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Titel: Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: Rockmode.de-Team am 18.06.2008 18:35

Wer bin ich?

Bevor ich meine Geschichte und meine Gedanken zum Thema Rock am Mann schildere, erlaube ich mir, mich vorzustellen:
Ich heiße Klaus, wohne im Norden Österreichs und bin als Ingenieur tätig. Habe eine Freundin, ein Haus und fahre eine deutsche Limousine. Bin also kein außergewöhnlich schräger Vogel aber durchaus typisch für die Besucherschaft von Rockmode. 3 Jahre habe ich als Mann Röcke getragen und dann aber damit aufgehört.

Vorgeschichte

Meine Vorgeschichte ähnelt der vieler anderer. Ich zeigte bereits in meiner Kindheit ein etwas höheres Interesse an weiblicher Kleidung als andere. Habe auch das eine oder andere Mal heimlich einen Rock meiner Schwester probiert, aber im Fasching, da wollte ich nie einen tragen.

Dann kamen aber andere Interessen und ich vergaß Röcke & Co. Ende der 90 Jahre, ich war gut 20, war ich sehr gerne und viel in Diskotheken und auf Raves unterwegs. Da gab es immer wieder allerlei schräge Vögel. Irgendwann kam ich dann auf die Idee, ich könnte auf der Mayday in Dortmund (eines der berühmtesten Events dieser Szene) einmal einen langen Rock tragen. Ich tat das dann auch und erntete einiges positives Feedback. Im Jahr darauf toppte ich das, indem ich bereits im langen Lackrock und dazupassendem restlichen Outfit in den Bus nach Dortmund stieg. Es machte mir eine Menge Spaß, aber daran, einmal im Alltag einen Rock zu tragen, dachte ich nicht.

Ein paar Jahre später stieß ich dann auf rockmode.de. Wie, das weiß ich heute nicht mehr, denn nach irgendetwas muss ich ja in den Weiten des Webs gesucht haben. Ich las mit großem Interesse jeden Artikel der hier geschrieben wurde und war doch recht erstaunt, dass es hier wirklich erwachsene Männer gibt, die öffentlich einen Rock tragen.

Aber los ließ mich das Thema nicht mehr und ich beschloss, es ihnen gleich zu tun. Kurze Zeit später ging ich eines sonnigen Freitag Nachmittags in einen Second Hand Laden, erstand einen knielangen Jeansrock und ging noch am selben Tag damit einkaufen. So begann meine Rock-Zeit ...

Meine Zeit als Mann im Rock

Bald stellte ich fest, dass einem als Mann im Rock eine recht tolle Bandbreite an Stilen und Outfits zur Verfügung steht. Sehr wichtig war es mir dabei, immer glaubwürdig als Mann zu wirken und keine zu extremen Outfits zu tragen. Schließlich sollte ich auch Kollegen, Bekannten & Co über den Weg laufen können, denn ich ging im Rock aus dem Haus und trug ihn auch in meiner Umgebung oft und gerne.

So trug ich eigentlich fast nie Röcke in Kombination mit hohen Absätzen und bei den Oberteilen bediente ich mich immer an ausschließlich männlichen Teilen. Ich experimentierte viel und entwickelte mit der Zeit einen Stil, der wie ich finde, gut zu mir passte und gut aussah. Dabei trug ich die verschiedensten Längen, vom bodenlangen Jeansrock bis zum sehr kurzen Mini war alles dabei.
Und ich trug die Röcke oft, sodass ich wirklich weiß wovon ich spreche, wenn vom Mann im Rock die Rede ist.

Warum habe ich aufgehört?

Für den geneigten Leser klingt es wahrscheinlich so, als ob mir das Tragen von Röcken viel Spaß gemacht hätte, und das war auch tatsächlich so.

Aufgehört habe ich wegen meiner Partnerin. NEIN, sie ist KEIN BÖSER DRACHEN, der mir nichts gönnt, so wie schon gelegentlich gemutmaßt wurde. Aber sie kann mit einem Partner, der Röcke trägt, nicht klar kommen.

Manch begeistertem Rockträger stellen sich dabei die Nackenhaare auf und er versteht es nicht. Ich aber habe inzwischen gelernt, dass es für manche Frau einfach nicht zu akzeptieren ist. Klar geht man beim Partner Kompromisse ein, aber das war für sie ein Einreißen des Bildes das sie von ihrem Partner hat und haben möchte. Sie möchte einen „männlichen“ Freund und dazu passen Kleider die normalerweise eine Frau trägt nicht. Klingt komisch, ist es aber nicht.Ich habe es irgendwann verstanden indem ich in mich geblickt habe. Und da drin sitzt ein Mensch dem Äußerlichkeiten auch sehr wichtig sind.

Ich wünsche mir eine Freundin, die feminin ist. Ich mag sie in Minirock und Stiefeln, schönen Strümpfen und ihre Weiblichkeit betonendem decolletiertem Oberteil. Ich würde sie nicht in einem weiten alten Holzfällerhemd und einer unpassenden Jeans sehen wollen, weil das auch nicht in mein Bild von einer begehrenswerten Frau passt.
Und darum verstehe ich meine Partnerin und habe mit dem Tragen von Röcken aufgehört.

Rock und Partnerschaft oder
Wie wichtig ist es mir, einen Rock zu tragen?

Man mag jetzt meinen, dass es mir so wichtig nicht gewesen sein kann, aber ich sage das Gegenteil: Es war mir „zu wichtig“.

Ich habe zuerst selber einmal herausfinden wollen, was ich eigentlich will. Darum habe ich mit dem Rock tragen begonnen und es dann eineinhalb Jahre gemacht ohne mit meiner Partnerin darüber zu sprechen. Eineinhalb Jahre sind eine lange Zeit um etwas vor dem Partner geheim zu halten. Als ich es erzählt habe, fiel die Meine aus allen Wolken und reagierte sehr ablehnend.

Ich wollte aber meine Röcke nicht aufgeben und habe die Probleme meiner Partnerin damit auch nicht richtig verstanden. Auf unsere Beziehung wirkte sich das sehr negativ aus. So zogen 3 Jahre ins Land. Dann zogen wir zusammen und im gemeinsamen neuen Haus wollte ich einen wirklich guten Neuanfang starten und gab von mir aus bekannt, ich werde keine Röcke mehr übersiedeln und auch keine mehr tragen.
Eine Verbesserung brachte das auch, trotzdem hinterließ die Geschichte einen Riss bei uns beiden.

Manch einer hatte mir bereits zu einem früheren Zeitpunkt geraten, auf meine Beziehung zu pfeifen wenn meine Freundin mich so nicht akzeptiert wie ich bin. Ich sehe das aber anders. Wenn einem eine Beziehung wirklich wichtig ist, dann muss man auch bereit sein viel zu geben und man wird viel zurück bekommen.
Für mich ist der Rock doch noch immer nur ein Kleidungsstück. Ich würde lügen, behauptete ich,  die Zeit damit hätte mir nicht viel Spaß und mehr gebracht. Aber dafür eine Liebe aufzugeben an der mein Herz hängt, dass ist es mir nicht wert.

Ich würde auch keinen Job dafür riskieren. Darum war ich auch niemals im Rock in der Arbeit, wo ich Kundenkontakt habe und die Geschäftsleitung Wert auf ein kundentaugliches Erscheinungsbild legt.

Rock Freaks ...

Andere Rockträger sehen das anders und auch die akzeptiere ich. Für manche ist Rock tragen eine Lebensanschauung und ich finde das gut. Denn ich fing durch deren überschwänglich begeisterte Schilderungen erst mit dem Rock tragen an. Hätte es deren Begeisterung nicht gegeben, da wäre mir echt etwas entgangen!

Was mache ICH eigentlich noch hier?

Auf rockmode.de? Obwohl ich doch gar keine Röcke mehr trage?Ich bin sicher nicht mehr so oft hier wie früher. Trotzdem schaue ich gern mal rein, weil ich finde dass sich hier tolle Leute tummeln, die ich, zumindest über dieses Medium schon seit Jahren kenne und schätze.
Keine Phantasten, aber auch keine Phantasiegeschöpfe, sondern Männer, die neben dem Interesse an außergewöhnlicher Kleidung auch andere interessante Facetten haben und mit denen man sich toll über alles mögliche unterhalten und auch mal super kontrovers diskutieren kann. Das unterscheidet dieses Forum für mich von den meisten anderen und darum komme ich auch nach wie vor gern hierher zurück.

Und was hat das Rock-Tragen mir gebracht?

Eine ganze Menge würde ich sagen!

Klar, es hat mich um eine Menge Erfahrungen reicher gemacht. Ich weiß jetzt, wie es ist, wenn einem der warme Abendwind um die Beine streicht, während man bei einem Spaziergang so richtig schön mit „der Seele“ baumelt. Ich weiß, dass ein Lederrock bei einer starken Brise gewisse Vorteile gegenüber seinem leichten Pendant aus Stoff hat. Aber ich wollte eigentlich anderes erzählen.

Ich habe Begegnungen gemacht und Gespräche geführt, die hätte ich ohne den Rock wohl nie gehabt. Oft sprachen mich Menschen auf meinen Rock an und es entwickelte sich ein interessantes Gespräch. Einmal sprach mich ein hübsches Mädel an, ich dürfe ihren Rock lüften, wenn sie sehen dürfe, was ich unter meinem trüge. Mal ehrlich, wem ist das in Hose schon passiert?

Vor allem aber hat mir das Bewältigen von außergewöhnlichen Situationen einen Schub in meiner Persönlichkeitsentwicklung gebracht.
Wenn man als Mann im Minirock vorbeispaziert, dann kann man sich der ungeteilten Aufmerksamkeit vieler Augenpaare sicher sein. Man kann dadurch das selbstsichere Auftreten in der Öffentlichkeit unglaublich gut trainieren. Denn wirklichen Erfolg erzielen „unqualifizierte Wortspenden“ erst, wenn man Schwäche zeigt. Zeigt Mann im Rock die nicht, kommt man erstaunlich gut rüber.

Andererseits kann man mit Wortmeldungen auf zweierlei Arten umgehen:

  • Man kann sie ignorieren.
  • Oder man kann darauf reagieren. Der bessere Weg!
Zugegeben, es bedarf einiger Überwindung, geradewegs auf eine Gruppe Herren mittleren Alters zuzugehen die an der Bar beim Feierabend-Bier stehen. Aber das Gesicht dessen den man dann um eine Ausführung seines eben von weitem gerufenen Kommentars bittet, ist unbezahlbar. Und das Grinsen seiner Kumpels ebenfalls.

Ich habe aus all diesen Situationen sehr viel für mich mit genommen. Heute bin ich sicher weniger schüchtern als früher, ungewohnte Situationen oder Vorträge vor anderen Leuten machen mir mehr Spaß als je zuvor. Wenn ich mir Gehör verschaffen möchte, gelingt mir das. In meinem Beruf ein großer Vorteil, weil ich häufig Präsentationen und Schulungen halte.

Eine typische Situation aus meinem Privatleben fällt mir dazu gerade ein. Ich war kürzlich im Kino bei einer Premiere. Ein Moderator fragt den vollbesetzen Kinosaal, wer auf die Bühne kommen und eine Gewinnfrage beantworten möchte. Da sieht man, dass eigentlich fast jeder davor zurückschreckt, vor 500 Leuten in ein Mikrofon zu sprechen. Ich hab dafür ein Gratisabo meiner Lieblingszeitung und ein neues Kaffeehäferl bekommen.

Und jetzt?

Bin ich jetzt wieder die graue Maus die in der Masse verschwindet, weil ich keine Röcke mehr trage?

Keineswegs! Ich bin der, der nach wie vor den auffälligeren Kleidungsstil trägt. Der, der stilsicher zum Anzug goldene Krokolederschuhe und den passenden Gürtel trägt. Der, der öfter mal gefragt wird, wo er die coolen Schuhe schon wieder her hat ...

Ach ja, ich bin auch der, der sich den knallroten Passat bestellt hat, während alle anderen Firmenautos schwarz, silber oder grau sind ...

Was rate ich ...

... Dir, der du vielleicht überlegst ob du auch künftig ein Rockträger sein könntest?Ausprobieren! Man weiß erst, wie es sich anfühlt, wenn man es ausprobiert hat. Muss ja nicht daheim sein, wenn man das Umfeld erst einmal nicht damit konfrontieren will. Aber probiere es aus!

Ich hätte mir nie vorstellen können, wie viel Positives ich im Rock erfahren konnte. Und wie wenig Negatives. Mir ist niemals etwas Schlimmes dabei passiert. Blöde Meldungen gab's schon, klar, aber was einen nicht umbringt, das macht einen härter. Sagt ein weiser Spruch und diesbezüglich stimmt er auf jeden Fall.

Nur bitte nicht übertreiben. Deine Mitmenschen haben auch Wünsche die respektiert werden wollen. Hier wurde schon von den unterschiedlichsten Typen berichtet. Partner, Familienmitglieder, Chefs die nie damit leben konnten, welche die es von Anfang an genial fanden und welche, die im Laufe der Zeit damit umgehen konnten. Wie das in deinem Umfeld ist, das solltest du selbst herausfinden.

Dabei wünsche ich dir viel Spaß

Hirti

Copyright by Hirti,
zur Verfügung gestellt zur Veröffentlichung auf rockmode.de

Titel: Re: Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: McKilit am 05.02.2019 12:51
Lieber Hirti,

ich danke Dir für deinen tollen Bericht und auch dafür, wieviel Du von Dir selbst erzählt hast.

Du machst mir damit klar, das es zum einen wichtig ist, sich selbst auszuprobieren und aber auch sich selbst zu reflektieren. Für das einzustehen was einem selbst wichtig ist.

Vielen herzlichen Dank für diese Worte.
Titel: Re: Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: Ludwig Wilhem am 07.02.2019 18:51
Hallo Hirti

danke für deine offenen Worte. Bei vielen Punkten finde ich mich wieder, darf aber noch Röcke und Kleider tragen. Früher hatte ich mir vieles selber ausgesucht, manches gefiel meiner Partnerin, manches machte sie aggressiv. Mittlerweile haben wir ein Agreement abgeschlosssen, dass sie jedes neues Kleidungsstück mit beurteilt. Vieles darf ich leider nur im Haus oder ohne sie anziehen. Aber es gibt Kleider und Röcke, die auch sie mittlerweile akzeptiert und mit mir in die Öffentlichkeit geht. Somit sieht es bei mir anders aus als bei Dir, ab er ich kann deinen Entschluß gut teilen, die Beziehung wäre auch mir wichtiger als meine Lust Kleider und Röcke zu tragen.
Gruß Ludwig
Titel: Re: Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: MAS am 07.02.2019 19:42
Lieber Hirti,

die wichtigste Selbstbeobachtung scheint mir zu sein, dass Du Deine Freundin nicht im Holzfällerhemd und unpassender Jeans sehen, sondern wie von Dir beschrieben. Und somit hast Du eine Empathie für Deine Freundin, die Dich nicht im Rock sehen will. Verständlich!

Meine Frau akzeptiert mich im Rock, will aber auch, dass ich sie in Hosen akzeptiere. Ich sähe sie manchmal lieber im Rock und sie mich in der Hose, aber wie respektieren, dass wir uns eben sie in der Hose und ick im Rock wohler fühlen. So kann man es auch machen.

LG, Micha (7.2.2019, 19.42 Uhr)
Titel: Re: Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: hirti am 15.02.2019 10:10
Hallo Leute!

Manch einer von euch hat sich vielleicht gewundert, wie ich auf der einen Seite vom Rocktragen schreibe, Bilder zeige und dann dieser Artikel erscheint in dem ich berichte, mit dem Rocktragen aufgehört zu haben.

Leider werden die Artikel dieser Kategorie ohne Datum abgedruckt. So merkt man nicht, dass es wohl fast ein Jahrzehnt her ist dass ich diesen Bericht hier geschrieben habe.

Inzwischen hat sich bei mir die Meinung gefestigt dass ein Mann der einmal die Freude an Frauenkleidern gefunden hat auch nicht mehr damit aufhören mag ohne sich weiter danach zu sehnen. Zumindest bei mir ist das so und so habe ich auch wieder irgendwann damit begonnen.
Aus meiner Freundin ist im Lauf der Jahre meine Frau geworden und wir haben unseren Weg gefunden, mit meinem Kleidergeschmack umzugehen den ich liebe und sie nicht. Ich trage meine weiblichen Outfits selten und mit viel Freude, Kreativität und Liebe zum Detail wenn ich fern unseres Umfelds bin.
Meine Partnerin weiß davon, akzeptiert es, mag es nicht und so passt das für uns beide.

lg

[15.02.2019]
Titel: Re: Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: Goldie am 26.09.2019 08:41
Mein lieber Hirti,

ich habe deine Ausführungen aufmerksam gelesen und fand es interessant, das du einfach so mit dem Röcke tragen aufhören konntest.
Deiner Partnerin zuliebe. Ich habe damals mit dem Rauchen aufgehört. Auch meiner Partnerin zuliebe. Es war schwer, aber von Erfolg
gekrönt und heute bin ich schon mehr als 10 Jahre rauchfrei und verschwende keinen Gedanken mehr daran.

Bei den Röcken wäre dies anders! Ich trage Röcke und Kleider nicht in der Hauptsache weil ich sie so modisch oder stylisch finde. Der
Hauptgrund ist, das ich es überhaupt nicht mag wenn meine Genitalien ständig eingequetscht werden. Es ist ein so unglaublich befreiendes
Gefühl wenn man diese Enge unter dem Rock nicht mehr hat. Man wird nicht alle 10 Minuten durch ein Zwicken oder Zwacken daran
erinnert das es unbequem ist. Mit weichen weiten Slips und/oder Strumpfhosen unter dem Rock ist das ein so anderes Körpergefühl als mit Hosen.
Das kann man nur verstehen wenn man es ausprobiert hat. Aber DANN kann man nicht einfach wieder darauf verzichten! ICH könnte
dies nicht und würde es auch nicht.

Da ich auch deinen letzten Beitrag gelesen habe, weiß ich nun, das du es auch nicht konntest und einen Kompromiss eingegangen bist - Naja, ob das
auf Dauer klappt wird die Zeit zeigen. Ein besserer Kompromiss wäre es in MEINEN Augen, lieber nur solche Röcke zu wählen die eher männlich
sind. Trifft auf fast alle Jeansröcke schonmal zu und damit kann man sich als Mann auch ÜBERALL sehen lassen. Sogar im Büro, denn ein solcher
Rock ist nicht unmännlich wenn er knielang ist! Dies kann ich dir aus meiner Erfahrung sagen, denn damit hat es bei mir angefangen. Ansonsten
prophezeie ich dir, das du mit der jetzigen Lösung "weit weg wo dich keiner kennt mal einen Rock anziehen" dauerhaft nicht zufrieden sein wirst.
Wie du geschrieben hast war dein Stil immer als Mann rüberzukommen - Mit männlich wirkenden nicht zu kurzen Röcken geht das problemlos!

Auch ich muss Kompromisse eingehen. Meine Partnerin tut sich auch schwer damit, akzeptiert es aber immer mehr. Allerdings ist sie eigentlich auch
Jemand der nie (außer im Urlaub) Röcke oder Kleider trägt und auch keine hochhackigen Schuhe etc. Sie kleidet sich (außer bei den Farben) eher
wie ein Mann es üblicherweise tut.
Daher ist meine Argumentation einfacher wenn ich ihr sage das sie sich eben auch weiblich kleiden soll sie das aber nicht möchte  8) Wenn wir zusammen
weggehen hat sie ein Mitspracherecht welchen Rock ich tragen darf. Obwohl ich sogar auf der Arbeit manchmal ein Kleid trage ist es mit ihr zusammen
derzeit noch ein No Go! Ich verstehe aber das es ein längerer Prozess ist mit dieser Umstellung. Schließlich wird man von Geburt an auf Mann und Frau gepolt.
Das sie Ängste und Sorgen hat das Freunde und Bekannte sich abwenden oder ähnliche Dinge verstehe ich. Manchmal vergreife ich mich auch in der Wahl
dessen was ich kaufen und anziehen möchte und bin froh wenn sie mir den Spiegel vorhält damit ich mich nicht draußen lächerlich mache  :o

ICH könnte nicht mehr darauf verzichten Röcke zu tragen. Kleider müssen nicht unbedingt sein. Sie sind einfach praktisch und noch einen Tick bequemer.
Zum Glück muss ich mich aber nicht allzu sehr bei der Auswahl einschränken und werde mittlerweile sogar von ihr unterstützt. Sie hat oft ein gutes Gespür
dafür was ich tragen kann und was nicht. Bei sich selber ist sie da leider weniger sicher  :( Ich würde sie auch gerne mal in einem schönen Kleid sehen, aber
sie will es einfach nicht. Nun, ich zwinge sie nicht und sie mich nicht.

Goldie
Titel: Re: Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: GregorM am 26.09.2019 11:18

Bei den Röcken wäre dies anders! Ich trage Röcke und Kleider nicht in der Hauptsache weil ich sie so modisch oder stylisch finde. Der
Hauptgrund ist, das ich es überhaupt nicht mag wenn meine Genitalien ständig eingequetscht werden. Es ist ein so unglaublich befreiendes
Gefühl wenn man diese Enge unter dem Rock nicht mehr hat. Man wird nicht alle 10 Minuten durch ein Zwicken oder Zwacken daran
erinnert das es unbequem ist. Mit weichen weiten Slips und/oder Strumpfhosen unter dem Rock ist das ein so anderes Körpergefühl als mit Hosen.
Das kann man nur verstehen wenn man es ausprobiert hat. Aber DANN kann man nicht einfach wieder darauf verzichten! ICH könnte
dies nicht und würde es auch nicht.


Hallo Goldie,

was ich aus deiner Begründung fürs Tragen von Röcken lesen kann, ist, dass du für dich den Kilt hättest wählen sollen. Er hat alles, wonach du fragst. Noch dazu könntest du möglicherweise auf einen Schlip verzichten oder sie durch einen dünnen Skaterrock ersetzen. Und auf jeden Fall auf eine Strumpfhose, denn untern Kilt ist man immer gut temperiert.

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.

Leichtgewichtkilt, Marke O'Neil of Dublin. Stewart Navy Tartan

Teurer? Schon, aber wer bezahlt nicht gerne ein bisschen extra für sein Hobby?

Gruß
Gregor

PS. Ich trage auch ganz gewöhnliche Röcke aus der Damenabteilung.

    
Titel: Re: Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: MAS am 26.09.2019 15:58
Lieber Goldie,

Hirti ist ja längst wieder rückfällig geworden! :)

LG, Micha
Titel: Re: Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: JJSW am 27.09.2019 05:27
Hallo Goldie

Was Du geschrieben hast kommt mir aus meiner Beziehung bekannt vor. Auch meine Frau trägt meist nur Hosen und Shirts.
Von meinen Röcken und Kleidern war sie anfangs nicht sehr begeistert.
Inzwischen kann ich nahezu alle Röcke problemlos tragen, zuhause und unterwegs, auch in ihrer Gegenwart.
Manche Kleider mag sie weniger an mir sehen, wenn ich sie in der Heimatstadt trage. Außerhalb oder im Urlaub ist es dann kein Problem.
Und nun trägt sie auch ab und zu gerne mal Rock :)

Mit dem Rauchen aufhören, find ich gut (Hab selber nie geraucht)
Aber aufs Rock tragen verzichten? Das muss nun wirklich nicht sein.

Grüßle
Jürgen


Titel: Re: Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: Chris Schumann am 27.09.2019 21:56
Ein toller Bericht. Vielen Dank dafür!

Ich selbst stand vor 3 Jahren auch am Scheideweg:
Ich hatte seit einem dreiviertel Jahr eine heiße Flamme, und das ganze lies sich sehr gut an.
Ich hatte mir auch geschworen, Sie zeitnah mit meinen Vorlieben vertraut zu machen. Hart aber herzlich.

Nach einem anfänglichen: "Das werden wir schon unter einen Hut kriegen", kristallisierte sich aber bald heraus, das das doch nix wird, solange icih meine Spleens habe.
Ich komme ja aus der High-Heels-Ecke, und habe dementsprechend nicht nur Röcke als "Spleen".
War aber auch egal, das ich ohnehin eine "Homezone" einhalte. Das war bald klar das das nicht gut geht.

Ich hab mich dann damals schon entschieden: Die Dame muss weg! - Klarer Fall !!
Denn wie Hirti vermutlich im nachhinein auch erkannt hat:
Ich bin Ich! - Und ich bin, wie ich bin! - Ich werde mich für niemanden verstellen. Entweder der-/diejenige akzeptiert mich, oder soll es eben bleiben lassen...
Alles andere ist nur eine unnötige Belastung. Und zwar für mich! - Und ich mach mich nicht für andere kaputt...s
Ich möchte mein Leben leben, so wie ich es mag. Das heißt nicht, das ich keine Rücksicht nehme, aber halt eben auch nicht 24/7/365 nur nach der Pfeife anderer tanze...


Gruß,
CES
Titel: Re: Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: MAS am 27.09.2019 23:25
Alles andere ist nur eine unnötige Belastung. Und zwar für mich! - Und ich mach mich nicht für andere kaputt...s
Ich möchte mein Leben leben, so wie ich es mag. Das heißt nicht, das ich keine Rücksicht nehme, aber halt eben auch nicht 24/7/365 nur nach der Pfeife anderer tanze...


Gruß,
CES

Ich würde sogar sagen, es täte der Frau auch nicht gut, wenn Sie einen verstellten Partner hätte.

LG, Micha :)
Titel: Re: Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: Matthias am 07.11.2019 21:34
Hallo Chris,

wie hat sich das denn inzwischen bei dir weiterentwickelt?

Grüße
Matthias
Titel: Re: Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: paul72 (Sally) am 08.11.2019 03:04
Alles andere ist nur eine unnötige Belastung. Und zwar für mich! - Und ich mach mich nicht für andere kaputt...s
Ich möchte mein Leben leben, so wie ich es mag. Das heißt nicht, das ich keine Rücksicht nehme, aber halt eben auch nicht 24/7/365 nur nach der Pfeife anderer tanze...


Gruß,
CES

Ich würde sogar sagen, es täte der Frau auch nicht gut, wenn Sie einen verstellten Partner hätte.

LG, Micha :)

Ich würd sagen,dass das den meissten frauen egal ist, haupsache es wird nach ihrer pfeife getanzt.

Lg
Paul
Titel: Re: Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: Barefoot-Joe am 08.11.2019 07:27
Ich würd sagen,dass das den meissten frauen egal ist, haupsache es wird nach ihrer pfeife getanzt.

Zum Glück ist meine Frau da anders. Sie hat es völlig akzeptiert, beschwert sich nur mitunter, dass ich zu viele Röcke und Kleider habe. ;) Und in seltenen Fällen gibt es auch mal einen Einspruch, aber mittlerweile weiß ich auch ganz gut, was zusammen passt und wo die Grenzen liegen, so dass das kaum noch vorkommt. Sie trug früher eigentlich auch fast nur Hosen und nachdem ich mit Röcken und Kleidern anfing, begann sie auch wieder vermehrt Röcke und Kleider zu tragen - allerdings nur im Sommer, aber das ist ein Temperaturproblem. So gesehen eine Win-Win Situation.

Das Problem in einer Beziehung ist, dass nicht nur wir unser Rollenmodell überwinden müssen, sondern auch unsere Partnerinnen. Auch sie haben ein Bild im Kopf, wie ein Mann zu sein hat und wie er sich kleiden muss, um ein Mann zu sein. Wenn wir davon plötzlich abweichen bedeutet das für sie vor allem eins: Ihr Mann ist kein Mann mehr. Die Aspekte, die sie schätzen und die für sie im männlichen Rollenmodell definiert sind, werden plötzlich durch feminine Aspekte ersetzt. Für die Partnerin wird der Mann damit zumindest teilweise zur Frau und damit muss sie erst einmal zurechtkommen. Sie muss lernen, dass der Mann immer noch da ist und die Art der Kleidung nichts daran ändert. Das mag zu Hause für viele noch akzeptabel sein, aber je mehr die Partnerin das "Was werden die anderen denken?" im Kopf hat, umso schwieriger wird es. Das ist alles ein Lernprozess - und für den muss sie ja erst einmal auch bereit sein. Und viele sind eben nicht bereit, ihr Leben, das sie ja gerne in geordneten Bahnen haben wollen, in dieser Form in Frage zu stellen und es der Kritik anderer auszusetzen.

Im Grunde ist so etwas ein guter Beziehungstest. Denn eine gute Beziehung ist kein Käfig, sondern zeichnet sich dadurch aus, dass sich jeder frei entfalten kann und der Partner diese Entfaltung und Selbstfindung auch unterstützt - einfach deshalb, weil in einer guten Beziehung das Glück des anderen immer Vorrang vor dem eigenen Glück hat. Das nennt man Liebe. Und wenn das gegeben ist, dann lernt man sehr schnell, dass die Freiheit des Partners auch die eigene Freiheit ist und dass eine glückliche Beziehung darauf basiert, dass beide glücklich sind. Den Partner in seiner Freiheit einzuschränken, weil man selbst bestimmte Vorstellungen hat, führt weder zu einem glücklichen Partner noch zu einer glücklichen Beziehung.
Titel: Re: Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: cephalus am 08.11.2019 08:01
Hallo zusammen!

Mich persönlich erschreckt immer wieder, was ich hier, seit Urzeiten, im Forum über Frauen lese. Dabei ist es ehal, ob es sich um konkrete, reale Erfahrungen handelt, oder es pauschal so angenommen wird und ein Vorurteil zum Fakt erhoben wird.
Es widerspricht schlicht meinen persönlichen Erfahrungen, insbesondere

Ich würd sagen,dass das den meissten frauen egal ist, haupsache es wird nach ihrer pfeife getanzt.

wenn ihnen abgesprochen wird sich um Befindlichkeiten des Partners zu kümmern und dafür nur den eigenen Willen durchsetzen zu wollen.

Zum Glück ist meine Frau da anders. Sie hat es völlig akzeptiert, beschwert sich nur mitunter, dass ich zu viele Röcke und Kleider habe. ;) Und in seltenen Fällen gibt es auch mal einen Einspruch, aber mittlerweile weiß ich auch ganz gut, was zusammen passt

Betrachte ich viele Aussagen im Forum als Realität, kann ich mich dem nur anschließen, auch meine ist da ganz anders ;)

. Für die Partnerin wird der Mann damit zumindest teilweise zur Frau und damit muss sie erst einmal zurechtkommen. Sie muss lernen, dass der Mann immer noch da ist und die Art der Kleidung nichts daran ändert.

Ich denke wenn Frau das so sieht, könnte es wirklich schwierig werden - würde mich meine "teilweise als Frau" empfinden, hätte sie tatsächlich ein Problem. Ein Kleidungsstück ändert aber weder mein Verhalten, noch meine Identität.

Im Grunde ist so etwas ein guter Beziehungstest. Denn eine gute Beziehung ist kein Käfig, sondern zeichnet sich dadurch aus, dass sich jeder frei entfalten kann und der Partner diese Entfaltung und Selbstfindung auch unterstützt - einfach deshalb, weil in einer guten Beziehung das Glück des anderen immer Vorrang vor dem eigenen Glück hat. 

Ich gebe Dir absolut Recht, nur würde ich das Glück des Partners nicht über das eigene stellen, sondern auf das gleiche Niveau - prinzipiell... Allerdings habe ich noch keine nennenswerte Situation erlebt, in der eine Konkurrenz aufgetreten wäre und kann sie mir auch nicht vorstellen ;D

VG
Cephalus
Titel: Re: Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: Barefoot-Joe am 08.11.2019 13:02
Hallo cephalus,

Zitat
wenn ihnen abgesprochen wird sich um Befindlichkeiten des Partners zu kümmern und dafür nur den eigenen Willen durchsetzen zu wollen.

Das gibt es leider auch. Unser Erfahrung mag das nicht hergeben, aber es gibt leider auch Frauen, für die der Mann eher so etwas wie ein Accessoire ist. Und es gibt auch Männer, die sich in ihrer dabei zugedachten Rolle wohl fühlen.


Zitat
. Für die Partnerin wird der Mann damit zumindest teilweise zur Frau und damit muss sie erst einmal zurechtkommen. Sie muss lernen, dass der Mann immer noch da ist und die Art der Kleidung nichts daran ändert.

Ich denke wenn Frau das so sieht, könnte es wirklich schwierig werden - würde mich meine "teilweise als Frau" empfinden, hätte sie tatsächlich ein Problem. Ein Kleidungsstück ändert aber weder mein Verhalten, noch meine Identität.

Das Zitat war von mir, nicht von Paul. Ich denke, es ist unausweichlich, dass undere Frauen das erst einmal so sehen - es ist eher eine Frage, wie sie damit umgehen. Wenn unsere Frauen morgen beschließen, Krawatte zu tragen, dann verlieren sie damit zwangsläufig einen Teil ihrer Femininität - einfach, weil die Krawatte männlich konnotiert ist. So ist das umgekehrt auch mit dem Rock. In beiden Fällen muss der Partner das überwinden und erkennen, dass die Person und ihre Identität nach wie vor die gleiche ist, auch wenn das zugewiesene Rollenmodell nun weniger befolgt wird. Der Punkt ist: Wenn wir einen Rock tragen und der Rock weiblich konnotiert ist, dann werden wir in unserer Präsentation zwangsläufig femininer, wir werden ein Stück weit "Frau", auch wenn das nicht auf einer rationalen Ebene stattfindet.

Zitat
Ich gebe Dir absolut Recht, nur würde ich das Glück des Partners nicht über das eigene stellen, sondern auf das gleiche Niveau - prinzipiell...

Ja, natürlich. Aber dann ist das eher eine "Verhandlungssache", man muss dann immer abwägen, damit beide gleich sind. Ich denke, der Idealzustand ist, wenn beiden das Glück ihres Partners wichtiger ist als das eigene, dann funktioniert das ganz automatisch. In dieser Situation kann es auch nicht passieren, dass ein Partner den anderen ausnutzt oder es zu einer Selbstaufgabe kommt, weil immer der Partner auf einen selbst aufpasst. :)

Zitat
Allerdings habe ich noch keine nennenswerte Situation erlebt, in der eine Konkurrenz aufgetreten wäre und kann sie mir auch nicht vorstellen ;D

Was meinst du denn mit Konkurrenz?
Titel: Re: Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: cephalus am 08.11.2019 13:09

Zitat
Allerdings habe ich noch keine nennenswerte Situation erlebt, in der eine Konkurrenz aufgetreten wäre und kann sie mir auch nicht vorstellen ;D

Was meinst du denn mit Konkurrenz?


Ich meinte ein Konkurrenz des jeweils persönlichen Glücks - "Du mehr ich weniger und umgekehrt"
Das mehr im Glück des einen reduziert ja nicht das Glück des anderen - wenn dem so wäre, liefe in eine Partnerschaft grundsätzlich etwas schief.
Titel: Re: Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: Barefoot-Joe am 08.11.2019 13:13
Hallo cephalus,

Zitat
Ich meinte ein Konkurrenz des jeweils persönlichen Glücks - "Du mehr ich weniger und umgekehrt"

Ah, verstehe. Das hatte ich ja adressiert. :)

Zitat
Das mehr im Glück des einen reduziert ja nicht das Glück des anderen - wenn dem so wäre, liefe in eine Partnerschaft grundsätzlich etwas schief.

Das stimmt, aber es ist auch etwas, das viele erst lernen müssen. Ich sehe doch häufiger, dass in Beziehungen eher ein Wettbewerb herrscht - vor allem in älteren Beziehungen, in denen das dann irgendwann in Resignation mündet.
Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: Zwurg am 14.06.2020 09:32
Ich verstehe dass man seiner Partnerin zu Liebe vieles tut.
Ich habe in den letzten Jahren keine Frau getroffen, mit der eine echte Partneschaft möglich wäre.
Falls es einmal dazu kommen solllte, die Frau wirklich eine Patnerschaft mit mir wollte.
Aber falls sie von mir verlangen würde alle Röcke und Strumpfhosen wegzugeben, also nur noch Kleidungsstücke zu tragen die sie an mir sehen möchte, dann würde ich auch umgekehrt von ihr verlangen alle Hosen, Shorts usw. wegzugeben und nur noch Röcke und Kleider zu tragen.

Ich hatte vor über 20 Jahren mal eine solche Diskussion.
Fakt ist: Sie wollte nicht auf ihre Jeans verzichten. und behauptete Hosen bei Frauen wären normal, Röcke bei Männern aber nicht.

Wir haben uns irgendwann danach getrennt.


Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: MAS am 14.06.2020 09:45
Lieber Zwurg,

Frauen sind eben auch nur Menschen. Mir sagte mal eine, sie würde keine Hosen tragen, wenn das nicht allgemein üblich sei. Menschen richten sich eben mehrheitlich nach dem, was allgemein üblich ist. Und das meistens nicht bewusst entschieden, sondern unbewusst, quasiselbstverständlich. Und Menschen die das nicht tun, sondern eigene, nichtkonforme, unübliche, deviante Entscheidungen treffen, werden als komisch, merkwürdig, unnomal, daneben usw. wahrgenommen. Das gitl für Männer und Frauen gleichermaßen. Nur die Diversen haben da evtl. weniger Probleme mit, weil schon ihr Outing als divers unüblich ist. Es kann aber sein, je üblicher das wird, das auch als voll normal wahrgenommen wird und die normalen Diversen sich mit normalen Männern und Frauen gemeinsam über die Devianten wundern und echauffieren. Voll normal eben.

LG, Micha
Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: Barefoot-Joe am 14.06.2020 12:16
Hallo Zwurg,

Zitat
Aber falls sie von mir verlangen würde alle Röcke und Strumpfhosen wegzugeben, also nur noch Kleidungsstücke zu tragen die sie an mir sehen möchte, dann würde ich auch umgekehrt von ihr verlangen alle Hosen, Shorts usw. wegzugeben und nur noch Röcke und Kleider zu tragen.

Das ist im Grunde auch der falsche Ansatz. In einer guten Beziehung geht es nicht darum, den Partner so zu formen, dass er der eigenen Wunschvorstellung entspricht, sondern darum, ihn bei der freien Entfaltung seiner Persönlichkeit zu unterstützen. Wenn meine Frau es morgen gut findet, blaue Haare zu haben, dann mag das meinen Vorstellungen widersprechen, aber ich werde sie dabei unterstützen, weil sie es möchte und es sie glücklich macht. Funktionieren kann das natürlich nur, wenn beide Partner so denken und handeln und das muss man erst lernen. Ansonsten wird die Beziehung schnell zu einem Kampfgebiet, in dem es nur darum geht, wer seine eigenen Vorstellungen gegen die Wünsche des anderen durchsetzt.

Ich würde das schon lange vorher klären, bevor ich mich auf eine eine Beziehung einlasse. Wenn ich jemanden kennenlerne, der mein Leben kontrollieren will, statt es zu unterstützen, ist er eben nicht der richtige Partner.

Zitat
Ich hatte vor über 20 Jahren mal eine solche Diskussion.

Ich hatte das am Anfang auch mal bei meiner Frau als Argument vorgebracht, im Sinne von "Wenn Frauen Hosten tragen, können Männer auch Röcke tragen". Heute benutzt sie es selbst als Argument anderen gegenüber. :)

Zitat
Fakt ist: Sie wollte nicht auf ihre Jeans verzichten. und behauptete Hosen bei Frauen wären normal, Röcke bei Männern aber nicht.

Damit hatte sie sicher Recht, aber das ist die Normalität der anderen. Warum sollten wir dem folgen was andere wollen und nicht dem, was wir selbst wollen?
Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: high4all am 14.06.2020 12:39
Eine Beziehung ist kein Wunschkonzert. Wir haben nur im Vorfeld die Möglichkeit zur Auswahl. Wenn die Beziehung erst mal angefangen hat, geht es darum, miteinander zu leben und das Beste daraus zu machen. Rosinen picken funktioniert auf Dauer nicht.
Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: MAS am 14.06.2020 12:47
Lieber Joe,

Deine Beschreibung eines guten Verhältnisses zweier Partner*innen, die von gegenseitigem Respekt der jeweiligen Wünsche geprägt ist, finde ich ideal. So sollte es sein! :)

Das Argument, dass Männer das gleiche Recht auf Röcke, wie Frauen auf Hosen haben, hat meine Frau, die Du ja auch kennst, von anfang an unterstützt. Sie musst aber auch anfangs gegen ihre Gefühle anargumentieren, also Ratio versus Emotio.

In einem anderen Thread machte ich ja auf die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit aufmerksam. Nach dieser Theorie, die sich auf empirische Forschungen stützt, entwickeln wir unsere individuellen Gefühle sehr beeinflusst von dem, was wir als sozial erwünscht wahrnehmen. Das heißt, dass es dann eben nicht unbedingt nur die Vorstellungen der anderen sind, sondern auch unsere eigenen, da sie unsere eigenen in der Identifizierung mit denen der anderen bilden. Das ist vielfach eher emotional als rational.

Das zeigt sich an der Sprache: Wir kommunizieren mit einer Sprache, die wir durch Parallelisierung mit der Sprache anderer erlernt haben. Wie sie benutzt wird, bis in die Feinheiten hinein, prägt unsere eigene Verwendung. Selbst dann, wenn wir rational zu dem Schluss kommen, dass ein Wort von den meisten anderen falsch verwendet wird, gibt es eine emotionale Barriere, die uns daran hindert, dieses Wort einfach mal so in der von uns als rational richtigen Weise zu verwenden. So bilden sich Umgangssprachen, die in einer Gesellschaft verwendet wird. Beispiel: "Auto" bedeutet auf Griechisch "selbst". Trotzdem bezeichnen wir mit "Auto" nicht uns selbst, sondern ein Automobil, also ein Selbstbewegliches, also ein motorisiertes Fahrzeug. Und doch hätten wir ein komisches Gefühl dabei, statt "Auto" "Automobili" zu sagen. Oder schau mal, wie viele Leute "Foto" (Licht) sagen, wenn sie eine Fotografie (Lichtzeichnung) meinen oder seit einigen Jahren gar, wenn sie einen Fotografierapparat (Lichtzeichnungsgerät) meinen. Oder dass neuerdings "vegetarisch" im Sinne von "ohne Fleisch", statt von "pflanzlich" verwendet wird. Diese rational unsinnige Verwendung, nach der man die Abgürzung "vegan" (von engl. "vegetarian") verwendet, wenn man "vegetarisch", also "pflanzlich" meint, und "vegetarisch" verwendet, wenn man "ovo-lakto-vegetarisch" (eiig-milchig-pflanzlich) meint, ist trotz dieser rationalen Unsinnigkeit für viele emotional sinnvoll, weil die meisten Menschen es so verwenden und wenn man sich daran anpasst, sich verständlich machen kann. Und so geht es auch mit Kleidung, die ja auch als Kommunikationsmittel verwendet wird, da Menschen durch sie ausdrücken, als welcher Typ von Mensch sie gesehen werden wollen. Und diese Kommunikation muss genau so verstanden werden wie die sprachliche im engeren Sinn. Wenn man sich die Bedeutung der Kleidung anders erklärt als andere Menschen, muss man sie diesen auch erst erklären. Das ist oft umständlich.

Den meisten Menschen stellt sich dieses Problem aber nicht, weil sie ihre Gefühle mit den sozialen Erwartungen parallelisieren und gar nicht auf die Idee kommen, dass man es auch anders sehen könnte, und wenn doch, dann bleibt es für sie ein Gedankenspiel ohne real-soziale Bedeutung.

LG, Micha


PS: Hajo, klar, man kann auch eine gute Partnerschaft leben, die noch so ideal ist, sondern auch aus Kompromissen besteht.

PPS: Zur unbewussten Parallelierung der Sprache möchte ich auch darauf hinweisen, dass es dabei nicht nur um Wortverwendung geht, sondern z.B. auch auf die Kehlkopfstellung. Ist Dir/Euch mal aufgefallen, dass Menschen aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands oder aus unterschiedlichen Ländern unterschiedlich hoch oder tief sprechen oder unterschiedlich voll oder gepresst? Selbst das hört man sich bei den Menschen seiner Umgebung ab und macht es ihnen unbewusst nach.
Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: culture skirt am 14.06.2020 16:11
Lieber Zwurg,

Frauen sind eben auch nur Menschen. Mir sagte mal eine, sie würde keine Hosen tragen, wenn das nicht allgemein üblich sei.
Frauen sagen viel, wenn der Tag lang ist. Abwarten. In der Praxis sieht es dann ganz anders aus.
Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: culture skirt am 14.06.2020 16:32
Beispiel: "Auto" bedeutet auf Griechisch "selbst". Trotzdem bezeichnen wir mit "Auto" nicht uns selbst, sondern ein Automobil, also ein Selbstbewegliches, also ein motorisiertes Fahrzeug. Und doch hätten wir ein komisches Gefühl dabei, statt "Auto" "Automobili" zu sagen. Oder schau mal, wie viele Leute "Foto" (Licht) sagen, wenn sie eine Fotografie (Lichtzeichnung) meinen oder seit einigen Jahren gar, wenn sie einen Fotografierapparat (Lichtzeichnungsgerät) meinen.
Das sind schlicht Abkürzungen, um die Sprache zu vereinfachen, Michael. Weder ich, noch andere haben dabei ein komisches Gefühl Automobil zu Autos zu sagen. Auto ist nur einfach kürzer.
Und im griechischen oder lateinischen wird bei auto immer noch was angehangen, autoimmun oder autogen, was für allein steht. Selbstbezogenheit ist von Ego hergeleitet.

Zitat
Oder dass neuerdings "vegetarisch" im Sinne von "ohne Fleisch", statt von "pflanzlich" verwendet wird. Diese rational unsinnige Verwendung, nach der man die Abgürzung "vegan" (von engl. "vegetarian") verwendet, wenn man "vegetarisch", also "pflanzlich" meint, und "vegetarisch" verwendet, wenn man "ovo-lakto-vegetarisch" (eiig-milchig-pflanzlich) meint
Dann sind sie nicht-carnivorisch. Ist aber umständlicher zu sagen und als Wort gibts das ich glaube auch nicht.

Zitat
Und so geht es auch mit Kleidung, die ja auch als Kommunikationsmittel verwendet wird, da Menschen durch sie ausdrücken, als welcher Typ von Mensch sie gesehen werden wollen. Wenn man sich die Bedeutung der Kleidung anders erklärt als andere Menschen, muss man sie diesen auch erst erklären. Das ist oft umständlich.
Um mal bei den Klassikern zu bleiben. Anzüge werden von so ziemlich jeden mit sozialen höheren Status so wie Geld verbunden. Ein Mann im Anzug bleibt trotzdem noch ein Macher, der seine Aufgaben ausführen kann. Ein Kleid dagegen stellt ein Schmückwerk dar, um die Person (Frau) schöner zu machen und die Blicke der Männer auf sich zu ziehen und um an schnellen Sex zu kommen. Das bekommt man nicht raus aus den Menschen. "Aha, oho, so so, ja da ist was dran." Bei der nächsten Frau im Minikleid ist das wieder vergessen und du musst es von neuem erklären. Un das hält Männer davon ab, sich auffällig zu kleiden, um nicht auf Männer sexuell attraktiv zu wirken.
Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: GregorM am 15.06.2020 07:14
Leider geht es nicht mit dem Argument, Frauen sollten keine Hosen tragen, wenn Männer keine Röcke tragen dürfen. Nur die wenigsten wissen von einer Zeit, wo Frauen keine Hosen tragen konnten.  Auch  wissen die wenigsten, dass Männer mal rockartige Gewände getragen haben, zum Beispiel wie in der Antike. Eine Frau immer ohne Hose wäre deshalb „der Gesellschaft“ ebenso wenig vorstellbar wie ein Mann im Rock. Die einzigen „Beweise“, dass es geht, sind Männer im Kilt und Sarongs und dann die, die es sonst praktizieren – mehr oder weniger überzeugend.

Gruß
Gregor 
Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: MAS am 15.06.2020 08:12
Gude zusammen,

ich komme mir etwas altmodisch vor, wenn ich "Automobil" statt "Auto" sage. Und wenn ich "vegetarisch" lese und überlegen muss, ob damit nur wirklich vegetarisch gemeint ist oder ovo-lakto-vegetarisch und dann vorsichtshalber auf die Zutatenliste schaue, und mir dann doch angewöhne, nach dem Wort "vegan" Ausschau zu halten, dann merke ich fast schmerzlich, wie sich die Sprache verändert. Ergo vermeide ich im aktiven Gebrauch das Wort "vegetarisch", da mein Gegenüber darunter nicht verstehen würde, was ich damit meine, und sage statt dessen "pflanzlich".

Das Beispiel mit dem Anzug, Jule, zeigt ja deutlich, was ich meine. Danke dafür.

Und ja, Gregor, viele Menschen haben zu wenig Wissen über Geschichte. Das merke ich oft.

LG, Michael
Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: culture skirt am 15.06.2020 10:47

Und ja, Gregor, viele Menschen haben zu wenig Wissen über Geschichte. Das merke ich oft.

LG, Michael
Das finde ich nicht. Für die meisten ist das nur nicht relevant, um ihren Lebensalltag zu bestreiten. Für die Gegenwart ist das nicht von großer Bedeutung. Und für den 2. Weltkrieg interessieren sich erstaunlicherweise sehr viele Leute. Von Sammlern bis zum Militärfan.

Eine Frau immer ohne Hose wäre deshalb „der Gesellschaft“ ebenso wenig vorstellbar wie ein Mann im Rock.

Gruß
Gregor
Hallo Gregor,

bei mir im Stadtteil ist eine junge Frau, naja so um die 20. Die trägt nur Kleider, Sommer wie Winter. In was anderem habe ich sie noch nie gesehen. Ich hatte mal gehofft, dass sie einem Solidarität schenkt, oder mit Blicken zustimmt. Aber sie ignoriert eiskalt einen ganz bewusst, schaut in die andere Richtung, als sei es unmännlich und nicht normal, wenn Männer Kleider tragen.

Viele Grüße
Jule
Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: GregorM am 12.07.2020 06:30

bei mir im Stadtteil ist eine junge Frau, naja so um die 20. Die trägt nur Kleider, Sommer wie Winter. In was anderem habe ich sie noch nie gesehen. Ich hatte mal gehofft, dass sie einem Solidarität schenkt, oder mit Blicken zustimmt. Aber sie ignoriert eiskalt einen ganz bewusst, schaut in die andere Richtung, als sei es unmännlich und nicht normal, wenn Männer Kleider tragen.

Hallo Jule,

eine junge Frau, die nur Kleider trägt? Das ist eine Seltenheit. Du hast es bemerkt, wie sicher viele andere auch. Deshalb könntest du etwas Solidartät erwarten. Aber für sie ist immer Kleidtragen vielleicht nicht speziell?

Gruß
Gregor 
Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: MAS am 12.07.2020 09:14
Ich merke das z.B. an meinen Studierenden, wie viele Wissenlücken Sie in Geschichte haben, wo ich davon ausging, das gehöre zur Allgemeinbildung zumindest von Theologiestudierenden.
Dass es nicht von Belang für den Alltag ist, ist eher eine Folge des mangelnden Wissens. Wenn man sich erstmal mit Geschichte beschäftigt, merkt man auch die Relevanz für die Gegenwart. Ohne historische Wurzeln ist man wie ein Blatt im Wind.

LG, Micha
Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: Barefoot-Joe am 12.07.2020 09:33
Hallo Micha,

Zitat
Das Argument, dass Männer das gleiche Recht auf Röcke, wie Frauen auf Hosen haben, hat meine Frau, die Du ja auch kennst, von anfang an unterstützt. Sie musst aber auch anfangs gegen ihre Gefühle anargumentieren, also Ratio versus Emotio.

Ja, das Problem hatte meine Frau natürlich auch. Rational gesehen ist das völlig nachvollziehbar, aber die Ration tritt eben oft in den Hintergrund, wenn die Emotionen hochkochen. Diese Gefühle sind aus meiner Sicht immer Ängste und die zu überwinden ist nicht immer einfach. Vor allem muss man das erst einmal wollen und da sind wir wieder beim ersten Punkt: Wenn ich mir selbst wichtiger bin, als mein rocktragender Partner, dann will ich meine Ängste gar nicht überwinden - ich will, dass mein Partner sich wieder so verhält, dass ich keine Angst haben muss. Da steht dann das eigene Glück gegen das des Partners und diese Entscheidung will getroffen werden. Auf der einen Seite: Ich glücklich, Partner deprimiert. In der anderen Ringecke: Partner glücklich, ich ängstlich. Rational betrachtet, ist das Verlieren von Ängsten eine positive Entwicklung, während der erste Fall Stillstand bedeutet und der Beziehung schadet.

Zitat
In einem anderen Thread machte ich ja auf die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit aufmerksam. Nach dieser Theorie, die sich auf empirische Forschungen stützt, entwickeln wir unsere individuellen Gefühle sehr beeinflusst von dem, was wir als sozial erwünscht wahrnehmen. Das heißt, dass es dann eben nicht unbedingt nur die Vorstellungen der anderen sind, sondern auch unsere eigenen, da sie unsere eigenen in der Identifizierung mit denen der anderen bilden. Das ist vielfach eher emotional als rational.

Im Grunde sehe ich das auch so. Natürlich orientieren wir uns an der Erwartungshaltung der Gesellschaft, weil das der Weg des geringsten Widerstandes ist. Wir sind viele Jahre davon überzeugt, dass unsere Vorstellungen identisch mit denen der Norm sind, weil uns das so indoktriniert wurde und wir es nie hinterfragt haben. Sobald uns aber bewußt wird, dass unter diesen gesellschaftlichen Vorstellungen unsere eigenen Vorstellungen begraben wurden, wird uns klar, dass wir gar nicht wir selbst sind, sondern das, was andere gerne hätten. Alles weitere hängt dann davon ab, wie weit wir uns verbiegen mussten und ob wir damit ein Problem haben - Akzeptanz oder Rebellion. :)

Zitat
Das zeigt sich an der Sprache: Wir kommunizieren mit einer Sprache, die wir durch Parallelisierung mit der Sprache anderer erlernt haben.

Ja. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass Sprache immer bidirektionale Kommunikation ist, die es zwingend erfordert, dass man sich auf eine Norm einigt, sonst versteht man sich nicht. Das Tragen von Röcken ist dagegen eine unidirektionale Kommunikation und selbst das nur, wenn wir es als solche benutzen. Die Kleidung ist im Grunde eher ein Signal: Wir signalisieren damit der Gesellschaft eine Gruppenzugehörigkeit (oder das Gegenteil davon) und damit auch, mit wem wir uns identifizieren und kommunizieren möchten. Es ist im Grunde ein Selektionsmechanismus, den du ja auch beschreibst.
Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: Barefoot-Joe am 12.07.2020 09:36
Hallo Gregor,

Zitat
Leider geht es nicht mit dem Argument, Frauen sollten keine Hosen tragen, wenn Männer keine Röcke tragen dürfen. Nur die wenigsten wissen von einer Zeit, wo Frauen keine Hosen tragen konnten. 

Das müssen sie ja auch nicht wissen. Sie sollen dadurch ja nur erkennen, dass hier eine Ungleichbehandlung von Mann und Frau vorliegt. Das ist Sexismus und dass das schlecht ist, sollte jede Frau verstehen.
Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: Barefoot-Joe am 12.07.2020 09:41
Hallo Jule,

Zitat
bei mir im Stadtteil ist eine junge Frau, naja so um die 20. Die trägt nur Kleider, Sommer wie Winter. In was anderem habe ich sie noch nie gesehen. Ich hatte mal gehofft, dass sie einem Solidarität schenkt, oder mit Blicken zustimmt. Aber sie ignoriert eiskalt einen ganz bewusst, schaut in die andere Richtung, als sei es unmännlich und nicht normal, wenn Männer Kleider tragen.

Ich denke, das ist eher eine Frage der nonverbalen Kommunikation. Sie kennt dich ja nicht, sie sieht einen Mann in Frauenkleidung der sie anstarrt und den Rest erledigt das Kopfkino. Wer weiß, was du vorhast, wer du bist, welchen Fetisch du da auslebst? ;)

Es wird einfacher, wenn du aus der nonverbalen eine verbale Kommunikation machst: Freundlich anlächeln und ihr ein Kompliment für ihr Kleid machen. Fragen, wo es das gibt und so mit ihr ins Gespräch kommen. Das ersetzt dann das Kopfkino mit einem immer realistischer werdenden Bild von dir.
Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: MAS am 12.07.2020 09:52
Hallo Micha,

Zitat
Das Argument, dass Männer das gleiche Recht auf Röcke, wie Frauen auf Hosen haben, hat meine Frau, die Du ja auch kennst, von anfang an unterstützt. Sie musst aber auch anfangs gegen ihre Gefühle anargumentieren, also Ratio versus Emotio.

Ja, das Problem hatte meine Frau natürlich auch. Rational gesehen ist das völlig nachvollziehbar, aber die Ration tritt eben oft in den Hintergrund, wenn die Emotionen hochkochen. Diese Gefühle sind aus meiner Sicht immer Ängste und die zu überwinden ist nicht immer einfach. Vor allem muss man das erst einmal wollen und da sind wir wieder beim ersten Punkt: Wenn ich mir selbst wichtiger bin, als mein rocktragender Partner, dann will ich meine Ängste gar nicht überwinden - ich will, dass mein Partner sich wieder so verhält, dass ich keine Angst haben muss. Da steht dann das eigene Glück gegen das des Partners und diese Entscheidung will getroffen werden. Auf der einen Seite: Ich glücklich, Partner deprimiert. In der anderen Ringecke: Partner glücklich, ich ängstlich. Rational betrachtet, ist das Verlieren von Ängsten eine positive Entwicklung, während der erste Fall Stillstand bedeutet und der Beziehung schadet.

Zitat
In einem anderen Thread machte ich ja auf die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit aufmerksam. Nach dieser Theorie, die sich auf empirische Forschungen stützt, entwickeln wir unsere individuellen Gefühle sehr beeinflusst von dem, was wir als sozial erwünscht wahrnehmen. Das heißt, dass es dann eben nicht unbedingt nur die Vorstellungen der anderen sind, sondern auch unsere eigenen, da sie unsere eigenen in der Identifizierung mit denen der anderen bilden. Das ist vielfach eher emotional als rational.

Im Grunde sehe ich das auch so. Natürlich orientieren wir uns an der Erwartungshaltung der Gesellschaft, weil das der Weg des geringsten Widerstandes ist. Wir sind viele Jahre davon überzeugt, dass unsere Vorstellungen identisch mit denen der Norm sind, weil uns das so indoktriniert wurde und wir es nie hinterfragt haben. Sobald uns aber bewußt wird, dass unter diesen gesellschaftlichen Vorstellungen unsere eigenen Vorstellungen begraben wurden, wird uns klar, dass wir gar nicht wir selbst sind, sondern das, was andere gerne hätten. Alles weitere hängt dann davon ab, wie weit wir uns verbiegen mussten und ob wir damit ein Problem haben - Akzeptanz oder Rebellion. :)

Zitat
Das zeigt sich an der Sprache: Wir kommunizieren mit einer Sprache, die wir durch Parallelisierung mit der Sprache anderer erlernt haben.

Ja. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass Sprache immer bidirektionale Kommunikation ist, die es zwingend erfordert, dass man sich auf eine Norm einigt, sonst versteht man sich nicht. Das Tragen von Röcken ist dagegen eine unidirektionale Kommunikation und selbst das nur, wenn wir es als solche benutzen. Die Kleidung ist im Grunde eher ein Signal: Wir signalisieren damit der Gesellschaft eine Gruppenzugehörigkeit (oder das Gegenteil davon) und damit auch, mit wem wir uns identifizieren und kommunizieren möchten. Es ist im Grunde ein Selektionsmechanismus, den du ja auch beschreibst.

Ja, das stimmt meines Erachtens fast alles, lieber Joe. Es geht aber nicht nur um Indoktrination, sondern um Parallelisierung. Das ist ein unbewusstes Sichausrichten an den Mitmenschen. Ohne diese Verhaltensweise wären wir nicht gemeinschafts- oder gesellschaftsfähig.

Die gleiche Kleidung zu tragen stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl, und deswegen orientieren wir uns auch meistens bei der Wahl unserer Kleidung an unserere Gruppe, weil wir dazugehören wollen. Das muss auch gar nicht bewusst geschehen.

Der Gedanke, auch mit abweichender Kleidung dazugehören zu können und mit kritischer Sichtweise der Gemeinschaft zu nützen, wähend ständiges Sichanpassen ihr letztlich schade, ist mir zwar vertraut, aber man muss sie dann auch kommunizieren. Querdenker werden von Leuten, die nicht so tief darüber nachdenken, eher als Störenfriede empfunden. Man muss die Leute also zum Nachdenken bringen und immer wieder Beweise brignen, dass man zwar einige Punkte kritisiert und sich anders kleidet, aber trotzdem dazugehört und der Gesellschaft eben durch diese Devianz nützen und nicht schaden will. Wenn die eigene Frau ihre Ängste überwindet und hinterher glücklicher ist als vorher, haben wir so einen Beweis. Aber dazu muss das ja erstmal erreicht werden. Und die anderen Mitmenschen müssen auch davon überzeugt werden, dass man nicht gegen sie arbeitet, sondern für sie.

Mich fragte mal eine Frau, ob ich Rock trage, um zu zeigen, dass ich nicht dazu gehören wolle. Ich sagte: "Nein, im Gegenteil, ich möchte als positives Vorbild vorangehen." (So in etwa.)

LG, Micha
Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: culture skirt am 12.07.2020 13:22
Der Gedanke, auch mit abweichender Kleidung dazugehören zu können und mit kritischer Sichtweise der Gemeinschaft zu nützen, wähend ständiges Sichanpassen ihr letztlich schade, ist mir zwar vertraut, aber man muss sie dann auch kommunizieren. Querdenker werden von Leuten, die nicht so tief darüber nachdenken, eher als Störenfriede empfunden. Man muss die Leute also zum Nachdenken bringen und immer wieder Beweise brignen, dass man zwar einige Punkte kritisiert und sich anders kleidet, aber trotzdem dazugehört und der Gesellschaft eben durch diese Devianz nützen und nicht schaden will. Wenn die eigene Frau ihre Ängste überwindet und hinterher glücklicher ist als vorher, haben wir so einen Beweis. Aber dazu muss das ja erstmal erreicht werden. Und die anderen Mitmenschen müssen auch davon überzeugt werden, dass man nicht gegen sie arbeitet, sondern für sie.
survival of the fittest = Überleben des Angepassten. Individualismus funktioniert nur in einer modernen Zivilisation und Wohlstandsgesellschaften. Überall anders würden Querdenker die Art und Gruppe bedrohen und eher schaden als nützen. In einem Dort im tiefsten Bayern, wärst du aufgeschmissen, wenn dir der einzige Bäcker nichts mehr verkauft.

Ständig zu hinterfragen und andere zum Nachdenken zu bringen, ist für die Mehrheit anstrengend und wollen lieber unbeschwert leben und sich nicht die Zeit damit verschwenden, jede Kleinigkeit zu hinterfragen. Überzeugen kannst du eh niemanden auf gewalt. Das wird dann ganz schnell als Missionierung und Indoktrination  (Umerziehung) gehalten.
Ob du einen Rock trägst, hat für andere Menschen keinerlei persönlichen Nutzen oder Vorteil für die Gesellschaft als einer, der ein Medikament oder etwas anderes erfindet und damit die Gesellschaft voranbringt und ihr damit einen Mehrwert zurück gibt. Wenn ich arbeitslos wäre, bin ich mir sehr sicher, dass mein Rocktragen nicht in der Form in meiner Familie akzeptiert werden würde und das als Grund für Absagen gehalten wird.

Mich fragte mal eine Frau, ob ich Rock trage, um zu zeigen, dass ich nicht dazu gehören wolle. Ich sagte: "Nein, im Gegenteil, ich möchte als positives Vorbild vorangehen." (So in etwa.)
LG, Micha
Ersetz mal Rock durch Burka. Dann wird der letzte Satz für so ziemlich Alle un-nachvollziehbar.
Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: MAS am 12.07.2020 18:39
Immer muss das arme Bayern herhalten. Warum nimmst Du nicht Sachsen? ;) ;)

Aber klar, jetzt verstehe ich auch, warum in Bayern so oft das Bild eines gekreuzigten Querdenkers herumsteht: Es dient der Abschreckung! ;D

Burka: Na ja, die Burka ist nur in Afghanistan ein traditionelles Instrument, die Frauen unter der Gewalt der Männer zu halten. Insofern hinkt der Vergleich. Aber nehmen wir Hosen für Frauen. Das dauerte lange, bis die sich durchgesetzt haben.

Du hast also nicht unrecht. Nur halte ich es für zu einseitig, den Menschen allein sozialdarwinistisch darzustellen. Ab und zu schafft es ein Querdenker, da Ruder der gesamten Gesellschaft rumzureißen oder zumindest für sich selbst Freiheit und Respekt zu erlangen.

LG, Micha

 
Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: DesigualHarry am 12.07.2020 21:55
Hallo!

Die beste verbale Kommunikation bringt nichts, wenn nicht schon vorher die Saat des Vertrauens als Gefühl gesät wurde. Alle Positiven Persönlichkeiten die ein Großteil der Welt kennt,  können und konnten zwar auch sehr gut verbal Kommunizieren, aber viel mehr haben sie die Gabe dass man sich in Ihrem Umfeld wohl fühlt. Das erzeugen sie nicht mit Worten sondern mit einer speziellen Wohlfühlenergie getarnt als Gefühl, die sie ständig quasi als Wolke über sich Aufrecht halten.

Man kann auch andererseits einem Verbrecher nicht mit Worten von dem Verbrechen abhalten, weil er in einem Frequenzband seine Gefühle und Gedanken empfängt, in dem keine Positiven Gefühle und Gedanken vorhanden sind. Er versteht die Worte nicht, die jemand spricht der einem Verbrecher vom Verbrechen abhalten will.

Sät man aber eine starke positive liebe Energie in das Umfeld wird der Wolf plötzlich zahm... Wie ich es schon mehrfach erlebt habe.

Im übrigen hängt es immer von einem selber ab, wie einem das Umfeld annimmt, in dem man sein Alltagsleben lebt. Man hat es selber in der Hand ob einem die anderen gerade wegen dem Unüblichen Kleidungsstil respektieren, oder ob man ständig mit anderen Probleme hat. 99Prozent davon ist reine Unausgesprochene Energiearbeit, auf der Ebene der Gefühle. Nur Ausgesprochene Worte taugen dazu nicht, weil man mit Worten alles Vortäuschen kann. Stimmen die Worte aber mit der Vorhandenen Positiven Energie überein, werden die Worte dazu beitragen eine gute Beziehung entstehen zu lassen.
Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: MAS am 12.07.2020 22:10
Da ist auf jeden Fall was dran, lieber Harry!

Deshalb kann man durchaus ein Querdenker sein, dessen quere Gedanken aber auch angenommen  werden, wenn die Menschen spüren, dass er es gut mit ihnen meint.

LG, Micah
Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: Barefoot-Joe am 13.07.2020 07:35
Hallo Jule,

Zitat
Ob du einen Rock trägst, hat für andere Menschen keinerlei persönlichen Nutzen oder Vorteil für die Gesellschaft

Der Nutzen liegt nur auf einer anderen Ebene: Leute, die außerhalb der Norm stehen, sind spannend, interessant und sorgen für Unterhaltung (im doppelten Wortsinn). Es hat schon seinen Grund, warum uns das Fernsehen nicht langweilige Normalität zeigt, sondern immer das, was aus der Norm fällt.

Zitat
als einer, der ein Medikament oder etwas anderes erfindet und damit die Gesellschaft voranbringt und ihr damit einen Mehrwert zurück gibt.

Medikamente werden nicht erfunden, um die Gesellschaft voranzubringen, sondern um sie auszubeuten. Nur so am Rande.

Zitat
Wenn ich arbeitslos wäre, bin ich mir sehr sicher, dass mein Rocktragen nicht in der Form in meiner Familie akzeptiert werden würde und das als Grund für Absagen gehalten wird.

Ja natürlich. Aber wenn du keinen Rock tragen würdest, würde man andere vermeintliche Erklärungen finden. Dann warst du halt nicht passend angezogen, deine Frisur war unpassend, du hast dich falsch verhalten, du warst schlecht rasiert, was auch immer...

Zitat
Ersetz mal Rock durch Burka. Dann wird der letzte Satz für so ziemlich Alle un-nachvollziehbar.

Die Burka hat aber meines Wissens keinen Missionsauftrag, sie wird ja nur getragen, um es einem unsichtbaren Wesen recht zu machen.
Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: MAS am 13.07.2020 08:02
Die Burka hat aber meines Wissens keinen Missionsauftrag, sie wird ja nur getragen, um es einem unsichtbaren Wesen recht zu machen.

Das verstehe ich nicht und bitte um Erklärung, lieber Joe.

LG, Micha
Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: culture skirt am 13.07.2020 09:59
Medikamente werden nicht erfunden, um die Gesellschaft voranzubringen, sondern um sie auszubeuten. Nur so am Rande.
Entschuldige, das Beispiel Medikament war für dich unpassend. Für dich eben eine Erfindung, ein Gerät.

Zitat
Wenn ich arbeitslos wäre, bin ich mir sehr sicher, dass mein Rocktragen nicht in der Form in meiner Familie akzeptiert werden würde und das als Grund für Absagen gehalten wird.

Ja natürlich. Aber wenn du keinen Rock tragen würdest, würde man andere vermeintliche Erklärungen finden. Dann warst du halt nicht passend angezogen, deine Frisur war unpassend, du hast dich falsch verhalten, du warst schlecht rasiert, was auch immer...
In den Fälle sind dann die Unternehmer die bösen, die keinen einstellen bei den Leuten. Einer, der in Jeans und Hemd (solange es nicht schmutzig ist) wird nicht vorgeworfen, dass er falsch angezogen wäre

Zitat
Ersetz mal Rock durch Burka. Dann wird der letzte Satz für so ziemlich Alle un-nachvollziehbar.
Die Burka hat aber meines Wissens keinen Missionsauftrag, sie wird ja nur getragen, um es einem unsichtbaren Wesen recht zu machen.
Ich meinte damit das nicht Dazugehören wollen.

Viele Grüße
Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: Barefoot-Joe am 13.07.2020 11:38
Hallo Micha,

Zitat
Das verstehe ich nicht und bitte um Erklärung, lieber Joe.

Naja, die Burka wird aus persönlichen, religiösen Gründen getragen und nicht, weil man andere davon überzeugen will, wie toll eine Burka ist.
Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: MAS am 13.07.2020 11:51
Hallo Micha,

Zitat
Das verstehe ich nicht und bitte um Erklärung, lieber Joe.

Naja, die Burka wird aus persönlichen, religiösen Gründen getragen und nicht, weil man andere davon überzeugen will, wie toll eine Burka ist.

Na ja, so persönlich ist das nicht, sondern in Teilen Afghanistan eine traditonelle gesellschaftliche Norm. Die Afgahninnen müssen da im Zuge ihrer religiösen Sozialisation schon zu "missioniert" werden, sollen sie nicht zeit Lebens etwas tragen, wovon sie nicht auch überzeugt sind.

LG, Micha
Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: ChrisBB am 13.07.2020 11:54
Hallo!

Zu Afghanistan gab es vor einer Woche eine sehr interessante Doku:
https://www.ardmediathek.de/daserste/video/reportage-und-dokumentation/afghanistan-unser-verwundetes-land/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3JlcG9ydGFnZSBfIGRva3VtZW50YXRpb24gaW0gZXJzdGVuLzg2MjBkYmJkLWJhOTUtNGEwMS1hNzIwLTBhNGE0MWI2NTQwMQ/

Mir wurde da einiges klarer...

Gruß,
ChrisBB
Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: MAS am 13.07.2020 12:13
Danke!

LG, Micha
Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: culture skirt am 13.07.2020 16:45
Muslime tragen auch Burka. Auch wenn das Ding dort anders heißt.
Titel: Antw:Aus der Sicht eines ehemaligen Rockträgers
Beitrag von: Matthias am 14.07.2020 00:18
Der Verlauf des Threads hat nicht im entferntesten mit dem ursprünglichen Thema zu tun!

„Neues Thema“ an passender Stelle ist die richtige Wahl!