Zweifel, dass wir dasselbe Ziel haben: Männer im Rock.
Hallo Gregor,
die Tendenz zum Unisex in der Kleidung verkennt die Möglichkeiten und Reichtümer der Mode.
Mode entsteht nicht aus Zufälligkeiten, sondern folgt durch bestimmte Strukturmerkmale den zeitlichen Gesetzen.
Unisex ist die Übernahme von Elementen männlicher Garderobe – Anzug, Hemd, derbe Stiefel – in die Frauenkleidung, nicht andersherum. Daher Augenwischerei. In den seltenen Fällen, in denen Männer weiblich Konnotiertes tragen, handelt es sich um den Rock und damit, siehe Kilt, um ein archaisch männliches Kleidungsstück.
Hallo Harry,
ja, und dann macht man aus den Unisex-Sachen doch einen Unterschied.
Gruß
Gregor
Letztendlich diente der Anfang der in den Siebzigerjahre von Yves Saint Laurent salonfähig gemachte Hosenanzug dazu, die Sexyness der Frau zu befördern, statt sie aufzuheben. Und dieser Sinn der Mode geht verloren, wenn das Ziel nur noch ist, sich möglichst bequem zu kleiden.
Die Übertragung des Männlichen in die weibliche Mode wird zu einem Prinzip der modernen Mode. Es geht dabei eben nicht um unisex, sondern um crossdressing. De facto führt die Maskulinisierung der Unisexmode zu einer Erotisierung des weiblichen Körpers. Die Übertragung der männlichen erotischen Zone auf den weiblichen Körper. They show everything. Po, Schenkel, Bein. Genau das, was die Frau früher immer verhüllen musste und der Mann im Ancien Régime zur Schau stellte. Der Gegensatz der Mode in der Moderne, dass der Mann erotisch unmarkiert ist und die Frau erotisch markiert, wird durch den vermeintlichen Unisex verstärkt. Wie die Mode eben so ist.