Autor Thema: Noch mehr Männerröcke in 2023  (Gelesen 8710 mal)

Offline MAS

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Antw:Noch mehr Männerröcke in 2023
« Antwort #60 am: 19.11.2022 09:13 »
Danke für die Links, lieber Gregor!

Aber dieses Argument verstehe ich nicht:
"The kilt is actually an English invention as the tartan robes the Scottish men wore, weren’t practical in battle. Thinking that the robes existed out of long pieces of cloth wrapped around the body. If you think you have to fight for your life, you don’t want to wear gear that falls of your body easily. Because of this same practicality the kilt design was adopted."

Kilts wurden akzeptiert, weil sie in der Schlacht unpraktisch waren? Oder meint das, dass die Engländer den Schotten den Kilt verordneten, damit diese im Kampf benachteiligt waren, sollten sie mal wieder einen Aufstand gegen England wagen?

Und das hier scheint mir zu kurz gegriffen:
"Since the 19th century the skirt got strictly banned as a male garment as it didn’t fit the concept of masculinity, a moralistic criteria imposed by Christianity. So it is actually religion that wiped out the skirts for men as it was not found masculine enough."

IM 16. Jh. wetterten die Pfarrer von den Kanzeln, dass man als ordentlicher Christ keine Hosen tragen solle und nannten die hosentraenden Männer "Hosenteufel". Warum aber sollten nun im 19. Jh. christliche Männer Hosen tragen? Das lässt sich doch nicht alleine mit der Religion erklären, sondern mit der sich veränderten Auffassung des erstarkenden Bürgertums, dass sich vom Adel absetzen wollte. Von dort aus geriet es dann in die Vorstellungen der Geistlichkeit, die meinten, nur Hosen seien christlicher Männlichkeit zuträglich. Religion befindet sich ja nicht im luftleeren Raum, sondern Teil der Gesellschaft und nimmt gleichermaßen Einflüsse von außen auf und gibt welche nach draußen.

LG, Micha

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Online GregorM

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Antw:Noch mehr Männerröcke in 2023
« Antwort #61 am: 19.11.2022 09:46 »
Ja, lieber Micha, auch mir scheinen die historischen Begründungen nicht logisch. Das einzige, was richtig sein soll, ist, dass die heutige Form des Kilts eine englische Erfindung sein soll, aber nicht um Schlachte auszukämpfen, sondern um Praktikalitet während der Arbeit


A letter written by Ivan Baillie in 1768 and published in the Edinburgh Magazine in March 1785 states that the garment people would recognize as a kilt today was invented in the 1720s by Thomas Rawlinson, a Quaker from Lancashire. After the Jacobite campaign of 1715, the government opened the Highlands to outside exploitation, and Rawlinson went into partnership with Ian MacDonnell, chief of the MacDonnells of Glengarry to manufacture charcoal from the forests near Inverness and smelt iron ore there. The belted plaid worn by the Highlanders he employed was too "cumbrous and unwieldy" for this work, so, together with the tailor of the regiment stationed at Inverness, Rawlinson produced a kilt which consisted of the lower half of the belted plaid worn as a "distinct garment with pleats already sewn". He wore it himself, as did his business partner, whose clansmen then followed suit.[6]

It has been suggested that there is evidence of Highlanders wearing only the bottom part of the belted plaid before this, possibly as early as the 1690s,[2] but Rawlinson's is the earliest documented example with sewn-in pleats, a distinctive feature of the kilt worn today.

Gruß
Gregor

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Offline MAS

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Antw:Noch mehr Männerröcke in 2023
« Antwort #62 am: 19.11.2022 10:19 »
Danke, lieber Gregor!

So verglichen macht es aber auch bzgl. der Schlachten Sinn: Der neue Kilt war prakischer als der traditionelle Belted Plaid. Darum ging es und nicht darum, dass die schottischen Kilts unpraktischer sein sollten als die englischen Hosen.

LG, Micha
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Offline Skirtedman

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Antw:Noch mehr Männerröcke in 2023
« Antwort #63 am: 19.11.2022 13:04 »
Ja, so habe ich das auch verstanden. Dass vor dem Kilt die Schotten sich ihren Plaid, die Decke, das Tuch umgebunden und gegürtet ('belted') haben in Form eines Kleides.

Der Kilt ist dann die Weiterentwicklung davon, indem dieses Kleidungsstück in erster Linie alle Bestandteile oberhalb des Gürtels weggelassen hat, dafür aber dem Rest mehr Halt verliehen hat, was dann als praktischer sich herausstellte, sei es nun bei der Arbeit oder im Kampf. Und die ehemals mühsam im Gürtel zu zupfenden Falten wurden dem Kilt gleich schon durch die Nähte formgebend und haltbar eingenäht.

Insofern ist die Beschreibung von der Idee des niederländischen Rockanbieters schon einigermaßen richtig. Auch wenn er z.B. 'englisch' als Oberbegriff ansieht, das die Schotten mit einbeziehen soll.

Es ist halt keine wissenschaftliche Arbeit, die er dem potentiellen Kunden vorlegt, sondern eine grobe Zusammenfassung, die eher Emotionen bei den Kunden wecken soll als geschichtlich fundiert zu informieren.


Offline MAS

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« Antwort #64 am: 19.11.2022 13:11 »
Auch wenn er z.B. 'englisch' als Oberbegriff ansieht, das die Schotten mit einbeziehen soll.

Nee nee, das ist wohl schon im engeren Sinn gemeint, denn es waren ja die Engländer, die ihn für die Schotten erfanden bzw, eigentlich sogar Deutsche im englischen Königshaus, die ihn dann zumindest publik machten.

Aber sonst alles klar!

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Offline hummerbrummer

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« Antwort #65 am: 19.11.2022 15:50 »
Auch wenn er z.B. 'englisch' als Oberbegriff ansieht, das die Schotten mit einbeziehen soll.

Nee nee, das ist wohl schon im engeren Sinn gemeint, denn es waren ja die Engländer, die ihn für die Schotten erfanden bzw, eigentlich sogar Deutsche im englischen Königshaus, die ihn dann zumindest publik machten.


Der Legende nach war es ein englischer Textilfabrikant, der das gute Stück erfunden hat, weil er seine Leute mit dem Plaid als gefährdet angesehen hat: Es ist durchaus nicht ungefährlich, wenn man mit so einem Kleidungsstück in einer rotierenden Maschine hängenbleibt. Das war um 1725 herum. Zwischendurch war es längere Zeit verboten, Kilt zu tragen.

Und erst 1822 erschien der englische König zu einem Besuch in Schottland im Kilt. Das Königshaus hat ihn also nur adoptiert.

Sagt Wikipedia im Groben...

Gruss Hummelbrummer

 


Offline Jean

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« Antwort #66 am: 19.11.2022 21:54 »
IM 16. Jh. wetterten die Pfarrer von den Kanzeln, dass man als ordentlicher Christ keine Hosen tragen solle und nannten die hosentraenden Männer "Hosenteufel".

Das ist mir ja ganz neu das der mann im 16 .jahrhundert keine hose trug aber ich lerne gerne dazu.

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Offline MAS

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« Antwort #67 am: 20.11.2022 01:48 »
Liebe Janna,

vgl. https://dress2kilt.eu/s0123.htm

LG, Micha
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« Antwort #68 am: 20.11.2022 01:51 »
Auch wenn er z.B. 'englisch' als Oberbegriff ansieht, das die Schotten mit einbeziehen soll.

Nee nee, das ist wohl schon im engeren Sinn gemeint, denn es waren ja die Engländer, die ihn für die Schotten erfanden bzw, eigentlich sogar Deutsche im englischen Königshaus, die ihn dann zumindest publik machten.


Der Legende nach war es ein englischer Textilfabrikant, der das gute Stück erfunden hat, weil er seine Leute mit dem Plaid als gefährdet angesehen hat: Es ist durchaus nicht ungefährlich, wenn man mit so einem Kleidungsstück in einer rotierenden Maschine hängenbleibt. Das war um 1725 herum. Zwischendurch war es längere Zeit verboten, Kilt zu tragen.

Und erst 1822 erschien der englische König zu einem Besuch in Schottland im Kilt. Das Königshaus hat ihn also nur adoptiert.

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Gruss Hummelbrummer


Akos gut 100 Jahre dazwischen. Aber es ist schon interessant, wie ein englischer Fabrikant und ein englisches Könighaus mit deutschen Wurzeln eine schottische Tradition begründete.

LG, Micha
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