Hallo Ben,
es mach sein, dass eine gewisse Tendenz vorprogrammiert oder wahrscheinlicher ist in dieser Richtung:
Geh mal in den Kindergarten, und Du wirst das Gegenteil Deiner These erleben. Es gibt immer noch weitaus mehr Mädchen als Buben, die sich beispielsweise Puppen zuwenden. Und es ist nichts, was in Kindergärten oder zuhause gefördert wird, wie noch im letzten Jahrhundert. Ich habe schon mit genügend Müttern gesprochen, die sagten: "Von mir hat sie das nicht!"
Aber gerade bei den Puppen fällt mir auf, dass auch das Spielen damit von der Gesellschaft gefördert und somit auch erlernt ist.
Es gibt bei uns zuhause z.B. keine Puppe (kein Mensch kommt auf die Idee Jungen Puppen zu schenken) - und ich habe beobachtet wie ratlos unser älterer war, als es darum ging mit zwei Mädchen und Puppe zu spielen.
Feuerwehrfiguren (die jeder Besucher anschleppt, seit bekannt ist, dass er sich für Feuerwehr interessiert (weil es irgendjemand auch mal als Jungengeschenk mitgebracht hat)) dagegen sind gefragt, obwohl es auch um eine Rollenspiel geht.
Auch Kinder bleiben gerne beim Vertrauten und späterstens wenn der Großvater oder auch ein anderes Kind eine kleine Bemerkung wie "...wie ein Mädchen, ...machen nur Mädchen" ablässt, kommt die Botschaft in korrigierender Weise sofort an und wird auch als abwertend verstanden.
Eine kleine Bemerkung von eigentlich unbedeutenden Menschen wiegt wesentlich schwerer, als jede Überzeugungskraft von Eltern oder anderen Vertrauten.
Ich verstehe zwar nicht warum, aber es ist fakt.
Es ist mMn nicht erforderlich zuhause enge alte Rollenbilder zu proklamieren und zu fördern, damit die für Kinder, oder zumindest Jungen eine große Relevanz bekommen.