Gestern auf einer Tagung sprach mich ein Mann, der selbst im Pflegebereich arbeitet und Personal anstellt, er sei selbst sehr konservativ aufgewachsen, habe ich sehr liberalisiert, arbeite aber im konservativen Bayern und hätte, sollte sich jemand im Rock oder mit einer Tätowierung bei ihm bewerben, Bedenken wegen der zu pflegenden Kundschaft, so dass er bei gleichem beruflichen Fähigkeiten unter zwei Bewerbern wohl eher den in Hose bzw. ohne Tätowierung einstellen würde. Das sei für ihn der leichtere Weg, den er am wenigsten vor anderen rechtfertigen müsse. Ein Kollege von ihm meinte, es sei vielleicht eher der schwerere Weg, denn dann müsste er sich evtl. vor Gleichstellungsbeauftragten rechtfertigen.
Der erste meinte, man stehe ja auch für seine Firma und nicht nur für sich selbst. Ich meinte, aber auch eine Firma stehe auf dem Boden des Grundgesetzes. Und der Kollege meinte, wenn man sich immer nur an den Konservativen ausrichten, könnten wir die Gesellschaft nie ändern. Der erste meinte, er gebe ja zu, dass sich die Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten vielfach zu Guten verändert habe, was leider weniger sein Verdienst sei. Aber er habe ich selbst schon viel stärker verändert als viele andere.
LG, Micha