Autor Thema: Der Druck der Konventionen  (Gelesen 6401 mal)

Offline high4all

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Der Druck der Konventionen
« am: 25.12.2014 08:48 »
Darf eine Ministerin solche Fotos veröffentlichen? Der Druck des "man-tut-sowas-nicht".

http://www.spiegel.de/panorama/leute/lisa-hannas-bikini-foto-sorgt-fuer-debatte-in-jamaika-a-1010244.html

Gibt in Jamaika zum Glück auch viele Unterstützer für die Ministerin. Wie das hierzulande wohl wäre, wenn z.B. Frau von der Leyen oder Frau Schwesig...........?
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androgyn

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Re: Der Druck der Konventionen
« Antwort #1 am: 25.12.2014 12:06 »
Dann lies dir mal einfach die heuchelnden Kommentare der Männer bei Andrea Titz durch.

Offline BerlinerKerl

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Re: Der Druck der Konventionen
« Antwort #2 am: 25.12.2014 16:19 »
Nun, meiner Meinung nach ist es egal wie man sich sehen lässt. Wenn man vorher schon kein
Respekt sich erarbeiten konnte, wird dies jetzt auch nicht mehr funktionieren.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Kleidung selbst nur eine mindere Rolle spielt.
Der Respekt und das ernst genommen werden, wird nicht durch die Kleidung wieder
gespiegelt.
So ist es auch, dass ich weder Bänkern mit ihren zu groß gekauften Anzüge noch
Ärzte oder Professoren Respekt zolle, wenn diese nichts geleistet haben.
Ich emanzipiere mich, wer kommt mit?

Offline GregorM

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Re: Der Druck der Konventionen
« Antwort #3 am: 25.12.2014 21:52 »
Ich hätte kein Problem damit, wenn sich unsere Staatsminister(in) oder andere Ministerinnen oder Minister oder Politiker so zeigen sollten. Warum denn nicht? Wie sollten sie sich sonst beim Baden kleiden? Oder sollten sie nicht mehr baden?

Dass sowas überhaupt zu einem Artikel und einer Debatte führen kann, ist mir total unverständlich. 2015 steht vor der Tür! Wir leben längst nicht mehr in den 70ern oder 80ern des letzten Jahrhunderts.

Gruß
Gregor  
Gruß
Gregor


Offline Tine

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Re: Der Druck der Konventionen
« Antwort #4 am: 26.12.2014 20:20 »
Ich hätte kein Problem damit, wenn sich unsere Staatsminister(in) oder andere Ministerinnen oder Minister oder Politiker so zeigen sollten. Warum denn nicht? Wie sollten sie sich sonst beim Baden kleiden? Oder sollten sie nicht mehr baden?

Hallo zusammen,

so wie ich es verstanden habe, ist der Stein des Anstoßes weniger die Kleidung selbst, als die Tatsache, dass die Politikerin derartig private Fotos recht freizügig in den sozialen Netzwerken (meine Definition von sozial ist zwar anders, aber so heißt das Zeug nunmal) veröffentlicht.

Ich frage mich seitdem ich den Thread gelesen habe, was ich davon halten soll. Ich glaube aber, im Grunde ist es mir egal. Es gibt viele, die ihr Geltungsbedürfnis über diese Medien austoben, warum sollten ausgerechnet Politiker davor gefeit sein?

Viele Grüße
Tine

Offline Dr.Heizer

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Re: Der Druck der Konventionen
« Antwort #5 am: 27.12.2014 11:55 »
Was soll denn der Wert von Konventionen sein, wenn es nicht erlaubt ist, normal zu leben? Zum normalen freien Leben gehört eben für manche auch, dass private Fotos auf sozialen Netzwerken gepostet werden und somit mit der Welt geteilt werden.

Warum soll das für Menschen, die besonders oft in der Öffentlichkeit stehen, anders sein? Wer sich unnahbar gibt, ist vielleicht weniger angreifbar, doch mir auch unsympathisch.
Menschen wie Du und ich - dazu gehört eben auch ein Lachen, ein spontaner Gefühlsausbruch oder eben mal was Privates - sind mir immer sympathisch. Volksnähe ist für Politiker oft ein Fremdwort, doch wer sich selbst nicht peinlich ist, muss es anderen doch auch nicht sein?
 Ich mag es, wenn jemand sich auch mal in der Freizeit zeigt. Normalität trotz Konventionen? Von mir aus gern. Und ob Herr/Frau XY-Minister oder was auch immer eine Badehose mit Blümchen trägt oder lieber unifarben, ist mir egal. Hauptsache er/sie genießt auch seine/ihre Freizeit und lächlelt mal. Der Job ist schon schwer und ernst genug und Fettnäpchen lauern gerade bei öffenlichen Auftritten und Empfängen überall.

Also Lächeln in Badehose und Bilder vom "Glücklichen Moment" teilen? Ja, gefällt mir!
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

hannes-w

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Re: Der Druck der Konventionen
« Antwort #6 am: 27.12.2014 12:07 »
Ob Gefallen oder nicht ist nicht Maß der Dinge. Scharping beim Baden oder Frau Pauli etwas sexy waren auch nichts optisch Schlimmes. Da läuft auf jeder Strasse Schlimmeres rum.

Es geht bei uns um die Frage wie sehr Privates gezeigt und dann auch benutzt wird. Die Schönste und der Reichste machen Politik. Klappt in Italien und Griechenland. Will ich hier nicht. Die Bilder selber sind nett. Aber da fängt der american way an, bei dem am Ende nur noch die lupenreine Vita zählt und nicht mehr der beste Politiker.

Und nebenbei, Mutti Angela im Bikini, wer kann das wollen.

Offline high4all

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Re: Der Druck der Konventionen
« Antwort #7 am: 27.12.2014 12:27 »
Und nebenbei, Mutti Angela im Bikini, wer kann das wollen.
Was berechtigz Dich dazu, das zu beurteilen?

Ich weiß, dass Männer dazu neigen, die Schönheit bzw. Häßlichkeit von Frauen öffentlich zu bewerten, aber die sollten mal in den Spiegel schauen und bei sich selbst den gleichen Maßstab anlegen. Dann wäre schnell Ruhe im Karton.
 
Wenn es Frau Merkel Spaß machen würde, ginge das alle anderen einen feuchten Kehrichthaufen an. Und von mir aus könnte sich auch Herr Gauck in einer Badehose oder einem Badeanzug (gibt´s auch für Männer) am Strand zeigen, er bliebe dennoch der Bundespräsident.
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Offline Tine

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Re: Der Druck der Konventionen
« Antwort #8 am: 27.12.2014 20:01 »
Und nebenbei, Mutti Angela im Bikini, wer kann das wollen.
Was berechtigz Dich dazu, das zu beurteilen?

Hallo zusammen,

wenn ich Hannes richtig verstehe, darf Frau Merkel am Strand tragen, was sie will, aber er möchte sie nicht in der Öffentlichkeit damit abgelichtet wissen. Ich übrigens auch nicht. Und für mich hat das nichts mit Schönheit oder Nichtschönheit zu tun, die werde ich nämlich nicht beurteilen, weil sie ganz allein im Auge des Betrachters liegt und jedes Auge sieht etwas anders. Ich werde (nach derzeitigem Stand der Dinge) auch von mir kein Bild in Bademoden in irgendwelchen Fratzenbüchern verbreiten. Warum sollte ich? Wer sich das Vergnügen leisten will, mich im Bikini zu sehen, muss dahin kommen, wo ich einen trage, ins lokale Schwimmbad oder an einen eventuellen Urlaubsort.

Oder um es anders auszudrücken. Nur weil man inzwischen alle möglichen Bilder von sich über die halbe Welt verteilen kann, muss das nicht gut sein und schon zweimal nicht von allen getan werden.

Viele Grüße
Tine

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Re: Der Druck der Konventionen
« Antwort #9 am: 27.12.2014 20:49 »

Wer sich das Vergnügen leisten will, mich im Bikini zu sehen, muss dahin kommen, wo ich einen trage, ins lokale Schwimmbad oder an einen eventuellen Urlaubsort.

Oder um es anders auszudrücken. Nur weil man inzwischen alle möglichen Bilder von sich über die halbe Welt verteilen kann, muss das nicht gut sein und schon zweimal nicht von allen getan werden.

Viele Grüße
Tine
Wer redet denn davon, dass Frau Merkel oder Herr Gauck Bilder im Netz verbreiten muss? Dafür sorgen schon andere Leute, die sich dann wichtig vorkommen, ganz besonders gerne die "Normalbürger".

Auch ist niemand von uns gezwungen, sich im Netz Fotos von Prominenten oder Nicht-Prominenten anzuschauen.

Für Strand oder Schwimmbad schlage ich die Badekarren aus der Kaiserzeit vor.
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Re: Der Druck der Konventionen
« Antwort #10 am: 27.12.2014 21:09 »
Wer redet denn davon, dass Frau Merkel oder Herr Gauck Bilder im Netz verbreiten muss? Dafür sorgen schon andere Leute, die sich dann wichtig vorkommen, ganz besonders gerne die "Normalbürger".
Davon kann ich ein Lied singen und ich bin nicht prominent.

hannes-w

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Re: Der Druck der Konventionen
« Antwort #11 am: 28.12.2014 11:15 »

Wer redet denn davon, dass Frau Merkel oder Herr Gauck Bilder im Netz verbreiten muss? Dafür sorgen schon andere Leute, die sich dann wichtig vorkommen, ganz besonders gerne die "Normalbürger".

Auch ist niemand von uns gezwungen, sich im Netz Fotos von Prominenten oder Nicht-Prominenten anzuschauen.

Für Strand oder Schwimmbad schlage ich die Badekarren aus der Kaiserzeit vor.

Es geht auch (noch) nicht um müssen. Bei Scharping hat die Presse die Fotos gemacht und veröffentlicht.

Und wenn es Einzelne machen, dann erzeugt das irgendwann den Sog, dass man nur so ein Suggerat von Volksnähe erzeugt und alle folgen müssen um nicht beim Hartz4-Boulevard durch zufallen.

Politik sollte mit Inhalten und nicht mit Privatbildern erfolgen. Ich bin stolz in einem Land zu Leben in den Rollstuhl, Homosexualität und Anderes keine Chancenkiller sind. Ob mir da jeder einzelne lieb war spielt keine Rolle.

Sobald Privatfotos zur Meinungsmache beitragen wäre das anders.


 

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