Traut Euch!

[GregorM]

Hallo alle,

immer wieder lese  ich, auch hier, dass einige sich nicht richtig trauen, sich öffentlich im Rock zu zeigen. Aber warum eigentlich? So schlimm ist es doch auch nicht. Oder soll ich vielleicht lieber sagen, es ist überhaupt nicht schlimm? Denn so ist es ja.

Wenn ich in Hosen bin, habe ich fast nie mit Fremden Kontakt. Im Kilt sehr oft. 

Gestern im Baumarkt an der Kasse:

Mitarbeiterin: ”Ich MUSS also fragen, ob du ein richtiger Schotte bist?”

Ich: ”Nein, bin ich nicht, aber Abwechslung habe ich sehr gerne.”

Mitarbeiterin, lächelnd: ”Aber vielleicht führst du doch die Tradition weiter?”

Ich: ”Das ist aber eine zu schwierige Frage beantworten zu können.”

Lächeln. Bezahlen. Einen schönen Tag noch.

Traut euch!

Gruss
Gregor

[Susannah]

Da kann ich nur zustimmen!!!!

Und nicht gleich die Flinte ins Korn werfen! Es gibt natürlich auch Rückschläge. Aber was ist wichtiger:

Ein vorübergehendes Gesicht, mit mehr oder weniger verdutztem Blick, oder eindlich das ersehnte Tragegefühl zu erleben???

Ein kleiner Tipp noch: Legt Euch einige Antworten zurecht, um eventuellen Kommentatoren den Wind aus den Segeln zu nehmen.
 
Wir üben noch. Wenn Dongya und ich unterwegs Gemurmel hören, überlegen wir uns immer - leider erst hinterher - was darauf jetzt gepasst hätte.

Viel Spaß!!!

Susannah

[1985roger]

@ GregorM:
Betreffend Kilt teile ich da sogar deine Ansicht. Natürlich, da ist gar nix "Schlimmes" dabei, so ein Teil zu tragen. Anders sieht es jedoch aus, wenn es um Röcke aus der Damenabteilung geht, man dazu Stiefel und Feinstrumpfhosen kombiniert. Da ist es dann mit dem Trauen nicht mehr so weit her. Befinde mich grad in so einer Situation (hab aber noch gute 1.5 Stunden Entscheidungszeit): Am Liebsten würde ich einen kurzen Jeansrock oder ein auch eher kurzes Strickkleid mit ner schwarzen 20den Feinstrumpfhosen und Stiefel mit Absätzen tragen. Entscheiden werde ich mich aber wohl für einen knielangen Jeansrock mit 40den Feinstrumpfhosen und Stiefel ohne Absätze, was jedoch immer noch mehr Aufmerksamkeit erwecken wird als ein Kilt...

[GregorM]

...Befinde mich grad in so einer Situation (hab aber noch gute 1.5 Stunden Entscheidungszeit): Am Liebsten würde ich einen kurzen Jeansrock ... mit 40den Feinstrumpfhosen und Stiefel ohne Absätze...

Würde ich in deinem Fall wählen - und würde auch nicht so viel (= zu viel) Aufmerksamkeit erregen, bin ich überzeugt.
Aber du hast ja noch eine halbe Stunde

Gruss
Gregor

[conne]

@ GregorM:
.... Am Liebsten würde ich einen kurzen Jeansrock oder ein auch eher kurzes Strickkleid mit ner schwarzen 20den Feinstrumpfhosen und Stiefel mit Absätzen tragen. Entscheiden werde ich mich aber wohl für einen knielangen Jeansrock mit 40den Feinstrumpfhosen und Stiefel ohne Absätze, was jedoch immer noch mehr Aufmerksamkeit erwecken wird als ein Kilt...

Ich denke ein knielanger Rock und Schuhe ohne Absätze werden in etwa die gleiche Aufmerksamkeit erregen wie ein Kilt.

Und sicher weniger als Mini mit hohen Absätzen.

Wenn du dich im MIni mit hohen Absätzen in der freien Wildbahn nicht wohl fühlst, solltest du zum anderen Outfit greifen. Mach es ein paar Mal und von Mal zu Mal wirst du sicherer.

Und wenn du dich im Rock sicherer fühlst, kannst du auch mal hohe Absätze zum Rock tragen. Wenn es denn sein muß.
Ich bin ja der Meinung, das wir die hohen Absätze ruhig der Damenwelt überlassen können.

Gruß
Conne

[MatzeMuc]

@Gregor
So, nun hab ich Dich beim Wort genommen und hab mich getraut. Und ich muß sagen, ich war ja so ein Blödmann. Wieso hab ich das nicht schon früher gemacht. Gibt es etwas schöneres als die Gesichter der anderen Passanten zu beobachten und sich daran zu erfreuen wie sie von krampfhaften wegschauen bis zum amüsierten 360° grinsen reagieren. Gut in München ist man eh nur ein Exot unter Ausserirdischen, fällt aber dennoch auf als Rock tragender Mann.

@1985Roger
Ob Kilt oder Damenrock ist für viele das selbe. Da ist Rock gleich Rock.
Beispiel:
Mir sind zwei Jungs auf ihren Rädern entgegen gekommen und einer meinte zum anderen "Guck mal ein Schottenrock". Ich trug ein Maxi Jeansrock. Also nach dem Motto Mann im Rock = Schottenrock.

@Conne
Auch meine Meinung. Den nur Frauen beherrschen den perfekten Hüftschwung dank Absätzen.

[Jürgen64]

@Conne
Auch meine Meinung. Den nur Frauen beherrschen den perfekten Hüftschwung dank Absätzen.

Pardon, aber da bin ich anderer Meinung:

Als Tanzsportler habe ich gelernt, meine Hüfte separiert und kontrolliert zu bewegen. Das ist keine Frage des Geschlechts, sondern des Trainings - und muss dann noch nicht mal weiblich aussehen.

Gruß
Jürgen

[MatzeMuc]

Als Tanzsportler habe ich gelernt, meine Hüfte separiert und kontrolliert zu bewegen. Das ist keine Frage des Geschlechts, sondern des Trainings - und muss dann noch nicht mal weiblich aussehen.

Gruß
Jürgen

Was den Tanzsport angeht muß ich Dir wohl recht geben. Sieht ja auch besser aus auf der Tanzfläche wenn der männliche Tanzpartner die richtigen Bewegungen beherrscht. Ich wage aber zu bezweifeln das Du es mit 10cm Absätzen tust. Wenn ja, dann mein aufrichtigen respekt.

Meine Äusserrung bezieht sich aber mehr auf das Bild in der Öffentlichkeit und da hab ich leider noch keinen Mann gesehen der perfekt auf hohen Absätzen laufen konnte. Und hier in München gibt es ja doch den ein oder anderen der zumindest den Mut hat es zu tun.

Und als Mann seh ich nun mal lieber eine Frau gekonnt mit den Hüften schwingen. Kann ja sein das es der ein oder anderen Frau gefällt wenn Mann es auch beherrscht.

[Wachkatze]

@Conne
Auch meine Meinung. Den nur Frauen beherrschen den perfekten Hüftschwung dank Absätzen.

Vergiss es!

Die wenigsten Frauen können richtig gut auf den hohen Hacken gehen!

Die meisten staksen und stöckeln so durch die Gegend, das man kaum von einem geschmeidigen Gangbild reden kann.

Ich selber ziehe auch einen niedrigen (unter 4cm) bis gar keinen Absatz vor.
Einfach weil ich lieber geschmeidig abrollend gehe.

Tut zum einen meinem Fußgewölbe gut.
Wirbelsäule und tiefe Beinvenen sind auch froh das sie natürlich belastet und entlastet werden.

Ok,ok, den Drang zu den hohen Hacken werde ich wohl auch nie verstehen...

^^

[GregorM]

@Gregor
So, nun hab ich Dich beim Wort genommen und hab mich getraut. Und ich muß sagen, ich war ja so ein Blödmann. Wieso hab ich das nicht schon früher gemacht.

Hallo MatzeMuc,

genau. Ich glaube, so haben es die meisten in Erfahrung gebracht, wenn sie sich endlich getraut haben. Dann geht es nur darum, schnell wieder im Rock draussen zu sein, damit man nicht vergisst, wie problemlos es war.

Ob Kilt oder Damenrock ist für viele das selbe. Da ist Rock gleich Rock.

Ist auch mehrmals meine Erfahrung gewesen: Utilikilts werden oft für Schottenröcke gehalten, und das obwohl sie einfarbig sind und einem traditionellen Kilt nur wenig ähneln - davon abgesehen, dass beide grundsätzlich Röcke sind. 

Gruss
Gregor

[radix]

Hallo allerseits,

Ob Kilt oder Damenrock ist für viele das selbe. Da ist Rock gleich Rock.

Beispiel:
Mir sind zwei Jungs auf ihren Rädern entgegen gekommen und einer meinte zum anderen "Guck mal ein Schottenrock". Ich trug ein Maxi Jeansrock. Also nach dem Motto Mann im Rock = Schottenrock.

Die von MatzeMuc geschilderten Eindrücke kann ich nur bestätigen. Als ich am Freitagabend in Essen einen Parkplatz in der Nähe des "Unperfekthauses" gefunden hatte (siehe mein Bericht zum Treffen des ´Freundeskreises Kilt und Rock Ruhrgebiet´ an anderer Stelle), sah ich ein Schild mit der Aufschrift "Parkausweis", doch ein Automat war breit und weit nicht zu sehen. Dafür aber ca. 50 Meter weiter eine Kneipe, in deren Eingangsbereich vier Migranten (alle um die 30 Jahre alt) standen. Ich bin auf sie zugegangen und habe sie nach einem Parkausweis-Automaten gefragt, doch sie konnten mich beruhigen: nach 20.00 Uhr bräuchte man kein Parkticket mehr.

Dies sagten sie in einem sehr freundlichen Ton und ich wollte schon wieder gehen - bis jemand sagte: "Sie tragen ja einen Rock!". "Nun", erwiderte ich, "soll ich etwa nackt herumlaufen?" und sie grinsten. "Sind Sie Schotte?", fragte ein anderer. Und ein dritter ergänzte: "Der Rock sieht cool aus!" So kam es zu einem kurzen Gespräch mit den vier jungen Männern, welche mein Outfit offenbar toll fanden. Ehrlich gesagt hatte ich dies in dieser Form nicht erwartet, war also sehr angenehm überrascht.

Übrigens trug ich keinen Kilt, sondern einen wadenlangen, ziemlich weit geschnittenen Jeansrock in A-Form - aber für die vier Männer war ich offenbar ein Schotte, zumindest war dies ihre erste Assoziation, die sie mit einem Mann im Rock verbanden.

Insgesamt ein kurzes, aber Mut machendes Erlebnis für alle diejenigen, die sich noch immer nicht trauen, im Rock nach draußen zu gehen. Es ist wirklich nichts dabei und macht immer wieder sagenhaften Spaß !

In diesem Sinne viele Grüße

Radix

[cephalus]

genau. Ich glaube, so haben es die meisten in Erfahrung gebracht, wenn sie sich endlich getraut haben. Dann geht es nur darum, schnell wieder im Rock draussen zu sein, damit man nicht vergisst, wie problemlos es war.

Hallo,
problemlos im engeren Sinn war es bei mir bislang absolut immer. Ich wüsste nicht mal, welches Problem sich eigentlich ergeben sollte.
Was allerdings stark unterschiedlich ist, ist die Aufmerksamkeit die man erfährt – von keiner bis …
Und das für ein und das selbe Outfit, am gleichen Platz.
Vermutlich ist es schlicht abhängig davon, wer sonst noch dort ist.

Ich habe mich von meiner Frau und ein paar anderen Leuten noch von der Tragbarkeit des Kapuzenkleides überzeugen lassen, so dass ich mich damit mittlerweile auch wohl fühle, und falle offensichtlich auch nicht besonders damit auf – bis auf eine Ausnahme vor ein paar Tagen: In den paar Minuten beim Ticketkauf und den paar Minuten beim Föhnen war ich in einem Münchner Schwimmbad wohl die Attraktion Ein Mädchen hat offensichtlich sogar extra ihre Freundin geholt dass sie mich auch sehen konnte (konnte ich über die vielen vorhandenen Spiegel gut beobachten) Die Dame an der Kasse hat das Rückgeld neben meine Hand gelegt, weil sie auf mein Beine gesehen hat und auch der Rest der Menschen braucht jetzt wohl einen Chiropraktiker.

Ich könnte jetzt höchstens sagen das Problem ist, dass ich ein Mensch bin, der nicht gerne die Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Cephalus

[karli]

...dass ich ein Mensch bin, der nicht gerne die Aufmerksamkeit auf sich zieht...

Genau wie bei mir- getreu dem Motto: SZU !
( Schüchtern - Zurückhaltend - Unauffällig )

Gruß
Karli

[MatzeMuc]

@ Wachkatze

Deshalb geniesse ich auch die wenigen Ausnahmen die mir so im Alltag begegnen.

@GregorM

Ja da wird selbst das "Müllentsorgen" wieder interessant.
Und warum man Utilitikilts als solche bezeichnet ist mir auch noch ein Rätzel. Ich würde sie eher als Cargorock einstufen.

@Cephalus

Dein Problem kann ich nur zu gut verstehen. War es doch auch mein Grund der mich bis jetzt am öffentlichen tragen gehindert hat. Aber nun ist der wunsch nach Freiheit doch größer als die Bedenken.
Schade das ich die Bilder von Deiner Eigenkreation noch nicht sehen kann, aber die Beschreibung macht neugierig.

@ karli

Die Beschreibung kommt mir irgendwie bekannt vor.

[GregorM]

Und warum man Utilitikilts als solche bezeichnet ist mir auch noch ein Rätzel. Ich würde sie eher als Cargorock einstufen.

Hallo MatzeMuk,

ich habe irgendwo gelesen, dass der Utilikilt-Erfinder, Steven Villegas, ursprünglich sein Produkt als Männerrock verkaufen wollte, aber es letztendlich als Kilt positionierte, angeblich weil einige ihm sagten, ein Rock namens Kilt würde sich besser verkaufen.

Wenn man den Markt betrachtet, kann es sehr wohl richtig sein. Die Männerrockhersteller haben es nicht leicht, oder haben längst aufgegeben. Hersteller von modernen Kilts gibt es viele, und neue kommen immer wieder dazu. 

Der erste Utilikilt hatte nichts mit einem Kilt zu tun. Er war ein geschlossener Rock mit Reißverschluss vorne. Da sind die späteren doch Wickelröcke.
In den Zolldokumenten deklarieren Utilikilts.com übrigens „Mens skirt“.

Meinem Umfeld lässt er sich auch viel besser verkaufen, nenne ich ihn einen Kilt. Aber ein schöner Rock ist er sowieso.

Gruß
Gregor