Autor Thema: Moralische Grenzen der Bekleidungsfreiheit  (Gelesen 18058 mal)

triks

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Re:Moralische Grenzen der Bekleidungsfreiheit
« Antwort #15 am: 22.04.2005 22:49 »
...
nur um das richtig zu verstehen ...

Um richtig zu verstehen solltest Du meinen Beitrag vielleicht noch ein paar mal in Ruhe durchlesen. Woraus leitest Du Deine Annahme ab?

Wenn ich zu der von mir erwähnten Silberhochzeit ginge, obwohl mir die Leute auf die Nerven gehen beziehungsweise Schnuppe sind, nur weil ich eine Einladung erhalten habe und diese nicht ausschlagen mag, dann wäre ich - egal in welchem Aufzug - fehl am Platz und möglicherweise ein Stimmungskiller. Ich gehe also nicht aus reinem Egoismuß nicht zu der Feier.

Gehe ich auf eine Feier, dann sind das Freunde oder mir wirklich wichtige eigene oder angeheiratete Verwandte. Und die werden mich so akzeptieren, wie ich bin. Wenn ich ein Fest ausrichte, können die Leute kommen, wie sie wollen. Es geht mir als Gastgeber doch darum, daß sich die Leute wohl fühlen und sich mit mir freuen können. Das ist doch der Sinn eines Feste.

Offline hirti

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Re:Moralische Grenzen der Bekleidungsfreiheit
« Antwort #16 am: 26.04.2005 17:38 »
Hallo Triks,

natürlich habe ich deinen Beitrag aufmerksam gelesen und es ist mir nicht entgangen dass du zu der Silberhochzeit nicht gehst.

Ich meine nur, wenn man auf eine Hochzeit geht, bemüht man sich doch, den Frischvermählten eine Freude zu machen und pocht nicht darauf dass sie einen so nehmen müssen wie man eben gerade drauf ist.

Am Freitag sprach ich mit einer Braut die in Kürze heiraten wird. Sie sagte, sie freue sich auch deshalb auf die Hochzeit weil da alle so schön aussehen und sich nur wegen ihnen beiden schön anziehen werden. Und weil ich so eine Braut nicht enttäuschen will, erfülle ich ihr gern die Freude, dass ich mich zu ihrer Hochzeit auch so anziehe dass es ihr gefällt.

Und ich denke, das ist bei einer Hochzeit doch etwas anderes als bei anderen Festivitäten. Bei einer Grillfete richte ich mich auch nicht so her dass ich dem Gastgeber besonders gut gefalle. In diesem Fall stimme ich deiner Aussage voll zu dass es da ja darum geht dass sich die Gäste wohlfühlen. Aber bei einer Hochzeit geht es eben in erster Linie um die Brautleute und das gestehe ich ihnen gern zu dass sie einmal im Leben ganz im Mittelpunkt stehen und sich alles um sie dreht und kümmert.

Viele Grüße von
hirti

triks

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Re:Moralische Grenzen der Bekleidungsfreiheit
« Antwort #17 am: 26.04.2005 19:34 »
...
Und ich denke, das ist bei einer Hochzeit doch etwas anderes als bei anderen Festivitäten. ...  bei einer Hochzeit geht es eben in erster Linie um die Brautleute und das gestehe ich ihnen gern zu dass sie einmal im Leben ganz im Mittelpunkt stehen und sich alles um sie dreht und kümmert. ...

Das kannst Du ja gern so sehen, solange Du Deine Auffassung nicht verallgemeinerst. Ich habe dazu eine andere Sicht. Wer mich nicht nehmen kann, wie ich bin, soll es lassen. Ich lasse die Leute auch, wie sie wollen. Das ist letztlich die Frage, welchen Preis man für Freiheit oder Anpassung zu zahlen gewillt ist, beziehungsweise wie abhängig man von der Anerkennung und Meinung Anderer ist.

JuergenB

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Re:Moralische Grenzen der Bekleidungsfreiheit
« Antwort #18 am: 26.04.2005 21:36 »
Am Freitag sprach ich mit einer Braut die in Kürze heiraten wird. Sie sagte, sie freue sich auch deshalb auf die Hochzeit weil da alle so schön aussehen und sich nur wegen ihnen beiden schön anziehen werden. Und weil ich so eine Braut nicht enttäuschen will, erfülle ich ihr gern die Freude, dass ich mich zu ihrer Hochzeit auch so anziehe dass es ihr gefällt.

Zustimmung, wenn Du ihr zusätzlich diese Freude machen möchtest. Zwei Ãœberlegungen dazu:
  • Hast Du sie konkret nach ihren Wünschen gefragt? Hat Sie Dich schon in einem dem festlichen Rahmen angepaßten Rockoutfit gesehen? Vielleicht würdest Du ihr gerade so eine Freude bereiten?
  • Dieser Braut gefällt das, ok. Gibt es vielleicht Menschen, denen der Gast wichtiger als dessen Outfit? Stell Dir vor,  eine/r sagt: "Komm so wie Du Dich in der festlichen Runde wohlfühlst, dann wirds auch ein schöner Tag!"
... nur mal so zum Nachdenken ...

Gruß
JürgenB


Offline Ferdi

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Re:Moralische Grenzen der Bekleidungsfreiheit
« Antwort #19 am: 26.04.2005 22:04 »
Zitat
Sie sagte, sie freue sich auch deshalb auf die Hochzeit weil da alle so schön aussehen und sich nur wegen ihnen beiden schön anziehen werden.

Kann man denn mit einem eleganten Rock und den passenden sonstigen Kleidungsstücken nicht auch schön angezogen aussehen? Ich finde JA!!

Gruss,
Ferdi
Freiheit heißt, sich von anderen unterscheiden zu dürfen.

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Re:Moralische Grenzen der Bekleidungsfreiheit
« Antwort #20 am: 26.04.2005 22:39 »
Kann man denn mit einem eleganten Rock und den passenden sonstigen Kleidungsstücken nicht auch schön angezogen aussehen? Ich finde JA!! Gruss,Ferdi

Oh ja, und wie. Habe mir extra zwei Feincord-Röcke gekauft, und die waren "nicht billig" (für meine Verhältnisse). Und es kommt noch ein dunkler, langer Samtrock dazu.
Und mein lg. du.grauer Tweed/Denim Rock mit tlw. Nadelstreifen sieht auch sehr elegant aus.
Selbst AL macht immer mehr Röcke, die ich als elegant und büro-tauglich bezeichnen würde.
Einfach anziehen, selbstkritischer Blick in den Spiegel, und ab "auf die Piste".

Ich glaube sogar, (so kühn werde ich schon) daß ich irgendwann auch Rock im Büro tragen kann, ohne gefeuert zu werden. Und Ferdi konnte das auch - eben !

Gruß

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Offline hirti

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Re:Moralische Grenzen der Bekleidungsfreiheit
« Antwort #21 am: 27.04.2005 14:53 »
Kann man denn mit einem eleganten Rock und den passenden sonstigen Kleidungsstücken nicht auch schön angezogen aussehen? Ich finde JA!!

Hallo Ferdi / Jürgen / Triks!

Ich finde ebenfalls JA!!!!!
Nur wenn die Brautleute das nicht finden - sie einen Mann eben nicht auf ihrer Hochzeit im Rock haben möchten (und sei es nur damit er ihnen nicht die "Show stiehlt") dann bin ich gerne bereit diesen Wunsch zu erfüllen. Genau so wie ich es mir auch bei meiner Hochzeit wünsche dass die Gäste festlich gekleidet erscheinen, bzw. in dem was ich darunter verstehe.

Ich wollte übrigens mit dem Beispiel nicht sagen dass diese Braut gegen einen Rock ist, sondern eher dass es ihr durchaus um das Aussehen der Gäste bei der Hochzeit geht.

Es grüßt der hirti

Offline Skirttrender

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Re:Moralische Grenzen der Bekleidungsfreiheit
« Antwort #22 am: 27.04.2005 22:33 »
Hallo an Alle,

Thema: Bekleidung an einer Hochzeit. - Dreht das Thema doch einmal um.

Was würden die Gäste denken, wenn die Braut NICHT in einem Hochzeitskleid käme, sondern in einem Hosenanzug ? Oder NICHT in weiß, sondern z.B. in burgundrot, lila, braun, oder gar grau mit Nadelstreifen ? Letzteres dieses Jahr besonders "in" in der aktuellen Frauenmode.

Was wäre dann ? Wie würden die Leute darauf reagieren ?
Dabei sollen sich doch gerade die Brautleute an diesem Tag wohlfühlen, weil es ihr (!) Tag ist.

Jetzt bereits immer öfter Hosen an Frauen bei der standesamtlichen Trauung, bald auch bei den kirchlichen Trauungen ?.
------------------------------------------------------------------------------

Also an meiner Hochzeit darf Jeder, auch Männer, auch im Rock erscheinen, worin sie sich wohlfühlen. Alles o.k., nur bitte nicht ganz nackt, oder halbnackt.
Ebenso bei meiner Beerdigung oder Hinrichtung. Eine Bitte nur. Bei meiner Hinrichtung bitte keine Witze..... mir ist da nicht nach lachen zumute.  :(

Gruß

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JuergenB

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Re:Moralische Grenzen der Bekleidungsfreiheit
« Antwort #23 am: 28.04.2005 20:09 »
Ich wollte übrigens mit dem Beispiel nicht sagen dass diese Braut gegen einen Rock ist, sondern eher dass es ihr durchaus um das Aussehen der Gäste bei der Hochzeit geht.

Hallo hirti,

damit hast Du mir meine Frage noch nicht beantwortet: Hat die Braut etwas dagegen, wenn Du im eleganten Rockoutfit erscheinst? Hast Du sie wirklich gefragt und ihr vielleicht sogar mal Möglichkeiten vorgeführt?

Gruß
JürgenB

Offline hirti

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Re:Moralische Grenzen der Bekleidungsfreiheit
« Antwort #24 am: 29.04.2005 10:38 »
Hallo Jürgen,

es ging bei dem Gespräch nicht darum ob ich im Rock erscheien könnte, wir haben nur allgemein über die Hochzeit gesprochen.
Ich habe es nur als Beispiel gebracht um zu zeigen dass die Kleidung nicht jedem Brautpaar egal ist und ich für meinen Fall es höflich und angebracht finden würde, etwas nicht zu tragen, von dem ich weiß dass das einladende Paar das nicht möchte.
Ich glaube, es haben hier im Forum schon einige (zumindest Collantix?) geschrieben dass sie vor der Hochzeit fragen ob ihr Erscheinen im Rock in Ordnung ist und das finde ich eine sehr begrüßenswerte höfliche Vorgehensweise.

mit freundlichen Grüßen von
hirti

Offline Günter

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Re:Moralische Grenzen der Bekleidungsfreiheit
« Antwort #25 am: 29.04.2005 13:11 »
Hallo,
was spricht eigentlich dagegen sich vor solchen Festlichkeiten mit den Gastgebern abzustimmen.
Soweit ich mich an meine eigene Hochzeit :D vor vielen vielen Jahren  ;D erinnere haben wir das mit den meisten Gästen, speziell mit denen wo wir unangepasste Kleidung erwarteten gemacht.
Keiner war eingeschnappt und unsere Wünsche nach festlicher Kleidung wurden allgemein akzeptiert.
Wobei es damals noch keinerlei Diskussionen über alternative Männermode gab. :-X
Nur kann ich der Argumentation , wenn ich meine alte Jeans - pardon meinen eleganten Rock- nicht anziehen soll, komme ich nicht, nicht folgen.

Gruß
Günter
Alle sagten : "Das geht nicht" und dann kam einer und machte es.

Frantz

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Re:Moralische Grenzen der Bekleidungsfreiheit
« Antwort #26 am: 11.07.2005 15:08 »
Kirche und Rock........eine interessante Frage

Meine Grosseltern haben immer den Satz gesagt:
Wenn Frauen in Maennerkleider und umgekehrt
die Maenner in Frauenkleider herum laufen geht
die Welt zugrunde.

Fuer den Kirchgang zieht der Mann sein bester
dunkler Anzug an und die Frau bedeckt ihr Haupt
mit Hut und zieht ein Rock an.

Tragen von Frauenkleider bei Maenner wird in der
Bibel auch als Suende genannt.

Ich habe grossen Respekt vor einer Kirche und
tue nichts um eine Kirche zu entheiligen.

Die genannten kirchlichen Meinungen sind fast
alle in der Zeit gekippt worden.
Frauen gehen heute ohne Hut und fast nackt
in die Kirche.

Der Papst und seine Kardinaele und Bischoefe
tragen Roecke als Amtstracht und der bekanntester Christ der erstenStunde Jesus
trug auch einen Rock um den die Soldaten noch
gespielt haben um ihn zu besitzen.

Die Frage ob ein Rock am Mann Suende ist auch
schnell beantwortet ,Nein!

Der Unterschied des Maennerrocks und des Frauenrocks in der Bibel ist sehr klein.
Im Schnitt sind Roecke gleich hergestellt
DerMaennerrock ist grober im Stoff und hat keine
Verzierung wie beim Frauenrock.

Ausserdem hat der Maennerrock ein Guertel und
der Frauenrock eine Kordel.

Zieht der Mann den Guertel an bedeutet dies
dass er in den Kampf und Streit oder zur Arbeit
geht.

Wenn ein Mann also ein Frauenrock traegt oder
kein Guertel hat ist er ein Weichling oder Feigling
ohne Nutzen fuer die Gesellschaft.
Das war eine Suende vor dem Volk und Gott.

Also ich denke die Kirchen haben kein Problem
wenn ein Mann im Rock in gedeckten Farben
und angemaessener Laenge die Kirche betritt  

Gruss Frantz



Offline Ferdi

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Re:Moralische Grenzen der Bekleidungsfreiheit
« Antwort #27 am: 11.07.2005 23:19 »
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Noch Fragen?

Ich kann es nicht mehr hören, mit welchen fadenscheinigen Argumenten den Männern das Röcketragen madig gemacht werden soll.

Verdammt nochmal, wir sind gleichberechtigt  im wahrsten Sinne des Grundgesetzes!!!

Gruss,
Ferdi
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Frantz

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Re:Moralische Grenzen der Bekleidungsfreiheit
« Antwort #28 am: 12.07.2005 12:26 »
Danke Ferdi,fuer die schoenen Bilder. Besser kann man Jesus nicht im Rock darstellen.

Gruss Frantz

Frantz

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Re:Moralische Grenzen der Bekleidungsfreiheit
« Antwort #29 am: 12.07.2005 13:41 »
Wer war der erste Unisex-Modeschoepfer in der Menscheitsgeschichte?

Der liebe Gott!

Es heisst in der Lutherbibel im 1.Mose 3,21

Und Gott der Herr machte Adam und seinem Weibe Roecke von Fellen und kleidete sie.

Gruss Frantz


 

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