Hallo Asterix,
vielen Dank dafür, dass du uns gezeigt hast, wie du dich gerne kleidest. Denn ich vermute, es ist nicht nur anlässlich einer Begebenheit, wo alle sich verkleiden oder sonst gerne anders sein „dürfen“.
Was ist denn meine Interpretation? Flüchtig betrachtet – das heißt ohne darauf aufmerksam gemacht worden, in diesem Fall durch deinen Namen - hätte ich eine Frau gesehen, mit roten Lippen, weißen Zähnen, einer Brille und einer roten Bluse. Vielleicht hätte ich noch dazu bemerkt, dass sie ein buntes Kleid trug. Das letzte davon beeinflusst, dass das Foto mit einem Fisheye-Objektiv aufgenommen wurde und deshalb sehr verzeichnet ist.
Beim näheren Betrachten kommt dann ein Bart zum Vorschein, eine Halskette und Haare an der Brust. Nun nicht länger eine Frau, sondern ein geschminkter Mann in Frauenklamotten.
Jetzt würde ich Transvestit denken, also mehr als nur Crossdresser.
Und was fühle ich dann dabei?
Hier ist ein Mann, der aus irgendeinem Grund sich gewünscht hat, sich als eine Frau zu kleiden und weithin wie eine Frau auszusehen, und es ist ihm so gut gelungen, dass ich es beim ersten Anblick gar nicht bemerkt habe, dass es sich um einen Mann ging.
Aber schön, für ihn und für uns – die Gesellschaft – dass er sich derart realisiert hat, und dass es ihm und anderen möglich ist. Nichts ist doch so wertvoll wie praktizierter Vielfalt.
Nun, Asterix, weiß ich auch, dass du zu Frauen stehst, und dass du Frauen kennst, die nichts dagegen haben, wie du dich kleidest, die es vielleicht noch dazu gut finden? Das erste spielt für mich keine Rolle, mir umso wichtiger ist es aber, dass es Menschen gibt, die du lieben kannst, und die dich lieben können und wollen. Und dass du sie gefunden hast.
Dann kann ich nur mit dir sagen: Das Leben macht Spaß.
Gruß und Respekt
Gregor