Autor Thema: Männermode Herbst/Winter 2005/2006  (Gelesen 8936 mal)

triks

  • Gast
Männermode Herbst/Winter 2005/2006
« am: 15.12.2005 23:54 »
Noch sind Männerröcke und -kleider bei einzelnen Designern ein Thema, zum Beispiel bei:

Pringle Of Scotland
Beispiel 1
Beispiel 2
Beispiel 3
Beispiel 4
Beispiel 5
Yohji Yamamoto
Beispiel 6
Beispiel 7
Beispiel 8

Das gibt doch Anlass zur Hoffnung, oder?

Offline Günter

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 549
  • Geschlecht: Männlich
  • Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten!
Re:Männermode Herbst/Winter 2005/2006
« Antwort #1 am: 16.12.2005 09:27 »
Moin, Moin,
Hoffnung ? Auf Grund von Modeschauen ?

Röcke für Männer werden dort schon jahrelang vorgestellt.

Frühjahr05
oder :
Herbst 03
Herbst03-1
Oder:
Frühjahr01
Oder :
Herbst 99!
Alles durchaus tragbare Modelle.

Also meiner Meinung nach ist da nix mit Hoffnung :-[  :'(

Und so wollte ich nicht rumlaufen:
Vögelchen

Gruß
Günter
Alle sagten : "Das geht nicht" und dann kam einer und machte es.

TomC

  • Gast
Re:Männermode Herbst/Winter 2005/2006
« Antwort #2 am: 16.12.2005 09:55 »
Moin, Moin !

Ach, hoffen ... das mache ich jedes Jahr ! Aber wenn ich bedenke, dass ich seit 5 Jahren Röcke trage und in meinem Umfeld noch nicht ein weiterer Rockträger zu finden ist, dann sinkt meine Hofnung.
Irgendwie fehlt der ganzen Sache sowas der echte Durchbruch.  Und seit 5 jahren auf feiern die gleichen Fragen. "Was ist denn das ?!" "Ein Männerrock !" "Ach, sowas gibt es, wußte ich gar nicht !"

LG Tom

btw: In Bremen sucht der Weser-Report jetzt Männer in Strumpfhosen - allerdings eher doch als Lachnummer:
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.

Offline Luan

  • Team
  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.195
  • Geschlecht: Männlich
  • Ich liebe dieses Forum!
  • Pronomen: Er
Re:Männermode Herbst/Winter 2005/2006
« Antwort #3 am: 16.12.2005 18:16 »
Hallo zusammen,

Günter hat in gewisser Weise schon recht, dass ein entsprechender Pressebericht allein einen "Durchbruch" nicht bewirken kann. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass wenn dann mal bundesweit z.B. in jeder Filiale einer Modekette, z.B. C&A oder H&M, ein(e/ige) männliche Schaufensterpuppe(n) z.B. mit einem Jeans-Rock anstatt einer Hose bekleidet wären, dass dann der eine oder andere Geschlechtsgenosse mal geneigt sein könte, das auch mal zu probieren und damit dann auch die "üblichen Sehgewohnheiten" entsprechend beeinflussen könnte.
Leider kenne ich niemanden bei den Filialisten, der das dann auch mal "durchsetzen" könnte.

Gruß
Magix
Gib deine Ideale nicht auf! Ohne sie bist du wohl noch, aber du lebst nicht mehr. (Mark Twain)


Offline Luan

  • Team
  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.195
  • Geschlecht: Männlich
  • Ich liebe dieses Forum!
  • Pronomen: Er
Re:Männermode Herbst/Winter 2005/2006
« Antwort #4 am: 16.12.2005 18:18 »
Hallo

und ich bin sogar der Meinung, dass die Filialisten noch nicht einmal ein "höheres Risiko" eingehen, denn Jeansröcke haben die meisten eh im Programm und ob die dann von einem Mann oder einer Frau gekauft werden, dürfte denen doch ziemlich egal sein, bezogen auf den damit verbundenen Umsatz.

Magix
Gib deine Ideale nicht auf! Ohne sie bist du wohl noch, aber du lebst nicht mehr. (Mark Twain)

triks

  • Gast
Re:Männermode Herbst/Winter 2005/2006
« Antwort #5 am: 16.12.2005 20:29 »
Hallo Günter,

... Hoffnung ? Auf Grund von Modeschauen ? ...
in sofern macht mir das Hoffnung, als das Männerröcke überhaupt noch ein Thema bei einzelnen Modeschöpfern sind. Einen Durchbruch erwarte ich mir allerding davon auch nicht. Es müßten schon mehrere männliche Jugend-Idole Röcke tragen, um bei der Jugend etwas zu initieren, oder der Männerrock müßte eine gesellschaftlich anerkannte Symbolik erlangen, wie seinerzeit die Hose als Symbol der emanzipierten Frau, was ich allerdings auch nicht ernsthaft erwarte, weil wir in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wieder eine konservativere Gesellschaft bekommen.

Magix, Du kannst Deine eigenen Beiträge auch noch nachträglich editieren.
;)

triks

  • Gast
Re:Männermode Herbst/Winter 2005/2006
« Antwort #6 am: 16.12.2005 20:45 »
Hallo TomC,

... btw: In Bremen sucht der Weser-Report jetzt Männer in Strumpfhosen - allerdings eher doch als Lachnummer: ...
der Artikel ist mir auch aufgefallen. Die erste Idee, daran teil zu nehmen, habe ich sofort wieder verworfen. Das Bild vom Narr in Feinstrumpfhosen will ich nicht liefern und mit Robin Hood haben Feinstrumpfhosen nichts zu tun. Zudem bin an dem Musical überhaupt nicht interessiert.

TomC

  • Gast
Re:Männermode Herbst/Winter 2005/2006
« Antwort #7 am: 17.12.2005 00:13 »
Moin Triks !

Ja, genauso ging es mir auch ;-)

LG Tom C.

Offline cephalus

  • Team
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 7.515
  • Geschlecht: Männlich
    • muenchengefluester
    • Münchengeflüster
Re:Männermode Herbst/Winter 2005/2006
« Antwort #8 am: 17.12.2005 09:58 »
Hallo,
ich habe den Beitrag vom Weserreport interessant gefunden,
spiegelt er doch ganz extrem die gesellschaftlichen Normen und induzierten Ängste bei Männern wieder.
Da steht "Mut aufbringen" für ein anonymes Foto, ohne Kopf, zuhause gefertigt...
Ich hätte es ja noch verstanden, wenn man erwartet hätte, dass Männer mit offen getragenen Strumpfhosen kommen, aber so?
Da braucht man sich nicht wundern, dass Männer immer Angst haben in Kleidungsdingen etwas von der Norm abzuweichen, wenn ganz subtil bei solchen Gelegenheiten vermittelt wird, dass es schon irgendwie abartig sein soll.

Wären Frauen mit Anzug und Krawatte gefordert, hätte man sicher nicht nur ein Foto verlangt, sondern die entsprecende Kleidung bei der Vorstellung.

Cephalus

triks

  • Gast
Re:Männermode Herbst/Winter 2005/2006
« Antwort #9 am: 17.12.2005 11:34 »
Hallo cephalus,

... ich habe den Beitrag vom Weserreport interessant gefunden, spiegelt er doch ganz extrem die gesellschaftlichen Normen und induzierten Ängste bei Männern wieder. ...
nicht nur die Ängste der Männer, auch die der Frauen, und darüber hinaus die Vorstellungen von Frauen und Männer, was Männer unterlassen sollten. Viele der Vorstellungen über das, was Männer tun oder lassen, beruht heutzutage darauf, nicht Frau zu sein. Frauen und Männer halten dabei an einem Männerbild fest, das aus einer vorindustriellen Welt stammt und spätestens heute im Informations- und Dienstleistungszeitalter nicht mehr passt.

Männer halten am Unhaltbaren fest, definieren sich über Abgrenzung von den Frauen und finden darum nicht zu einem neuen Selbstverständnis. Frauen gelingt es viel besser sich den Veränderungen anzupassen. Sie haben kaum Probleme damit, als männlich geltende Betätigungen, Verhalten oder Kleidung anzunehmen. Viele Frauen und Männer können sich das umgekehrt nicht vorstellen oder haben sogar Angst davor.

So wird das Anziehen von Strumpfhosen in den eigenen vier Wänden für Männer bereits zur Mutprobe. Das ist in der Tat irre.
::)

Der Rockträger gilt als genauso kurrios, wie das Seepferdchen. Das Seepferdchen ist in meinen Augen das Sinnbild für den emanzipierten Mann.
;)

Offline Ferdi

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 996
  • Geschlecht: Männlich
  • "Schade dass ich am Hintern keine Augen habe"
    • Emanzipation ist keine Einbahnstrasse
Re:Männermode Herbst/Winter 2005/2006
« Antwort #10 am: 17.12.2005 18:02 »
Hallo zusammen!

Warum können Männer nicht einfach Röcke tragen wenn sie das wollen? Warum rufen sie immer nach Vorbildern und Vorreitern in den Medien? Ist das nicht ein eindrucksvolles Armutszeugnis für ein Geschlecht, das als das "stärkere" bezeichnet wird?

Wenn ich das kann, dann kann das jeder. Er muss es nur wollen. Entschuldigt bitte meine etwas drastische Stellungnahme, aber viel zu viele Männer stellen sich an wie die Henne beim Pipimachen.

"Starkes" Geschlecht??? Viele gehören jedenfalls nicht in diese Schublade.

Gruss,
Ferdi



Freiheit heißt, sich von anderen unterscheiden zu dürfen.

triks

  • Gast
Re:Männermode Herbst/Winter 2005/2006
« Antwort #11 am: 17.12.2005 18:28 »
Hallo Ferdi,

... Warum können Männer nicht einfach Röcke tragen wenn sie das wollen? Warum rufen sie immer nach Vorbildern und Vorreitern in den Medien? ...
das können Sie ja (Röcke tragen), aber sie machen es nicht, weil sie sich von Ängsten und Vorurteilen leiten lassen oder ihre männliche Identität vom Hosentragen abhängig machen (lassen). Vorbilder oder Vorreiter zeigen Alternativen auf. Viele Menschen brauchen Vorbilder und Vorreiter, an denen sie sich orientieren. In sofern bis Du für viele auch ein Vorbild, ob Du es nun willst oder nicht. Wenn die Modemacher die Männerrockidee noch nicht ganz aufgesteckt haben ist das durchaus ein gutes Zeichen. Du oder ich sind davon nicht abhängig, ob ein Modeschöpfer Röcke für Männer auf den Laufsteg schickt oder ein Popstar im Rock auf der Bühne erscheint. Aber für viele Männer und Frauen ist es ein Beispiel, das den einen oder anderen die eigenen Ängste überwinden hilft und die Vorstellungen verändert.

... Ist das nicht ein eindrucksvolles Armutszeugnis für ein Geschlecht, das als das "stärkere" bezeichnet wird? ...
Vom starken Geschlecht kann in Bezug auf Männer kaum die Rede sein, eher vom total verunsicherten Geschlecht.

Frantz

  • Gast
Re:Männermode Herbst/Winter 2005/2006
« Antwort #12 am: 17.12.2005 22:42 »
Hallo,
Wir Jungs und Maedchen hatten frueher Strumpfhosen an.
Allerdings waren wir Jungs froh wenn wir die Strumpfhosen ausziehen konnten.
Den Maedchen macht das nichts aus denn es gehoerte zu ihrer Bestimmung
eine Frau zu werden. Bei uns Jungs war die Bestimmung der Strumpfhose die
Laecherlichkeit. Und dieses Gefuehl steckt heute noch in uns.
Immer wieder kommt der Gedanke ,es passt nicht zu dir ,wenn man sich
wuenscht dies und jenes anzuziehen.

Aber eines kann man auch sagen:

Es waere manchmal im Leben besser gewesen man haette ein Rock getragen
und sich wie eine Frau benommen. Man haette anders reagiert und haette
sich auch manchen Aerger erspart den man sich als richtiger Mann einhandeln
kann.

Rocktragen ist nicht mit Schwaeche und Verweiblichung gleichzusetzen sondern
mit einer Art besonnenheit. Und die wird immer wichtiger in dieser rauhen Zeit

Gruss Frantz  

Offline Skirttrender

  • Senior
  • ***
  • Beiträge: 361
  • Geschlecht: Männlich
  • "Ey.., MAMA !!! ..Dein Slip hat sich verschoben !"
Re:Männermode Herbst/Winter 2005/2006
« Antwort #13 am: 18.12.2005 05:05 »
Strumpfhose ja oder nein ?

Für mich nein, aus ganz praktischen Gründen.  Ich trage die Kombination schwarze Leggings + Socken. d.h. der "Fußteil" ist separat. Somit kann ich täglich frische Socken anziehen. Täglich frische Strumpfhose, wäre für mich finanziell zu teuer. Socken sind spottbillig. Lohnt nicht mal mehr das stopfen.

Früher als Kind trug ich auch Strumpfhosen. Machte mir nichts aus. Als Kind einen Rock tragen ? Solange Keiner lacht .... - Aber Kinder toben gerne herum, da ist eine Hose schon besser. Sagen auch viele Mädchen und Frauen, aus ihrer Kinderzeit.

Würden Kinder auch Röcke ausprobieren, egal ob Junge oder Mädchen, könnten sie Rockträger, egal ob M oder F, besser verstehen und akzeptieren.

Gruss

Skirttrender
....eigentlich sollte ich was arbeiten, aber jetzt poste ich halt lieber.....

triks

  • Gast
Re:Männermode Herbst/Winter 2005/2006
« Antwort #14 am: 18.12.2005 07:25 »
Hallo Frantz,

... Jungs und Maedchen hatten frueher Strumpfhosen an. Allerdings waren wir Jungs froh wenn wir die Strumpfhosen ausziehen konnten. Den Maedchen macht das nichts aus denn es gehoerte zu ihrer Bestimmung
eine Frau zu werden. Bei uns Jungs war die Bestimmung der Strumpfhose die Laecherlichkeit. Und dieses Gefuehl steckt heute noch in uns. ...
ich habe als Junge auch Wollstrumpfhosen getragen. Hauptsächlich zur ledernen Kniebundhose. Da hatten Kniestrümpfe den Nachteil, dass sie ständig runter rutschten, selbst die über das Knie reichenden Kniebundhosenstrümpfe, die es damals gab. In Strumpfhosen hatte man zwar keine nackten Knie, dafür rutschte sie im Schritt immer nach unten, was auch ein merkwürdiges Gefühl beim gehen war. Als Kind hatte ich keine Skrupel Strumpfhosen zu tragen. Die Mädchen trugen zwar die selben Strumpfhosen, aber eben in Pastelltönen. Die Jungs trugen Dunkelblau, Dunkelgrün oder Dunkelgrau. Es gab auch keine Hänseln deswegen, weil viele Jungen Wollstrumpfhosen trugen Als Bestrafung empfand ich es jedenfalls nicht, wohl aber als lästig, wegen dem Runterrutschen im Schritt. Darum habe ich später Strumpfhosen auch für viele Jahre aus meinem Kleiderschrank verbannt und lieber im Winter gefroren, weil ich lange Unterhosen noch grässlicher fand. Ãœber das Fahrradfahren, auch im Winter, bin ich wieder auf die Strumpfhose gekommen. Inzwischen gibt es Micofaser und auch die wollenen sind dünner und besser in der Passform geworden. Vor allem aber habe ich mich von dem im Lauf der Jahre unreflektiert übernommene Vorurteil gelöst, Strumpfhosen seien nur etwas für Frauen.

... Immer wieder kommt der Gedanke ,es passt nicht zu dir ,wenn man sich wuenscht dies und jenes anzuziehen. ... Rocktragen ist nicht mit Schwaeche und Verweiblichung gleichzusetzen sondern mit einer Art besonnenheit. ...
Das ist mit dem Rocktragen ist wie mit Strumpfhosen oder Kosmetik oder floralen Mustern oder pastellenen Farben - Das hat alles nichts mit männlich oder weiblich zu tun. Solange der Gesamteindruck stimmig ist, habe ich selbst dann keine Probleme einen Mann als Mann zu sehen, wenn er Büstenhalter, Korsett oder Miederhose trägt (wie sinnvoll das auch immer sein mag). Wo ich selbst noch Schwierigkeiten habe ist, wenn der Gesamteindruck brüchig ist, beispielsweise oben Holzfällerhemd und Baseball-Mütze und unten Rüschenröckchen und Spangenschuhe. Vielleicht überwinde ich sogar diesen Vorbehalt, wenn ich noch etwas besonnener geworden bin, wer weiß.
;)


 

SMF 2.0.19 | SMF © 2020, Simple Machines | Bedingungen und Regeln

go up