Autor Thema: Im Rock auf der Arbeit  (Gelesen 76048 mal)

Offline Jean

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #195 am: 26.11.2022 00:36 »
Das sehe ich genau so.
Du kannst nicht der frau hosen erlauben dem mann aber den rock verbieten.
Nur wo kein kläger ist auch kein richter.
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Offline GregorM

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #196 am: 26.11.2022 08:29 »
"Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden. " (Hervorhebung von mir.)

Ja, lieber Micha, so ist es. Aber wenn du daraus schließt, dass eine Firma deshalb nicht verlangen darf, wie sich ihre Mitarbeiter kleiden sollen oder sich nicht kleiden dürfen (übergeordnetes Erscheinungsbild), gehst du, meiner Meinung nach, zu weit. 

Zitat
Das haben wir doch schon oft besprochen, dass es eben eine Benachteiligung aufgrund des Geschlechtes ist, dem einen Geschlecht eine Kleidung zu verbieten, die dem bzw. einem andern Geschlecht erlaubt ist.

In vielen Ländern mit einem ähnlichen Grundgesetz gibt es ja auch noch Schuluniformen, die bei Jungs und Mädchen verschieden sind. Und hier sind wir auf einem Gebiet, wo das Schulsystem ein Monopol hat. In der Regie privater Unternehmen steht es jedem oder jeder frei, ob er oder sie (oder wie sich die Person auch bezeichnet) dort arbeiten möchte.

Schon bei der Bewerbung weiß man, wie man sich dort kleiden. Auf dem Weg zur Besprechung sieht man es. Meistens gibt es keine Regeln oder Vorschriften, aber es gibt ungeschriebene Kleidungsregeln, denen man folgt, möchte man dort arbeiten, oder man läuft sofort schreiend davon. Die Person "muss in die Organisation gut hineinpassen". Wer als Neuangestellter mit seiner oder ihrer Kleidung revolutionieren möchte, muss wirklich einzigartige Qualifikationen haben, sonst fliegt er oder sie bald mit irgendeiner anderen Begründung raus. Bestenfalls wird die Person geduldet, in der Hoffnung, sie wird von selbst etwas anderes finden, und mit Avancement soll sie auf keinen Fall rechnen.

Die Welt ist nicht immer so gerecht, wie wir sie haben möchten. Ein Grund ist, dass es wir Menschen gibt.

Gruß
Gregor



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Gregor

Offline MAS

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #197 am: 26.11.2022 20:14 »
Sicher gibt es solche Arbeitgeber, lieber Gregor. Dass es Gesetze gibt, heißt ja nicht, dass sich alle daran halten. Auf rein juristischer Ebene wäre es eben eine Angelegenheit der Gerichte, darüber zu urteilen. Aber vieles lässt sich auch außergerichtlich regeln. Denn einen Privatprozess anzufangen, kann sehr teuer werden. Das scheut man dann schon eher. Ggf. gibt man zähneknirschend nach, auch wenn man sich ungerecht behandelt fühlt. Oder eben, man argumentiert so geschickt, dass man zuindest zu Kompromissen kommt.

Meine Beobachtung ist die, dass die wenigsten gegen rocktragende Männer sind, weil sie selbst dagegen wären, sondern aus Angst vor der Intolerenaz der Mitmenschen.

LG, Micha
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Offline Jean

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #198 am: 26.11.2022 22:26 »
Also ich kann gut damit leben das ich rund 40 stunden die woche nicht nach lust und laune das tragen kann was  mir gefällt.
Ganz abgesehen davon das gerade bei der arbeit eine hose vielfach praktischer ist.
Und wenn ich auch noch könnte würde ich auf den schutz die eine lange hose mir bietet nie verzichten.
Denn ich trage ja such arbeitshandschuhe und zwar freiwillig um meine hände zu schützen.


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Offline MAS

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #199 am: 26.11.2022 23:08 »
Also ich kann gut damit leben das ich rund 40 stunden die woche nicht nach lust und laune das tragen kann was  mir gefällt.
Ganz abgesehen davon das gerade bei der arbeit eine hose vielfach praktischer ist.
Und wenn ich auch noch könnte würde ich auf den schutz die eine lange hose mir bietet nie verzichten.
Denn ich trage ja such arbeitshandschuhe und zwar freiwillig um meine hände zu schützen.

Es kommt auf die Arbeit an.

Wärest Du Bademeister, sähe es sicher anders aus. ;D

LG, Micha
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Offline Jean

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #200 am: 27.11.2022 01:16 »
Shorts und poloshirt mit sportschuhen wäre genau mein stil🙂
Aber auch hier ein beispiel für einem der arbeit entsprechenden outfit.
So sehe ich das bei der arbeit generell.
Zu dem weiss ich in gewissen jobs zum vornherein was ich zu tragen habe.
Und das gerade im umgang mit menschen der arbeitgeber eine gewisse bekleidung vorschreibt kann ich gut verstehen.

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Offline MAS

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #201 am: 27.11.2022 10:39 »
Und das gerade im umgang mit menschen der arbeitgeber eine gewisse bekleidung vorschreibt kann ich gut verstehen.

Da bin ich aber froh, dass mein Arbeitgeber mir keine Kleidungsvorschriften macht!

Es kommt halt darauf an, ob man den Menschen Intoleranz oder Toleranz unterstellt. Ersteres sehe ich als ein negatives, letzteres als ein positives Menschenbild.

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Offline Lars

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #202 am: 27.11.2022 11:10 »
Da jeder Mitarbeiter FREIWILLIG bei seinem jeweiligen Arbeitgeber arbeitet, kann von Zwang keine Rede sein. Wenn ich vorher weiß, daß ich nur dieses und jenes anziehen darf und mir das nicht passt, fange ich den Job nicht an.
 
Viele Grüße,
Lars
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Offline Skirtedman

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #203 am: 27.11.2022 13:24 »
Das klingt nachvollziehbar, Lars.

Mit dieser Sichtweise dürften allerdings Frauen ebenso noch bis heute keine Hosen bei der Arbeit tragen.

Ausweg aus dem Arbeit - Rock/Hose-Dilemma: bei der nächsten Bewerbung gleich mit Rock sich vorstellen: Dann ist der Bewerber ehrlich. Und der Arbeitgeber kann ehrlich entscheiden, was ihm wichtig ist.

Offline high4all

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #204 am: 27.11.2022 13:35 »
Freiwillig?
Wer am Monatsende seine Rechnungen bezahlen muss, hat nicht wirklich eine Wahl.

Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

Never be limited by other people's limited imaginations. (Dr. Mae Jemison)

Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. (Heinrich Heine

Offline LKiR

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #205 am: 27.11.2022 13:42 »
Ausweg aus dem Arbeit - Rock/Hose-Dilemma: bei der nächsten Bewerbung gleich mit Rock sich vorstellen: Dann ist der Bewerber ehrlich. Und der Arbeitgeber kann ehrlich entscheiden, was ihm wichtig ist.

Das klappt aber nur wenn der Bewerber ausgezeichnete Qualifikationen hat oder der Bewerber durch den Fachkräftemangel die Stelle fast sicher hat.
Auch wenn wir im Jahr 2022 sind, ist das Schubladendenken immer noch sehr groß.

LG Ralf
Am Ende bereuen wir immer nur die Dinge, die wir nicht getan haben.

Offline doppelrock

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #206 am: 27.11.2022 14:12 »
Lieber MAS,
das Thema Kleidung und Kleidungsvorschriften hatten wir in diversen Themen doch schon hinlänglich durchgekaut.
Allermeistens entspricht es den Gesetzen, wenn Arbeitgeber bestimmte Kleidung vorschreiben.
Der Mitarbeiter bekommt Geld dafür, dass er bestimmte Leistungen erbringt und auch das Unternehmen mit seinem dienstlichen Handeln und Auftreten repräsentiert.

Demnach ist die Behauptung falsch, dass ein Arbeitgeber Kleidung nicht vorgeben dürfe.

In einem woken Staatsbetrieb, wo es mehr und mehr auf Quoten und Ideologien statt Fachwissen ankommt, mag das anders aussehen, in der Privatwirtschaft ist es nunmal so und die Freiheiten der persönlichen Darstellung sind deutlich geringer.
Wer sich dagegen sperrt, in einem Geschäft mit Uniform oder zumindest klaren Regeln, diese Regeln einzuhalten, hat sich eindeutig im falschen Betrieb beworben. Verständlicherweise wird man dann auch vor Gericht verlieren. Dass Stewardessen erfolgreich gegen zu hohe Absatzschuhe geklagt und Recht bekommen haben, ist kein Erfolg gegen eine Kleidungsvorschrift, sondern gegen Schuhe, die schwere Verletzungen wie blutende Füße verursacht haben. gegen "gesunde" Uniform-Schuhe wäre eine Klage aussichtslos gewesen.

Ob in der aktuellen Arbeitsmarktlage jeder freiwillig dort arbeitet, wo er gerade ist, lasse ich mal offen. Das wäre eine ganz andere, vor allem auch politische Diskussion.

Ebenso bringt es nix, über Sinn und Unsinn von Arbeitsschutz zu sprechen. Die Regeln sind einzuhalten. Punkt.

An dieser Stelle sind weitere Diskussionen über Kleidungsvorschriften eigentlich obsolet.

Offline GregorM

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« Antwort #207 am: 27.11.2022 14:26 »
Es gibt bestimmt Firmen, wo man sehr liberal ist, und wo auch Mann-im-Rock nicht als Problem betrachtet wird. Ich kann mir zum Beispiel kreative Milieus wie Werbeagenturen oder Verlage vorstellen. Oder IT-Firmen.
Aber wo man mehr konservativ ist, ist es mir unvorstellbar, dass man mit dem Grundgesetz als Waffe überhaupt etwas erreichen können, und selbst innerhalb solcher kommt es zu Veränderungen, Beispiel die Krawatte.

Ist man wirklich eine Kapazität ohne Gleichen kann man bestimmt überall so gekleidet gehen, wie man es möchte. Die meisten können Firmen nach ihrem Kopf wählen.

Gruß
Gregor

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Gregor

Offline Stadtneurotiker

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« Antwort #208 am: 27.11.2022 16:54 »
Gestern auf einer Tagung sprach mich ein Mann, der selbst im Pflegebereich arbeitet und Personal anstellt, er sei selbst sehr konservativ aufgewachsen, habe ich sehr liberalisiert, arbeite aber im konservativen Bayern und hätte, sollte sich jemand im Rock oder mit einer Tätowierung bei ihm bewerben, Bedenken wegen der zu pflegenden Kundschaft, so dass er bei gleichem beruflichen Fähigkeiten unter zwei Bewerbern wohl eher den in Hose bzw. ohne Tätowierung einstellen würde.
Bekommt er als Personaler so viele Bewerbungen, dass er die große Auswahl hat? Das bezweifle ich.
Wer heute Pflegeeinrichtungen von innen sieht, wird feststellen, wie divers die zu wenigen Mitarbeiter*innen sind.
Lieb doch, wen Du willst! Und trag doch, was Dir gefällt!

Offline Lars

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« Antwort #209 am: 27.11.2022 21:08 »
Freiwillig?

Ja. Oder hat dich einer mit der Pistole gezwungen, den Arbeitsvertrag zu unterschreiben?
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