Wahrscheinlich bin ich unwissend, spießig oder irgendetwas anderes, aber ich sehe es nicht als Randthema, sondern als etwas grundsätzlich anderes, als Röcke für Männer.
Hallo Cephalus,
ich habe mir in den letzten Tagen Gedanken darüber gemacht. Haben wir doch mehr mit BDSM gemeinsam, als wir uns zuerst vorstellen?
Feminisiert zu werden wäre für die, die nicht dazu einen Drang haben, vermutlich die denkbar schlimmste Strafe.
Hat unser Tragen von Röcken und Kleidern damit zu tun, dass wir uns selbst bestrafen wollen? Könnte es ein Wunsch nach Demütigung sein, den uns treibt?
Wir kennen alle die rationellen Argumente, bequemer, anders, mehr Vielfalt in der männlichen Garderobe, anatomisch richtiger usw.
Aber dazu brauchen wir ja nur einen Rock, der sogar sehr männlich im Stil sein kann, Beispiel einen Jeansrock. Und nichts mehr der weiblichen Garderobe.
Die, die wie ich, seit vielen Jahren im Rock unterwegs sind, haben alle einen solchen Rock getragen.
Damals am Anfang wurde noch über die Bedeutung eines männlichen Erscheinungsbilds geredet, und dass genau dafür der Jeansrock perfekt sei.
Es zeigte sich dann auch immer leichter mit dem Jeansrock, bis es total problemlos war. Damit hatten wir wohl eigentlich alles, was wir uns wünschten, die Möglichkeit dieses superbequemen Bekleidungsstücks zu tragen, erreicht. Aber doch (oder deshalb) enttäuscht?
Auf jeden Fall wurde weitergegangen mit FHS, Absatzschuhen usw. Erlebnis: Kein Problem - und deshalb wieder enttäuscht?
Was nun tun? Einen feminineren Rock-Stil wählen, alles aus der Damenabteilung. Und wieder kein Problem, außer eben keine Demütigung.
Also dann zum Kleid weiter. Wie können wir doch die Grenze überschreiten, wo wir wirklich gedemütigt werden?
Ist es so? Oder bin ich mit meinen Gedanken zu weit gegangen? Lege ich total falsch mit solchen Vorstellungen? Habe ich dafür es jetzt endlich mal richtig verdient, feminisiert zu werden, den Rohrstock zu bekommen, und muss ich mich den ganzen Sonntagnachmittag in der Ecke in meinem kurzen Kleid und unbequemen Absatzschuhen langweilen und das Stahl des Käfigs spüren, den Käfig, dem ich erst Mitte März loswerde? Mich so echt herrlich und gründlich gedemütigt fühlen?
Im Ernst: Selbst, wenn nicht richtig, so könnte es wohl die Auffassung der Außenwelt sein von dieser zunehmenden
Selbstfeminisierung, die sich visuell immer mehr
Mann-im-Rock zu entfernen scheint?
Oder, dass wir mit unserem Gender wohl nicht ganz zufrieden wären. Dafür aber gibt es doch immer mehr Verständnis.
Gruß
Gregor