Autor Thema: Männer die Rock tragen. Gibt es eine Schnittmenge zu LGBT ?  (Gelesen 33724 mal)

Offline Timper

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Aber wehe, ihr fragt eure Frau... - da fällt das Ergebnis meist deutlich miserabler aus...  :-\

 Frauen haben so lange nichts dagegen bis es den eigenen Partner betrifft... hört man öfter . Ob es stimmt weiß ich nicht.
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Rock tragen? Ich darf das!

Offline high4all

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Zitat
Frauen haben so lange nichts dagegen bis es den eigenen Partner betrifft... hört man öfter . Ob es stimmt weiß ich nicht.
Das trifft in vielen Fällen zu.

Aber nicht in allen Fällen. Gibt einige Glückspilze. :)
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Offline Skirtedman

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Aber wehe, ihr fragt eure Frau... - da fällt das Ergebnis meist deutlich miserabler aus...  :-\

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Habe ich auch schon vielfach erlebt.

Offline Chris Schumann

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Ich habe eben diese Aussage von wegen der eigenen Frau schon von sooo vielen "Kollegen" gehört. Die lügen nicht...
Und hab es bei meiner eigenen Ex und meiner Mutter selbst erlebt...
Ja: Ein paar Glückspilze gibt es auf diesem Planeten, die eine tolerante Frau haben. Leider nicht alle...

Ich arbeite ja auch in einem mittelständischen Betrieb mit insgesamt fast 1000 Leuten.
Nagellack trag ich jetzt permanent seit über 1 Jahr. Regt sich keiner mehr auf...
Stöckelschuhe gehen wegen Arbeitsschutz nicht. Wär auch tooo much, wie @Timper schon sagte.

Mittlerweile dürfen wir im Sommer zumindest kurze Hosen tragen. Wollte der Abteilungsleiter viele Jahre wegen UVV nicht.
Hatte mir schon gesagt, wenn der nicht bald einlenkt, dann nehm ich statt kurzer Hose halt nen Rock von engelbert Strauss...
Die Büro-Mädels rennen ja schließlich auch mit Snándaletten und Rock durch die Fertigung... - kann nicht so schlimm sein mit UVV...
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Offline Skirtedman

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Chris, kann schon einen Unterschied machen, ob die Mädels 20 Minuten am Tag durch die Fertigung in Röckchen stöckeln oder Du den ganzen Tag in kurzer Hose bei der Fertigung die Schweißpunkte setzst.

Aber wenn Du es schon ausprobiert hast und nix passiert ist, dann ist ja wohl alles gut.




Aber wehe, ihr fragt eure Frau... - da fällt das Ergebnis meist deutlich miserabler aus...  :-\

Frauen haben so lange nichts dagegen bis es den eigenen Partner betrifft... hört man öfter . Ob es stimmt weiß ich nicht.

Habe ich auch schon vielfach erlebt.

Bei Paaren sind es ja meist die Frauen, die sich für mein abweichendes Bekleidungsverhalten interessieren - oder besser gesagt: sich trauen, das anzusprechen.

Spricht mich dann doch mal der Mann an und zeigt erkennbares Interesse, so kann es vorkommen, dass ich bisweilen mal ihm vorschlage, es doch auch einmal mit einem Rock zu probieren.

Steht die Partnerin neben dran, dann verlaufen die anschließenden Sekunden praktisch immer nach dem selben Muster:

Ehe der Mann auf meinen Vorschlag reagieren kann, kommt die Reaktion bereits von der Frau, meist:
"Mein Thomas fühlt sich in seinen Hosen sauwohl!" oder "Mein Thomas würde niemals einen Rock anziehen!"
Und diese Worte werden fast immer zeitgleich mit einer liebkosenden Geste von ihr an ihm begleitet.
Daraufhin schaut fast immer der Mann ziemlich verdutzt da und bekommt keinen Ton mehr raus. Thema abgeschlossen.

Und das sind genau die Frauen, die kurz zuvor mir bereits Zustimmung zu meinem Outfit ausgesprochen oder zumindest durch Gesten signalisiert haben.

Ich hake da auch seltenst nach.

Dieses Reaktionsmuster muss so vermutlich Männern als auch Frauen evolutionär in den Genen eingeprägt vorliegen und wird in solchen Situationen programmatisch abgespult: Frau sagt, wo´s lang geht, der Mann schluckt und schweigt dazu.

Es ist fast immer genau dieses Muster. Könnt Ihr mal ausprobieren.


Offline Chris Schumann

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Ja, das läuft leider zumeist, wie von dir beschrieben...

Und zu mir: Ich hab den Vorteil, das ich die meiste Zeit in meinem abgetrennten Kabuff rumeier, keine nennenswerten Gefahren hab, und dort theoretisch tragen könnte, was ich will...
In der eigentlichen Fertigung bin ich übern Tag summiert vielleicht 10-15 Minuten...
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Offline MAS

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Fragt eure engsten Freundinnen: Die allermeisten werden euren Spleen cool finden. Und euch eine ehrliche Meinung sagen.
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Bei mit nicht, weder meine Frau, noch meine Mutter! Erstere unterstützt mich und letztere, die leider schon 2004 starb, hat mich auch unterstützt.

LG, Micha
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

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Offline MAS

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"Mein Thomas würde niemals einen Rock anziehen!"

Den Spruch hörte ich von meiner Schwester, auch wenn mein Schwager nicht Thomas heißt.

LG, Micha
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Offline cephalus

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Frauen haben so lange nichts dagegen bis es den eigenen Partner betrifft... hört man öfter . Ob es stimmt weiß ich nicht.
Das trifft in vielen Fällen zu.

Aber nicht in allen Fällen. Gibt einige Glückspilze. :)

Stimmt ;D ;D

Offline JJSW

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Für mich war aber dieses Glück zu erreichen aber schon mit viel Geduld und Beharrlichkeit verbunden. Das hat einige Jahre gedauert.

Und einige der Männerrocker aus dem Forum haben da gut mitgeholfen. Leider schreiben einige davon nicht mehr hier.
Sarongs, lange Wickelröcke (das kennt sie von unseren tamilischen Nachbarn, die dies in der Wohnung tragen) und Kilt hat meine Frau akzeptiert, aber draußen nur im Urlaub und weit weg von zuhause. . Das fing so im Sommer 2013 an.
2015 konnte ich sie dann mit Hilfe des Forums langsam überzeugen, das ich auch in anderen Röcken meine Männlichkeit nicht verliere.
Es dauerte jedoch noch einige Zeit, bis sie mich in der Heimatstadt im Rock begleitete und die Bedenken ("was wohl die anderen über uns denken") endgültig ablegen konnte.

Ob das mit einem Forum mit 50% oder mehr Transfrauenanteil auch so gut geklappt hätte, da hab ich doch meine Zweifel.

Grüßle
Jürgen
Laßt Euch nicht von Zweifeln plagen
und genießt das Röcketragen

sweetyy

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Salut

Sei dich selbst. Kleide dich so wie du möcktest. Was andere sagen ist unwichtig. Deine sexuelle orienerung geht niemanden was an. Das kannt du auch sagen wenn dir entsprechende fragen gestellt werden. Du bist niemanndem rechenschft schuldig. Ich trage in der freizeit meistens einen ganz kurzenminijupe. War auch schon so im supermarkt einkaufen. Hatte, wenn überhaupt, nur positive rückmeldungen. Übrigens mehrheitlich von frauen.

bonne chance

sweetyy

Offline Jean

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Ob das mit einem Forum mit 50% oder mehr Transfrauenanteil auch so gut geklappt hätte, da hab ich doch meine Zweifel.

Grüßle
Jürgen

Ja ich weis wir transfrauen sind schuld das ihr nicht tragen könnt was ihr wollt.
Falsch gedacht gerade das thema trans hat eine gewisse lockerheit gebracht.
Weil wir transfrauen auch wirklich trauen das zu tragen was uns gefällt
I will wear tights even if it's 100 degrees outside.
Tights are my safety blanket."
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Offline MAS

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Lieber Wolfgang,

wenn die eigene Ehefrau oder ihre Mutter den Ehemann oder Schwiegersohn, der kein LGBTQ+ ist für einen solchen hält, dass stimmt entweder etwas mit der Kommunikation oder mit der Intelligenz der Ehenfrau oder Schwiegermutter nicht.
Oder mit der Liebe der Frau.

Dann nützt es sicher auch nicht, ständig zu sagen, man sei kein LGBTQ+. Das ist dann verlorene Liebesmühe. Wer es nicht verstehen kann oder will, der kann oder will eben nicht.

Micha, ich glaube, das ist alles leichter gesagt als gelebt!

Was rätst Du in diesem Fall?

Alles aufgeben, was man sich gemeinsam erarbeitet hat oder noch in den gemeinsamen Träumen als Ziele im Kopf hat?

Oder den Wunsch aufgeben, sich gleichberechtigt wohlfühlen zu dürfen? Und sich heimlich Ausflüchte nehmen? Oder akzeptierte Freiräume, aber ohne Frau oder Schwiegermutter, sich erkämpfen? Oder die eigenen Bedürfnisse völlig zu unterdrücken?

Ich glaube, da fangen doch die hirnzerreißenden Konflikte genau an.

Und selbst wenn Du eine so liebe verständnisvolle Partnerin an der Seite hast, die Dir Dein Nicht-LGBT-Tum abnimmt. Da ist längst noch nicht das nächste Problem vom Tisch. Ich rezitiere mich:

Zitat
Wenn meine Lebenspartnerin mich für LGBT hält, obwohl ich das nicht bin, erhält diese fälschliche Zuordnung noch einmal eine ganz andere einschneidende Qualität. Und die ist ähnlicherweise schon erreicht, wenn die Lebenspartnerin denkt, dass Nachbarn, Kollegen, Freunde, Verwandte, Bekannte mich für LGBT halten könnten.

Mit dem zweiten, hier fett markierten Satz, gehen die Konflikte doch weiter, die es zu bewältigen gilt, wenn man als Mann gleichberechtigte Modefreiheiten leben will, ohne sich verstecken zu müssen.

Es geht hier mir nicht darum, in Problemen zu schwelgen, es geht mir hier darum, vorhandene Probleme zu nennen. Ich habe manchmal den Eindruck, dass diejenigen, die diese Probleme nicht haben, oder die Probleme nie hatten, sich teils schwertun, die Problematik anzuerkennen bei denjenigen, bei denen solche Probleme echte Hürden darstellen.

Und das alles nur, weil nicht allgemein in den Köpfen verankert ist, dass man als Mann auch einfach einen Rock oder ein Kleid anziehen kann, wenn man das möchte. Und dass das auch gilt für den eigenen Mann, den eigenen Vater, den eigenen Schwiegersohn.

Oh Wolfgang, sorry, diese Deine Frage habe ich übersehen, aber dennoch weiter oben schon beantwortet: Ich würde es mit Freundlichkeit, Geduld und Beharrlichkeit versuchen, so wie Jürgen bei seiner Sonja.
Bei mir ist mein Schwiegervater auch so ein Fall, der es eher erduldet als gutheißt. Abe er erduldet es. Was bleibt ihm auch sonst übrig? Meine Schwiegermutter hatte viel weniger Probleme damit. Sie schenkte mir sogar mal einen Pullover und meinte, der passe gut zu Röcken.

Das nur mal so als "Allgemeinfloskel" (schönes Wort von Timper). Im Einzelfall müsste man natürlich gesondert schauen.

LG, Micha
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Offline Skirtedman

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Jürgen JJSW und Janna,

Ihr habt mit Eurer Einschätzung irgendwie beide Recht.

Das zeigt aber, wie verzwickt die ganze Situation ist.

Bei noch so viel Offenheit im eigenen Herzen kann gerade ein Mann mit konventionellem Lebensentwurf sehr schnell in einem schwer aufzulösendem Dilemma stecken.

Offline Skirtedman

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Sachlich betrachtet, könnte solch ein schwer aufzulösendes Dilemma vermutlich wirklich eher auf dem Weg zu realiisieren sein, wie Micha gerade anhand von Jürgen JJSW und seiner Frau beschrieben hat:

Behutsame Beharrlichkeit in kleinen, aber recht kontinuierlichen Schritten - und wenn Aufmerksamkeit auf Augenhöhe in der Partnerschaft besteht - in allmählichen Gesprächen, in denen man nach und nach versucht, genau dieses Dilemma seiner Partnerin zu erklären - so wie es sich auch genau hier im Diskussionverlauf zeigt, worin dieses Dilemma, diese inneren und äußeren Konflikte begründet liegt / liegen.

Das könnte vielleicht ein Weg sein, der nach meiner Einschätzung aber nicht mit der Holzhammer-Methode zu Erfolg führen wird, sondern nur mit ausreichend einfühlsamer Geduld.


 

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