Schöne Nostalgie. Ich erinnere mich noch deutlich an meine Plattenspieler. Den erste bekam ich 1963. Ein Bang & Olufsen Beogram mit Stereo-Pickup, was damals noch ziemlich neu war. Der Plattenteller war kleiner als der auf dem Bild, 25 cm Durchmesser, was den kleinsten LPs entsprach. Die großen hatten 30 cm Durchmesser. Sie drehten 33 Mal in der Sekunde, die kleinen Single- und EP-Platten machten 45 Umdrehungen.
Um 1971-72 wurde er durch einen Lenco L75 ersetzt. Er hatte einen Shure Pickup, was besser sein sollte. Und dann konnte das Gewicht des Tonarms genau durch Loten eingestellt werden. Und das galt als sehr wichtig. Die damals vielen Hi-Fi Zeitschriften lebten davon, Pickups und Tonarme zu testen und zu berichten, wie man sie am besten justieren sollte. Eine ganze Wissenschaft. Und ob das Plattenteller durch Riemen oder direkt getrieben werden sollte.
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.Ein sehr guter Tonarm wäre der englische SME gewesen und mit einem Ortofon Pickup bestückt.
Bei meinem letzten Grammophon, ein JVC, bekam ich einen Ortofon Pickup, aber blieb beim mitgelieferten Tonarm, der allerdings mit dem SME optisch Ähnlichkeiten hatte.
Ob der Klang besser war? Schwer zu sagen. Er war wohl fülliger, und dann hatte man immer das Knittern vom Pickup über die Schallplatte. Und immer die Gefahr, sie könnte einen Kratzer bekommen, der die Platte unspielbar machte und im besten Fall immer danach zu hören war.
Man sprach auch von verschiedenen Klängen bei Hi-Fi. Das kam besonders bei den Lautsprechern zum Ausdruck. Der deutsche Klang war hell, ein bisschen metallisch, der amerikanische West Coast Sound voluminös (Beispiel James B. Lansing), und der englische galt bei uns als der beste mit ihrem wärmeren Klang (Wharfedale, Infinity, Mission, Bowers & Wilkens und vielen mehr). Das wurde mit dem helleren CD-Sound noch wichtiger.
Aber es ist alles lange her. Sound ist kleiner geworden. In jeder Hinsicht. Wo man einst bei jeder Plattenabspielung Staub minutiös entfernte, geht es nun mit dem Smart Phone und Spotify blitzschnell. Will man doch etwas anderes hören, geschieht es per Tastendruck. Oder man beordert Siri, etwas anderes zu finden.
Mit Vertiefung ging es besser. Meine Meinung.
Gruß
Gregor