Hallo-sagen oder nicht? Wie man sich verhält, wenn man unterwegs Fremden begegnet, ist zweifellos auch kulturell bedingt. Es kann in D anders sein als bei uns.
Meistens geht man an fremden vorbei und lässt, als ob es sie nicht gäbe, als sei man der einzige Mensch überhaupt in der Welt. Und für sie ist es dasselbe.
Aber es gibt Ausnahmen. Wenn man früh unterwegs ist, oder in der Natur, wo man nicht jede Minute an 15 Leuten vorbeikommt, grüßt man sich mit einem Hallo, oder man wünscht einander eine schöne Wanderung oder Fahrt oder sowas. Vermutlich, weil man dann Teil eines Klans von Frühaufstehern und Naturliebhabern ist, und der Klan zu dieser Zeit oder Stelle klein ist, was eine gewisse Exklusivität mit sich bringt.
Auch wenn ich mit meinem Hund unterwegs bin, grüßen mir andere mit Hund, aber auch ohne. In den meisten Fällen bleibt es bei einem freundlichen Gruß, aber mit einigen komme ich auch ins Gespräch. Wir wissen nicht, wie wir heißen, eine eigentliche Präsentation kommt selten vor, aber wir kennen uns.
Bei solchen zufälligen Begegnungen kommen auch Kommentare zu meinen Kilts vor. Hund und Wetter und Kilt. Immer freundlich, denn wir sind alle nette Leute. Dann im Supermarkt kennen wir uns wieder, lächeln und sagen Hej und wissen nicht wer wir sind.
Und dann kann der Kilt selbst Anlass sein. Mir total fremde Leute, mit denen ich keine Verbindung habe, weder in Relation zum Hund, Ort oder zur Zeit, grüßen mir mit einem Hej, einer Geste oder mit Kommentaren. Und das kann überall und zu jeder Zeit sein. Ich grüße ihnen selbstverständlich dementsprechend zurück. Auch werde ich generell mehr gefragt, wenn im Kilt unterwegs, „weißt du vielleicht zufällig, wo ich … finden kann?“ usw.
Auch meine Frau hat längst erkannt und zugegeben, dass der Kilt „etwas“ haben muss.
Gruß
Gregor