Autor Thema: Ich bin jetzt auch hier...  (Gelesen 10261 mal)

Offline Barefoot-Joe

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Ich bin jetzt auch hier...
« am: 05.06.2016 20:18 »
Hallo in die Runde. Nachdem es mit der Registrierung ja nun doch noch geklappt hat, schreibe ich auch mal ein paar Worte über mich. Ich habe eine lange Historie im Anderssein. Das begann schon vor 25 Jahren, als ich mich mit dem Thema Religion beschäftigte. weil ich langsam anfing, die Dinge zu hinterfragen, die ich einfach so übernommen hatte und als selbstverständlich ansah. Es folgten diverse andere Themen und interessanterweise stellte sich bei jedem neuen Thema, das ich anging, relativ schnell wieder heraus, dass die übernommenen Ansichten und Verhaltensweisen nicht nur nicht sinnvoll waren, sondern in den meisten Fällen tatsächlich von Grund auf schädlich. Und in solchen Fällen bin ich dann sehr konsequent und ändere das grundlegend - nicht immer zur Freude meines sozialen Umfelds, das meist lieber die blaue Pille nimmt und nur zu gerne das für richtig hält, was alle machen. ;)

Eines dieser Themen waren Schuhe und nachdem ich dort einige Recherchen anstellte, hing ich sie für immer an den Nagel. Das war damals das erste Mal, dass ich etwas änderte, das in der Gesellschaft sofort auffällt. Ob ich anders denke, anders esse, anders mit Medizin umgehe, merkt keiner - aber wenn ich barfuß durch das Einkaufszentrum gehe, falle ich auf wie ein bunter Hund. Das "Outing" war damals eine heiße Sache und im wesentlichen wurde damals das Terrain für weitere Veränderungen geebnet. Deshalb auch mein Forenname Barefoot-Joe, den ich auch im skirtcafe habe.

Nachdem ich meine Ängste vor anderen abgebaut hatte, merkte, dass die meisten Leute das sogar prima fanden und barfuß immer mehr zur Normalität wurde, kam Level 2. ;) Als Barfüßer achtet man normalerweise sehr auf gepflegte Füße und Nägel und irgendwann war ich es leid, fast täglich zu polieren und mein Blick fiel auf den Klarlack meiner Frau. Damit war das nächste Thema gesetzt: Nagellack. Erst Klarlack an den Füßen, dann - heh, warum nicht? - an den Händen. Dann, als ich in Barfußforen über andere stolperte, die bunten Nagellack trugen: "heh, warum eigentlich keine Farbe?" und so begannen erst meine Finger und dann meine Füße bunt zu werden. :) Spätestens hier wurde meine bessere Hälfte langsam besorgt und fragte sich wohin das noch führen sollte. ;) Und wie das so ist: Wenn man sich mit anderen unterhält, die Nagellack tragen, stolpert man unweigerlich über Crossdresser und was tragen die häufig? Richtig: Röcke... Level 3... ;) Ich fragte mich, warum es eigentlich so verpönt ist, als Mann einen Rock zu tragen und nach viel Stöbern auch hier wieder: Das Inkaufnehmen von Nachteilen und Einschränkungen wegen "Das macht man eben nicht". Viele Klischees, keine sinnvollen Gründe, Geschlechternormen. Gerade letztere begannen mir mehr und mehr auf die Nerven zu gehen und je mehr ich mich mit dem Thema CD / TG beschäftige, umso mehr verstand ich deren Probleme und umso mehr ärgerte ich mich über die Klischees.

Meine ersten "Gehversuche" im Rock waren bescheidener Natur: Ich legte mir aufgrund sommerlicher Hitze einen relativ unauffälligen Sarong zu und trug ihn erst einmal zu Hause, dann auch am Strand. Da das andere am Strand auch taten, wurde es vor allem von meiner Familie akzeptiert und das war erst einmal wichtig. Und Sarongs sind prima, weil sich die Länge verändern läßt, so dass man in Ruhe austesten kann, wie etwas aussieht und wirkt. Nun, die Reaktionen anderer waren praktisch nicht vorhanden, von dem einen oder anderen Blick mal abgesehen. Damals dachte meine Familie noch, das wäre ein Experiment für einen Sommer.. Sie konnten nicht falscher liegen. ;) Denn dem Saron folgten weitere, buntere und den bunten Sarongs folgte der erste Damenrock. Den zu outen kostete mich einige Nerven, denn das war doch nochmal eine ganz andere Kategorie. Aber danach wurde es leichter und es folgten einige Jeans und Cord-Minis, einige knieelange und auch mal ein Maxirock. Es wurde langsam klar, dass das kein Sommerexperiment mehr war, sondern die Röcke kamen, um zu bleiben. Die Familie trug es mit Fassung, auch wenn es das eine oder andere Mal gewittrig wurde ;) Heute ist es akzeptiert und praktisch trage ich kaum noch Hosen, weil Röcke einfach viel bequemer und praktischer sind. Auch überall in der Öffentlichkeit. Ich trage nur dann Hosen (oder Schuhe), wenn mich Beruf oder Hobby dazu zwingen. Meinen Schrank teilen sich heute über 30 Röcke mit gerade mal 5 Hosen...

Die typische Frage, warum ich Röcke trage, kann ich gar nicht so eindeutig beantworten. Weil es Spaß macht, weil es bequem ist, weil ich ein Stück weit auch gerne auffalle? Weil ich das anziehen will, was mir gefällt...?  Auch. Aber ich habe mir viele Jahrzehnte lang von "der Gesellschaft" vorschreiben lassen, was ich zu tragen habe, ja sogar was mir zu gefallen hat, versucht man mir ständig zu sagen. Aber, verdammt noch mal, ich mag Blumen, Schmetterlinge, bunten Nagellack und glitzernde Ohrringe. Ich mag schöne Stoffe und hübsche Designs. Ich mag Spitze und schöne Kombinationen. Und ich habe überhaupt keine Lust mehr, das alles ständig zu unterdrücken, nur weil andere der Meinung sind, das sei nicht männlich und würde nur Schwäche zeigen. Dieses Gleichsetzen von Weiblichkeit mir Schwäche und generell die Ungleichbehandlung der Menschen ist mir mittlerweile zutiefst zuwider und auch das ist eine wesentliche Motivation für mich: Zu zeigen, das Mann das sehr wohl kann. Dass es eben nicht Schwäche bedeutet. Dass man Menschen nicht nach Kleidung oder Geschlecht beurteilen kann, sondern nach ihren Taten.



Ich bin ein Mensch mit Irritationshintergrund.

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Offline Asterix

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Re: Ich bin jetzt auch hier...
« Antwort #1 am: 05.06.2016 20:48 »
Schöner Text von Dir.

Zitat
Ich trage nur dann Hosen (oder Schuhe), wenn mich Beruf oder Hobby dazu zwingen.

Was meinst du da für Arbeiten?

MfG
"Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen" (Giovanni Bosco)

androgyn

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Re: Ich bin jetzt auch hier...
« Antwort #2 am: 05.06.2016 21:06 »
Hallo,

willkommen

Eines dieser Themen waren Schuhe und nachdem ich dort einige Recherchen anstellte, hing ich sie für immer an den Nagel. Das war damals das erste Mal, dass ich etwas änderte, das in der Gesellschaft sofort auffällt. Ob ich anders denke, anders esse, anders mit Medizin umgehe, merkt keiner - aber wenn ich barfuß durch das Einkaufszentrum gehe, falle ich auf wie ein bunter Hund.
Dass barfußlaufen gesünder ist, ist nun mal kein  Geheimnis. Das wird dir jeder Podologe bestätigen. Und Afrikaner leiden nicht an Zivilkrankheiten wie Senk- und Spreizfuß oder Hammerzehen und was es noch alles gibt, die durch falsches Schuhwerk ausgelöst werden. Es gibt sicherlich Schuhe die anatomisch gut für die Füße sind. Die sehen aber oft nicht modisch oder trendy aus. Mir stellt sich nur die Frage wie du das in der Stadt machst, bei dem ganzen Straßendreck und Glasscherben und Metallsplittern? Ich stell es mir sehr unangenehm vor, eine Kippe zwischen den Zehen zu haben oder durch eine Verletzung mir Hepatitis oder andere Krankeheiten zu holen. Mein Opa lief im Garten immer barfuß. Aber da weiß man, dass dort kein Mist rumliegt, außer dass er mal auf eine Wespe getreten ist und die zugestochen hat.  ;)


Dann, als ich in Barfußforen über andere stolperte, die bunten Nagellack trugen: "heh, warum eigentlich keine Farbe?" und so begannen erst meine Finger und dann meine Füße bunt zu werden. :)
Solche Foren gibt es auch?  :o


Ich fragte mich, warum es eigentlich so verpönt ist, als Mann einen Rock zu tragen und nach viel Stöbern auch hier wieder: Das Inkaufnehmen von Nachteilen und Einschränkungen wegen "Das macht man eben nicht". Viele Klischees, keine sinnvollen Gründe, Geschlechternormen.
Die Kleidung richtet sich nach der Wertigkeit des Geschlechts. Männer gelten als hässliches Geschlecht und diese These wird oft von Männern selber vertreten. "Frauen haben von hausaus den schöneren Körper." Was anderes ist das nicht.

ch trage nur dann Hosen (oder Schuhe), wenn mich Beruf oder Hobby dazu zwingen.
Fällt dir was auf? Das sind oft die Leute, die darüber lamentieren, dass Frauen im Islam unterdrückt werden und die Männer dort zwingen Kopftuch zu tragen und eh bald alle Frauen in Deutschland Burka tragen müssen. Mir stellt sich die Frage, wer

Aber ich habe mir viele Jahrzehnte lang von "der Gesellschaft" vorschreiben lassen, was ich zu tragen habe, ja sogar was mir zu gefallen hat, versucht man mir ständig zu sagen.
Merkste was? Darüber habe ich mich oft mit Leuten unterhalten, hauptsächlich Männer. Die haben vehement behauptet, dass sie weder Frauen noch Männer Vorschriften machen würden, was sie anzuziehen hätten. Geschäftskleidung sei aber notwendig um seriös und gut angezogen auszusehen und nicht mit einem Zwang vergleichbar. Den Männern ist das gar nicht bewusst, weil diese nur von 12 bis Mittags denken.

Dieses Gleichsetzen von Weiblichkeit mir Schwäche und generell die Ungleichbehandlung der Menschen ist mir mittlerweile zutiefst zuwider.
Auch das streiten Männer von sich ab, dass sie so denken oder dass das noch der Fall in Europa ist.

Offline JJSW

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Re: Ich bin jetzt auch hier...
« Antwort #3 am: 06.06.2016 23:12 »
Hallo Barefoot-Joe

Herzlich Willkommen hier
Ich finde toll, wie konsequent Du Dein Ding durchziehst.
Daheim laufe ich auch oft barfuß aber draußen nur selten (wegen Scherben, Hundehäufchen, Zigarettenkippen und sonstigem Unrat), würde es auch gern auch mal öfter machen. Bleibt halt noch Schwimmbad und manchmal im Garten.

Rockmäßig habe auch mit Sarongs begonnen, die trage ich immer noch gern im Sommer
Grüßle
Jürgen
Laßt Euch nicht von Zweifeln plagen
und genießt das Röcketragen


Offline cephalus

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Re: Ich bin jetzt auch hier...
« Antwort #4 am: 06.06.2016 23:53 »
Herzlich willkommen hier, Barefoot-Joe!

Barfuß wäre mir zwar zu unkomfortabel in den meisten Lebenslagen, viel von deinen sonstigen Beweggründen kann ich aber sehr gut nachvollziehen.

Ich wünsche dir viel Spaß hier!
VG Cephalus

Offline MAS

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Re: Ich bin jetzt auch hier...
« Antwort #5 am: 07.06.2016 00:02 »
Der Barfußläufer in Bonn, den ich kenne, heißt übrigens Johannes. Könnte also auch Deinen Nickname haben.

Oder bist Du es etwa?

Nö, den sah ich bisher immer in Hosen und ohne bemalte Füße und Schmuck, und verheiretet ist er auch nicht.

LG, Michael
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Offline Dr.Heizer

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Re: Ich bin jetzt auch hier...
« Antwort #6 am: 07.06.2016 00:15 »
Herzlich willkommen, Barefoot-Joe!

Mit Dir haben wir ja nun einen weiteren echten Kerl, der einfach sein Ding durchzieht. Einer, der sich seine eigenen Gedanken macht um die Welt um sich herum und seine Chancen und Freiheiten erkennt. Du nutzt Deine Chancen und das gefällt mir. Barfuß ist ganz toll, so oft ich mag, gehe ich barfuß - doch immer barfuß? Wozu hätte ich denn all die schönen Schuhe? Die wollen doch auch was von der Welt sehen!   ;)

Ganz im Ernst: das eigene Umfeld so langsam mit dem Rocken vertraut machen ist eine in manch geladenen Situationen sehr von Feinfühligkeit geprägte Geschichte, auch ich habe sie gemeistert. Manchmal sind kleine Schritte besser als keine und so langsam stellt sich die Gewöhnung und das Verständnis = Akzeptanz einfach ein. Dann geht plötzlich noch mehr, als man für möglich hielt. Viel Freude bei uns hier! :)
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

Offline Barefoot-Joe

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Re: Ich bin jetzt auch hier...
« Antwort #7 am: 07.06.2016 21:57 »
Hallo Asterix,

Schöner Text von Dir.

Vielen Dank. :)

Zitat
Was meinst du da für Arbeiten?

Arbeiten, bei denen ich die Füße schützen muss, bspw. Gartenarbeit oder beruflich, wenn bspw. Meetings mit Vorgesetzten anstehen. Da geht es nicht ohne Kompromisse, aber beides kommt selten genug vor, um nicht zu stören. In der Freizeit komme ich beim Fliegen (Paraglider) und Motorradfahren nicht um die Schuhe herum.
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Offline Barefoot-Joe

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Re: Ich bin jetzt auch hier...
« Antwort #8 am: 07.06.2016 22:17 »
Hallo rockgenie,

Danke für das Willkommen :)

Zitat
Mir stellt sich nur die Frage wie du das in der Stadt machst, bei dem ganzen Straßendreck und Glasscherben und Metallsplittern? Ich stell es mir sehr unangenehm vor, eine Kippe zwischen den Zehen zu haben oder durch eine Verletzung mir Hepatitis oder andere Krankeheiten zu holen.

Das passiert einfach alles nicht. Ist wie beim Rocktragen in der Öffentlichkeit: Am Anfang sieht man nur Hindernisse.
Straßendreck ist überhaupt kein Problem, der haftet an Füßen weniger als an Schuhen. Glasscherben gibt es viel weniger als man denkt und gefährlich sind nur große, senkrecht stehende Scherben. Die sieht man. Man entwickelt sehr schnell einen Instinkt dafür, wo man hintritt. Kleine Scherben kommen nicht durch die Lederhaut und wenn das Glas nicht frisch zerbrochen ist, sind die Kanten auch nicht mehr scharf. Selbst wenn sich mal ein Splitterchen in den Fuß pieksen sollte, dann zieht man es eben raus. Ist mir einmal ganz am Anfang passiert, danach seit fünf Jahren nicht mehr. Kippen hat man nie zwischen den Zehen, die kommen da gar nicht hin. Das Risiko, sich eine Krankheit durch Verletzungen einzufangen ist in Schuhen sogar viel höher, weil Schuhe mit ihren feuchtwarmen 40 Grad wunderbare Brutstätten für fiese Bakterien wie Staph. Aureus sind. Die sind unproblematisch, wenn sie nicht durch die Haut kommen (sie stinken nur). Wenn du dir aber bspw. einen Nagel durch den Schuh trittst, dann bekommst du die Bakterien unter die Haut und das gibt sehr üble, kaum heilende Wunden. Barfuß passiert das nicht, weil die Füße trocken und kühl sind und sich Bakterien darauf nicht vermehren können.

Zitat
Solche Foren gibt es auch?  :o

Ja, Forum "Man(n) trägt Nagellack". Wundert dich das? Es gibt doch für alles ein Forum.

Zitat
Merkste was? Darüber habe ich mich oft mit Leuten unterhalten, hauptsächlich Männer. Die haben vehement behauptet, dass sie weder Frauen noch Männer Vorschriften machen würden, was sie anzuziehen hätten.

Ich weiß. Wir haben darüber schon im FFF diskutiert. ;)

Zitat
Auch das streiten Männer von sich ab, dass sie so denken oder dass das noch der Fall in Europa ist.

Ich denke bewußt machen das die meisten auch nicht, es sind eher Verhaltensweisen, die Mann übernommen hat, ohne sie zu hinterfragen und bei denen er sich gar nicht bewußt ist, dass sie diskriminierend sind.
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Offline Barefoot-Joe

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Re: Ich bin jetzt auch hier...
« Antwort #9 am: 07.06.2016 22:25 »
Hallo JJSW,

Vielen Dank für das herzliche Wilkommen. Ich freue mich, endlich hier mitschreiben zu können. :)

Zitat
Daheim laufe ich auch oft barfuß aber draußen nur selten (wegen Scherben, Hundehäufchen, Zigarettenkippen und sonstigem Unrat), würde es auch gern auch mal öfter machen. Bleibt halt noch Schwimmbad und manchmal im Garten.

Probiers einfach mal. Die Gefahren sind nur im Kopf, in der Praxis ist das alles harmlos. Man muss am Anfang einfach nur ein bisserl mehr schauen, wo man hintritt. Später registriert man Dinge, in die man nicht treten will, ganz automatisch, ohne bewußt darauf achten zu müssen. Irgendwie entwickelt man einen Sinn dafür.

Das größte Hindernis am Anfang ist meist eher die Angst davor, was die anderen denken, genau wie beim Rock tragen. Du kannst ja am Anfang einfach mal barfuß einkaufen gehen - Supermärkte achten auf saubere Böden, da ist das ganz easy.

Zitat
Rockmäßig habe auch mit Sarongs begonnen, die trage ich immer noch gern im Sommer

Ja, die sind prima und vor allem so einfach anpaßbar, wenn es wärmer oder kälter wird. :) Und sie nehmen kaum Platz weg und sind ziemlich universell verwendbar - Tischdecke, Umhang, Picknickdecke, Tragetuch...

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Re: Ich bin jetzt auch hier...
« Antwort #10 am: 07.06.2016 22:30 »
Hallo cephalus,

Zitat
Herzlich willkommen hier, Barefoot-Joe!

Vielen Dank! :)

Zitat
Barfuß wäre mir zwar zu unkomfortabel in den meisten Lebenslagen,

Bei mir ist das umgekehrt: Schuhe tragen ist mir zu unkomfortabel. Da kann man als Schuhträger nicht nachvollziehen, weil man die Einschränkungen durch die Schuhe gewohnt ist. Wenn ich Schuhe tragen muss, dann ist da in etwa so, als müsstest du in Skistiefeln herumlaufen - unbequem, eng, warm, man kann nicht richtig gehen, die Zehen nicht mehr bewegen, usw. Tatsächlich ist barfuß gehen viel komfortabler als Schuhe zu tragen - sonst würde ich das auch nicht machen. Es hat nur einen Nachteil: Wenn man mal damit angefangen hat, will man nie wieder in Schuhe.. ;)

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Re: Ich bin jetzt auch hier...
« Antwort #11 am: 07.06.2016 22:32 »
Hallo MAS,

Zitat
Oder bist Du es etwa?

Nein, aber schöne Grüße, wenn du ihn siehst. :)
Ich bin eher im Raum Mannheim, Frankfurt, Heidelberg unterwegs.
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Re: Ich bin jetzt auch hier...
« Antwort #12 am: 07.06.2016 22:40 »
Hallo Dr.Heizer,

Zitat
Herzlich willkommen, Barefoot-Joe!

Dankeschön! :)

Zitat
Einer, der sich seine eigenen Gedanken macht um die Welt um sich herum und seine Chancen und Freiheiten erkennt.

Manchmal zu sehr.. es ist nicht immer einfach, gegen den Strom zu schwimmen. ;)

Zitat
Barfuß ist ganz toll, so oft ich mag, gehe ich barfuß - doch immer barfuß? Wozu hätte ich denn all die schönen Schuhe? Die wollen doch auch was von der Welt sehen!   ;)

Verständlich, ja. Und ich kann das durchaus nachvollziehen. Ich freue mich über schöne Schuhe bei anderen, würde sie aber selbst nie anziehen, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, was sie anrichten und sie nach fünf Jahren barfuß auch viel zu unbequem wären.

Zitat
Ganz im Ernst: das eigene Umfeld so langsam mit dem Rocken vertraut machen ist eine in manch geladenen Situationen sehr von Feinfühligkeit geprägte Geschichte, auch ich habe sie gemeistert. Manchmal sind kleine Schritte besser als keine und so langsam stellt sich die Gewöhnung und das Verständnis = Akzeptanz einfach ein. Dann geht plötzlich noch mehr, als man für möglich hielt.

Das kann ich nur ausdrücklich unterschreiben. :)
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Offline JJSW

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Re: Ich bin jetzt auch hier...
« Antwort #13 am: 07.06.2016 22:49 »
Hallo Joe
Ich erinnere mich, das ich als Kind/Jugendlicher ab und zu im Sommer gerne barfuß draußen in den Sträßchen meines Wohnviertels rumspaziert bin. Besonders schön war es nach sommerlichen Regenschauern durch die warmen Pfützen zu laufen. War so gegen Ende der siebziger. Zu der Zeit gabs auch den Schlager "Barfuß im Regen" ;)

Irgendwie verlor ich mit dem Erwachsen werden das Interesse daran.
Aber ich probier es sicher demnächst wieder mal. Ich glaub ich kenn ein paar Wege, die dafür geeignet wären.
Grüßle
Jürgen
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Offline Dr.Heizer

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Re: Ich bin jetzt auch hier...
« Antwort #14 am: 07.06.2016 23:06 »
Zitat
Einer, der sich seine eigenen Gedanken macht um die Welt um sich herum und seine Chancen und Freiheiten erkennt.

Manchmal zu sehr.. es ist nicht immer einfach, gegen den Strom zu schwimmen. ;)

Wer hat gesagt, dass es einfach sein soll? Nur diejenigen, die die Mühen scheuen und glauben, wenn alles in eine vorgegebene Richtung teibt, muss man sich nur mittreiben lassen und alles wird gut. Ja, Langeweile und Unzufriedeheit wohnen auch dort, und alle tun das Selbe. Gähn!
Das ist nicht unser Ding. Wir sind doch Action-Men, die gern mal entspannen, doch auch oft die Spannung suchen. Gegen den Strom zu schwimmen, bedeutet auch, dass man nicht Chancen, welche sich in gleichem Tempo im Strom bewegen wie alle anderen, hinterherhecheln muss. Gegen den Strom schwimmen bedeutet, Chancen zu erkennen, zu ergreifen, wenn sie sich nähern, sie zu nutzen, statt vorüberziehen zu lassen. Wer das erkannt hat, lebt manchmal abenteuerlicher, viel intensiver, aber auch oft glücklicher und zufriedener, als diejenigen, welche immer verpassten Gelegheiten und der vergangenen Zeit nachschwimmen. Ich sehe, wir verstehn uns :)
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer


 

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