In der mode meiner meinung schon.
Du musst ja nur die damen und herrenmode vergleichen.
Wäre von den männern ein bedürfniss da sich chicer zu kleiden würden auch die moderhesteller reagieren.
Aber so lange die ansolute mehrheit anscheinend zufrieden ist mit 0815 langen hosen und schlabbersocken rumzulaufen geht da natürlich nichts.
Ich unterstelle den "Modemachern" genau solche unlauteren Beweggründe wie der Nahrungsmittel- und sonstiger Industrie: sie SAGEN, sie würden nur das produzieren, was die Verbraucher wollen - Umkehrschluss: die Produktion von wenig nachhaltigen und umweltproblematischen Produkten sei der Wille der Verbraucher, die 'arme' Industrie sehe sich deswegen dazu gezwungen, diese Produkte herzustellen.
Verschwiegen wird, daß aber eben genau diese wenig nachhaltigen und umweltproblematischen Produkte teilweise Neuheiten sind, die massiv beworben werden und damit der Industrie der Wille des Verbrauchers, diese Neuheiten kaufen zu wollen, in die Hände spielt.
Ich wette, daß mehr als 90% der Hetero-Männer Schwule und Transmenschen respektiert, und sie auch nicht diskriminiert, aber über Äußerlichkeiten dennoch weit von ihnen entfernt bleiben möchte.
Ich kleide mich gerne bunt und auffällig. Dazu sagte mir ein Kölner, "bei uns in Köln ist ja die Schwulenszene ganz groß, da würdest Du überhaupt nicht auffallen, die ziehen oft auch so extrem bunte Sachen an.
Mich juckt das nicht, weil bunte Kleidung bei mir ein Ausdruck meiner inneren Verfassung ist und bei mir nichts mit der sexuellen Ausrichtung zu tun hat.
Aber genau diese innere Entfernung von Menschen, mit denen Mann nicht identifiziert werden möchte, erscheint mir der Grund dafür zu sein, daß Männer sich weit weg von
a) mutmaßlich weiblicher Kleidung
b) Kleidung von zwar respektierten, aber dennoch ungeliebten Randgruppen
möglichst neutral, dunkel, unauffällig kleiden wollen - hauptsache angeblich "männlich".
Daß dieses Klischee dann noch durch Presse und Film bedient wird, ist für die Modeindustrie Anlaß genug, die Kleidung dafür zu liefern.
Und dann vergleichen sich eben zwei schwarze Anzüge nur noch über den Preis, den Stoff, den Designer und den Ort des Kaufes.
Für mich wäre es wünschenswert, das Vergleichen zu unterlassen und Vielfalt damit in die Kleidungslandschaft zu bringen, daß ein Mann einen leuchtend blauen Anzug und ein anderer ein knallbuntes Kleid trägt, damit aber nicht automatisch irgendwelche Präferenzen ausgedrückt werden.
(Denen, die dem widersprechen: ja, ich weiß, das ist ein frommer Wunsch, der nie(?) in Erfüllung gehen wird. Aber das haben die Menschen zu Jules Vernes Science Fiction Roman 'In 80 Tagen um die Welt' auch schon gesagt und heute fliegen wir in 18 Stunden um die Welt und unsere Sonden haben es bis hinter Pluto geschafft.)