Wann entscheidet Ihr was ihr tragt?

[cephalus]

Ein andrer Thread hat mich drauf gebracht, mich würde mal interessieren, wann ihr entscheidet was ihr anzieht / anziehen werdet?

Ist es eine spontane Entscheidung am Morgen vor dem Kleiderschrank, oder wird schon am Vortag etwas zurechtgelegt oder ist es gar eine lange Planung?

Bei mir ist es unterschiedlich, manche Tagesaktivitäten und Wetterlagen bedingen oft bestimmte Kleidung, in solchen Fällen denke ich nicht lange nach. Jeans, Shirt fertig.

Lässt das Tagesprogramm beliebige Varianten zu, ich hatte aber nicht die Zeit / Muße / Lust mir Gedanken zur Garderobe zu machen entscheide ich spontan: Jeans, Leggings, Hemd, Langes Oberteil, Shirt oder Hemd, und von Sandalen über Sneakers bis Stiefel, alles mit oder ohne Absatz, darüber denke ich nicht lange nach.

Wenn es ein Rock oder etwas (für mich) ungewöhnliches werden soll, dann mache ich mir schon deutlich vorher gedanken, bzw. wenn ich mir vorher keine Gedanken gemacht habe, dann bleibe ich konservativ.

Wenn mir etwas besonders Ungewöhnliches in den Sinn kommt, oder ein besonderes Ereignis ansteht, denke ich oft schon  lange vorher darüber nach und experimentiere auch, wie die Wirkung tatsächlich ist.

Wie sieht das bei Euch aus?

Cephalus

[Dieter]

Ein andrer Thread hat mich drauf gebracht, mich würde mal interessieren, wann ihr entscheidet was ihr anzieht / anziehen werdet?

Morgens, nach dem Blick auf das Wetter.

Heute also: warmer Pulli, gefütterter Rock, ...

Gruß
Dieter

[Dr.Heizer]

Manchmal schon am Vorabend lege ich mir Sachen für den nächsten Tag raus. Das mache ich oft so mit dem Businessoutfits. Freizeitkleidung, und da gehört auch das Rockoutfit dazu, ist meist eine spontane Entscheidung, je nach Wetterlage, geplanten Aktivitäten und Laune. Je besser das Wetter und die Laune, desto froher auch das Outfit. 

Für mich muss es immer zusammenpassen, es sei denn, ich gehe "zum Werkeln und Basteln" (Bau-/Gartenarbeiten, Holzsägen/Baumfällung, Skulpturenbau und Schweißarbeiten, .. ) da ist dann egal, ob die Farben der Kleidung miteinander harmonieren oder der Stil passt.

Für "draussen" (öffentlicher Bereich) ziehe ich mich auch machmal tagsüber noch ein- oder zweimal um, je nach Einsatzzweck, Wetter + Laune.

Experimentieren geht bei mir so: ich nehme, was ich kombinieren möchte, ziehe es an. Wennn es mir gefällt, manche ich ein Foto, wenn nicht, gibts auch kein Foto. Aus der so gesammelten Galerie finde ich immer wieder tolle Outfits, die sich neu kombinieren lassen und ich finde auch meinen Stil. Manchmal findet sich etwas komplett neu zusammen, nur weil man Inspirationen bekommt. Auch hier im Forum 

Ich trug manche Farben bisher nicht, doch nun habe ich sie sehr gut kombiniert, z.B. Pastellrosé mit Dunkelblau oder Grau, heute mit Braun. Zum Beispiel sind im Geschäftsoutfit heute zur pastellroséfarbenen engen Hose (D-Abt.) nur das Hemd und Sakko aus der Herrenabteilung. Gefällt auch meinen Kunden. (gerade wieder Kompliment bekommen)

Jeanshosen trage ganz, ganz selten (habe nur noch eine), Jeansröcke dagegen schon sehr oft (habe viele). 

Ich bin überzeugt, dass ich durch den Beginn des Rocktragens vor einem guten Jahr auch mehr Bewusstein dafür entwickelt habe, was ich wirklich tragen möchte. Selbst, wenn es Hosen sein sollen (wie sie derzeit im Geschäft praktisch sind), finde ich etwas, was ich gern trage. Es muss nicht immer "Standard 0815" sein

[DesigualHarry]

Hallo!

Spontane Entscheidungen gibt es bei mir selten. Ich habe wenn ich im Rock unterwegs bin meinen Style gefunden, wo ich mich wohl und vor allem Sicher fühle. Und das ist bei mir eine Mischung aus Bohemien, Ethno, Folklore, aber auch heimischer Tracht.

Bei mir richtet sich der Kauf von Kleidung also nicht darauf was gerade Mode ist, sondern wo bekomme ich das, was zu meinem Style passt. Und da kann man dann schon mal längere Zeit das suchen, was man sich vorstellt. Aber das macht die Sache unglaublich Spannend...

[androgyn]

Ich lege mir nichts vorher heraus. Alles geschieht aus dem Moment am Morgen heraus. So dauert es auch manchmal reichlich eine halbe Stunde, bis alles sitzt. Was ich mit was kombiniere, da mache ich mir wenig Gedanken drüber. Je schlechter das Wetter, desto farbenfroher und schriller sind die Sachen.

[Hugo1957]

Schaun wir mal wasses Wetter macht und was ich vorhabe ... oder machen muß

[steffish]

Morgens

[MAS]

Also, das Hemd suche ich mir dreimal in der Woche aus, nachdem das, was ich gerade trug, in der Wäsche landete.

Den Rock dazu meistens aktuell morgend oder am Abend davor. Meistens wechsele ich den Rock aber seltener als das Hemd.

LG, Michael

[Saari]

Heute habe ich keine Wahl.
Meine Frau steckte beide von mir zwar selten, aber bisweilen auch abwechselnd genutzte Jeans heute in die Waschmaschine, so daß nur noch Röcke für den Tag für mich mir übrig blieben.
Auch eine Möglichkeit zwangsmäßig Rock zu tragen.
Ich habe nichts dagegen.

[GregorM]

Bei mir ist jeden Tag alles neu. Dabei versuche ich auch die Farben zu variieren, obwohl Schwarz am Oberkörper dominiert. Ich entscheide mich meistens erst am selben Morgen.

Gruß
Gregor

[Kirbstone]

lieber Gregor,

schoen dass Du jeden Tag fuer dich selbst was du traegst entscheiden kannst. als Fachzahnarzt und Oralchirurg, immer noch taetig, Konvention dicktiert wass ich (unter meine Berufsbekliediung) tragen darf.

Zuhause dicktiert meine Frau was ich tragen darf, und Roecke kommen aber nicht in der Frage, Shade.

mein Genuss beim Rocktragen bleibt immer ein Privatsache.

Gruess,

Tom

[GregorM]

Lieber Tom,

100% frei ist meine Wahl doch nicht. Wenn ich alleine bin, kann ich fast alles tragen, was ich selbst für annehmbar halte, und was für die Situation passt. Aber ich setze mir auch selbst Grenzen, wie vermutlich die meisten Menschen. Mein Glück ist, dass das, was ich realisieren kann und tue, grundsätzlich meine Wünsche vollständig erfüllen.  

Meine Frau hat andere Meinung darüber, was annehmbar und passend ist. Traditionelle Kilts sind ihr OK, nur nicht in allen Situationen, Utility Kilts sind ihr gerade noch akzeptabel, Röcke und andere Frauensachen dagegen nicht. Dafür habe ich Verständnis.
  
Aber meine Frau ist nicht immer mit dabei.

Gestern war sie zu Hause, doch am Morgen schlug sie von selbst vor, ich sollte doch einen Kilt anziehen und einen langen Spaziergang machen, dann würde sie sich, während ich fort war, ein bisschen um den Garten kümmern.

Das tat ich natürlich. Und den Kilt behielt ich verständlicherweise den ganzen Tag an.
 
Gruß
Gregor

PS. Mein Rat an andere: Nicht den Bogen zu weit spannen in Relation zu der eigenen Frau, dann kann ihr das alles plötzlich zu viel sein, und man ist 2-3 Schritte oder mehr zurückgesetzt.

[androgyn]

Na da haben wir es doch.

Zuhause dicktiert meine Frau was ich tragen darf, und Roecke kommen aber nicht in der Frage, Shade.

Die Mär von der angeblich unterdrückten Frau und dem entscheidungsbemächtigten Mann. Witz lass nach...

lieber Gregor,

schoen dass Du jeden Tag fuer dich selbst was du traegst entscheiden kannst. als Fachzahnarzt und Oralchirurg, immer noch taetig, Konvention dicktiert wass ich (unter meine Berufsbekliediung) tragen darf.

Hallo Kirbstone,
ich dachte immer dass nur die Oberbekleidung, also der Arztkittel als Berufsbekleidung festgeschrieben sei. Und ob du nun eine Hose oder eien Rock darunter trägst egal sei. Notfalls gegen nackte Beine, Strumpfhosen. Gynäkologinnen haben doch auch manchmal einen Rock darunter an. Oder nicht?

Wenn ich alleine bin, kann ich fast alles tragen, was ich selbst für annehmbar halte, und was für die Situation passt.
Meine Frau hat andere Meinung darüber, was annehmbar und passend ist. Traditionelle Kilts sind ihr OK, nur nicht in allen Situationen, Utility Kilts sind ihr gerade noch akzeptabel, Röcke und andere Frauensachen dagegen nicht. Dafür habe ich Verständnis.

Hallo Gregor,
ist das wirklich Verständnis, oder nur dem Beugen und Duckmäuserei einer weiblichen Willkür?
Interesant ist, dass selbst Kilts nicht 100% von deiner Frau als passend gesehen werden. Hosen dagegen immer und egal wo.

[GregorM]

Hallo Gregor,
ist das wirklich Verständnis, oder nur dem Beugen und Duckmäuserei einer weiblichen Willkür?
Interesant ist, dass selbst Kilts nicht 100% von deiner Frau als passend gesehen werden. Hosen dagegen immer und egal wo.

Sowas nennt man Rücksicht, und es ist ein Begriff, der weit verbreitet ist, wenn man mit anderen Menschen etwas zu tun hat. Kommt deshalb auch in Ehen vor, und in guten Ehen leben beide mit Kompromissen innerhalb gewisser Grenzen.

Warum und wie sollte ich verlangen, dass sie 100% hinter mir stehen sollte, nur weil ich etwas gerne will? Es gibt auch Sachen, wo sie etwas gerne möchte, aber darauf verzichtet, weil ich es nicht so gut wie sie findet.

Aber in den meisten Situationen sind wir einer Meinung. Und das sogar ganz freiwillig beider Seiten.

Da hast du noch was zu lernen, lieber Rock Aktiv.

Gruß
Gregor   

[androgyn]

Sowas nennt man Rücksicht, und es ist ein Begriff, der weit verbreitet ist, wenn man mit anderen Menschen etwas zu tun hat. Kommt deshalb auch in Ehen vor, und in guten Ehen leben beide mit Kompromissen innerhalb gewisser Grenzen.

In einer guten Ehe und Beziehung braucht man keine Kompromisse eingehen.

[GregorM]

Doch, denn Menschen sind verschieden. Und sollten es sein. Und dafür respektiert werden. Aber niemand kann ALLES an einem anderen Menschen akzeptieren. Allerdings nicht vollständig. Dafür gibt es in guten Ehen Kompromisse, mit denen beide gut leben können. Wir reden nicht von Verboten, sondern Begrenzungen.

Sein Wille durchzusetzen, macht wenig Freude, wenn es dem anderen, bzw. der anderen Leid tut, allerdings wenn man den anderen, bzw. die andere liebt - wie es in guten Ehen der Fall ist.

Gruß
Gregor

[DesigualHarry]

Hallo!

Ich möchte hier jetzt keinen beleidigen, aber so unrecht empfinde ich RockAktiv's Meinung nicht.

Kompromisse können eigentlich zu keiner guten Ehe und Gesellschaft führen, zeigt doch jeder Kompromiss dass ich den anderen nicht so annehmen kann wie er selber sein möchte... Ein Kompromiss einzugehen bedeutet für mich nichts anderes als Angst davor zu haben, dass mich andere so nicht mögen, wie ich sein möchte.

Aber wir kennen es halt nicht anders, und so wird dann halt immer Behhaubtet dass Kompromisse zu einer Ehe, und Generell  in der Gesellschaft dazugehören. Aber eigentlich ist es nur ein Armutszeugnis unserer Gesellschaft. Voller Angst verzichten wir auf unser Wohlergehen zu Gunsten von irgendwem anderen.

Ja Menschen sind anders, sind individuell. Aber verhindert der Kompromiss nicht gerade diese Einziigartigkeit in jedem Menschen? Ich denke schon.

[cephalus]

In einer guten Ehe und Beziehung braucht man keine Kompromisse eingehen.

Wenn du das so siehst wird es für dich schwer bis unmöglich werden eine gute Beziehung zu erlangen.

[Dr.Heizer]

In einer guten Ehe und Beziehung braucht man keine Kompromisse eingehen.

Wenn du das so siehst wird es für dich schwer bis unmöglich werden eine gute Beziehung zu erlangen.

Cephalus und GregorM, ich stimme Euch zu. Wenn man nicht zu 100% die selben Interessen hat (was langweilig wäre), ist oft ein eingegangener Kompromiss hinterher ein Gewinn für beide Partner.  

Manche tun ja gerade so, als wenn Kompromiss bedeuten würde: Jeder verzichtet auf etwas. Ich weiß nicht, in welcher Beziehung Ihr lebt, doch verzichten auf Dinge, die mir wichtig sind, muss ich nicht und meine Frau auch nicht. Man muss nur mal drüber reden  

Habe nach dem Duschen entscheiden, etwas bequemes zu tragen: schwarzes Strickkleid, dazu Leggings.

[androgyn]

Aber niemand kann ALLES an einem anderen Menschen akzeptieren. Allerdings nicht vollständig. Dafür gibt es in guten Ehen Kompromisse, mit denen beide gut leben können. Wir reden nicht von Verboten, sondern Begrenzungen.

Hallo Gregor,
wenn ich an einem Menschen nicht alles akzeptieren kann, so kann ich wohl kaum eine Beziehung oder gar Ehe mit diesem eingehen. Außer jemand ist masochistisch. Ich habe mich ja dann genau wegen der Eigenschaften und Vorlieben in sie verliebt und nicht, um sie danach abzuändern oder zu beschneiden. Eine Begrenzung ist eine sanfte Form von Verboten und der Anfang allen Übels.

Sein Wille durchzusetzen, macht wenig Freude, wenn es dem anderen, bzw. der anderen Leid tut, allerdings wenn man den anderen, bzw. die andere liebt - wie es in guten Ehen der Fall ist.

Wenn ich jemanden zu 100% nehme, so wie er ist und ich im Gegenzug auch so genommen werde, wie ich bin braucht man nichts auf dem Rücken des Anderen durchzusetzen. Zum anderen sucht man sich ja Menschen, die einem ähnlich bis gleich sind. Daher sehe ich auch keinen Sinn für Kompromisse, außer die Vorlieben dem Partner aufzuzwingen. Beispiel, wenn die Frau nur Hosen an Männern mag, er aber nicht.

Ich schließe mich Harry an.

Ja Menschen sind anders, sind individuell. Aber verhindert der Kompromiss nicht gerade diese Einziigartigkeit in jedem Menschen? Ich denke schon.

In einer guten Ehe und Beziehung braucht man keine Kompromisse eingehen.

Wenn du das so siehst wird es für dich schwer bis unmöglich werden eine gute Beziehung zu erlangen.

Hallo Cephalus,
ist mir schon klar, dass du so denkst. Wie der Großteil der Gesellschaft auch. Alle richten sich nach den Kompromissen der anderen, obwohl die Einzelnen sich untereinander noch nicht mal genau kennen.
Das ist auch der Grund, warum du öfters hier im Gezeigten, Kompromisse in deinem Kleidungsstil eingehst. Was könnten die anderen über mich denken. You know my name? Not my story.

[GregorM]

Hallo Gregor,
wenn ich an einem Menschen nicht alles akzeptieren kann, so kann ich wohl kaum eine Beziehung oder gar Ehe mit diesem eingehen. Außer jemand ist masochistisch. Ich habe mich ja dann genau wegen der Eigenschaften und Vorlieben in sie verliebt und nicht, um sie danach abzuändern oder zu beschneiden. Eine Begrenzung ist eine sanfte Form von Verboten und der Anfang allen Übels...
Daher sehe ich auch keinen Sinn für Kompromisse, außer die Vorlieben dem Partner aufzuzwingen. Beispiel, wenn die Frau nur Hosen an Männern mag, er aber nicht.

Hallo Rock Aktiv,

eine, entschuldige mich, etwas unerwartete Betrachtung eines jungen Mannes, welche fordern würde, dass ALLES und bei beiden genauso blieb, wie es in dem Moment war, wo man sich dafür entschließ zusammenzuleben, also eine utopische, statische Welt, und dass man dann nicht nur zur Zeit des Beschlusses zusammenzuleben ALLES über einander wusste, sondern dass die beiden auch von allem Neuen genau dieselbe Meinung haben würde.  
 
Das würde auch implizieren, dass ein Mann nicht nach fünf Jahren in der Ehe herausfinden könnte, oder seiner Frau es mitteilen, er hätte Lust dazu, Röcke zu tragen. Und falls er es täte, musste seine Frau, deiner Meinung nach, es ohnehin 100% akzeptieren.

Umgekehrt, dass er, falls er sich absolut keine Frau mit Tätowierungen vorstellen könnte, sich blind damit abfinden musste, erklärte sie plötzlich, sie wollte sich am Arm und Bein und Rücken mit solchen Sachen ausschmücken, und sie danach genauso erotisch attraktiv finden wie zuvor.

So ist es in einer guten Ehe nicht.

Gruß
Gregor

[DesigualHarry]

Hallo!

Aber das ist es ja gerade... Wenn jemand in einer Ehe plötzlich herausfindet er möchte etwas anderes tun oder sein, seine Partnerin dafür aber wenig bis Kein Verständnis zeigt, wie soll man daraus noch eine Gute Ehe führen können?
In diesem Falle ändert sich das gemeinsame für das sie sich beim Ehebund entschieden haben. Je länger man in einem Solchen Fall dann noch durch Kompromisse versucht zusammenzubleiben, umso mehr beraubt man sich der Energie. Das Traurige dabei aber ist, dass sich diese Gesellschaft daran gewöhnt hat.

Menschen ändern sich, manche langsam,  manche schneller. Für alles gibt es den Richtigen Zeitpunkt. Es zeigt für mich auch von Stärke wenn man dem anderen Zuliebe einen Kompromisse nicht Aufzwingt, ganz einfach weil jeder Kompromiss unglaublich viel Kraft kostet.

Unsere Gesellschaft glaubt wohl auch dass das Leben langweilig wird wenn sich zwei Menschen gleichen. Aber ich bin davon Überzeugt dass da das Leben erst so richtig anfängt Interessant zu werden. Das was wir derzeit unter einer Beziehung oder Ehe verstehen ist für mich nur eine Ungeheure große Ansammlung an Kompromissen, und weit davon entfernt etwas Aufbauendes, Erhabenes, Starkes und Liebendes Gebilde zu sein.

Aber wir haben uns halt so sehr an das derzeitige Gewöhnt, dass wir nicht mal mehr das Leiden erkennen, indem wir alle noch so tief verwurzelt sind.

[MAS]

Welch ein schwieriges Thema!

Meine Frau sagte eben zu mir, seit dem ich Röcke trage, trage sie kaum noch welche. Sie habe ja die Röcke früher hauptsächlich getragen, um mit zu gefallen. Nun bräuchte ich das ja nicht mehr, weil ich ja selber welche trage.

Ich muss sagen, dass ich sie eigenlich lieber in Röcken als in Hosen sehe und sie mich lieber in Hosen als in Röcken. Aber wir respektieren einander und den jeweiligen Geschmack, was die je eigene Kleidung angeht. Insofern ist es bei uns so, wie Nico es vorschwebt.

Der Nachteil dabei ist natürlich, dass wir uns gegenseitig nicht so oft so sehen, wie wir uns gegenseitig am besten gefallen.

Aber Kompromisse muss es auch geben. Wir haben z.B. auch unterschiedliche Musikgeschmäcker, Reisevorlieben, essen und trinken auch einige Sachen am liebsten, die der*die andere nicht gerne mag.

Bei solchen Fragen gibt es grundsätzlich drei Möglichkeiten:
1.) Man vermeidet die Extreme und wählt die Mitte. Wenn ich ins Gebirge und sie ans Meer will, könnten wir uns aufs Mittelgebirge am See als Kompromiss entscheiden. Wenn sie süßen und ich trockenen Wein mag, dann für halbtrockenen. Usw. Bei der Kleidung wäre das, dass wie beide Hosenröcke tragen würden.
2.) Man wechselt sich ab, fährt als mal ins Gebirge und mal ans Meer, trinkt mal zusammen einen süßen Weion und mal einen trockenen usw. Bei der Kleidung wäre das so, dass wir beide mal Röcke mal Hosen tragen würden. Das wäre so Gregors Vorgehen.
3.) Jede*r macht sein*ihr Ding. Mit dem Wein geht das ja ohne Probleme, denn man macht halt zwei verschiedene Weine auf. Aber getrennt in Urlaub zu fahren ist für die Beziehung nicht so gut. Bei der Kleidung machen wir es ja so, wie oben beschrieben.

Ich wünsche noch einen schönen Sonntag!

LG, Michael

[GregorM]

Hallo Harry,

nur eines dazu: Kompromisse brauchen nicht schlecht zu sein. Wenn zwei Menschen sich lieben, tun sie gerne etwas, worüber der oder die andere sich freuen kann. Dann kann die beste Lösung die sein, mit der BEIDE gut leben können – also ein Kompromiss.
ER möchte gerne Frauenkleidung tragen, SIE möchte ihn in Männerkleidung behalten. Sie einigen sich darüber, dass er Röcke tragen kann. Beide verlieren – und gewinnen.
Gruß
Gregor

PS. Harry, ich stelle mir vor, auch du bist nicht verheiratet.    

[GregorM]

Hallo Michael,

als ich in einer Periode Röcke bevorzugte, trug meine Frau keine mehr. Nachdem ich Kilts trage, trägt sie wieder sehr oft Röcke und Kleider. Ich finde sie dabei schöner und attraktiver. Sie mich auch viel mehr in Kilts als in Röcken. Also uns beiden zum Vorteil.

Und ich brauche nicht einen Rock aus der Damenabteilung, um mich wohl zu finden. Mir kann er ebenso gut vom Typ Kilt sein.

Noch dazu kann ich Kilts viel öfter tragen als Röcke. Ich denke, ich habe 75% vom Kompromiss, meine Frau nur 25%.
 
Gruß
Gregor

[DesigualHarry]

Hallo Gregor!

Also dass was ich unter einem Kompromiss verstehe ist immer negativ, keiner bekommt das was er eigentlich möchte. Wenn du nun schreibst dass Kompromisse nich unbedingt schlecht sein müssen, dann bezeichne ich einen solchen guten Kompromiss nicht mehr als Kompromiss, sondern als etwas was ich gerne mache.

Und wenn ich nun jemandem in einer Beziehung etwas tue was der andere sehr gerne tut, dann nehm ich mich auch gerne zurück, denn nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung bekomme ich das gegebene ja wieder zurück. Und hier trennt sich das ganze dann: Gebe ich einen Kompromiss bekomme ich Kompromisse zurück, gebe ich Liebe von meinem Herzen, bekomme ich eben dann halt auch Liebe zurück.

Wenn ich nun aber meiner Partnerin sage: O.K. Heute machen wir dass was du willst, aber das nächste mal machen wir dass was ich will, dann lege ich meiner Partnerin einen Ungeheuren Druck auf, der für mich Nichtsmehr mit einer glücklichen Beziehung zu tun hat. Aber genauso Leben wohl viele Paare Miteinander, jedenfalls ist dass das was ich hier in meiner Umgebung immer wieder zu sehen bekomme. Und schließlich braucht man nur mal Nachrichten sehen oder die Zeitung lesen: Wie oft hört oder ließt man von Negativem, und wie oft von Positivem in diese Beziehung?

Zum Thema Verheiratet sein: Nein ich bin nicht Verheiratet, dazu will ich in meinem Leben noch zu viel Ausprobieren. Das Thema Heirat ist in dieser derzeitigen Auffassung für mich sowieso eher unsinnig. Es gibt vielleicht ein paar Tausende Menschen, vielleicht Hunderttausende die in ihrer Entwicklung so weit fortgeschritten sind dass eine Ehe auch einen Sinn macht. Die meisten Menschen, so wie ich sind meiner Meinung noch Zuviel am Ausprobieren. Da macht eine losere Beziehung einfach viel mehr Sinn.

[GregorM]

Hallo Harry,

deine Antwort macht es ja sozusagen leichter. Das, worüber wir nicht einig sind, ist in erster Linie nur die Definition vom Kompromiss.

Einen schönen Sonntag noch.

Gruß
Gregor

[MAS]

Lieber Harry,

da sieht man mal wieder, wie unterschiedliche man Wörter verstehen und verwenden kann.

Wenn ich nun aber meiner Partnerin sage: O.K. Heute machen wir dass was du willst, aber das nächste mal machen wir dass was ich will, dann lege ich meiner Partnerin einen Ungeheuren Druck auf, der für mich Nichtsmehr mit einer glücklichen Beziehung zu tun hat. Aber genauso Leben wohl viele Paare Miteinander, jedenfalls ist dass das was ich hier in meiner Umgebung immer wieder zu sehen bekomme. Und schließlich braucht man nur mal Nachrichten sehen oder die Zeitung lesen: Wie oft hört oder ließt man von Negativem, und wie oft von Positivem in diese Beziehung?

Ich würde sage, es kann auch anders laufen. Ich sage zu Ihr: "Wir machen es so, wie Du es willst." Ohne Bedingungen.
Später sagt sie von sich aus: "Heute machen wir es so, wie Du es willst." Auch ohne Bedingungen.
Dabei kommen dann gute freiwillige Kompromisse heraus.

Sollte das aber aus dem Gleichgewicht kommen, geht die Beziehung früher oder später in die Brüche.

LG!
Michael