Danke, Micha, für die detaillierte Darlegung, woher der gesellschaftliche Druck kommt, als Fußgänger bei Rot nicht über die Straße zu gehen.
Ich habe mich im letzten Jahr bestimmt hundertfach diesem Druck nicht gebeugt. Und bestimmt ähnlich oft geärgert, dass ich mich ihm gebeugt habe. Und ein paarmal hab ich mich ihm gerne hingegeben.
Die Konsequenzen, sich diesem Druck nicht zu beugen, sind gar nicht so dramatisch, wie hier schon jemand dargestellt hat. Da ich mich dem Druck hundertfach widersetzt habe, bin ich dennoch kein einziges Mal deswegen ins Krankenhaus gekommen oder ums Leben gekommen, nicht mal einen Kratzer habe ich abbekommen und keinen Tropfen Blut verloren.
Der gesellschaftliche Druck bzgl. Stehenbleiben bei roter Fußgängerampel unterscheidet sich gegenüber dem gesellschaftlichen Druck bzgl. Mann soll Hosen tragen strukturell im Grunde überhaupt nicht. Einzig die potentiellen Konsequenzen, dem Druck sich zu widersetzen, können sich in ihrer Tragweite unterscheiden. Wobei das womöglich auch nicht für jedes Land der Welt gilt. Beispiel Ägypten, wo niemand sich um die Ampelsignale schert. Bestimmt gibt es Länder, in denen es nicht ganz so gefahrlos ist, als Mann einen Rock zu tragen.